Ratssitzung vom 18.12.2012

Die Ratssitzung beginnt pünktlich um 14h00.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa erteilt Gerald Heere das Wort zum Thema “Mitteilungen”. Der Grünen-Ratsherr beantragt, die Aussprache für die drei Mitteilungen von einer halben auf eine ganze Stunde auszudehnen.
–> einstimmig beschlossen

Mitteilungen

TOP 2.1.
Ausbau der Mittel 1- und Mittel 2-Angebote im Kindergartenbereich
(Ds. 12684/12)
Grünen-Ratsfrau Elke Flake spricht “ausdrücklich” ihren Protest aus: Sie habe eine Vorlage erwartet, nicht nur eine “lapidare Mitteilung,” so Flake. Auch die Linke Gisela Ohnesorge hätte bei den Mittel-1 und 2-Angeboten eine “finanzielle Unterfütterung” lieber gesehen. Frank Flake (SPD) nimmt die Verwaltung in Schutz. Sie habe – wie verlangt –  in dieser Mitteilung ein Konzept vorgelegt, und auch CDU-Ratsherr Frank Täubert begrüßt das Konzept, das Inhalt dieser Mitteilung ist.

TOP 2.2
Schwimmen in Braunschweig, hier: Sommerbad Waggum
(Ds. 12766/12, Anlage eins, zwei, drei, vier)
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen erklärt, er müsse die Mitteilung der Verwaltung ein wenig korrigieren, in dem Sinne, wie es die Bürger vor Ort sähen. Er zählt die Punkte auf, die aus der Sicht der Bürger und des Fördervereins etwas anders gesehen werden als von der Verwaltung dargestellt.
Stellungnahme des Fördervereins Waggum
Jenzen kündigt des Weiteren an, dass die BIBS-Fraktion zum Erhalt des Waggumer Bades gleich zu Beginn des Jahres 2013 in die Gremien einen Grundsatzantrag auf Weiterbetrieb einbringen werde.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 18.12.2012

CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth möchte die Kosten für das Bad der Stadt und den Bürgern “nicht zumuten”. Manfred Pesditschek (SPD) spricht sich deutlich für den Weiterbetrieb des Bades aus. Was diesbezüglich im Einzelnen gemacht werden müsse, solle mit dem Förderverein abgesprochen werden.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erwähnt in Richtung Wendroth die Verantwortung der Stadt: Es handele sich auch bei Bädern um “Daseinsvorsorge”. Das Bad müsse weiter betrieben werden, so Rosenbaum, nur darum gehe es hier, es handele sich nicht um eine “Luxussanierung”.

TOP 2.3
Stadtbahnverlängerung Volkmarode
(Ds. 12755/12)
Finanzdezernent Ulrich Stegemann erklärt, dass man den häufig genannten Vergleich mit Karlsruhe nicht so ziehen könne, da dort bereits verlegte Schienen der Deutschen Bahn neu ertüchtigt worden seien. Gerald Heere erklärt für die Grünen, dass es hier nicht um Investitionen von 16 Mio. Euro gehe, sondern bei verschiedenen Varianten entweder über 14 Mio Euro oder 6,5 Mio Euro. Er bezeichnet es als “nicht seriös”, wenn die Stadt erkläre, die eingegangenen Einwendungen seien nicht zu verwenden gewesen. Dann schließt er, dass man einen Beitrag zum Klimaschutz auch in Braunschweig mit dem Ausbau des ÖPNV leisten solle.
Claas Merfort bringt den Vorschlag für die CDU ein, man solle die Leute doch mal befragen, was sie darüber denken. Manfred Pesditschek betont, dass dies der falsche Punkt sei, über Bürgerbefragungen zu reden, das könne man später machen, wenn ein Beschlussvorschlag vorliege. Er möchte, dass ein System entwickelt wird, das aufzeigt, wie der ÖPNV in Braunschweig insgesamt verbessert werden könne. Er zitiert eine durchgeführte Umfrage im Bezirk, wo 160 Anwohner befragt worden seien. Von diesen hätten sich 2/3 für die Verlängerung ausgesprochen. Carsten Müller (CDU) weist die Aussage Heeres zurück, man hätte in den letzten Jahren nicht genug für den ÖPNV in Braunschweig getan: “Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden”, meint der Aufsichtsratsvorsitzende der Verkehrs AG.
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs betont, dass es hier auf die standardisierte Bewertung ankomme. Eine solche Bewertung sollte eigentlich unabhängig davon sein, wer politisch gerade am Ruder sei, erklärt er in Bezug auf Manfred Pesditscheks Äußerung in der BZ, man solle erst die nächsten Wahlen abwarten, erst danach würde klar sein, wie die Förderrichtlinien neu gestaltet werden könnten. Er stellt zudem die Frage, weshalb man bei der Strecke nur so kurz plane: “Warum denkt man nicht mal daran, Dibbesdorf zu erreichen?”, so Büchs. Jens Schicke-Uffmann erklärt für die Piraten, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Bürger zu befragen. Man sollte dann allerdings nicht nur eine Variante vorschlagen.

Anfragen

TOP 3.1
Aktueller Sachstand Uferstraße
– Anfrage der CDU (Ds. 1939/12)
Björn Hinrichs bringt die Anfrage für die CDU ein. Er verweist auf die letzte Vorlage zum Thema, die vor einigen Jahren nichtöffentlich gewesen sei. Man habe damals den Beschluss gefasst, dass man diese Fläche “wieder frei haben wolle.” Baudezernent Heinz-Georg Leuer antwortet. Er erklärt, dass es sich 1998 nicht um einen Beschluss gehandelt habe, der eine vollständige Räumung der Uferstraße bedeuten würde.
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs stellt eine Zusatzfrage. Vor zwei Jahren erst sei eine Wasserleitung neu gemacht worden, die Sinti und Roma lebten dort seit über siebzig Jahren. Er fragt, inwiefern die Sinti und Roma als ethnische Minderheit dort nicht wegen ihres geschichtlichen Hintergrundes weiter leben könnten.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Anwohneranhörung u. -beteiligung Twetenumgestaltung
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1937/12)
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt die Frage ein, Baudezernent Leuer antwortet. Peter Rosenbaum fragt, ob es hier nicht gut sei, den neuen Gestaltungsbeirat mit der Thematik zu befassen. Baudezernent Leuer antwortet, dass er in di
esem Falle hier keine Möglichkeit sehe.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 4
Ermäßigungen für Braunschweig-Pass-Inhaber
(Ds. 2376/12)
–> mehrheitlich angenommen

TOP 5
Änderung der Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses
(Ds. 15808/12)
–> angenommen

TOP 6
Berufung des Stadtbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 15724/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 7
Verleihung der Ehrenbezeichnung Ehrenbrandmeister
(Ds. 15726/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 8
Ausgleichszahlung an Feuerwehrbeamte
(Ds. 15807/12 und Anlage)
zusammenbehandelt mit dem SPD-Antrag TOP 19.2
BIBS-Fraktionschef Peter Rosenbaum erklärt, dass diese Vorlage überfällig gewesen sei. “Können die Leute ihrer Verwaltung noch trauen oder nicht?”, sei hier die Frage, die er in den Raum stellt, da man erst jetzt und sehr spät eine solche Vorlage nach öffentlichem Druck vorlege. Erster Stadtrat Carsten Lehman erwidert, dass er es “unsäglich” finde, wenn hier so argumentiert werde. Er verkündet, dass 4,5 Mio. zurückgestellt seien, man habe allerdings mit der Auszahlung gewartet, da man noch keine rechtliche Klarheit bekommen habe.
Susanne Schmedt betont, dass die Grünen erstmals einen Antrag eingebracht hatten, da man von der Verwaltung eben kein eindeutiges Signal bekommen habe. Sie erklärt, dass man dem SPD-Antrag zustimmen werde. Auch Claas Merfort bezeichnet diesen ausgehandelten Kompromiss als “gut” und kündigt Zustimmung für die CDU an.
Udo Sommerfeld (Linke) betont, dass man nun nicht mehr zurückschauen solle, fügt aber hinzu, dass nun Schnelligkeit angesagt sei, da manche Feuerwehrleute schon im Ruhestand seien. Man solle nicht zu sehr ins Detail gehen kündigt er ebenfalls Zustimmung für die Linke an. Manfred Pesdtischek beantragt getrennte Abstimmung der einzelnen Punkte, um Rechtssicherheit zu haben, wenn sich einige Punkte doch noch als rechtswidrig erweisen würden. In Zukunft sollten auch die Interessenvertretungen ein wenig besser auf solche Fälle achten.
–> Vorlage der Verwaltung einstimmig angenommen
–> SPD-Antrag einstimmig angenommen

TOP 9
Erste Satzung zur Änderung der “Satzung über die Gebühren für den Marktverkehr in der Stadt Braunschweig (Marktgebührenordnung)”
(Ds. 15637/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 10
Haushaltsvollzug 2012, hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen
(Ds. 15706/12 und dritte Ergänzung)
–> einstimmig angenommen

TOP 11
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 15754/12 und Anlage eins)
–> einstimmig angenommen

TOP 12
Vierzehnte Satzung zur Änderung der Satzung über die Gebühren für die Friedhöfe der Stadt Braunschweig (Friedhofsgebührensatzung)
(Ds. 15593/12, erste Ergänzung und Anlage eins, zwei)
–> einstimmig angenommen

TOP 13
Zweite Änderungssatzung zur Änderung der Satzung über die Benutzung der Städtischen Friedhöfe in der Stadt Braunschweig (Friedhofsordnung)
(Ds. 15694/12 und Anlage eins)
–> einstimmig angenommen

TOP 14
Neukonzeption der Sportförderrichtlinien der Stadt Braunschweig
(Ds. 15769/12, erste Ergänzung und Anlage eins, zwei)
Fritz Bosse (CDU) meint, dass es folgerichtig sei, dass diese neuen Förderrichtlinien nun auf den Weg gebracht würden. Frank Graffstedt (SPD) fordert, dass man eines in Zukunft beachten solle: nämlich das eine unterschiedliche Auslegung und Lesart der Richtlinien vermieden werden müsse. Peter Rosenbaum (BIBS) erklärt, dass er die Zusammenarbeit, die zu den neuen Richtlinien geführt habe, als äußerst angenehm empfunden habe. Udo Sommerfeld kündigt Zustimmung für die Linksfraktion an, erklärt aber, dass er sich seinen Vorredner nicht uneingeschränkt anschließen könne, da es sich nicht um einen ganz großen Wurf handele. Helmut Blöcker stellt klar, dass nach seiner Wahrnehmung Sportler Idealisten seien. Er kündigt Zustimmung für Grünen an.
–> einstimmig beschlossen 

TOP 15
Umwandlung der Grundschule Ho
hestieg in eine Ganztagsschule
(Ds. 15597/12)
–> einstimmig angenommen

Pause bis 16h45.

TOP 16
Jugendzentrum Wenden
(Ds. 15810/12)
Christoph Bratmann (SPD) erklärt als Erster seine Zufriedenheit mit der Vorlage. Auch die CDU begrüße das Engagement der Jugendlichen vor Ort, so Frank Täubert.
–> einstimmig angenommen

TOP 17
Kommunales Handlungskonzept Kinderarmut
(Ds. 15622/12, Ergänzung und Anlage eins, zwei, drei, vier)
Frank Flake (SPD) erinnert daran, dass man sich schon seit längerem mit dem Thema in den Gremien auseinandersetze. In Braunschweig sei man den Weg gegangen, mit einem Beirat, dem Präventionsnetzwerk, gegen die Kinderarmut vorzugehen. In einigen Teilen gehe das Handlungskonzept über das hinaus, was kommunal vorgeschrieben sei wie u.a. im Bereich der Ganztagsschulen. Viele Projekte und Vorhaben würden im Handlungskonzept erwähnt, allerdings enthalte das Konzept keine weiteren Elemente, wie weiter vorgegangen werden soll. Er hofft, dass das Konzept nicht nur angenommen oder zur Kenntnis genommen, sondern auch umgesetzt werde.

Jutta Plinke (Grüne) meint, dass man mit der Annahme einen großen Schritt mache, die erwähnte Koordinierungsstelle hätten die Grünen nun als Haushaltsantrag eingereicht. Diese Vorlage habe lange auf sich warten lassen, so Gisela Ohnesorge von der Linksfraktion. Sie kritisiert, dass keine “finanzielle Aufstockung” geplant sei und warnt davor, die Diskussion um Wiedereinführung der Kindergartenentgelte wieder zu eröffnen. “Bildung muss in allen Bereichen unentgeltlich für Eltern sein”, meint die Linke. Insgesamt würde man mit dem Text aber leben können und daher würde die Linksfraktion zustimmen.

Jugend- und Sozialdezernent Ulrich Markurth nimmt Stellung zum Vorwurf, es habe lange gedauert und erklärt, dass eben lange gedauert habe, weil das Konzept auf eine “breite Basis” gestellt werden sollte. Elke Flake (Grüne) meint, dass man kommunal nur die Auswirkungen von Kinderarmut lindern könne. Die nächsten konkreten Schritte müsse man erst noch beschließen. Dann bringt sie einen Änderungsantrag ein und beantragt Abstimmung zunächst über diesen Antrag. Für die SPD bringt Frank Flake einen Änderungsantrag ein.
–> Änderungsantrag der Grünen abgelehnt
–> Änderungsantrag der SPD einstimmig angenommen
–> Gesamtvorlage einstimmig angenommen

TOP 18
Ausbau des Convention Bureaus Braunschweig (CBBS)
(Ds. 15783/12 und Anlage eins, zwei)
BIBS-Änderungsantrag (Ds. 2404/12)
Änderungsantrag von CDU und FDP-Ratsherr Gerd Weidner (Ds. 2407/12)

Björn Hinrichs (CDU) eröffnet die Debatte. Er betont, dass man eine haushaltsneutrale Finanzierung wünschte, dieser Vorgabe sei ja auch die Verwaltung durch den Vorschlag, eine Bettensteuer zu erheben, gefolgt. Er ist der Ansicht, dass die Bettensteuer für touristische Übernachtungen nicht eingeführt werden soll. Die haushaltsneutrale Finanzierung solle vielmehr gemäß des Vorschlags des Änderungsantrags von CDU und FDP erfolgen, der – seiner Ansicht nach – den Haushalt nicht belasten solle. Kai Florysiak spricht sich nachdrücklich für die Einrichtung des Convention Bureaus aus. Er bittet aber darum, den zweiten Punkt der Vorlage abzulehnen, der die Bettensteuer nach sich zöge. Den CDU-Antrag bezeichnet er als “Verschleppungsantrag”. Er beantragt getrennte Abstimmung über die Verwaltungsvorlage.
Udo Sommerfeld erklärt in Bezug auf die Bettensteuer, die, wie er bemerkt, in vielen anderen Kommunen praktiziert werde, ironisch: “In Braunschweig geht das alles nicht”. “Wir haben’s ja, wir können’s auch der Wirtschaft geben”, fährt der Linken-Chef fort. Den Antrag der CDU werde die Linke ablehnen, der gesamten Verwaltungsvorlage aber “freudig” zustimmen. Die CDU beantragt eine zehnminütige Sitzungsunterbrechung bis 18h15.

Elke Flake kündigt an, dass die Grünen dem CDU/FDP-Änderungsantrag zustimmen werden. Auch für die Grüne habe die kostenneutrale Umsetzung Priorität. Die Finanzierung dürfe nicht durch den städtischen Haushalt erfolgen. Eine städtische Finanzierung sei für die Grünen “nicht vertretbar”. Weiter verweist sie auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das die grundsätzliche Bettensteuer für Alle für rechtswidrig erklärt hatte, eine Abgabe für Touristen allerdings weiter erlaubt. Zudem würde die Einhaltung und Kontrolle einer Bettensteuer für Touristen zuviel “Verwaltungsaufwand der Stadt” bedeuten. “Diesen bürokratischen Aufwand können wir nicht mitmachen”, so Flake.
Auch Jens Schicke-Uffmann erklärt, dass er gegen die Bettensteuer sei. Kai Florysiak zitiert aus einer Studie der “neuen sozialen marktwirtschaft”, in der andere Kommunen angeführt würden, die die Bettensteuer hätten, aber wesentlich mehr Übernachtungen pro Einwohner aufwiesen.

BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt an dieser Stelle den Änderungsantrag für die BIBS ein: der AAI und der Steuerzahlerbund hätten sich im Vorfeld gegen die Bettensteuer ebenso ausgesprochen wie die Verwaltung vor einiger Zeit, die die Bettensteuer im Rahmen der Diskussion über eine “Kulturförderabgabe” mit der Begründung abgelehnt hatte, sie würde dem Standort Braunschweig schaden. Auch die BIBS-Fraktion wolle keine Bettensteuer für Touristen, würde der Einrichtung des Conventions Bureaus aber zustimmen.
Manfred Pesditschek kündigt in klaren Worten die Ablehnung des CDU-Antrags durch die SPD an. Daraufhin zieht Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann die Ziffer des Verwaltungsvorschlags zurück. In der Folge besteht Unklarheit darüber, welcher Antrag zuerst abgestimmt werden soll, dann wird wie folgt abgestimmt:
–> Ziffer eins der Verwaltungsvorl
age: angenommen
–> zweiter Punkt CDU/FDP-Antrag: mehrheitlich angenommen
Der BIBS-Antrag wird damit nicht mehr abgestimmt.

Bürgerfragen

Bürgerfrage von Frau Fischer zum Thema “Krippenentgelte”
Stadtrat Ulrich Markurth antwortet.

Bürgerfrage von Rüdiger Busch zum Thema “Bekämpfung von Wildkräutern mit Gift, in diesem Fall Glyphosat
Baudezernent Heinz-Georg Leuer antwortet.

Bürgerfrage von Simone Leunig zum Thema “Erinnerung an Minna Faßhauer
Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse antwortet.

Anträge

TOP 19.1
Einbürgerungsverfahren für Migrantinnen und Migranten
– Antrag der Grünen (Ds. 2315/12)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 2332/12)
Susanne Schmedt bringt den Antrag für die Grünen ein. Man habe gefordert, in Braunschweig nach dem so genannten “Kölner Modell” vorzugehen, dies habe die Verwaltung zunächst nicht gewollt, in der Folge sei aber Einiges umgesetzt worden. Deswegen würde sie den Antrag heute zurückziehen.

TOP 19.2
Ausgleichzahlungen an Feuerwehrbeamte
– Antrag der SPD (Ds. 2377/12)
wurde gemeinsam mit TOP 8 behandelt.

TOP 19.3
Brandschutzbedarfsplan
– Antrag der SPD (Ds. 2382/12)
Mathias Diesterheft bringt den Antrag ein. Es dürfe nicht sein, dass die Feuerwehr als Spielball immer dann herangezogen werde, wenn Wahlen sind, erklärt der SPD-Ratsherr. Deswegen sei ein Bedarfsplan nötig
–> einstimmig angenommen

TOP 19.4
Jetzt schlägt’s 13!
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2399/12)

Bald schlage es in der Tat 13, so BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum zu Beginn der Einbringung des Antrags. Einige Initiativen hätten schon damit begonnen, am Projekt zu arbeiten, obwohl es noch 2012 sei. Dieser Antrag sei zwar ein Folgeantrag, der den Debatten in Kulturausschuss und Rat der letzten Monate folge, solle aber auch den Auftakt für die geplanten Aktivitäten des nächsten Jahres darstellen.
Dann kommt der BIBS-Ratsherr nochmals zu sprechen auf einen abgelehnten Antrag im Kulturausschuss, der vorsah, den Regenten Johann Albrecht näher zu untersuchen, der immerhin bis November des Jahres 1913 mit Erlassen in Braunschweig regierte. Dieser Herzog sei ein vehementer Verfechter von Expansion, Kolonialismus und Krieg gewesen, so Peter Rosenbaum. Deswegen müsse man die Beweggründe und Motive dieser Person mehr beleuchten. Zudem solle eine Begleitgruppe eingerichtet werden, die die Aktivitäten des Kulturprojektes 1913 koordiniert. Am Ende seines Redebeitrags beantragt der BIBS-Ratsherr die Überweisung des Antrages in den Fachausschuss für Kultur und Wissenschaft.
Kulturdezernentin Frau Hesse will im Anschluss eine Lanze brechen für die LeiterInnen der Braunschweiger Museen, die im Kulturausschuss eine erste Präsentation über die Ausstellungen gehalten hatten. Eine Begleitgruppe sei nicht nötig und man solle eine solche auch weder den Ausstellungskuratoren noch den freien Trägern vorsetzen.
–> Antrag auf Überweisung in den Fachausschuss angenommen

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung gegen 19h35.

 

Ratssitzung vom 20.11.2012

Die 9. Ratssitzung seit der Kommunalwahl 2011 beginnt um Punkt 14 Uhr. Ratsvorsitzender Karl Grziwa weist darauf hin, dass die TOPs 5.5 und 5.6 getauscht werden.
Fraktionschef Holger Herlitschke bringt für die Grünen einen Dringlichkeitsantrag ein zum Thema Gehaltsnachzalungen an Feuerwehrleute.

Abstimmung über Dringlichkeit
–>einstimmig angenommen
(Wird unter Punkt 5a behandelt.)

TOP 1
Mandatsverzicht von Ratsherrn Gerhardt Wandt sowie Feststellung des Sitzverlustes
(Ds. 15690/12)
–> einstimmig beschlossen

TOP 2
Einführung und Verpflichtung des für den ausgeschiedenen Ratsherrn Gerhard Wandt berufenen Nachfolgers Dr. Sebastian Kretschmann
Bürgermeisterin Annegret Ihbe nimmt die Verpflichtung vor.

TOP 3
Genehmigung des Protokoll der Sitzung vom 11.10.2012
–> mehrheitlich angenommen

TOP 4
Mitteilungen
Es liegen keine Mitteilungen vor.

Anfrage der Fraktionen

TOP 5.1
Maßnahmen zur Steigerung der Elektromobilität in Braunschweig
– Anfrage der DCU (Ds. 1837/12)
CDU-Ratsherr Oliver Schatta bringt die Fragen ein. Wirtschaftsdezernent Joachim Roth antwortet ihm, man wolle 5 “E-Golfe” anschaffen, zudem werde BS-Energy 25 bis 50 “E-Autos” in seine Flotte aufnehmen. Für E-Autos werde es in Braunschweig und in der Metropolregion Privilegien geben, wie z.B. freies Parken. BIBS-Ratsherr Henning Jenzen fragt nach dem Zeitpunkt der Anschaffung der 5 “E-Golfe” und den Kosten. Roth kann keine konkreten Antworten geben – man werde im nächsten Jahr diesbezüglich Gespräche führen. SPD-Ratsherr Kai Florysiak möchte  – rhetorisch verpackt – bestätigt wissen, dass Schatta zum Thema E-Mobilität einen “Riesen-Popanz” aufführe…

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 5.2
Angebote in Braunschweig für therapeutisches Schwimmen
– Anfrage der SPD (Ds. 1892/12)
Annette Schütze stellt für die SPD die Fragen nach den derzeitigen Bedarfen und einer möglichen Verbesserung des Angebotes. Stadtrat Ulrich Stegemann zählt die jüngsten Schließungen solcher Angebote in der Stadt auf und antwortet ihr, es sei geplant, die Sauna im Sportbad Heidberg für therapeutisches Schwimmen umzubauen, allerdings erst nach der Eröffnung des “Erlebnisbades” an der Hamburger Straße. Linken-Ratsherr Udo Sommerfeld will wissen, ob Stegemann darlegen könne, wie der Bedarf konkret aussieht. Stegemann: “Nein!”. Man werde das erst im nächsten Jahr im Rahmen der Sportentwicklingsplanung im Spätsommer wissen. Man stehe aber mit den verschiedenen Gruppen, die Bedarfe an Therapiebecken hätten, in Kontakt.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 5.3
Ökologische Stadtplanung in der Nordstadt
– Anfrage der Grünen (Ds. 1838/12) Fraktionschef Herlitschke fragt die Verwaltung nach den Planungen. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer teilt mit, konkrete Vorgaben zum CO2-Ausstoss seien noch nicht “im Detail definiert”. Für den Stadtbereich sei zudem ein städtebaulicher Wettbewerb vorgesehen, in den die ökologischen Standards “eingeschleust” werden sollen.
BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs fragt nach, ob auch vorhandene Biotop-Strukturen gemaß der Maßgaben entsprechend der “Deklaration Biologische Vielfalt” Eingang in die ökologischen Standards finden. Leuer sagt zu, dass das dazu gehöre.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 5.4
Nutzung der Rollbahnerweiterung Flughafen
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1842/12)
BIBS-Ratsherr Jenzen bringt die Fragen ein. Er betont, dass sich die Fragen auf den Zeitraum August 2011 bis August 2012 beziehen. Stegemann antwortet ihm, auf der verlängerten Start- und Landebahn habe es bisher 23 “Außenstarts” von VW gegeben, 4 Forschungsflüge des DLR und einen Start eines weiteren Unternehmens gegeben.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum fragt, ob die DLR-Füge mit dem A 320 durchgeführt worden seien, wie vor Gericht angekündigt, oder mit einem anderen Flugzeugtyp. Stegemann erklärt, er könne die Frage nicht beantworten.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 5.5
Ausführung von Ratsbeschlüssen und Aufstellung der Tagesordnung
– Anfrage der SPD (Ds. 1893/12)
Manfred Pesditschek fragt, Erster Stadtrat Lehmann beantwortet die ersten beiden Fragen, Jugendezernent Ulrich Markurth antwortet auf die dritte Frage.
Peter Rosenbaum fragt, ob die erwähnte Selbstbindung des Rates auch dahingehend zu verstehen sei, dass man sogar eine interfraktionelle Arbeitsgruppe bilden müsse, um den Haushaltsentwurf zu erstellen. Carsten Lehmann erklärt, dass man den Beschluss nicht so aufgefasst habe, dass die Verwaltung gleich Haushaltsmittel einzuplanen habe. Er räumt ein, dass es hier möglicherweise ein Missverständnis gegeben habe. In Zukunft solle man die Anträge aber auch deutlicher formulieren, schlägt der Finanzdezernent vor.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 5.6
Handlungskonzept zur Bekämpfung von Kinderarmut
– Anfrage der Grünen (Ds. 1888/12)

–> wird in der nächsten Ratssitzung beantwortet.

TOP 5a
Dringlichkeitsanfrage (Ds. 1903/12)
Die Grüne Susanne Schmedt stellt die Fragen.
Erster Stadtrat Carsten Lehmann antwortet, die Ansprüche der Feuerwehrleute würden erfüllt, sofern ein Rechtsanspruch bestehe. Der Anspruch verjähre nach drei Jahren, die rechtliche Prüfung seitens der Verwaltung werde im Dezember 2012 abgeschlossen sein.

Pirat Jens Schicke-Uffmann fragt, ob eine Zahlung durch einen Ratsbeschluss möglich sei, quasi als Geschenk. Da fehle dann wohl eine Rechtsgrundlage, meint Lehmann. CDU-Ratsherr Kurt Schrader verlangt die Ausführungen von Lehmann in Schriftform, da man dem Ganzen beim reinen Zuhören nur folgen könne, wenn man Jura studiert habe. Lehmann sagt die Ausführungen in Schriftform zu.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist darauf hin, dass es unstrittig sei, dass Überstunden geleistet worden sind, somit gebe es eine klare Rechtsgrundlage für den Anspruch. Es wäre ein “schlimmes Signal nach außen”, wenn die kein Geld bekämen, die ihrem Arbeitgeber vertraut hätten. “Ein einheitliches Ergebnis wäre wünschenswert”, so Lehmann, man müsse das aber gründlich prüfen. Ratsherr Udo Sommerfeld fragt, ob die Verjährung bei der Verwaltung nicht vielleicht doch “mit Absicht” einkalkuliert worden sei. Lehmann weist diese Unterstellung von sich.

TOP 6
Schwimmen in Braunschweig
– Antrag der Grünen (Ds. 2300/12)
Mitteilung der Verwaltung
Beschlussempfehlung gemäß Änderungen des Finanz- und Personalausschusses

Grünen-Ratsherr Gerald Heere bringt den Antrag ein, der eine aktuelle Analyse über den Bedarf an Frei- und Hallenbädern in Braunschweig verlangt. Die Grünen seien nicht gegen das Spassbad, so Heere, man habe aber dagegen gestimmt, weil die anderen Bäder geschlossenen werden sollten. Es frage sich jetzt, ob dieser Beschluss damals richtig war. Die Situation habe sich geändert, es sei “Bewegung in der Sache”. Er verweist unter anderem auf den “patenten Förderverein”, der für den Erhalt des Waggumer Bades einsetzt. Zudem müsse die Situation des Schulschwimmens aktuell analysiert werden.
Für Waggum müssten die konkreten Zahlen auf den Tisch, die Verwaltung solle sich mit dem Förderverein zusammensetzen, um einen möglichen Weiterbetrieb abzustimmen. Man müsse aber auch akzeptieren, dass die Hallenbäder teilweise so marode seien, dass ein Weiterbetrieb vielleicht “nicht sinnvoll” sei. Deswegen wollten die Grünen “als erstes die Analyse”.

SPD-Ratsherr Frank Graffstedt betont, das Bäderkonzept beziehe sich nur auf die Hallenbäder, das Freibad Waggum wolle die SPD erhalten. Er stellt den Antrag, den Grünen-Antrag in drei Teile zu splitten und getrennt abzustimmen. Einen Stopp der Schließung der drei maroden Hallenbäder erachtet Graffstedt nicht als zielführend.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist darauf hin, dass mit dem Sackring-Bad ja bereits ein Bad geschlossen worden sei. Der Bäderplan aus den siebziger Jahren habe vorgesehen, dass jeder Stadtteil ein Bad bekomme. Das sei die Idee der “Daseinsvorsorge” gewesen, darauf müsse man wieder den Focus legen.
CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth betont, die so genannten “Europabäder” in den Stadtteilen seien von der Bevölkerung nicht angenommen worden, das Sackringbad habe am Ende 30 Besucher am Tag gehabt.

Udo Sommerfeld erklärt, die Linken würden dem Antrag komplett zustimmen. Christoph Bratmann (SPD) weist darauf hin, dass es mit dem Schulschwimmen ein Problem gebe, aber man könne nicht unter diesem Aspekt über das marode Gliesmaroder Bad nachdenken. Natürlich sei es wünschenswert, wenn jeder Stadtteil sein eigenes Bad habe, gibt Bratmann Peter Rosenbaum recht, aber man müsse auch zur Kenntnis nehmen, dass sich das Freizeitverhalten der Menschen verändert habe. Die von den Grünen geforderte Analyse sei sinnvoll. Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt über den Antrag in drei Blöcken abstimmen.

Abstimmung über Block 1
(Antrags-Text von “Erstens” bis “sobald sie vorliegen”)
–> einstimmig beschlossen

Abstimmung über Block 2
(Antrags-Text von “Der Abschlussbericht” bis “im Weg stehen.”)
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über Block 3
Antrags-Text von “Zweitens” bis zum Ende des Textes)
–> einstimmig beschlossen

Pause ab 16h10 bis 16h55

TOP 7
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig vom 08.11.2011
(Ds. 15620/12)

Udo Sommerfeld kündigt die Ablehnung seiner Fraktion an. Hier werde ein Kompromiss aufgekündigt, so dass “Minderheiten im Rat” wiederholt mit dem “Übergang zur Tagesordnung” behandelt. Die Piraten werden auch ablehnen, so Schicke Uffmann. SPD-Chef Pesditschek verteidigt die Vorlage.

–> mehrheitlich angenommen

TOP 8
Umbesetzung in Ausschüssen
(Ds. 15720/12)

–> einstimmig beschlossen

TOP 9
Änderungen bei der Entsendung von städtischen Vertretern in Gesellschafterversammlungen und Neubesetzung in Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften
(Ds. 15729/12)

–> mehrheitlich beschlossen

TOP 10
Berufung eines Ortsbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 15603/12)
–> beschlossen

TOP 11
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 15661/12 und Anlage)

–> einstimmig angenommen

TOP 12
Haushaltsvollzug 2012, hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen
(Ds. 15630/12 und erste Ergänzung)

Udo Sommerfeld möchte, dass getrennt abgestimmt wird. Bei den PPP-Progammen liege das Risiko nur bei der Stadt, da man die “Sparvari
ante” bestellt habe. Da wolle sich die Linke nicht beteiligen. Dezernent Stegemann verteidigt die PPP-Projekte mit Hochtief.

Abstimmung über 1.1
–> mehrheitlich angenommen
Abstimmung über die restliche Vorlage
–> einstimmig beschlossen

TOP 13
Dreizehnte Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung von Art und Umfang der Straßenreinigung (Straßenreinigungsverordnung)
(Ds. 15479/12, erste Ergänzung und Anlage)

–> mehrheitlich angenommen

TOP 14
Siebt Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Straßenreinigungsgebühren (Straßenreinigungsgebührensatzung)
 (Ds. 15627/12)

–> mehrheitlich angenommen

TOP 15
Siebte Satzung zur Änderung der Satzung über die Erhebung von Abfallentsorgungsgebühren (Abfallentsorgungsgebührensatzung)
(Ds. 15626/12)

BIBS-Ratsherr Büchs bezieht sich auf die Aussage von Herrn Stegemann auf der städtischen Homepage in einer Pressemitteilung, er, Büchs, habe unrecht, seine Zahlen seien falsch und die Abfallgebühren seien seit Abschluss der Verträge mit ALBA “kostengünstiger” geworden. Vergleiche mit Wolfsburg würden zeigen, dass eine 120 Liter Tonne plus Biotonne 140 Euro im Jahr in der VW-Stadt koste, in Braunschweig hingegen 397 Euro, so Büchs. In Braunschweig sei privatisiert worden und man habe bei ALBA die Stellen abgebaut, in Wolfsburg sei die Angelegenheit in kommunaler Hand.
Er fragt Stegemann, ob er mal klar stellen könne, wie sich diese Diskrepanz ergebe. Zudem verbiete er sich, sich so auf der Homepage – ohne Möglichkeit einer Stellungnahme – abgebildet zu sehen.

Die Antwort sei ganz einfach, Wolfsburg hole die Mülltonne nicht vor der Haustür ab, so Stegemann, in Braunschweig leiste ALBA einen “fullservice” und komme bis zur Tür. Er sei auf der Homepage relativ sachlich gewesen. Udo Sommerfeld ergänzt BIBS-Ratsherrn Büchs dahingehend, dass neben Wolfsburg auch andere Kommunen in Nachbarschaft preisgünstiger seien. Die Gewinnerwartungen von ALBA dürften dafür wohl der Grund sein, meint Sommerfeld, dass man hier über die Erhöhungen diskutiere. Stegemann bietet Sommerfeld und Büchs an, sich im nächsten Jahr mal zusammen zu setzen, um die Zahlen gemeinsam durchzugehen. CDU-Ratsher Hennig Brandes ist der Meinung, es sei noch nie so viel Transparenz in den Gebührenrechnungen gewesen, wie heute – das zeige auch diese Vorlage, die Privatisierung sei eben “gut gewesen”, weniger Personal sei vernünftig.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum nennt Brandes Wortbeitrag “katastrophal”. Man bezahle das Personal noch gemäß der Zahlen von früher, ALBA habe aber die Mitarbeiteranzahl gar nicht mehr und die Arbeitsbedingungen hätten sich verschlechtert, die Mitarbeiter müssten mehr arbeiten und zudem auch noch im Schichtdienst. Auch für die Gerätschaften würde man heute noch bezahlen gemäß der festgestellten Anzahl in 2000/2001, ohne zun wisssen, ob die überhaupt noch da sind. Für ALBA habe sich das gelohnt – nicht für die Braunschweiger Bürger. Er könne die Diskussion, ob die Privatisierung gut oder schlecht war, nicht mehr hören, so Pesditschek, das gehe jetzt schon seit 10 Jahren so. Rosenbaum betont, man müsse jetzt gemeinsam überlegen, ob man rekommunalisiere oder nicht, das sei nicht nur Sache der Bürgerinitiativen.

TOP 16
Achte Änderungssatzung zur Satzung über die Erhebung von Gebühren und Kostenerstattungen für die Abwasserbeseitigung (Abgabensatzung für die Abwasserbeseitigung)
(Ds. 15628/12)

–> mehrheitlich beschlossen

TOP 17
Wertstofftonne – Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen in Braunschweig
(Ds. 15682/12 und Anlage)

Grundsätzlich sei die Linke für die Einführung der gelben Tonne, so Sommerfeld, die Erfassungsquote sei aber schlecht. Außerdem habe keine Prüfung anderer Angebote stattgefunden, man sei ausschliesslich auf ALBA fokussiert, deswegen werde man gegen die Vorlage stimmen. Auch Holger Herlitschke weist auf die schlechte Erfassungsquote in Braunschweig hin, das Bringsystem habe also nicht funktioniert, die Umstellung auf das Holsystem sei also “der richtige Schritt”, die Grünen würden der Vorlage zustimmen. Hennig Brandes betont: “Gelbe Säcke sind mit der CDU nicht zu machen”, gelbe Tonnen seien in Ordnung. Sozialdemokrat Detlef Kühn hofft, dass die Vermieter die Einsparungen, die bei der grauen Tonne an Müllgebühren eintreten werden auch an die Mieter weiter geben.

–> mehrheitlich angenommen

Pause von 18h09 bis 18h24wegen einer Vorführung im Foyer, dargeboten von Jugendlichen aus dem Jugendzentrum Wenden.

Einwohnerfragestunde

Bürgerfrage zum Thema Kinder- und Jugendzentrum Wenden
Antwort Sozialdezernent Ulrich Markurth

TOP 17a
Neukonzeption der Schadstoffsammlung
(Ds. 15663/12)

CDU-Ratsherr Brandes kündigt an, dass seine Fraktion die Vorlage ablehnen werde, durch dieses Konzept werde sich “der Missstand nicht mindern”.
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen kritisiert, dass durch dieses Konzept schon wieder ein ganzer Stadtbezirk abgehängt werde, da nördlich der Autobahn – außer der Haltestelle in Hondelage – der gesamte restliche Nordosten gemäß der Vorlage ohne jegliche Haltestelle dastehe. Das gehe so nicht, deswegen werde er auch nicht zustimmen können.
Herlitschke und Kühn kündigen für die Grünen und die SPD Zustimmung zum Konzept an. Udo Sommerfeld meint, das Konzept sei zwar “nicht der große Wurf”, aber die Linke werde auch zustimmen. Pirat Schicke-Uffmann findet das Konzept “unkonkret”. Er würde fast eher vorschlagen, das Thema zu vertagen. BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs weist darauf hin, dass auf der Karte in der Anlage zur Vorlage fälschlicherweise noch die inzwischen gekappte Grasseler Straße als existent eingetragen ist. Baudezernent Leuer teilt mit, das Konzept könne, was die Standorte der Haltestellen betrifft, noch “im Details an der einen oder anderen Stelle geändert werden.”

–> mehrheitlich beschlossen

TOP 18
Vergabe der Betriebsträgerschaft für die neue Kindertagesstätte Roseliesstraße
(Ds. 15495/1
2
und Anlage)

–> einstimmig beschlossen

TOP 19
Vergabe der Betriebsträgerschaft für die neue Kindertagesstätte Fremersdorfer Straße
(Ds. 15496/12 und Anlage)

–> einstimmig beschlossen

TOP 20
Vergabe der Betriebsträgerschaft für die neue Kindertagesstätte Mainweg
(Ds. 15497/12 und Anlage)

–> einstimmig beschlossen

TOP 21
Vergabe der Betriebsträgerschaft für die neue Kindertagesstätte Wenden / Heideblick
(Ds. 15510/12 und Anlage)

–> einstimmig beschlossen

TOP 22
Steuerungskonzept Vergnügungsstätten
(Ds. 15507/12, erste Ergänzung und Anlage eins, zwei, drei, vier)

CDU-Ratsherr Peter Edelmann erinnert darin, das man sich im Bauplanungsrecht befinde, es gehe hier nicht um moralische Fragen. Für ihn heiße es hier “weniger ist mehr”, die CDU werde zustimmen. Die Linke Gisela Ohnesorge schließt sich Edelmanns Ankündigung an, ist aber “nicht ganz zufrieden.” Die neue so genannte “Spielverordnung” müsste man versuchen “zurück zu drehen”, denn sie erlaube eine Aufhängung von noch mehr Spielgeräten z. B. in Gaststätten, bemängelt Ohnesorge. Anette Schütze (SPD) begüßt das vorgelegte Konzept, weil man weitere Vergnügungsstätten “wenigstens begrenzen” könne. Holger Herlitschke sieht in dem Konzept “einen Riesenschritt nach vorne”, man könne jetzt “zielgenau reagieren.” Auch Pirat Schicke-Uffmann kündigt für seine Fraktion Zustimmung an.

–> einstimmig angenommen

TOP 23
Projekt Region Braunschweig GmbH Neupositionierung und -ausrichtung der Gesellschaft zur “Allianz für die Region GmbH”
(Ds. 15672/12, erste Ergänzung und Anlage)

Oberbürgermeister Gert Hoffmann weist eingangs der Debatte auf die – in seinen Augen – große Bedeutung des Regionsprojektes hin. Hier würden alle an einem Strang ziehen, was lange nicht selbstverständlich gewesen sei, er erhoffe sich für die Vorlage eine breite Zustimmung.

Kai Florysiak (SPD) meint, die Zeit laufe der Region langsam davon. Jahrelang hätten die beiden Gesellschaften nebeneinander gearbeitet, seit 2009 arbeite man immer mehr zusammen. Es sei zu begrüßen, dass jetzt auch VW bereit sei, in der “Allianz für die Region” Verantwortung zu übernehmen. “Lassen sie uns ein starkes Signal in die Region senden!”, so Florysiak abschließend. Gerald Heere erklärt für die Grünen-Fraktion, man werde bei diesem TOP zustimmen, allerdings fehle dieser Gesellschaft ein “öffentliches Pendant auf Augenhöhe”. Es gebe viele Felder, auf denen diese Allianz-Gesellschaft nicht von der öffentlichen Hand kontrolliert werde.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bezweifelt, dass man VW gegenüber jetzt “in Dankbarkeit zerfließen” müsse. Er kritisiert, dass die entscheidenden der insgesamt 7 regionalen Handlungsfelder gemäß Vorlage der Wolfsburg-AG vorbehalten sind. Man dürfe nicht “in Erfurcht vor VW erstarren” und man solle hier auch keine Legenden bilden: VW setze in der Region seine Interessen durch, auch auf Kosten der Stadt Braunschweig, VW interessiere das Ganze nur soweit, wie lange es VW nutze. Letztlich unterwerfe sich Braunschweig der Wolfsburg AG, die BIBS werde sich der Stimme enthalten.

Udo Sommerfeld stellt fest, dass es jetzt schon bereits als Erfolg dargestellt werde, nur weil alles größer werde. Er teile die Euphorie nicht, die Linken würden nicht zustimmen. Björn Hinrichs (CDU) sieht Braunschweig nicht vor VW in Ehrfurcht erstarren, man arbeite vielmehr mit VW zusammen. Die CDU werde “mit Freude” der Vorlage zustimmen. Parteikollege Reinhard Manlik betont, “unser Feind ist nicht Wolfsburg”, dafür gebe es eine Stadt mit “H”. Man müsse “auf Augenhöhe” mit einander Reden und Handeln. Jens Schicke-Uffmann kündigt die Zustimmung der Piraten zur Vorlage an.

Abstimmung über Vorlage mit 1. Ergänzung
–> mehrheitlich beschlossen

Anträge

TOP 24.1
Jugendzentrum Wenden
– Antrag der Jugendhilfeausschusses (Ds. 2349/12 und Anlage)
Elke Flake (Grüne) bringt als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses den Antrag ein. Sie hofft auf einstimmige Zustimmung und das dieser “Betriebsunfall”, keine Mittel für den Haushalt von seiten der Verwaltung einzustellen.
–> einstimmig angenommen

TOP 24.2
Frühzeitige Beteiligung der Stadtbezirksräte in Bauleitplanverfahren – Antrag der Grünen
(Ds. 2178/12)
Mitteilung der Verwaltung
Gerald Heere bringt den Antrag für die Grünen ein. Er betont, dass es diese Praxis schon vor 2001 gegeben habe. Die Mitteilung der Verwaltung sei “ablehnensbefürwortend” meint er. Man könne Stadtbezirksräte auch zu Sondersitzu
ngen enberufen. In wenigen Fällen sei dies aber nötig. Die Mitteilung sei deshalb auch kein Grund für die Grünen, vom Antrag zurückzustehen, schließt er. Manfred Dobberphul vertritt die Ansicht für die SPD, dass Genauigkeit und Sorgfalt auf jeden Fall vorzuziehen sei. Die Stadtbezirke würden sich oft vor Ort besser auskennen und daher sollten diese folglich auch mehr beteiligt werden. “Die Bezirksräte wollen ernst genommen werden”, erklärt der SPD -Bezirksbürgermeister und erklärt Zustimmung für die Rats-SPD. Björn Hinrichs erklärt für die CDU, dass hier unnötig Bürokratie aufgebaut werde. “Das ganze wird länger dauern. Für die Stadtentwicklung ist das negativ”, erklärt er für die CDU.
Die Mitteilung der Verwaltung sei eine vorgeschobene Erklärung, erklärt Peter Rosenbaum für die BIBS-Fraktion. Nicht die Beteiligung der Stadtbezirksräte würde etwas verzögern, sondern eher derjenige, der sich in die Stadtgestaltung einbringen und mit dem Namen “B.” beginnen würde,  so der BIBS-Fraktionsvorsitzende.
–> bei Gegenstimmen und Enthaltung angenommen

TOP 24.3
Bäderversorgung für Menschen mit Einschränkungen
– Antrag der Linken (Ds. 2317/12)

Udo Sommerfeld bringt den Antrag ein und bittet darum, “etwas breiter vorzugehen” und sich nicht nur auf die Sauna im Heidberg-Bad zu konzentrieren.

–> einstimmig beschlossen

TOP 24.4
Grundlagen der Radverkehrsplanung
– Antrag der Grünen (Ds. 2302/12)

Holger Herlitschke bittet um Zustimmung zum Antrag, Manfred Dobberphul kündigt sie für die SPD an, Fred Maul für die CDU.

–> einstimmig beschlossen

TOP 24.5
Einbürgerungsverfahren für Migrantinnen und Migranten
– Antrag der Grünen (Ds. 2315/12)

Der Verwaltungsausschuss hat die Überweisung in den Integrationsausschuss empfohlen

TOP 24.6
Erweiterung der Öffnungszeiten des Parkhauses Magni
– interfraktioneller Antrag CDU/SPD (Ds. 2321/12)

–> einstimmig beschlossen

TOP 24.7
Einrichtung einer Nordwache der Berufsfeuerwehr
– Antrag der SPD (Ds. 2331/12)

Überweisung in den Feuerwehrausschuss
–> einstimmig beschlossen

TOP 24.8
Bodenbelastungen mit Antimon im Bereich Pappelberg / Laubenhof
– interfraktioneller Antrag von SPD, Grünen und BIBS-Fraktion (Ds. 2337/12 und Beschlussempfehlung gemäß Änderungen des Planungs- und Umweltausschuss)

Manfred Dobberphul bringt den interfraktionellen Antrag ein. Die Grundstücke der Eigentümer, die das wünschen, sollen überprüft werden. Das Ausmaß der Belastungen im betroffenen Gebiet, so Dobberphul, solle dann in einer Übersichtskarte dargestellt werden. Peter Rosenbaum bittet für die BIBS um Zustimmung zum Antrag.

–> einstimmig beschlossen

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 21h14

Ratssitzung vom 11.10.2012

Die achte Sitzung der 18. Wahlperiode beginnt um 14h35. Über zwei Dringlichkeitsanträge muss zu Beginn abgestimmt werden:

Die Grünen wollen, dass ihr ursprünglich eingereichter, aber im Verwaltungsausschuss fälschlicherweise zurückgezogener Antrag “Schwimmen in Braunschweig” per Dringlichkeit wieder auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Dringlichkeitsantrag der Linken zur FBZ-Standortsuche und Mitteilung der Verwaltung.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa weist zu Beginn der Sitzung darauf hin, dass die TOPs 13.4 bis 13.8, 13.10 und 13.11 nicht behandelt werden, da sie in Fachausschüssen und im Verwaltungsauschuss bereits behandelt wurden, bzw. dort – und im Ältestenrat – noch behandelt werden, nicht aber hier und heute im Rat. Zudem habe die Verwaltung den TOP 12 zurück gezogen.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bittet den Vorsitzenden, doch die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, wie das Abstimmungsverhalten der benannten TOPs z. B. im VA gewesen sei. Grziwa erklärt, es habe für die Bürger die Möglichkeit bestanden, sich über öffentliche Informationsquellen zu informieren. Außerdem seien die TOPs weiterhin auf der Tagesordnung und die Antragssteller könnten weiterhin ihre Anträge begründen, sie würden eben nur nicht behandelt, also abgestimmt werden. Linken-Chef Udo Sommerfeld kritisiert die von Grziwa geschilderte Vorgehensweise.
Grziwa lässt über die Vorgehensweise abstimmen.
–> mehrheitlich angenommen

Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke wirbt für den Grünen-Antrag zum Schwimmen. SPD-Chef Manfred Pesditschek kündigt für seine Fraktion Ablehnung an. Oberbürgermeister Gert Hoffmann erklärt, er könne eine “Dringlichkeit” hier auch nicht wirklich nicht erkennen. Der TOP selber sei aber auf der Tagesordnung, die man ja jetzt wohl gleich feststellen würde. Pirat Jens Schicke-Uffmann teilt mit, dass er der Dringlichkeit zustimmen werde.

BIBS-Ratsherr Henning Jenzen spricht sich gegen die Dringlichkeit aus, da das Ergebnis der von den Grünen im Antrag geforderten “General-Analyse” ja erst im Spätsommer 2013 vorläge, wie die Verwaltung mittlerweise mitgeteilt habe.

Abstimmung über Dringlichkeitsantrag Grüne
–>abgelehnt (da notwendige 2/3-Mehrheit nicht erreicht)

Die Linke Gisela Ohnesorge bringt den Antrag der Linken ein, kündigt aber an, dass sie den Antrag zurückziehen würde, wenn die Verwaltung ihr jetzt zusagen könne, dass es definitiv keine Grundstücksveräußerungen der geeigneten Standorte gebe. Kulturdezernentin Anja Hesse antwortet ihr, es würden “keinerlei Fakten geschaffen”.

Dringlichkeitsantrag Linke
–>zurückgezogen

Der Grüne Gerald Heere verlangt die gleiche Behandlung des TOPs 4 wie die der eingangs erwähnten 13er-TOPs. Das gehe nicht, erwidert ihm Grziwa, außerdem sei die Dringlichkeit gerade abgelehnt worden. Auf Kritik vom Linken Sommerfeld hin, schlägt Grziwa vor, die Anfragen 3.1 und 3.6 zu tauschen.

Abstimmung über die so geänderte Tagesordnung
–> mehrheitlich angenommen

Anfragen

TOP 3.1
Maßnahmen zur Steigerung der Elektromobilität in Braunschweig
– Anfrage der CDU (Ds. 1837/12)
(behandelt wird unter 3.1 die Anfrage 3.6: “Teilautonome Steuerung von Signalanlagen”)
Baudezernent Leuer antwortet dem CDU-Ratsherrn Claas Merforth auf seine Fragen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Umsetzung der Ratsbeschlüsse Tourist-Information und Convention Bureau
– Anfrage der SPD (Ds. 1843/12)
Kai Florysiak stellt die Anfrage nach dem Sachstand für die SPD, Wirtschaftsdezernent Joachim Roth antwortet. Er berichtet, dass zunächst eine Marktanalyse erfolgt sei, die zu keinem zufriedenstellendem Ergebnis geführt habe. Ein möglicher Standort gegenüber den Stiftsherrenhäusern entspräche den Anforderungen für die Tourist-Information am meisten. Angepeilt werde die Einrichtung der Tourist-Information für 04/2014. Dem Rat soll ein weiterer Beschluss zum Convention Bureau vorgelegt werden. Die Einbehaltung der Dienstanweisungen obliege den Fachbereichen. Zudem habe der Oberbürgermeister angeordnet, diese Dienstanweisung auch auf finanzunwirksame Anträge anzuwenden. Dies sei bislang nicht der Fall gewesen, und die Einrichtung des Convention Bureaus sei ein solcher Antrag gewesen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Einführung der Wertstofftonne
– Anfrage der Grünen (Ds. 1839/12)

Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Kubitza bringt die Anfrage ein.
Baudezernent Leuer antwortet ihm, dass die Verwaltung zum Frühjahr 2014 die Einführung vorsehe, im Oktober solle dem Rat eine Vorlage präsentiert werden, geprüft werden solle ein Modell nach Berliner Vorbild.
Ratsherr Sommerfeld will wissen, ob man bei dem neuen Konzept an die Firma Alba gebunden sei. Das sei “vertraglich mit verknüpft”, so Leuer, es sei aber für die Bürger “wirtschaftllich”. Bei den Bürgern käme es zu einer “gefühlten Gebührenerhöhung”, meint Detlev Kühn (SPD) und fragt, wie das verhindert werden könne.
Leuer antwortet, die Bürger würden informiert werden,  “Akzeptanz ist ein Thema”. Die Bürger würden “nicht in Gänze” zur Kasse gebeten werden, die Erhöhung werde “sehr moderat” sein.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Planfeststellungsverfahren Verkehrsführung Flughafen
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1841/12)

BIBS-Ratsherr Henning Jenzen fragt die Verwaltung, wann die Verkehrszählung abgeschlossen sei, wann mit dem neuen Antrag auf Planfeststellung zu rechnen sei und wann das Verfahren eröffnet werde.
Baudezernent Leuer antwortet, die Verkehrserhebung sei abgeschlossen, die Ergebnisse würden derzeit “im Stadtbezirk diskutiert”. Eine gesonderte Planfeststellung sei nicht mehr nötig, sie müsse nur geändert werden. Die Eröffnung des Verfahrens sei Sache des L
andes, eine Planfeststellung sei “noch nicht geschehen”.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will wissen, ob es außerhalb der Grasseler Straße noch andere gewidmete Straßen gebe. Was die Widmung der Bienroder Spange betreffe, so sei ihm das nicht bekannt, so Leuer, Widmungen seien aber immer gremienpflichtig, so dass man das dort auch bekannt geben würde.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.5
Perspektiven für den Einzelhandel in Braunschweig
– Anfrage der Linken (Ds. 1840/12)
Wirtschaftsdezernent Joachim Roth antwortet Udo Sommerfeld. Er könne einen weiteren Abbau von Vollzeitarbeitsplätzen derzeit “nicht bestätigen”, mit dem Zentren- und Einzelhandelskonzept müsse man die Innenstadt weiter stärken, die westliche Innenstadt würde mit verschiedenen Aktivitäten unterstützt und die Stadt werde mit verschiedenen Umgestaltungen für eine bessere Anbindung an die Innenstadt sorgen.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum fragt nach ob des City-Points und der Leerstände. Es werde weiterhin versucht, mit dem Eigentümer ein neues Konzept zu entwickeln, so Roth.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Teilautonome Steuerung von Signalanlagen
– Anfrage der CDU (Ds. 1811/12)

Ende der Fragestunde

Behandlung von 3.1
–> nächste Ratssitzung

TOP 3.7
Ökologische Stadtplanng in der Nordstadt
– Anfrage der Grüne (Ds. 1838/12)

–>nächste Ratssitzung

TOP 3.8
Nutzung der Rollbahnerweiterung Flughafen
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1842/12)

–> nächste Ratssitzung

TOP 4
Schwimmen in Braunschweig
– Antrag der Grünen (Ds. 2279/12)
Stellungnahme der Verwaltung
Änderungsantrag der Linken

wird nicht behandelt

TOP 4
Schwimmen in Braunschweig
– Antrag der Grünen (Ds. 2279/12)
Stellungnahme der Verwaltung
Änderungsantrag der Linken

wird nicht behandelt

TOP 5
Berufung eines Ortsbrandmeisters und eines Stellvertretenden Ortsbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 15503/12)

–> einstimmig angenommen

TOP 6
Förderprogramm für regenerative Energien
(Ds. 15595/12 und Anlage eins, zwei, drei)

–> einstimmig angenommen

TOP 7
Veräußerung eines ca. 11.500 m² großen städtischen Grundstücks in dem Interkommunalen Gewerbepark Waller See, 1. BA (Gifhorner Teil) an die Stein-Dinse GmbH, Edemissen
(Ds. 15570/12 und Anlage eins)

–> einstimmig angenommen

TOP 8
Haushaltsvollzug 2012
hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen gemäß §§ 117 und 119 Abs. 5 NKomVG
(Ds. 15596/12)
Peter Rosenbaum (BIBS) weist darauf hin, dass sich hinter der letzten außerplanmäßigen Verpflichtung ein Gesamtprojekt verstecke, das der Rat noch nicht kenne. Hier bekomme man “häppchenweise” Informationen, die BIBS habe seit sechs Wochen keinen Einblick per Akteneinsicht in das Gesamtprojekt bekommen, in dem u.a. auch in der BraWo-Park, St. Leonhardsgarten und der Bereich des Platzes vor dem Marienstift eine Rolle spielen würden. Es sei bedauerlich, dass die Einsicht hier verwehrt werde. Man wisse noch nicht, was sich hier verberge, deshalb kündigt er eine Enthaltung zur Vorlage an. Manfred Pesditschek (SPD) will wissen, ob es denn überhaupt ein Gesamtkonzept gebe. Baudezernent Leuer antwortet, dass es sich um mehrere einzelne Projekte handele. Peter Rosenbaum widerspricht, indem er aus der Vorlage wörtlich zitiert. Dort sei eindeutig ein “Gesamtprojekt” erwähnt. Dezernent Leuer entgegnet, dass er dabei bleibe, dass es sich um zwei Maßnahmen handele. Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann (Piraten) beantragt getrennte Abstimmung, damit er den zweiten Punkt ablehnen könne.
–> erster Punkt: einstimmig
–> zweiter Punkt: angenommen
–> dritter Punkt: eine Enthaltung, eine Gegenstimme – angenommen

TOP 9
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 15580/12 und Anlage eins)

–> einstimmig angenommen

TOP 10
Bundeswettbewerb “Jugend musiziert” 2014
(Ds. 15246/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 11
Kulturprojekt 1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne
(Ds. 15542/12 und erste Ergänzung, Anlage eins)
Konzeptpapier
BIBS
-Änderungsantrag (zurückgezogen)
Änderungsantrag der Piraten

BIBS-Fraktionvorsitzender Peter Rosenbaum weist zuerst auf die CDU- und Linkenanträge hin, die am 8. Mai 2012 im Rat angenommen worden waren und in denen es bei den Themenkomplexen u.a. um die “Lage der Bevölkerung in Braunschweig im Vorkriegsjahr” ging. Er listet danach die jüngst seitens der Verwaltung mitgeteilten Kosten für das nunmehr fertig gestellte Konzept auf. Die einzelnen Ausgaben für die einzelnen Posten entsprächen dort kaum noch den ursprünglich im CDU-Antrag erwähnten Themenkomplexen, so Rosenbaum. Er bemängelt, dass über eine Millionen Euro in Themenkomplexe fließen würden, die mit Adelsfeierlichkeiten zu tun hätten, nur 40.000 Euro würden für die Freien Träger bereitgestellt werden. Denen werde es dann wohl auch überlassen bleiben, zum Beispiel auf die sozialdemokratischen Aktivitäten im Jahre 1913 hinzuweisen, die in dem Konzept völlig fehlten. Man werde die Vorlage ablehnen, kündigt Rosenbaum an, da man Gefahr laufe, sich “geschichtlich lächerlich zu machen.”

Elke Flake (Grüne) teilt mit, zu Beginn habe sie sich bei dem 1913-Thema gedacht: “Auweia! Auweia!”. Mittlerweile erachte sie das Ganze aber inhaltlich als “nettes Projekt mit vielen Facetten.” Sozialdemokratin Cornelia Seiffert erinnert daran, dass zu Beginn der Behandlung dieses im Kulturausschuss noch heftig diskutiert und kritisiert wurde, da bei dem Projekt noch “kein roter Faden” erkennbar gewesen sei. Inzwischen liege ein umfassendes Projekt vor – sie hoffe, dass das Projekt erreiche, was die Fachleute versprächen.

Linken-Ratsfrau Ohnesorge kritisiert, dass die finanziellen Zuwendungen für die einzelnen Projekt “relativ abstrakt” dargestellt seien. Die so genannte “Hochkultur” bekäme wieder die großen Gelder. Sie ärgert sich, dass die neue Mehrheit im Rat, diese alte Kulturpolitik in der Stadt fortführe und “die Kleinen” weiterhin um jeden Cent kämpfen müssten. Die Linken würden deswegen die Vorlage ablehnen.

Das Konzept sei “insgesamt rund”, meint CDU-Ratsfrau Anke Kaphammel. Selbst die Grünen und die Linken hätten das Konzept im letzten Kultuausschuss doch noch gelobt, weswegen sie sich über die Worte ihrer Vorrednerin wundere. In der Stadt gebe es bereits jetzt über das Projekt eine angeregte Diskussion.

OB Hoffmann lobt die kontrovers geführte Debatte über das Projekt. Er kündigt an, dass im Rahmen des Kulturprojekts dem Stadtmarketing 90.000 Euro  zur Verfügung gestellt würden. Schon in wenigen Wochen werde man mit einem ersten Highlight aufwarten. Allerdings in Berlin, denn das sei ja die Medienstadt.

–> mehrheitlich beschlossen

TOP 12
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig vom 08.11.2011
(Ds. 15620/12)

–> zurückgezogen

Anträge

TOP 13.1
Schrittweise zum Bürgerhaushalt
– Antrag des Ratsherrn Weidner (FDP) (Ds. 2183/12)

Die TOPs 13.1 und 13.2 und die Änderungsanträge werden gemeinsam debattiert.

Ratsherr Gerd Weidner wirbt für seinen Antrag, Udo Sommerfeld für den der Linke. Er kündigt an, dem Grünen-Änderungsantrag zuzustimmen, auch er sei für eine Informationsveranstaltung zum Thema, um die Bürger und Bürgerinnen aufzuklären. Grünen-Ratsherr Gerald Heere sieht den FDP-Antrag in weiten Teilen zeitlich für nicht mehr durchführbar, deswegen hätten die Grünen ihren Änderungsantrag eingebracht. Er freue sich, dass das Verfahren nun in Gang gesetzt werde.

Claas Merfort betont, man wolle durch den CDU-Antrag kein “Privileg der Internet-Elite” entstehen lassen. Pesditschek erwähnt das “Modell Ösnabrück” als Vorbild und kündigt die Zustimmung der SPD an. Genau an diesem Modell arbeite man im Moment, teilt Finanz-Dezernent Ulrich Stegemann mit, man habe gestern gerade erst mit Kollegen aus Osnabrück zusammen gesessen.

Abstimmung über Grünen-Antrag mit CDU-Ergänzung
–>einstimmig beschlossen

TOP 13.2
Bürgerhaushalt 2013
– Antrag der Linken (Ds. 2171/12)
Änderungsantrag der Grünen
Änderungsantrag der CDU

wurde unter TOP 13.2 mitbehandelt

TOP 13.3
Missbrauch der Schadstoffsammlung verhindern – Angebot für alle verbessern
– Antrag der CDU (Ds. 2269/12)
Änderungsantrag der SPD
CDU-Ratsherr Hennig Brandes spricht sich “über kurz oder lang” für die Einführung des Bringsystems ein, eine lediglich Abspeckung der Stationen von der zeit rund 60 auf etwa 20 erachtet er als “nicht zielführend”. Pirat Schicke-Uffmann meint, man solle doch erst einmal das gerade in Entstehung befindliche neue Konzept von Alba abwarten oder vielleicht versuchen, dabei noch mitarbeiten.
Der CDU-Vorschlag sei nicht bürgerfreundlich, kritisiert Sozialdemokrat Detlev Kühn, die CDU zeige sich “beratungsresistent”, man werde dem Antrag nicht zustimmen. Der Grüne Karl-Heinz Kubitza kündigt ebenfalls Ablehnung an. Thorsten Köster (CDU) weist darauf hin, das man immer diese illegale Abstellungen haben werde, so lange man die Schadstoffhaltestellen in der Stadt habe. Pesditschek fordert Köster auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass Alba so etwas Ähnliches wie das jetzige System beibehalten möchte. Und dort säßen die Fachleute.

–>mehrheitlich abgelehnt

TOP 13.4
Verkehrsbelastungen in Braunschweigs Süden vermindern
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2264/12)
Änderungsantrag der SPD
Mitteilung der Verwaltung

Antrag zurückgezogen.
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen teilt den Ratsmitgliedern und der Öffentlichkeit mit, dass der erste Punkt zurückgezogen worden sei, da das Multi-Truck-Konzept zurückgezogen worden sei, und der Investor ein neues Konzept vorlegen werde, das zu geringeren Belastungen führen werde.

TOP 13.5
Keine Betankung von Dienstfahrzeugen mit E 10-Treibstoff
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2265/12)
Der Antrag wurde im Verwaltungsausschuss am 02.10.2012 bereits endgültig abgelehnt. Henning Jenzen erklärt, dass dies möglich war, weil die Verwaltung bekanngegeben hatte, dass städtische Fahrzeuge nicht mit E 10-Treibstoff betankt würden.

TOP 13.6
Bauleitplanung Wenden / Thune und fehlende Bauakten zu Kernbrennstoff-Nutzungsänderungen
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2266/12)
Änderungsantrag der SPD
Der Verwaltungsausschuss hat am 02.10.2012 den SPD-Antrag einstimmig beschlossen.
Peter Rosenbaum (BIBS) erklärt, dass die Frage nach den fehlenden Bauunterlagen bei der Stadt noch nicht geklärt sei. Deswegen werde das Thema natürlich weiter verfolgt.

TOP 13.7
Grundlagen von B-Plänen, Gutachten, Expertisen etc.
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2267/12)
Änderungsantrag der SPD
Antrag zurückgezogen

TOP 13.8
Stadtentwicklungsplanung und Rahmenverträge mit Dritten
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2268/12)
Änderungsantrag der SPD
Der Änderungsantrag der SPD wurde im Verwaltungsausschuss am 02.10.2012 wie folgt abgeändert beschlossen: “Die Verwaltung wird aufgefordert, die Arbeit am Stadtentwicklungsplan weiter voranzutreiben und zeitnah den Gremien Vorschläge zu unterbreiten über Inhalt, Struktur, Zeitrahmen und Finanzierung.”

TOP 13.9
Transparenter Haushalt
 – interfraktioneller Antrag von SPD, Grünen und Piraten (Ds. 2278/12)
Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann (Piraten) bringt den Antrag ein, Gerald Heere wirbt für die Grünen um Zustimmung, Manfred Pesditschek für die SPD. CDU-Ratsherr Carsten Müller beantragt Überweisung in den Finanz- und Personalausschuss.
–> mehrheitlich abgelehnt

–>mehrheitlich angenommen 

TOP 13.10
Einführung eines Sozialtickets für den ÖPNV im Verbundtarif Region Braunschweig (VRB)
– Antrag der Linken (Ds. 2277/12)
Dieser Antrag wurde im Verwaltungausschuss am 02.10.2012 zur weiteren Beratung in den Sozialausschuss überwiesen.

TOP 13.11
Vorbehaltsbeschlüsse des Rates
– Antrag der Grünen (Ds. 2280/12)
Der Antrag wurde vom Verwaltungsausschuss am 02.10.2012 zur weiteren Beratung in den Ältestenrat überwiesen.

TOP 13.12
Stadtbahnverlängerung Volkmarode
– Antrag der SPD (Ds. 2282/12)
Mitteilung der Verwaltung
Die CDU halte den Antrag nicht für sinnvoll, so Ratsherr Müller, auch die Verwaltung und die Verkehrs-AG hätten sich aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit bereits gegen das SPD-Ansinnen ausgesprochen. Gerald Heere erklärt, die Grünen seien “Fans von Straßenbahnen” und würden selbstverständlich dem Antrag zustimmen. Kosten seien keine Argumente, ÖPNV sei nirgends kostendeckend, trotzdem würden etliche Kommunen ihre Netze erweitern. Es gehe hier also um den reinen politischen Willen, das Netz auszubauen und den hätten die Grünen.
Manfred Pesditschek fordert, der ÖPNV müsse “attraktiv für die Benutzer” gestaltet werden, man müsse den Bürger abholen, ohne große Umsteigerei. Aber es sei ja bekannt, dass die Verkehrs AG “kein großer Fan der Schiene” sei. Man habe bei der Verkehrs-AG eine “hohe Kundenzufriedenheit”, erwidert ihm Müller.

–> mehrheitlich angenommen

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 20h13

 

Ratssitzung vom 18.09.2012

Die erste Sitzung nach der Sommerpause beginnt um 14 Uhr. Zu Beginn stellt BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum einen Dringlichkeitsantrag zur “Neutralität der Verwaltung im Wahlkampf”. Jutta Plinke teilt mit, dass die Grünen der Dringlichkeit zustimmen werden. Sie meint, dass man eigentlich dieses Problem schon seit 11 Jahren habe. Klaus Wendroth erklärt für die CDU, dass man der Dringlichkeit nicht zustimme.
–> Dringlichkeit (bei Fürstimmen Grünen, BIBS und Piraten) mehrheitlich abgelehnt

Anschließend ergreift OB Dr. Gert Hoffmann das Wort, um einiges Grundsätzliches zu Tagesordnung und Geschäftsordnung gemäß der Kommunalverfassung darzulegen. Es geht um die so genannten Vorbehalts- und Zuweisungsbeschlüsse. Das Verfahren diesbezüglich während der einzelnen TOPs im Verlauf der Tagesordnung sei mit dem Ratsvorsitzenden abgesprochen worden.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa kündigt eine Pause von 45 Minuten für ca. 16.00 Uhr an. Ab 18.00 Uhr ist die Bürgerfragestunde vorgesehen.

Anfragen

TOP 3.1
Schnupper-Abo der Verkehrs AG bei freiwilliger Abgabe des Führerscheins
– Anfrage der CDU (Ds. 1814/12)
Ratsherr Claas Merforth bringt die Anfrage ein, Dezernent Joachim Roth antwortet ihm zu 1., das sei prinzipiell möglich, zu 2., das sei ab 2013 möglich, zu 3., das sei in Form einer Image-Werbung schnell möglich.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Neues Veranstaltungszentrum
– Anfrage der SPD (Ds. 1820/12)
In der Ratssitzung am 07.10.2012 wurde die Verwaltung beauftragt, binnen eines Jahres einen Konzept und Finanzierungsrahmen zur Einrichtung eines neuen FBZ vorzulegen.
Ratsfrau Cornelia Seiffert trägt die Fragen der SPD vor, es antwortet die Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse. Sie erklärt, dass der Sachstand in den nächsten Gremiensitzungen erläutert werde – die Einhaltung der Fristen sei damit gewährleistet. SPD-Chef Manfred Pesditschek fragt die Dezernentin: “Ist das ihr Ernst, so mit einer Anfrage umzugehen!?” Hesse teilt kurz und knapp mit, die Unterlagen würden am Freitag verschickt. Die Grüne Elke Flake fragt noch einmal nach dem Konzept. Auch das werde dann in der Vorlage drin stehen, so Hesse.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will wissen, ob der Dezernentin bekannt ist, dass die Diskussion in den Benutzergruppen längst begonnen habe – Beispiel Treffen im “Silverclub” – und wie Sie das integrieren wolle. Ja, das sei ihr bekannt, antwortet Hesse, der Termin im Silverclub sei für Sie allerdings zu kurzfristig gewesen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3.
Auswirkungen der Haushaltsplanverschiebung
– Anfrage der Grünen (Ds. 1815)
Der Grüne Gerald Heere bringt die Fragen ein. Ihm antwortet Stadtrat Ulrich Stegemann, die Unterlagen würden Mitte Oktober verschickt werden. Dass es dann erst im Februar 2013 zur Beschlussfassung käme, sei in Niedersachen nicht unüblich. Die bis dato erlangten Daten seien dann belastbarer. Die Verwaltung werde sich zwar bemühen, aber auch im Jahr 2014 werde es wohl mit der Verschiebung nicht viel anders aussehen, die Beratungsfenster seien dafür einfach zu klein. Maßnahmen seien dadurch nicht gefährdet.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum nennt Stegemanns Wortbeitrag eine “blumige Einlassung” und fragt, seit wann bekannt sei, dass zum Beispiel der Stadt bereits 2013 wegen BS-Energy (Wegfall der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertikaten) etliche Millionen fehlen werden. Diese Frage müsse er in Richtung Braunschweig-Beteligungsgesellschaft (SBBG) richten, so Stegemann.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Ausweisung von Naturschutzgebieten
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1816/12)
Die BIBS-Anfrage basiert auf der in der Ratssitzung vom 19.06.2012 bereits gestellten Anfrage zum Thema.
BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs bringt die Fragen ein. Ihm antwortet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, der Landschaftsrahmenplan von 1999 werde derzeit aktualisiert. “Einstweilige Sicherstellungen” oder “Unterschutzstellungen” seien nicht vorgenommen wurden, es erfolge eine “Prioritätensetzung” seitens der Unteren Naturschutzbehörde.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.5
Kinder- und Familienarmut
– Anfrage der Linken (Ds. 1818/12)
Gisela Ohnesorge stellt die Fragen für die Linksfraktion nach Sachstand und Verwendung der nicht abgerufenen Mittel.
Ihr antwortet Dezernent Ulrich Markurth, es werde derzeit seitens der Verwaltung ein “Kommunales Handlungskonzept” erabeitet, das den Gremien ab November 2012 vorgelegt werden soll. Die Mittel würden “dem Geiste des Konzeptes entsprechend” genutzt, ab 2012 seien dann wohl keine Überschüsse mehr zu erwarten. Ziel müsse es sein, ein “diskriminierungsfreies System” zu schaffen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Standorte für Windenergieanlagen in Braunschweig
– Anfrage der CDU (Ds. 1809/12)
Auf die Fragen von Ratsherr Oliver Schatta antwortet Stadtbaurat Leuer, entsprechende Gebiete – östlich von Bevenrode und südlich von Mascherode – in Braunschweig würden weiterhin auf Eignung überprüft.
Gerald Heere und Gisela Ohnesorge wollen von der Verwaltung wissen, ob es eine “repräsentative Umfrage” unter der Bevölkerung gegeben habe, auf den sich die CDU eventuell in ihrer Anfrage
berufen könne. Ihm sei da nichts bekannt, stellt Leuer klar.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.7
Wie weiter mit dem Milleniumsschuttberg
– Anfrage der Linken (Ds. 1819/12)

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.8
Teilautonome Steuerung von Signalanlagen
– Anfrage der CDU (Ds. 1811/12)

wird in der nächsten Ratssitzung beantwortet

TOP 4
Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Stadtautobahn A 391
– Antrag der CDU (Ds. 2228/12)
Änderungsantrag der CDU
Nachdem einige Redner ihr Unbehagen bezüglich der vom OB dargelegten Argumente zum Vorgehen bei Ratsbeschlüssen geäußert haben, erklärt Ratsvorsitzender Karl Grziwa, dass hier, da der Verwaltungsausschuss den Antrag bereits vorbehandelt habe, der Rat diesen Antrag auch beschließen könne.
Reinhard Manlik bringt dann den Antrag für die CDU ein, der eine teilweise Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Stadtautobahn A 391 zum Ziel hat. SPD-Ratsfrau Nicole Palm weist darauf hin, dass der Beschluss hier und heute nur ein Appell ans Land sei und somit “lediglich Resolutionscharakter” habe. Gisela Ohnesorge erinnert an das jüngst erstellte Lärmkataster und spricht sich für die Aufrechterhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung aus. Für Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke “besteht derzeit überhaupt kein Anlass” für die Aufhebung. Er weist auf die erhobenen Unfallzahlen in diesem Bereich hin. BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs sieht auf der Strecke eigentlich etliche Gefahrenstellen – das, was die CDU hier haben wolle führe in seinen Augen zu einer “Kleinstaaterei der Geschwindigkeitsregelung”.

Abstimmung über den CDU-Änderungsantrag:
mehrheitlich angenommen

Pause ab 16h03

Fortsetzung der Sitzung um 16h52

Fraktionschef Udo Sommerfeld erklärt, dass die Linke den Tagesordnungspunkt zum Kulturprojekt 1913-2013 nebst dazugehörigem Antrag zurück ziehe.

TOP 5
Umbesetzung im Sozialausschuss – Berufung eines Bürgermitglieds
(Ds. 15492/12)
einstimmig beschlossen

TOP 6
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 15484/12 und Anlage)
einstimmig beschlossen

TOP 7
Haushaltsvollzug 2012 – hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen
(Ds. 15509/12)
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, dass ihm in einer Akteneinsicht vom heutigen Tage nur der Teil Bertramstraße vorgelegt worden sei. Ein Einblick in die Gesamtmaßnahme habe somit bis zuletzt nicht erfolgen können. Man werde seitens der BIBS der Vorlage aber trotzdem zustimmen
einstimmig angenommen

TOP 8
Verkauf des bebauten städtischen Grundstücks Lessingplatz 10
(Ds. 15477/12)
bei 2 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen

TOP 9
Ankauf der Liegenschaft “Stiftsherrenhäuser, Kleine Burg 2-4”
(Ds. 15511/12 und Anlage)
einstimmig beschlossen

TOP 10
Errichtung eines Neubaus für die Wilhelm-Bracke-Gesamtschule sowie Umbau der Sporthalle durch die Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig
(Ds. 15296/12, 1. Ergänzung, 2. Ergänzung und Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben)
Photovoltaikanlage auf dem Neubau der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 2247/12)

Dezernent Ulrich Stegemann wirbt eingangs für die Durchführung dieser Baumaßnahme durch die NiWo und richtet die “dringende Bitte” an den Rat, dass “man das hier heute durch bekomme.” Holger Herlitschke spricht anschließend ein “großes Lob an die Niwo” aus, allerdings müsse man mit den erneuerbaren Energien auch mal irgendwann beginnen, so Herlitschke, deswegen blieben die ersten beiden Sätze unter Punkt 1 im Änderungsantrag der Grünen-Fraktion, die eine Sicherstellung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach verlangen, weiterhin bestehen.

“Es ist eine gute Richtung eingeschlagen”, bezeichnet SPD-Ratsherr Christoph Bratmann die Vorlage als gelungen. Karl Grziwa apelliert für die CDU an den Rat, der Ursprungsvorlage zuzustimmen, damit man der Niwo sagen
könne: “Jawoll, ihr könnt morgen anfangen!” Udo Sommerfeld (Linke) lobt bei der Vorgehensweise der NiWo bis dato “die Transparenz”. Er unterstütze aber auch den Grünen-Antrag, da man in Puncto erneuerbare Energien tatsächlich “mal anfangen müsse”. Pirat Jens Schicke-Uffmann unterstützt die Grünen-Forderung nach Photovoltaik auf dem Dach “ohne Prozessverzögerung”, will aber die Punkte einzeln abgestimmt haben. Er legt ausserdem Wert auf die Feststellung, dass das Bauvorhaben “kreditfinanziert” sei. Peter Rosenbaum findet diesen Hinweis Schicke-Uffmanns richtig und wichtig und auch er begrüßt die Transparenz, die die NiWo an den Tag gelegt habe. Er kündigt die Unterstützung der BIBS für den Grünen-Antrag an.

Änderungsantrag CDU
mehrheitlich abgelehnt

Änderungsantrag Grüne
Punkt 1
mehrheitlich angenommen

Punkt 2
mehrheitlich abgelehnt

Vorlage der Verwaltung inclusive soeben beschlossener Änderungen
einstimmig angenommen

(Klopfen und Applaus im Rat und auf den Zuschauerrängen)

TOP 11
Berufung eines stellvertretenden Ortsbrandsmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
 (Ds. 15431/12)
einstimmig beschlossen

TOP 13
Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit freier Träger in Braunschweig
(Ds. 15506/12 und Anlage)
einstimmig beschlossen

TOP 14
Anpassung der Richtlinie der Stadt Braunschweig für die Gewährung von Zuschüssen an Existenzgründer in Braunschweig
(Ds. 15500/12 und 1. Ergänzung und Anlage eins, zwei)
einstimmig angenommen

TOP 15
Wahl des stellvertretenden vorsitzenden Mitglieds im Umlegungsausschuss I
(Ds. 15474/12)
einstimmig beschlossen

Bürgerfragen

Bürgerfrage von Silke Arning zum Thema “Verkehrsführung im Norden” und Antwort von Baudezernent Leuer

TOP 16
95. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Braunschweig “Nord- und Osttangente”
(Ds. 15397/12 und Anlage eins, zwei, drei)
Änderungsantrag der CDU (Ds. 15397/12)

Die Herausnahme der möglichen Nordtangente aus dem Flächennutzungsplan hat die Gremien immer wieder beschäftigt. Mit ihrem Änderungsantrag will die CDU jetzt versuchen, die Trasse wenigstens noch für eine “Stadtstraße” sicher zu stellen. Ratsherr Reinhard Manlik erläutert den CDU-Antrag in diesem Sinne.

Holger Herlitschke weist darauf hin, dass diese Verwaltungsvorlage auf einem Ratsbeschluss aus dem Mai 2012 basiere. Wenn es richtig gut laufe, habe man dort bald ein Wohngebiet ähnlicher Qualität wie im östlichen Ringgebiet. Man werde also Verkehrsplanung betreiben müssen, so Herlitschke, man wolle aber keine Durchfahrtsstraße.
Auch Nicole Palm (SPD) weist auf die Qualität der geplanten Wohnbebauung hin. Betroffen seien von der von Manlik gewollten Stadtstraße zudem die Kleingärtner, hunderte Bewohner im Bereich “Äm Bülten” und auch Studierende an der TU.

Änderungsantrag CDU
mehrheitlich abgelehnt

Vorlage
mehrheitlich angenommen

TOP 17
Bebauungsplan “Am Obstgarten”
(Ds. 15317/12, Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf)
einstimmig angenommen

TOP 18
Verlängerung der Veränderungssperre “Frankfurter Straße-Südost, 1. Änderung”
(Ds. 15473/12, Anlage eins, zwei, drei)
einstimmig angenommen

TOP 19
Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit örtlicher Bauvorschrift “Büro- und Wohnhaus Lange Straße”
(Ds. 15480/12 und Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn)
mehrheitlich angenommen

Anträge

TOP 20.1
Kein Ehrenhain für die Wehrmacht!
– Antrag der Linken (Ds. 2196/12)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 2209/12)

Gisela Ohnesorge bringt den Linken-Antrag ein. Sie kritisiert während ihres Wortbeitrags besonders eine Mitteilung der Verwaltung zu den beiden Anträgen, in der es wörtlich heißt: ” Unabhängig davon rechtfertigt der begrenzte Erkentniswert einen solchen Einsatz öffentlicher Mittel nicht.”

Die Grüne Andrea Stahl kritisiert, dass die besagte Mitteilung nur an den Verwaltungsausschuss gegangen ist. Erinnerung müsse in einem “kritischen Rahmen” passieren, so Stahl, die sich anschließend für das Ehrenhain mit Info-Tafel ausspricht und um Zustimmung zum Grünen-Antrag bittet.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beantragt Unterbrechung der Sitzung und ein kurzes Gespräch unter den Fraktionsvorsitzenden, was den so genannten Vorbehaltsbeschluss zu diesem TOP betrifft.
Grziwa schlägt vor, in der ratsfreien Zeit zu solchen Themen den Ältestenrat einzuberufen.
Abstimmung über Vorbehaltsbeschluss
(heißt, dass der Rat sich damit befassen will)
mehrheitlich angenommen

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs gibt zu Bedenken, er glaube nicht, dass das, was die Grünen in ihrem Antrag alles fordern, auf eine Informationstafel passt. Außerdem sieht er den Ehrenhain nicht als “geschichtsträchtig” an, es sei “kein historischer Ort”. Man wolle so etwas nicht in einem Wohn- oder Siedlungsgebiet haben.

“Ehrenhain” sei kein Begriff aus der Verwaltung, stellt Dezernentin Hesse klar. Sie gibt BIBS-Ratsherrn Büchs Recht, dass in dem komplexen Thema umfassende Fragestellungen steckten, die fast einer Forschungsarbeit bedürften. Jens Schicke-Uffmann meint, dass es eine schlechte Idee wäre, den Ehrenhain zu verbieten.
–> Änderungsantrag der Grünen angenommen

TOP 20.2
Demonstrationen – Veröffentlichung
– Antrag der Piraten (Ds. 2222/12)
Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann bringt den Antrag ein. Nachdem der Vorbehaltsbeschluss angenommen wird, ergreift Erster Stadtrat Carsten Lehman als erster Redner das Wort in der nun folgenden Debatte. Grundsätzlich stehe die Verwaltung bereit, den Antrag umzusetzen. Klaus Wendroth erklärt für die CDU, dass man dem Antrag nicht zustimmen werde, da die Liste zu unübersichtlich würde. Schicke-Uffmann erwidert, das Argument Lehmanns, man könne auch NDP-Veranstaltungen durch Nichterwähnung totschweigen, sehe er für Braunschweig als nicht gegeben an. Udo Sommerfeld findet den Piratenvorschlag “hundertprozentig gut”. Manfred Pesditschek hält die Veröffentlichung für selbstverständlich und ergänzt, er hätte dies schon längst erwartet.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 20.3
Mehr Fahrradampeln für besseren Radverkehr
– Antrag der CDU (Ds. 2226/12)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 2248/12)

Claas Merfort bringt den Antrag für die CDU an. Gerald Heere wirbt für den grünen Änderungsantrag, der keine Kritik an dem CDU-Antrag enthalten solle, so Heere, sondern nur einiges präzisieren würde. SPD-Ratsherr Manfred Dobberphul kündigt Zustimmung zum CDU-Antrag an, Pirat Schicke-Uffmann spricht sich gegen den Punkt 4 des Grünen-Antrags aus.

Gerald Heere beantragt, die Punkte des Grünen-Antrags einzeln abzustimmen. Manfred Pesditschek will zuerst geprüft wissen, ob es sinnvoll ist, die Ampelschaltungen derart zu ändern, wie von den Grünen gewollt. Holger Helritschke schlägt vor, das Thema noch einmal im Planungsausschuss zu beraten.
Überweisung des Änderungsantrag der Grünen in den Fachausschuss
mehrheitlich abgelehnt

Antrag Grüne
Punkt 4
mehrheitlich abgelehnt
Punkt 3
mehrheitlich abgelehnt

Antrag der CDU
Punkt 2
einstimmig angenommen
Punkt 1 entfällt

TOP 20.4
Ägidienmarkt: Fußläufige Querungsmöglichkeit
– Antrag der SPD (Ds. 2231/12) Detlev Kühn bringt den Antrag ein.
einstimmig angenommen

TOP 20.5
Keine Betankung von Dienstfahrzeugen mit E 10-Treibstoff
 – Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2235/12)
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Er weist darauf hin, dass in Deutschland bereits 20 Prozent der Anbauflächen zur Erzeugung von Biosprit und Biogas genutzt würden. Es sei sinnvoll, hier im Rat “ein Zeichen zu setzen” und auf die E-10-Betankung zu verzichten.

Klaus Wendroth stellt den Geschätsordnungs(GO)-Antrag auf Übergang zur Tagesordnung. Das gleiche werde er tun bis hin zu dem TOP 20.9 inklusive. Er sei zuerst für die Behandlung dieser Themen in den jeweiligen Fachausschüssen. Manfred Pesditschek kündigt an, sich dem Verhalten Wendroths anzuschließen. Holger Herlitschke sieht darin “einen BIBS-Effekt”. Er apelliert an CDU und SPD, dieses angekündigte Verhalten noch einmal zu überdenken. Ratsvorsitzender Grziwa weist noch einmal auf die Möglichkeit der Diskussion solch eines Themas im Ältestenrat hin.

GO-Antrag
mehrheitlich beschlossen< /p>

TOP 20.6
Verkehrsbelastungen in Braunschweigs Süden vermindern
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2233/12)
Peter Rosenbaum bringt den Antrag für die BIBS-Fraktion ein. Die Rautheimer Straße und die Borsigstraße sollen durch die Erschließung des Gewerbegebietes Borsigstraße nicht zusätzlich belastet werden. Zudem soll die Möglichkeit, einen Autohof auf dem Gelände der Heinrich der Löwe Kaserne zu errichten, durch eine Änderung des Aufstellungsbeschlusses ausgeschlossen werden. Umweltaspekte sollen bei der Erschließung der Gebiete prioritär berücksichtigt werden.
Auch hier wird Übergang zur Tagesordnung beantragt.
–> Übergang zur Tagesordnung angenommen

TOP 20.7
Bauleitplanung Wenden/Thune und fehlende Bauakten zu Kernbrennstoff-Nutzungsänderungen
(Ds. 2236/12)
Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Er fragt, wie die Verwaltung einen Bebauungsplan aufstellen will, wenn wichtige Grundlagen wie Bauakten bei der Verwaltung nicht vorlägen.
Auch hier wird Übergang zur Tagesordnung beantragt.
–> Übergang zur Tagesordnung angenommen

TOP 20.8
Grundlagen von B-Plänen, Gutachten, Expertisen etc.
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2237/12)
Änderungsantrag der Piraten (Ds. 2259/12)
Dr. Dr. Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Er plädiert dafür, die Grundlagen im Vorfeld elektronisch zur Verfügung. Wennn hier auch zur Tagesordnung übergegangen würde, sähe er sich in seinem Glauben an demokratischen Vorgehensweisen erschüttern würde.
–> Übergang zur Tagesordnung angenommen

TOP 20.9
Stadtentwicklungsplanung und Rahmenverträge mit Dritten
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2238/12)
Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Er teilt mit, dass durch Akteneinsicht 50 Verträge, wo “Borek mit drinstehe”bekannt geworden sind. Über die Stadtgestaltung werde so weitgehend mittels Rahmenverträgen entschieden.
–> Übergang zur Tagesordnung angenommen  

TOP 20.10
Antrag auf Einrichtung eines Tagesordnungspunktes – Vertrag mit der Richard Borek Stiftung
– Antrag der Linken (Ds. 2241/12)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 2261/12)
Udo Sommerfeld bringt den Antrag für die Linken ein. Er findet es nicht in Ordnung, dass dieser Vertrag als Geschäft der laufenden Verwaltung nur mit einer Mitteilung den Gremien zur Kenntnis gegeben werde. Deswegen müsse der Rat im Rahmen einer Vorlage entscheiden.
Manfred Pesditschek erklärt, dass man von der Verwaltung eine Mitteilung über die Verträge erwarte. Er stellt den Antrag, beide Anträge in die Fachausschüsse zu überweisen. OB Hoffmann ergreift das Wort: “Was ist nun eigentlich mit diesen Fragen”, fragt er. Der Rat könne natürlich immer sagen, dass er über jeden einzelnen Vertrag beschließen wolle. Hoffmann meint, es handele sich bei diesen Verträge nicht um Geschäfte mit einer kriminellen Vereinigung. Elke Flake unterstützt Hoffmann dahingehend, dass sie erklärt, man solle hier keine Richard-Borek-Debatte führen. Beide Anträge zielten aber insgesamt auf Transparenz, daher würden die Grünen den Linken zustimmen, wenn dieser Antrag nicht angenommen würde, stimmten die Grünen für den SPD-Antrag. Carsten Müller (CDU) findet den Antrag der Linken “schäbig”. Das Vorgehen der Linken bewerte er im Kontext ihrer “Vorgängerpartei” im Osten nach dem Motto: “Hetzen und zersetzen”.

“Der Rat muss erst wissen, welche Verträge existieren”, kontert Peter Rosenbaum das Argument Hoffmanns. Zunächst müsse man die Verträge kennen. Im Rahmen der Akteneinsicht seien die Anträge auch schon an die Öffentlichkeit gelangt. Hoffmann erwidert, es würden tausende solcher Verträge in der Verwaltung geben. Den Rat mit allen Verträgen zu befassen, sei daher praktisch unmöglich.
Die SPD beantragt eine Sitzungsunterbrechung.

Um 21h40 wird die Ratssitzung fortgesetzt. Manfred Pesditschek kündigt an, dass die SPD nicht zustimmen werde, den Vertrag an sich zu ziehen. Er will, dass der Verwaltungsausschuss nach Ablehnung des Linken-Antrages sich mit dem Vertrag befassen soll.
–> Linken-Antrag mit Mehrheit abgelehnt.

TOP 20.11
Neues Freizeit- und Bildungszentrum
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2234/12)
Antrag der Grünen (Ds. 2250/12)
Elke Flake möchte den Antrag in den Fachausschuss überweisen, um ihn zusammen mit der angekündigten Vorlage zu behandeln.
–> Überweisung in den Fachausschuss angenommen

TOP 20.12
Kulturprojekt “1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne”
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2262/12)
Wolfgang Büchs möchte, dass der Antrag in den Fachausschuss überwiesen wird. Auch hier sei die Vorlage praktisch fertig, und werde Ende der Woche versandt, kündigt OB Hoffmann an.
–> Überweisung in den Fachausschuss angenommen

TOP 20.14
Zuschussanpassung für freie Träger
– Antrag der Grünen (Ds. 2242/12)
Elke Flake erläutert den Antrag für die Grünen und zieht ihn dann zurück.

Anschließend gibt Gerald Heere (Grüne) eine persönliche Erklärung dahingehend ab, dass er vom Ratsvorsitzenden bei TOP 20.3 einen Antrag zur Geschäftsordnung aberkannt bekommen habe.
Holger Herlitschke (Grüne) kritisiert in einer weiteren persönlichen Erklärung, dass bezüglich der BIBS-Anträge in dieser Ratssitzung undemokratisch vorgegangen worden sei. Es müsse schnellstens der Ältestenrat e
inberufen werden, denn hier sei ein Tiefpunkt erreicht. Jeder Fraktion müsse das Recht zuerkannt werden, Anträge in den Rat einzubringen.
Manfred Pesditschek (SPD) weist den Vorwurf undemokratischen Verhaltens zurück.

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 22h01.

 

Ratssitzung vom 19.06.2012

Stellvertrender Ratsvorsitzender Kai Florysiak eröffnet die Sitzung um 14 h 06. Es liegen zwei Dringlichkeiten vor.

Ratsherr Thorsten Köster begründet die Dringlichkeitsanfrage der CDU zum Thema “Razzia gegen Salafisten”(Ds. 1768/12) aus Fristgründen. SPD-Fraktionschef Manfred Pesditschek kündigt Zustimmung an, auch wenn er der Meinung ist, inhaltlich diene sie eher der “Stimmungsmache”.
Dringlichkeit einstimmig angenommen (Behandlung unter 3a)

Linken-Chef Udo Sommerfeld begründet den Dringlichkeitsantrag der Linken zum Thema “Ehrenhain”(Ds. 2194/12) aus Fristgründen und bittet darum, das “heute hier im Rat” zu diskutieren. Pesditschek bestreitet die Gründe für eine Dringlichkeit, CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth schließt sich ihm an. Elke Flake von den Grünen schlägt vor, das Thema in den Fachausschuss einzubringen.
Dringlichkeit mehrheitlich abgelehnt

TOP 2.1
Stellungnahme zum finanzunwirksamen Beschluss zur Schaffung von 60 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen mit Förderung gemäß § 16e SGB II
(Ds. 12304/12)

Linken-Ratsherr Sommerfeld weist darauf hin, dass es für “Arbeitslose mit Vermittlungshemmnissen” nur diesen Paragrahen 16e gebe. Er erwartet von der Verwaltung diesbezüglich nicht nur diese Mitteilung, sondern demnächst eine Vorlage. Die Grüne Jutta Plinke stimmt ihm zu.

Anfragen

TOP 3.1
Illegale Ablagerungen an Haltestellen des Schadstoffmobils
– die Anfrage der CDU (Ds. 1755/12) wird von Ratsherr Hennig Brandes eingebracht, die Stellungnahme der Verwaltung kommt von Baudezernent Heinz-Georg Leuer. Leuer begrüßt in seiner Antwort die Einrichtung von zwei zentralen Servicepukten. Das derzeitige “Haltestellen-konzept” müsse auf den Prüfstand, es sei aber keine Lösung, ganz darauf zu verzichten, erklärt Leuer auf Nachfragen. Die Verwaltung preferiere zukünftig “Standorte an zentralen Plätzen”.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Erzieher/innenausbildung in Braunschweig
– Anfrage der Grünen (Ds. 1756/12)
Elke Flake (Grüne) bringt die Anfrage mit der Begründung ein, man müsse “Vorsorge für die Zukunft” treffen. Ihr antwortet Sozialdezernent Ulrich Markurth, das sei mal wieder ein sehr “komplexes Thema”. Es gehe sehr wohl nicht nur um den quantitativen, sondern auch um den qualitativen Ausbau. In Braunschweig könne man derzeit noch alle Stellen besetzen, “ein Pfund, mit dem man Wuchern könne”. Die Bedarfe würden wohl steigen, von allen Trägern würden aber gute Aus- und Weiterbildungen angeboten.
Die Linke Gisela Ohnesorge fragt nach der Entlohnung der Erzieherinnen. Markurth antwortet ihr, die “starten mit 853 Euro” und das gehe dann hoch bis “rund 3000 Brutto”.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Privatisierung der Braunschweiger Stadtentwicklungsplanung
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1760/12)
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erinnert daran, dass es etwa bis zum Jahr 2000 einen Stadtentwicklungsplan gegeben habe. Seither gebe es diesen Plan nicht mehr, mittlerweile gebe es stattdessen “Rahmenverträge” zwischen Privaten und der Stadt, insgesamt mindestens acht an der Zahl – so z.B. mit dem Wallring-Forum und der Borek-Stiftung – wie man aus Akteneinsichten habe ersehen können.
Peter Rosenbaum erwähnt speziell eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Borek-Stiftung und der Stadt aus dem Jahre 2008 und will von der Verwaltung wissen, warum der Rat über diese Rahmenverträge nicht informiert wurde. Ihm antwortet Baudezernent Leuer, die Vereinbarung sei als “Geschäft der laufenden Verwaltung” abgeschlossen worden.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum will in seiner Nachfrage unter anderem Wissen, ob man denn im Jahr 2013 nicht nur Viktoria-Luise feiern wolle, sondern auch Herrn Borek, indem man ein Richard-Borek-Standbild aufstellen wolle? Aus einer e-mail aus dem Jahre 2011, die man im Rahmen der Akteneinsicht habe lesen können, gehe nämlich hervor, dass das so geplant sei.
Er könne nicht darauf antworten, so Leuer, da er die e-mail nicht kenne.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Umsetzung Beschluss Fairtrade-Town
– Anfrage der Linken (Ds. 1758/12) Linken-Chef Udo Sommerfeld bringt die Frage ein. Erster Stadtrat Carsten Lehmann antwortet, es werde derzeit interkommunal angefragt, wie andere Städte damit umgingen. Sommerfeld will wissen, ob das wirklich nötig sei, nur “um Kaffee auf fairen Kaffee umzustellen?” Man müsse ja auch noch Restbestände aufbrauchen, so Lehmann, er sehe da keine Dringlichkeiit.

Florysiak erklärt, die Fragestunde sei nunmehr beendet, die Zeit sei abgelaufen.
Grünen-Chef Holger Herlitschke stellt daraufhin den Antrag zur Geschäftsordnung, man möge doch die Anfrage 3.5 des Freidemokraten Gerd Weidner heute trotzdem noch behandeln, da sie ja bereits in der letzten Sitzung nicht mehr an die Reihe kam und auf die heutige Sitzung verschoben wurde.

Ratsherr Peter Rosenbaum erinnert Weidner daran, dass exakt das die BIBS in der neuen Satzung haben wollte, dass nämlich auch die FDP in der Fragestunde zu Wort kommen könne – es sei damals bezeichnender Weise die Freidemokratin Juliane Lehmann gewesen, die das mit ihrem Abstimmungsverhalten verhindert habe! Er werde aber natürlich dem Geschäftsordnungsantrag der Grünen zustimmen, damit Weidner seine Frage heute stellen könne.
Antrag zur Geschäftsordnung angenommen

TOP 3.5
Straßenreinigungsgebühr
– Anfrage des Ratsherrn Weidner (Ds. 1710/12) Gerd Weidner bringt die Anfrage ein, ihm antwortet Baudezernent Leuer.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3e Dringlichkeitsanfrage der CDU
Stellungnahme Erster Stadtrat Carsten Lehmann

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Fracking in Naturschutzgebieten
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1761/12)
wird schriftlich beantwortet

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 4
Bürgerhaushalt 2013
– Antrag der Linken (Ds. 2171/12)
Schrittweise zum Bürgerhaushalt – Antrag des Ratsherrn Weidner (Ds. 2183/12)
Udo Sommerfeld bringt den Linken-Antrag ein. Er wirbt für diese “strukturelle Beteiligung der Bürger” und erhofft sich – wenn schon nicht einstimmig – so doch eine mehrheitliche Zustimmung. Dann bringt FDP-Ratsherr Weidner den Antrag ein. Gerald Heere kündigt Zustimmung für die Grünen an, schließlich sei ein Bürgerhaushalt ja auch Teil des Grünen-Wahlprogramms gewesen. Allerdings lehnt er den Punkt im Linken-Antrag ab, der das Votum der Bürger als bindend für den Rat fordert. Zudem befindet der Grünen-Ratsherr Teile des FDP-Antrags für klärungsbedürftig. Dann kündigt er an, die Überweisung in den Finanz- und Personalausschuss zu beantragen. Dieses Thema solle breiter diskutiert werden und auch in interfraktionellen Gesprächen vertieft werden. Nach allem, was er von anderen Kommunen, die einen solchen Bürgerhaushalt hätten, gehört habe, würden sich weit weniger als die Hälfte der Bürger auch beteiligen, erklärt SPD-Chef Manfred Pesditschek. Claas Merfort (CDU) zweifelt daran, dass sich Unternehmer, die sieben Tage in der Woche arbeiten, alleinerziehende Mütter oder Väter oder Rentner noch am Abend dazu bereit finden würden, noch “ein wenig für den Haushalt der Stadt Braunschweig zu tun”. Carsten Müller (CDU) erklärt, dass sich in Köln nur 0,08% der Bürger am Bürgerhaushalt beteiligen würden. Dann kündigt Müller für die CDU Zustimmung zur Überweisung der beiden Anträge in den Fachausschuss an.
–> Überweisung in den Finanz- und Personausschuss einstimmig angenommen

Pause ab 16 h 20, Fortsetzung der Sitzung um 17 h 10

TOP 5
Umbesetzung im Sozialausschuss
(Ds. 15346/12)
einstimmig angenommen

TOP 6
Nachbesetzung der Stelle der Jugendreferentin oder des Jugendreferenten im Fachbereich 51 Kinder, Jugend und Familie
(Ds. 15250/12 und 1. Ergänzung)
Antrag des Jugendhilfeausschusses (Ds. 2047/12)

Verwaltungsvorlage einstimmig angenommen

TOP 7
5. Änderung der Regelung über die Erhebung von Entgelten für Leistungen des Rettungsdienstes der Stadt Braunschweig
(Ds. 15208/12 und Anlage)
einstimmig angenommen

TOP 8
Änderung der Taxentarifordnung
(Ds. 15261/12)
einstimmig angenommen

TOP 9
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 15284/12 und Anlage)
einstimmig angenommen

TOP 10
Übertragung der Aufgabe “Kommunale Beschäftigungsförderung” auf die VHS Arbeit und Beruf GmbH
(Ds. 15344/12)
Die Grüne Jutta Plinke erklärt, sie sehe zu der Vorlage “derzeit keine Alternative”, sie erwarte zum Thema aber regelmäßige Berichte im Sozialausschuss und kündigt an, dass die Grünen über die Thematik lange debattiert hätten und als Ergebnis der Debatte heute “über die Vorlage unterschiedlich abstimmen” werden.
bei einer Enthaltung angenommen

TOP 11
Haushaltsvollzug 2011
hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen
(Ds. 15287/12)
einstimmig angenommen

TOP 12
Haushaltsvollzug 2012
hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen
(Ds. 15329/12 und 1. Ergänzung)
einstimmig angenommen

TOP 13
Abschluss eines Pachtvertrages über die Straße “An der Stadthalle” und das Parkdeck Stadthalle
(Ds. 15305/12 und Anlage)
bei zwei Gegenstimmen angenommen

TOP 14
Elfte Satzung zur Änderung der Satzung über den Betrieb und die Gebühren der Feuerbestattungsanlage der Stadt Braunschweig
(Ds. 15138/12, 3. Ergänzung und Anlage)
einstimmig angenommen

TOP 15
Standortrochade der Sportvereine MTV Braunschweig, 1. FFC und BTSV Braunschweig
(Ds. 15341/12 und 1. Ergänzung)
SPD-Ratsherr Frank Graffstedt erachtet die Rochade als “einen guten Schachzug”. Man werde der Maßnahme zustimmen, auch wenn man damit “ein Fass ins Rollen bringe”. Das dürfe allerdings finanziell “kein Fass ohne Boden” werden. Deswegen müsse bei jeder einzelnen Maßnahme geprüft werden, “was nötig, möglich und machbar ist”. CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth nennt die finanziellen Aufwendungen der nächsten Jahre gemäß Vorlage eine “Investition in die Zukunft”.
Der Grüne Helmut Blöcker stellt den Geschäftsordnungsantrag auf getrennte Abstimmung über die einzelnen Punkte.
–> mehrheitlich angenommen

Abstimmung über Punkt 1
mehrheitlich angenommen
Punkt 2
mehrheitlich angenommen
Punkt 3
mehrheitlich angenommen
Punkt 4
mehrheitlich angenommen

TOP 16
Allgemeine Vertragsbestimmungen für die Kindertagespflege in der Stadt Braunschweig – Kindertagespflege-AVB –
(Ds. 15166/12 und Anlage eins, zwei)
einstimmig angenommen

TOP 17
Förderung der Kindertagesstätten der Träger der freien Jugendhilfe und Eltern-Kind-Gruppen – Anrechnung der Landesfinanzhilfe
(Ds. 15291/12)
einstimmig angenommen

TOP 18
Verlängerung der Gebietsfreistellung der öffentlich geförderten Wohnungen im Stadtbezirk 221 Weststadt
(Ds. 15157/12)
einstimmig angenommen

TOP 19
Regionales Raumordnungsprogramm – Weiterentwicklung Windenergie
(Ds. 153/12, 1. Ergänzung und Anlage eins, zwei)
Oberbürgermeister Gert Hoffmann teilt in seinem Redebeitrag zu Beginn mit, er habe sich mit dem Thema Windenergie bereits “lange, lange beschäftigt” und diese Vorlage aus aktuellem Anlass deshalb persönlich unterschrieben. Seine weiteren Ausformulierungen zu dem Thema werde er allerdings dem Rat nicht mit Worten mitteilen, sondern schriftlich “zu Protokoll geben”, schließt der OB, der sich damit aus der Debatte verabschiedet.

Stellungnahme von OB Hoffmann

SPD-Chef Pesditschek wundert sich über dieses Verhalten und kündigt anschließend an, dass die SPD der Vorlage nicht zustimmen werde. Grünen-Ratsherr Gerald Heere vermutet in Richtung OB ob seines Verhaltens, “er sei wohl persönlich beleidigt”, das sei in seinen Augen aber “kein Stil”. Auch die Grünen würden der Vorlage nicht zustimmen. Die Linke Gisela Ohnesorge schließt sich den Grünen an.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum macht darauf aufmerksam, dass gestern in zwei Sondersitzungen der betroffenen Stadtbezirksräte zwei CDU-Anträge zu diesem Thema abgelehnt worden seien. Die OB-Rats-Vorlage mit einem FAZ-Feuilliton-Artikel als Anhang mit Science-Fiktion-Zitaten und sein Verhalten sei eine Art “Arbeitsverweigerung”, so Rosenbaum, die Vorlage sei “wirklich nicht zu retten – es ist abzulehnen!”
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs erinnert anschließend noch einmal daran, dass derselbe OB im Rahmen des Flughafenprojektes noch 42.000 Bäume gefällt habe und dass im Umweltamt mittlerweile nur noch “ein halber Biologe” säße, ansonsten nur noch Juristen. Dort müsste man etwas ändern, wenn es Einem denn mit Naturschutz ernst sei, ruft Büchs dem OB zu, den er – da nicht anwesend – schmollend wie Rumpelstilzchen in seinem Arbeitszimmer vermutet.

Frank Täubert (CDU) meint, dass das Gebiet bei Mascherode problematisch sei, es gebe viele Gründe, es dort nicht zu machen. Helmut Blöcker fühlt sich provoziert von Jens-Wolfhard Schicke-Uffmanns Äußerung, die jüngere Generation freue sich über den Anblick von Windrädern. “Schönheit liegt nun mal in der Sichtweise des Betrachters”, meint der Grüne.
–> Abstimmung über den Vorbehaltsbeschluss: angenommen
–> Abstimmung über die Beschlussvorlage: abgelehnt

Einwohnerfragestunde (ab 18 h 50)

Bürgerfrage von Herrn Schröpfer zum Thema Verkehrskollaps rund um den Flughafen
Stellungnahme Baudezernent Heinz-Georg Leuer

Bürgerfrage von Simone Leunig zum Thema Beitritt AG Schacht-Konrad
Stellungnahme Leuer

Bürgerfrage von Eberhard Fischer zum Thema Eckert & Ziegler / Buchler
Stellungnahme Leuer

Bürgerfrage von Thomas Huk zum Thema Bebauungsplan/Thune
Stellungnahme Leuer

Bürgerfrage von Bern
d Kwasnik zum Thema Veränderungssperre
Stellungnahme Leuer

Pause von 19 h 10 bis 19 h 30

TOP 20
Aufhebungssatzung für den Bebauungsplan WI 6, Stadtgebiet zwischen A 391, Frankfurter Straße, Theodor-Heuss-Straße und ehemaligem Bahngelände
(Ds. 15148/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf)
–> einstimmig angenommen

TOP 21
Aufhebungssatzung für den Bebauungsplan “Otto-von-Guericke-Straße”
(Ds. 15149/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs)
–> einstimmig angenommen

TOP 22
Aufhebungssatzung für den Bebauungsplan “Weststadt 4. Nachbarschaft”
(Ds. 15200/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf)
–> einstimmig angenommen

TOP 23
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Otto-von-Guericke-Straße-Südost”
(Ds. 15155/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
–> einstimmig angenommen

TOP 24
Abrechnung von Straßenbaumaßnahmen und Erhebung von Vorausleistungen – Aufwandsspaltung und Abschnittsbildung –
(Ds. 15315/12 und Anlage)
–> angenommen

TOP 25
Wahl der Fachmitglieder und der jeweiligen Stellvertreter in den Umlegungsausschuss I
(Ds. 15331/12)
–> einstimmig angenommen

Anträge

TOP 26.1
Perspektiven für Wohnungslose – Dezentral statt Sammelunterkunft
– Antrag der Linken (Ds. 2081/12)
Udo Sommerfeld bittet um Zustimmung zu dem Antrag, der nach zwischenzeitlicher Rücküberweisung in den Sozialausschuss aus dem selbigen nunmehr mit leicht geändertem Wortlaut in den Rat zurück kommt.

–> mehrheitlich angenommen

TOP 26.2
Ausbau des Eintracht-Stadions
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2138/12)

Peter Rosenbaum bringt den Antrag für die BIBS ein, der auch aus dem Fachausschuss in den Rat zurückkommt. Rosenbaum erwähnt noch einmal den “fingierten Spatenstich-Termin”, der von der Stadthallen-GmbH und nicht von der Stadt bezahlt worden ist, wie aus Akteneinsichten hervorgehe. Im Finanzausschuss habe der BIBS-Antrag keine Mehrheit gefunden. Es sei aber die “vornehme Pflicht des Rates” zu überprüfen, was hier mit den Finanzen passiere. SPD-Chef Pesditschek räumt den Spatenstich-Termin aus wahltaktischen Gründen ein, sein Vorredner habe selber gesagt, “das war ein fingierter erster Spatenstich”. Er ärgere sich aber, dass man zum dritten Mal hier darüber reden müsse.
Abstimmung über Vorbehaltsbeschluss:
mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung über den Antrag
entfällt
Der Grüne Gerald Heere erachtet diese Abstimmungs-Vorgehensweise als “grobe Missachtung ” dieses Hauses. Udo Sommerfeld fragt nach, ob dieses Vorgehen Rechtens sei. Der Rat habe soeben mit Mehrheit entschieden, erklärt Erster Stadtrat Carsten Lehmann. Florysiak lässt dann doch abstimmen
Zweite Abstimmung über den Antrag
mehrheitlich abgelehnt

TOP 26.3
Sachstand Flughafenausbau-Finanzierungsvereinbarung
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2139/12)

Der Antrag wurde in der Ratssitzung am 08.05.2012 in den Finanzausschuss rücküberwiesen. Dort wurde er dem heutigen Rat zum Beschluss empfohlen. BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt den Antrag ein und informiert die Ratsmitglider darüber, dass man auf Grund aktueller Akteneinsichten nunmehr wisse, dass bereits vier Mittelabrufe in Höhe von 13,5 Millionen Euro “im Vorgriff auf die Förderung” stattgefunden hätten und die Flughafengesellschaft derzeit ein Minus von 5,6 Millionen Euro “vor sich her schiebt”.
Klaus Wendroth (CDU) stellt den Antrag auf Übergang zur Tagesordnung. SPD-Chef Pesditschek erklärt, man habe im Finanzausschuss zugestimmt und man werde dem BIBS-Antrag auch hier im Rat zustimmen. Finanzdezernent Ulrich Stegemann erklärt, man bekomme im Juli von der NBank noch eine weitere Million, man sei also “im grünen Bereich”.

CDU-Antrag auf Übergang zur Tagesordnung
mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung Vorbehaltsbeschluss
mehrheitlich beschlossen
Abstimmung über den BIBS-Antrag
mehrheitlich angenommen

TOP 26.4
Ausbau des “Convention Bureau Braunschweig”
– Antrag der SPD (Ds. 2156/12) Sozialdemokrat Pesditschek bringt den Antrag ein, der unter anderem die Entwicklung eines Finanzierungsmodells vorsieht, die CDU will mit ihrem Änderungsantrag solch ein Modell “kostenneutral”. Grüne und Linke kündigen an, dem CDU-Antrag zu folgen.
Abstimmung über Vorbehaltsbeschluss
mehrheitlich angenommen

Änderungsantrag der CDU
mehrheitlich angenommen

TOP 26.5
Aktiver Informationsfluss – Mitteilungen
– interfraktioneller Antrag von Piraten, Grünen, Linke, BIBS-Fraktion (Ds. 2181/12)
Thorsten Köster beantragt sofortigen Schluss der Rednerliste und sofortige Abstimmung.
Geschäftsordnungs-Antrag auf Schluss der Rednerliste abgelehnt
Sodann bringt Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann den Antrag für die Piraten ein. OB Hoffmann erwidert, dass man die kommunalverfassungsrechtlichen Gegebenheiten nicht erweitern dürfe. “Beschließen Sie irgendwas, aber glauben Sie nicht, dass es was ändert”, schließt Hoffmann.
–> Vorbehalt beschlossen
–> Antrag abgelehnt

TOP 26.6
Werbung Hearing Hydraulic fracturing
– Antrag der Piraten (Ds. 2165/12)
Der Rat hat am 20.03.2012 beschlossen, dass der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) ein Hearing zu den geplanten Fracking-Vorhaben in der Region durchführen soll. Der Termin am 03.07.2012 steht seit Wochen fest, der ZGB weist aber lediglich auf seiner Homepage darauf hin. Dies reicht nicht aus.
–> Vorbehalt angenommen
–> Antrag angenommen

TOP 26.7
Wasserschutzgebiet Lamme und Fracking-Projekte
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2170/12)
In der Ratssitzung am 08.05.2012 wurde der Antrag durch die Annahme des Geschäftsordnungsantrag auf Übergang zur Tagesordnung nicht weiter behandelt und ohne Abstimmung abgesetzt.
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Wortbeitrag als
Ergänzung zum Antrag.
Aykut Günderen (CDU) erwidert ihm, der Vorwurf, man sei der Info-Pflicht nicht nachgekommen, “sei nicht nachvollziehbar”. Der Antrag sei “eine Bevormundung” des Stadtbezirksrates, die CDU werde den Antrag ablehnen. SPD-Ratsherr Frank Graffstedt meint, die Intention möge den Antragsteller “vielleicht entschuldigen”, aber man werde den Antrag auch ablehnen. Der Grüne Karl-Heinz Kubitza erklärt, man werde dem Antrag ebenfalls nicht zustimmen, da der Antrag dem “Verhindern von Fracking nicht zuträglich” sei. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum kritisiert, man habe das Wasserschutzgebiet “ohne Not” aufgehoben, es sei “von vorne bis hinten nicht richtig gelaufen”. Man habe hier etwas “leichtfertig aus der Hand gegeben”, mit dem man Fracking in diesem Gebiet hätte erschweren können, so Rosenbaum abschließend.
–>mehrheitlich abgelehnt

TOP 26.8
Planfeststellungsverfahren der Braunschweiger Verkehrs-AG
– Antrag der SPD (Ds. 2166/12)
SPD-Chef Pesditschek bringt einen Änderungsantrag (Ds. 2195/12) ein.
Abstimmung Vorbehaltsbeschluss
mehrheitlich beschlossen
Änderungsantrag
einstimmig beschlossen

TOP 26.9
Verbesserung der Bildungsangebote statt Betreuungsgeld
– Antrag der SPD (Ds. 2167/12) Annegret Ihbe bringt den Antrag ein und bittet um Unterstützung bei der Ablehnung des Betreuuungsgeldes. Die Linke Gisela Ohnesorge nennt das Betreuungsgeld “ein völlig rückwärtsgewandtes Modell”, CDU-Ratsherr Thorsten Köster erwidert ihr, “Eltern und und Familie, das sei doch die beste Umgebung für die Kinder”. Krippen seien zwar wichtig, aber, so der Christdemokrat: “Der beste Hort für Kinder, das ist die Familie!” Das seien ja geradezu “haarsträubende Ausführungen”, zeigt sich im Anschluss Elke Flake von Kösters Wortbeitrag beeindruckt.
Abstimmung Vorbehaltsbeschluss
beschlossen
Antrag
mehrheitlich angenommen

TOP 26.10
Errichtung eines Einheits- und Partnerschaftsweges Braunschweig-Magdeburg
– Antrag der SPD (Ds. 2168/12)
Änderungsantrag der CDU
Manfred Dobberphul wirbt für den Antrag der SPD, Claas Merforth bringt den CDU-Änderungsantrag ein. Gisela Ohnesorge sieht einen “guten Antrag der SPD” vorliegen, dem man zustimmen werde, Holger Herlitschke nennt das Ganze eine “gute Grundidee”. Er schlägt vor, den CDU-Antrag in zwei Teilen (a und b) abzustimmen. Teil a würde man zustimmen, Teil b sähe er lieber im Kulturausschuss. Dem SPD-Antrag werde man im Übrigen zustimmen.
Abstimmung Vorbehalt
einstimmig beschlossen
Abstimmung über CDU-Änderungsantrag Teil a bis zum Wort “auszunehmen”.
mehrheitlich angenommen
Abstimmung Überweisung Teil b in den Kulturausschuss
mehrheitlich angenommen

TOP 26.11
Resolution gegen Asse-Flutung
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2174/12)

interfraktioneller Änderungsantrag von CDU, SPD, Grünen, BIBS, Linken und Piraten

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein, mit dem sichergestellt werden soll, dass auch im Notfall nicht geflutet wird, sondern vielmehr die Pumpenleistung deutlich erhöht wird. Beide Anträge würden sich da inhaltlich nicht groß unterscheiden, so Rosenbaum. Er freue sich, dass nach dem BIBS-Ursprungs-Antrag nun auch noch ein interfraktioneller Antrag unter Beteiligung aller Fraktionen des Rates zustande gekommen und damit gleich ein einstimmiger Beschluss möglich sei. Manfred Dobberphul (SPD) und Grünen-Chef Holger Herlitschke schließen sich der Freude an. Herlitschke betont, er hoffe auch auf die eine Stimme der FDP.
Abstimmung Vorbehalt
beschlossen
Interfraktioneller Antrag
einstimmig beschlossen

TOP 26.12
Frühzeitige Beteiligung der Stadtbezirksräte in Bauleitplanverfahren
– Antrag der Grünen (Ds. 2178/12)
Gerald Heere will den eigenen Grünen-Antrag noch einmal in den Fachausschuss überwiesen sehen. Ratsherren Graffstedt (SPD) und Manlik CDU) kündigen Zustimmung an.

Abstimmung Überweisung in den Fachausschuss
einstimmig angenommen

Ende des öffentlichen Teils Ratssitzung um 22 h 03

 

Ratssitzung vom 08.05.2012

Stellvertretender Ratsvorsitzender Helmut Blöcker und Vorsitzender Karl Grziwa eröffnen die Sitzung um 14.03 Uhr.

Zu Beginn der Sitzung bringt BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum eine Dringlichkeitsanfrage zur Lagerung von Plutonium auf dem Firmengelände von Eckert & Ziegler in Thune ein. Die Grünen haben zum gleichen Thema Oberbürgermeister Gert Hoffmann aufgefordert, in Form einer Mitteilung einen Sachstandsbericht abzugeben. Holger Herlitschke erklärt für die Grünen, man sei für die Dringlichkeit. Nicole Palm sagt für die SPD ebenfalls Unterstützung zu.

mehrheitlich angenommen

Die Dringlichlichkeitsanfrage wird unter Punkt 3a behandelt

Grünen-Ratsfrau Elke Flake stellt den Antrag zur Geschäftsordnung, einen Tagesordnungspunkt unter 23a aufzunehmen, der das Thema “Elternbefragung” behandelt. Zudem möge man beschließen, den Tagesordnungspunkt 21 zu einem “gewissen Zeitpunkt X” zu behandeln.

Die Aufnahme von Top 23a in die Tagesordnung wird mehrheitlich angenommen.

Grziwa schlägt vor, TOP 21 zeitlich sofort nach der Einwohnerfragestunde zu behandeln.

mehrheitlich angenommen

Unterbrechung der Ratssitzung für 5 Minuten. Grziwa erläutert, es gebe mit Top 23a ein rechtliches Problem: Der Antrag “Elternbefragung könne nur als Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung gebracht werden.

Dringlichkeit mehrheitlich nicht anerkannt
(erforderliche 2/3 Mehrheit nicht erreicht)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt den Antrag, die Anfragen 3.4 und 3.5 zu tauschen. Dies müsse auf Grund der Fraktionsgröße passieren. Grziwa erklärt, dafür bestehe offenbar kein Bedarf.

Anfragen

TOP 3.1
Ratsinformationssystem
– Anfrage der CDU (Ds. 1656/12)

CDU-Ratsherr Thorsten Köster bringt die Anfrage ein. Erster Stadtrat Carsten Lehmann antwortet ihm.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Soziale Stadt – Stadtentwicklung Westliches Ringgebiet
– Anfrage der SPD (Ds. 1704/12) der TOP 3.2 wird mit dem TOP 3.4 der Linksfraktion gemeinsam behandelt. SPD und Linke stellen Fragen zur Zukunft der Sanierung des westlichen Ringgebietes im Rahmen des Programms “Soziale Stadt” und wollen wissen, warum die Verwaltung angeblich Fördermittel in Höhe von 750.000 Euro für das Programm nicht abgerufen habe.
Die Stellungnahmen zu 3.2 und 3.4 gibt für die Verwaltung Stadtbaurat Heinz Georg Leuer ab. Holger Herlitschke fragt, ob nicht abgerufene Fördergelder zurückgegeben werden müssen oder ob sie “umgeswitched” werden, d.h. für andere Projekte verwendet werden können. Leuer antwortet, dass sie nicht zurückgegeben, sondern in Absprache für ähnliche Projekte, die z.B. teurer als erwartet werden, verwendet werden.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4.
Soziale Stadt – Keine Priorität in der Verwaltung?
– Anfrage der Linken (Ds. 1705/12) Wurde unter TOP 3.2 mitbehandelt.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Haltepunkt Weststadt/Broitzem
– Anfrage der Grünen (Ds. 1706/12)
Gerald Heere stellt die Fragen für die Grünen, Stadtbaurat Leuer antwortet.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.5
Gewerbegebiete “Avionik Cluster”
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1711/12)
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt die Anfrage ein. Wirtschaftsdezernent Joachim Roth antwortet ihm, die Erschließung solle planmäßig in 2012 erfolgen. Im Bereich Kralenriede habe sich bisher eine Firma angesiedelt, eine weitere Firma im Gebiet Forschungsflughafen-West. Bei allen Betrieben werde geprüft, ob sie die Anforderungsprofile erfüllen. Zur Zeit seien zusammen 71 Mitarbeiter bei den beiden Firmen beschäftigt.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum will wissen, wieviel Arbeitsplätze davon wirkich “neu” sind. Roth antwortet ihm, insgesamt seien “zwischenzeitlich 450 Arbeitsplätze neu” geschaffen worden, von den 71 Mitarbeitern der beiden Firmen seien es wohl 25 Prozent.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Erinnerungssteine der Traditionsgemeinschaft der Garnison Braunschweig – Ausweisung eines Platzes im Neubaugebiet Roselies Süd?
Ds. 1707/12)

wird schriftlich beantwortet

TOP 3.7
Ehrenamtskarte
– Anfrage der CDU (Ds. 1657/12)

wird schriftlich beantwortet

TOP 3.8
U3-Ausbau, hier: Finanzierung der Investitionskosten
– Anfrage der SPD (Ds. 1677/12)

wird schriftlich beantwortet

TOP 3.9
Straßenreinigungsgebühr
– Anfrage von Ratsherrn Weidner (FDP) (Ds. 1710/12)

wird in der nächsten Sitzung beantwortet

TOP 3.10

glichkeiten zur Gestaltung der Stadteinfahrten
– Anfrage der CDU (Ds. 1697/12)

wird schriftlich beantwortet

TOP 3a
Plutonium bei Eckert & Ziegler
– Dringlichkeitsanfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1714/12)

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum bringt die Anfrage ein. Bereits 1998 sei eine Genehmigung zum Umgang mit Kernbrennstoffen erteilt worden. Dies habe Herr Eckert geleugnet. Es käme immer mehr Ungeheuerliches ans Licht. Zudem sei auch der Landtag hinters Licht geführt worden – auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Rebecca Harms wurde der Landtag über diese Umgangsgenehmigung nicht informiert. Hier gehe es um Firmen, die in der Vergangenheit “umweltkriminell” vorgegangen seien. Erster Stadtrat Lehmann antwortet auf die Frage nach der Beteiligung der Stadt, dass die Stadt nicht für Atomrecht zuständig sei und auch generell nicht beteiligt werde. Der Fachbereich 37 habe sich auf Notfälle vorbereitet. Zudem sei die Berufsfeuerwehr auf Unfälle vorbereitet. Aus fachlicher Sicht könne die Verwaltung keine Einschätzung abgeben, da sie nicht zuständig sei.

Peter Rosenbaum betont, dass die Verwaltung – wenn schon nicht zuständig – so doch immerhin verantwortlich sei. “Weiß die Verwaltung, dass die Genehmigung 1998 ausgesprochen wurde?”, fragt der BIBS-Chef. Der Feuerwehr wurde 1998 nach Aussage von Lehmann die Genehmigung bekannt gegeben, die Verwaltung habe damals aber keine detaillierte Informationen erhalten. Auf die Frage von Holger Herlitschke nach der Bewertung dieses “Zwischenlagers” durch die Verwaltung antwortet Lehmann, dass man nicht die Notwendigkeit gesehen habe, von sich aus eine Mitteilung zur Lagerung von Plutonium zu erstellen.

Jens-Wolfhard Schicke Uffmann (Piraten) fragt daraufhin, ob die Verwaltung auch in Zukunft keine Veranlassung zu solch einem Thema sehen würde, der Öffentlichkeit so etwas mitzuteilen. Lehmann antwortet, dass sich in der Einstufung der Gefahrenstufe nie etwas geändert habe. Es sei immer die höchste Gefahrenstufe gewesen. “Die Frage nach dem Inventar ist nach wie vor ungeklärt”, hält Nicole Palm (SPD) dagegen. Sie findet die Antworten “erschütternd”. Sie fragt Oberbürgermeister Hoffmann: “Wann übernehmen sie Verantwortung für diese Stadt?”. Lehmann verweist in seiner Antwort auf das durchgeführte Hearing. “Wir haben weder das Fachpersonal noch die ausreichenden Kapazitäten. Wir können dies schlicht und einfach nicht beurteilen”, antwortet er.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs fragt, wie die Anwohner über diese Gefahrenlage informiert würden. Lehmann antwortet, dass man die Bewohner am Gelände nicht anders informiere als an jedem anderen Ort in Braunschweig. Es würde nicht zielführend sein, über so etwas im Vorfeld zu informieren. Das wäre nicht “hilfreich”. Insofern tue man hier nicht etwas Besonderes.

Stellungnahme der Verwaltung

Pause bis 16h50.

TOP 4
Regionales Umsetzungs- und Investorenkonzept Freizeit und Lebensqualität (RIK)
(Ds. 15073/12/N und Anlage)

Antrag der SPD (Ds. 2115/12)
Kai Florysiak (SPD) bedankt sich bei der Verwaltung dafür, dass man die Vorlage jetzt im öffentlichen Rat behandeln könne und nicht hinter verschlossenen Türen im Verwaltungsausschuss. Die Region sei attraktiv, das Fernziel sei, “deutscher Meister für Lebensqualität” zu werden, so Florysiak.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum äußert seine Zweifel, was die Sinnhaftigkeit der so genannten Projektsteckbriefe in diesem Konzept betrifft. So könne man bei Braunschweig doch unmöglich “die Eintracht” ausklammern. Besonders kritisch sehe er es, dass die Natur in Braunschweig in den Steckbriefen überhaupt nicht vorkomme. Braunschweig sei im Wesentlichen reduziert auf “die Einkaufsstadt” – das greife deutlich zu kurz. Punkt 1 der Vorlage könne er nicht zustimmen, den Punkten 2 und 3 hingegen wohl. Er beantragt deswegen getrennte Abstimmung über den Punkt 1.

Karl-Heinz Kubitza (Grüne) meint, es erinnere einiges in dem Konzept zwar “eher an Disneyland”, man werde seitens der Grünen allerdings doch mehrheitlich der Vorlage zustimmen. Linken-Fraktionschef Udo Sommerfeld fragt sich, wie er solch einem 500-Seiten-Projekt mit hunderten von Einzelvorschlägen laut Vorlage “grundsätzlich” zustimmen können solle? “Unterm Strich würden wir der Vorlage aber zustimmen”, teilt der Linke am Ende seiner Rede mit.
Pirat Jens Schicke-Uffmann findet das Konzept “hoch amüsant”. Er werde sich der Stimme enthalten, weil er der Tourismusindustrie nicht im Weg stehen wolle. “Das ist eine ernste Sache”, erwidert OB Hoffmann dem Piraten. Es sei eines der Themen, bei denen man in der Region versuche, zusammen zu arbeiten, mit dem Weltkonzern VW vorneweg.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum weist darauf, dass man die Entwicklung der Region “nicht an VW hängen” dürfe. Es sei im Übrigen auch nicht so, dass VW der Region “immer nur Gutes” tue. Die Zuwendungen der Stadt für den “VW-Flughafen” erhöhten sich jährlich wesentlich, VW habe die Firma speziell umstrukturiert, um Steuern zu sparen, aus ähnlich Gründen sei die von der Firma beherrschte Flugflotte auf den Cayman- Inseln stationiert. Und er erinnert daran, dass man VW zuliebe am Flughafen 42.000 Bäume verloren habe und es nunmehr im Norden ein Verkehrs-Dauerproblem gebe.

Rede von BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum

Abstimmung über den Gesamtantrag:
mehrheitlich angenommen

TOP 5
Verkauf des bebauten städtischen Grundstücks Augusttorwall 1/John-F.-Kennedy-Platz 11
(Ds. 15236/12 und Anlage)

mehrheitlich angenommen

TOP 6
Ankauf eines unbebauten am Hahnenkamp in Leiferde gelegenen Grundstücks für den neuen Standort der Freiwilligen Feuerwehr Leiferde
(Ds. 15226/12 und Anlage)

einstimmig angenommen

TOP 7
Nordöstliches Ringgleis – Begründung einer Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht für Grundstücke
(Ds. 15025/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf)
CDU-Ratsherr Reinhard Manlik nennt die Vorlage “erfreulich”, da man durch sie dem Ringschluss ein Stück näher komme, SPD-Ratsfrau Nicole Palm betont, dass es lediglich eine “formale Möglichkeit” sei, Grundstücke anzukaufen. Beide sprechen aber die Problematik mit den Kleingärtnern an. Palm ist es wichtig, dass die Planungen “zeitnah” vorgelegt werden.

einstimmig angenommen

TOP 8
Verlängerung der Veränderungssperre für den Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Wallring-Nord”
(Ds. 15048/12 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun)

einstimmig angenommen

TOP 9
Berufung von 3 Ortsbrandmeistern und 4 Stellvertretenden Ortsbrandmeistern in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 15120/12)

einstimmig angenommen

TOP 10
Nachbesetzung der Stelle der Jugendreferentin oder des Jugendreferenten im Fachbereich 51 Kinder, Jugend und Familie
(Ds. 15250/12 und erste Ergänzung)
Antrag des Jugendhilfeausschusses (Ds. 2047/12)

Elke Flake (Grüne) appelliert an den Rat, dem Antrag des Ausschusses zuzustimmen, nicht der Vorlage der Verwaltung, stellt dann den Geschäftsordnungsantrag auf Vertagung und zieht ihn kurz darauf wieder zurück. SPD-Chef Pesditschek kündigt an, der Vorlage der Verwaltung zuzustimmen, nicht dem Antrag des Ausschusses. Christdemokrat Frank Täubert erklärt für seine Fraktion, “man könne mit der Vorlage leben.” Am Ende der knappen Aussprache stellt Ratsfrau Flake erneut zuerst den Antrag auf Vertagung, nach kurzer Debatte dann letztendlich einen Antrag auf getrennte Abstimmung.

Abstimmung über getrennte Abstimmung
mehrheitlich angenommen

Abstimmung über die Verwaltungsvorlage
Ziffer 1
mehrheitlich angenommen
Abstimmung über Zurückstellung der Ziffern 2 und 3
mehrheitlich angenommen

Unterbrechung der Ratssitzung um 18.10h

Fortsetzung der Ratssitzung um 18.44h mit der

Einwohnerfragestunde

Bürgerfrage von Ulrich Buchheister zum Thema Radwege
Stellungnahme Stadtbaurat Leuer

Bürgerfrage von Uwe Rumstedt zum Thema Kanalisation
Stellungnahme Stadtbaurat Leuer

Bürgerfrage von Simone Leunig zum Thema Beitritt AG Schacht Konrad
Stellungnahme Stadtbaurat Leuer

TOP 11
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 €
(Ds. 15217/12, erste Ergänzung und Anlage)

einstimmig angenommen

TOP 12
Annahme von Schenkungen der Eheleute Knut und Rosemarie Grotrian-Steinweg
(Ds. 15217/12 und Anlage eins, zwei)

Die Pianoforte-Fabrikanten schenken der Stadt mehrere Originale von Schumann, Hindemith und Wagner.

einstimmig angenommen

TOP 13
Haushaltsvollzug 2011, hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen
(Ds. 15225/12)

einstimmig angenommen

TOP 14
Aufhebung der Hauptschule Schuntersiedlung
(Ds. 15156/12)

mehrheitlich angenommen

TOP 15
Änderung in der Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses
(Ds. 15245/12)

mehrheitlich angenommen

TOP 16
Mitwirkung im Vorstand des Vereins “Beratung für Familien, Erziehende und junge Menschen e.V.” (BEJ)
(Ds. 15124/12, erste Ergänzung)

Änderungsantrag der Grünen

Abstimmung über den Änderungsantrag
mehrheitlich angenommen

TOP 17
Kinder- und familienfreundliche Stadt
Änderung des Entgelttarifs für die Kindertagesstätten sowie Einrichtungen der Teilzeit-Schulkindbetreuung vom 28.06.2011 und des Entgelttarifs für die Kindertagespflege vom 28.06.2011
(Ds. 15141/12, Anlagen eins, zwei, drei, vier)

Gisela Ohnesorge (Linke) eröffnet die Debatte. Ihrer Meinung nach solle die Diskussion um Beitragsfreiheit und Qualität der Betreuung nicht in dieser Form geführt werden. So gehe es ja beispielsweise auch nicht mehr um eine mögliche Wiedereinführung von Schulgeld. Frank Flake (SPD) vertritt die Position, dass im letzten Jahr die Weichen mit der Abschaffung der Kitagebühren falsch gestellt wurden. Elke Flake (Grüne) meint, dass es nicht um Geld gehe, sondern um falsche Prioritäten. Frank Täubert (CDU) weist den Vorwurf, die Entgelte im letzten Jahr seien nur aus wahltaktischen Gründen abgeschafft worden, als absurd zurück. Er findet es gut, dass nun die Eltern befragt würden. Dann werde man weiter sehen. CDU-Fraktionvorsitzender Klaus Wendroth wundert sich, dass nun so getan werde, als ob die Entscheidung der Verwaltung nach einer Elternbefragung einfach so vom Himmel gefallen sei. Dennoch steht er zur Abschaffung der Kitagebühren im letzten Jahr: “Wir sind davon überzeugt, dass unsere Entscheidung die richtige war.”

OB Hoffmann zeigt sich überrascht von der heftigen Reaktion auf die in Auftrag gegebene Elternbefragung ohne Entscheidung an den Gremien der Stadt vorbei. Manfred Pesditschek (SPD) erwidert, dass dieser Auftrag zur Elternbefragung vielmehr ein “Schnellschuss” gewesen sei, der eine “Verhöhnung des Elternwillens” darstelle. OB Hoffmann zitiert Frank Flake aus einem Artikel in der BZ, in dem er sich ein “repräsentatives Meinungsbild” erhofft habe. Weiter fragt er in Richtung der SPD, ob er nicht auch noch seinen Dezernenten nach vorne schicken solle, um seine Meinung kundzutun, der bekanntermaßen nicht das Parteibuch des OB trage. Die SPD sei da wohl nicht einer Meinung, meint er abschließend. Manfred Pesditschek kontert, dass er sich zu keinem Zeitpunkt für und wider die Elternbefragung ausgesprochen habe.
–> angenommen

TOP 18
Förderung der Mittel 1-Angebote bei Eltern-Kinder-Gruppen; Kompensation der Entgeltausfälle bei Langzeitangeboten der Eltern-Kind-Gruppen
(Ds. 15153/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 19
Konzept für die Arbeit mit verhaltensauffälligen und/oder entwicklungsverzögerten Kindern in Tageseinrichtungen für Kinder in der Stadt Braunschweig (VA/EV-Konzept)
(Ds. 15154/12 und Konzept)

Die BIBS-Fraktion hatte immer wieder die Fortschreibung dieses Konzepts gefordert und beantragt (Ratssitzung am 16.11.2010).

–> einstimmig angenommen

TOP 20
Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-jährige Kinder (U3) in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, Planungskonferenz 2012: RIK-Investitionskostenförderanträge für das Jahr 2013
(Ds. 15165/12)

–> einstimmig angenommen

TOP 21
Anpassung der Angebote im Kindertagesstätten- und Schulkindbetreuungsbereich zum Kinder- bzw. Schuljahr 2012/13
(Ds. 15167/12 und erste Ergänzung, Anlagen eins, zwei)

Auf dem diesjährigen Planungstag wurden sämtliche von Trägern eingereichten Anträge auf Erweiterung des Betreuungsangebots bzw. Verlängerung der Betreuungszeiten abgelehnt. Vorrangig sollen nach Ansicht der Verwaltung neue Plätze geschaffen werden, damit die ab 2013 bundesweit verbindlich werdende Betreuungsquote von 35% (für Braunschweig hat der Rat 40% beschlossen) erreicht werden kann. Für mehr sei k
ein Geld da – schließlich habe die Abschaffung der Kitagebühren den Haushalt mit rund 5,6 Mio Euro belastet.

Die Grünen wollen mit ihrem Änderungsantrag, dass alle eingereichten Anträge von Trägern vom Rat bewilligt werden. Die CDU will dies mit ihrem Änderungsantrag auch, will aber, dass das Budget des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie dafür nicht erhöht wird.

Elke Flake (Grüne) eröffnet die alljährlich wiederkehrende Debatte um die Anpassung des Betreuungsangebotes, die in jedem Frühjahr auf einem Planungstag im Jugendamt vorberaten wird. Man dürfe dieses Jahr nicht Eltern von 32 Kindergruppen in die Röhre gucken lassen, die nach Ansicht der Verwaltung nicht gefördert werden sollen, fordert die Grüne.
Frank Täubert bringt anschließend den Antrag für die CDU ein. Wie die Grünen möchte auch die CDU, dass alle eingereichten Anträge auf zeitliche Ausweitung der Betreuungszeiten bewilligt werden, allerdings, ohne dass extra-Kosten außerhalb des Budgets des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie enstehen.

Gisela Ohnesorge kündigt an, dass die Linksfraktion dem Grünen-Antrag zustimmen werde. Pirat Schicke-Uffmann beantragt Einzelabstimmung der Punkte des CDU-Antrags, da er “dem Punkt 4 gerne zustimmen möchte.” Elke Flake zieht den Punkt 2 des Grünen-Antrages zurück.

Getrennte Abstimmung über CDU-Antrag
Punkt 1
mehrheitlich angenommen

Punkt 2 und 3
abgelehnt

Punkt 4
mehrheitlich angenommen

Abstimmung über Punkt 3 des Grünen-Antrages
mehrheitlich angenommen

TOP 22
Konzeptrahmen für Familienzentren in Braunschweig
(Ds. 15172/12 und Konzeptrahmen)

einstimmig angenommen

TOP 23
Verbesserung der Betreuungsqualität in Kindertagesstätten, Eltern-Kind-Gruppen und KTK’s – Umsetzungsempfehlung zum Ratsbeschluss vom 28.02.2012
(Ds. 15183/12 und erste Ergänzung)

einstimmig angenommen

Anträge

TOP 24.1
Änderung des Flächennutzungsplans – Überplanung der Nordtangente zwischen Bienroder Weg und Bevenroder Straße
– Antrag der Grünen (Ds. 2102/12 und Anlage eins, zwei)

Die BIBS-Fraktion hatte im Rat am 31.05.2011 den Antrag gestellt, die immer noch in den Plänen schlummernde Trasse für eine Nordtangente endgültig herauszunehmen. Nachdem der Antrag in den Planungs- und Umweltausschuss zurücküberwiesen wurde, kam er am 28.06.2011 erneut in den Rat. Dort wurde der BIBS-Antrag abgewandelt. Beschlossen wurde damals: “Die sogenannte Nordtangente wird ab Bevenroder Straße in Richtung Osten aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Braunschweig herausgenommen
Nun soll die gesamte Nordtangente überplant werden.

Man beantrage hier und heute, “den letzten Schritt zu gehen”, so Grünen-Chef Herlitschke, es sei “völlig sinnlos, die Trasse weiter frei zu halten.” CDU-Ratsherr Manlik weist darauf hin, dass man 60 Jahre Tangentenplanung hinter sich habe. Die Osttangente sei vom Tisch, die Nordtangente brauche man auch nicht mehr, aber man brauche für den innerstädtischen Verkehr dort weiterhin die Trassenfreihaltung. Ihm wäre es lieber, man würde das Ganze noch einmal im Planungsausschuss diskutieren, so Manlik, deswegen stelle er auch den entsprechenden Antrag auf Überweisung in den Fachausschuss.
“Ich sehe da überhaupt keine Notwendigkeit” kontert Nicole Palm und auch Herlitschke erachtet das nicht als “sinnhaft”, die Sache sei “entscheidungsreif.

Abstimmung über Überweisung in den Fachausschuss
mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den Grünen-Antrag
mehrheitlich angenommen

TOP 24.2
Rasen statt Schotter bei Neubauten oder Sanierungen von Stadtbahngleisen – Antrag der Grünen
(Ds. 2113/12)

Änderungsantrag von SPD und CDU

Gerald Heere bringt den Antrag für die Grünen ein. Er schlägt vor, den CDU-Antrag dahingehend abzuändern, dass der Passus “und gegebenfalls planerisch ermöglichen” durch “und den politischen Gremien zur Entscheidung vorzulegen” ersetzt wird. Pesditschek erklärt, die SPD wolle, dass vor jedem Neubau und jeder Sanierung über jeden Einzelfall neu entschieden wird. Carsten Müller (CDU) nennt die Vortragsweise Heeres “überheblich” und empfiehlt ihm “weniger gönnerhaft” aufzutreten. Auf Grund der vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der Verkehrs-AG sei der Antrag im Übrigen rein formal nicht in Ordnung.

Abstimmung über den Änderungsantrag der SPD mit der Aufnahme des Wortes “grundlegenden” in den ersten Satz vor dem Wort “Sanierungen”.
einstimmig angenommen

TOP 24.3
Energiesparen in städtischen Liegenschaften
– Antrag der Grünen (Ds. 2059/12)

Änderungsantrag der CDU

einstimmig angenommen

TOP 24.4
1913-2013 Geschichte statt Geschichten
– Antrag der Linken (Ds. 2083/12)

1. Änderungsantrag der CDU
2. Änderungsantrag der CDU

Anke Kaphammel schlägt vor, den CDU- und den Linken-Antrag gemeinsam in das Konzept für das Projekt 1913-2013 aufzunehmen. Gisela Ohnesorge (Linke) stellt noch einmal klar: “Wir wollen hier kein Fürstenevent!”, man sollte jetzt sehen, dass man noch eine sinnvolle Veranstaltung auf den Weg bringt. Sie besteht auf den Linken-Antrag, den CDU-Änderungsantrag lehnt sie ab.

Abstimmung über den Änderungsantrag der CDU
mehrheitlich angenommen

TOP 24.5
Sanierung Rathaus-Neubau
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2080/12)

In der Ratssitzung am 20.03.2011 in den Bauauschuss rücküberwiesen, kommt dieser Antrag nun wieder in den Rat zurück. Für den Haushalt 2012 hatte die BIBS zum wiederholten Male gefordert, die Rathaus Dachbegrünung, die 2004 beschlossen wurde, endlich fortzusetzen. Abgelehnt wurde dies mit der Begründung, man müsse doch zunächst erst ein Gesamtkonzept für die Sanierung erstellen. Der BIBS-Antrag fordert nun dieses Gesamtkonzept. Im Bauauschuss wurde der Antrag abgelehnt.

Antrag von der BIBS-Fraktion zurückgezogen

TOP 24.6
Zukunft des Schulstandortes Böcklinstraße bzw. der BBS V
– Antrag der SPD (Ds. 2133/12)

einstimmig angenommen

TOP 24.7
Bürgersolarstrom für Braunschweig
– Antrag der SPD (Ds. 2135/12) Neben den Initiativen aus der privaten Wirtschaft solle auch die Stadt Braunschweig aktiv werden, erläutert Nicole Palm den SPD-Antrag. Der Grüne Karl-Heinz Kubitza nennt es einen “sinnvollen, gangbaren, zielführenden Weg”, den Bürger zu beteiligen.

mehrheitlich angenommen

TOP 24.8
Verkehrsanbindung des geplanten Gewerbegebietes Borsigstraße
– Antrag von Ratsherrn Weidner (FDP) (Ds. 2136/12) Er wohne dort vor Ort, er höre den ganzen Verkehr “aus erster Hand”, so Weidner, die Verwaltung möge ihre Planung überdenken. Gisela Ohnesorge beantragt Überweisung in den Fachausschuss.

Antrag auf Überweisung in den Fachausschuss
einstimmig angenommen

TOP 24.9
Ausbau des Eintracht-Stadions
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2138/12)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erklärt, es gehe hier nicht nur um den einen “symbolischen Spatenstich” – eine Akteneinsicht habe zu Tage gebracht, dass es vier Rechnungen gebe, die nicht aus dem Bau-Budget der Stadt, sondern von der Stadthalle “aus eigenem Budget” bezahlt worden seien. Das seien “Verschiebungen, die nicht in Ordnung sind.” Der Grüne Gerald Heere moniert die Summen für solche Spatenstiche und unterstützt Rosenbaums Kritik: Man werde dem BIBS-Antrag zustimmen. SPD-Chef Pesditschek beantragt Überweisung in den Finanzausschuss. CDU-Chef Wendroth nennt den ersten Satz im BIBS-Antrag eine “glatte Lüge”.

Antrag auf Überweisung in den Fachausschuss
mehrheitlich angenommen

TOP 24.10
Sachstand Flughafenausbau-Finanzierungsvereinbarung
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2139/12)

Vor über einem Jahr – im Februar 2011 – hat die Verwaltung eine zunächst verschickte Vorlage bezüglich der noch abzuschließenden zweiten Finanzierungs- und Durchführungsvereinbarung zur Flughafenerweiterung zurückgezogen. In dieser damaligen Vorlage konnten bereits immense Kostensteigerungen herausgelesen werden. Seitdem fragt die BIBS-Fraktion immer wieder nach dem Sachstand und erhält immer wieder ähnliche oder gleichlautende Antworten.
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt den Antrag ein.

Rede von BIBS-Ratsherr Henning Jenzen

SPD Fraktionsvorsitzender Pesditschek fasst zusammen, dass im Antrag von Herrn Jenzen eine Reihe von Behauptungen aufgestellt seien, die dringend der Überprüfung bedürften und daher beantrage er, den Tagesordnungspunkt an den Fachausschuss zu überweisen.

einstimmig angenommen

TOP 24.11
Fracking-Stellungnahme der Stadt gegenüber dem LBEG
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2137/12)

In der Ratssitzung am 20.03.2012 wurde eine Resolution beschlossen, in der sich Braunschweig gegenüber dem Wirtschaftsministerium in Hannover ablehnend gegenüber Fracking-Vorhaben in der Stadt erklärt. Allerdings wurde die Stadt bereits zweimal konkret vom niedersächsischen Landesbergbauamt (LBEG) bezüglich geplanter Vorhaben im Stadtgebiet beteiligt. Diese Stellungnahmen der Stadt gegenüber dem LBEG sollen nun von der Verwaltung zurückgezogen bzw. erneut abgegeben werden, da sich Braunschweig damals nicht gegen das Fracking-Vorhaben in der Stadt ausgesprochen hatte.

Da die Verwaltung am heutigen Tag den Fraktionen ihr Schreiben an das Wirtschaftsministerium übermittelt hat, zieht BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum den Antrag zurück.

TOP 24.12
Wasserschutzgebiet Lamme und Fracking-Projekte
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2140/12)

BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Er erinnert daran, dass am 08.11.2011 die Aufhebung des Wasserschutzgebietes Lamme im Rat beschlossen worden war – mit 3 Gegenstimmen der BIBS, die aus Vorsorgegründen dagegen stimmte. Nur einen Tag zuvor hatten Gespräche der Verwaltung mit der Firma stattgefunden, die Fracking-Erkundigungen durchführt, woraus hervorging, dass Bohrungen nicht in Wasserschutzgebieten durchgeführt werden würden. Nachdem seit vielen Jahren in Lamme kein Wasser mehr gefördert wurde, fühle er sich an der Nase herum geführt, wenn nur einen Tag nach diesen Gesprächen das Wasserschutzgebiet aufgehoben werde, empört sich der BIBS-Ratsherr.
Karl Grziwa (CDU) erwidert, dass der Punkt schon im Ausschuss behandelt worden sei. Die Verwaltung habe einen Fragenkatalog dazu beantwort, woraus hervor ginge, dass es rechtlich nicht möglich sei, den Beschluss zurückzunehmen. Dann beantragt der CDU-Ratsherr den Übergang zur Tagesordnung.

So gehe das nicht, kontert BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, die Angelegenheit solle hier weiter debattiert werden. Stellvertretender Ratsvorsitzender Kai Florysiak lässt über Grziwas Antrag abstimmen.

mehrheitlich angenommen

Ende der Ratssitzung um 22.30h

 

Ratssitzung vom 20.03.2012

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die Sitzung um 14.03 Uhr. Er weist darauf hin, dass das Präsidium empfehle, die Fracking-Anfrage der Piraten im Rahmen des TOPS 4 zu behandeln.

Zu Beginn bringt BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs eine Dringlichkeitsanfrage ein. Grziwa lässt über die Dringlichkeit abstimmen.
–> mehrheitlich angenommen (wird unter 3.11 behandelt)

TOP 2
Mitteilungen
Es liegen keine Mitteilungen vor.

Anfragen der Fraktionen

TOP 3.1
Pflegeheim für Migranten
– Anfrage der CDU (Ds. 1655/12)
CDU-Ratsherr Thorsten Köster bringt die Anfrage ein. Ihm antwortet Stadtrat Ulrich Markurth, es gebe seit Mai 2011 einen runden Tisch zu diesem Thema. Man habe im Rahmen dieses Treffens keinen entsprechenden Bedarf festgestellt, auch seien diesbezüglich keine Pflegeeinrichtungen an die Stadt herangetreten.
“Was ist mit der Zukunft?”, will CDU-Ratsherr Aykut Günderen wissen. Alle relevanten Pflegeeinrichtungen seien vorbereitet, erwidert ihm Markurth, in der Pflegekonferenz werde man das Thema aber noch einmal konkretisieren. Man werde “zukünftigen Bedarfen” gerecht werden können.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
U3-Ausbau in Braunschweig
– Anfrage der SPD (Ds. 1658/12)
Frank Flake bringt die Fragen für die SPD ein.
Stadtrat Markurth antwortet ihm, die Stadt Braunschweig unternehme seit Jahren alle möglichen Anstrengungen, um die Versorgungsquote zu erfüllen. Er listet im Anschluss eine Reihe geplanter Kindertagesstätten auf und nennt dazu die einzelnen geplanten Eröffnungstermine.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Wie weiter mit dem Stadtbahnausbau?
– Anfrage der Grünen (Ds. 1661/12) Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke stellt die Fragen, Stadtbaurat Heinz Georg Leuer antwortet ihm. Das Konzept von 1992 bedürfe einer Überarbeitung, man müsse es neu bewerten. Er listet derzeit in Planung befindliche Projekte auf: 1. Leonhardstraße, 2. Hamburger Straße, 3. Volkmarode. Ein gutes Dutzend an Projekten aus der damaligen Prioritätenliste sei bis heute nicht umgesetzt worden.
SPD-Chef Manfred Pesditschek will wissen, wie die Innenstadt besser an den Verkehr drumherum angebunden werden könne – Stichwort Regiobahn 2014 plus. Konkrete Aussagen seien erst möglich, wenn man das Alles näher betrachtet habe, so Leuer.
Herlitschke fragt nach, ob ein Zeithorizont ob der westlichen Innenstadtumfahrung genannt werden könne. Leuer verneint.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Planfeststellung der RESA (runway end safety area) des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1660/12)
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt die Anfrage ein. Stadtbaurat Leuer antwortet ihm zu 1: Nein, die Resa ist nicht planfestgestellt. Zu 2: Die Landesbehörde strebe einen “Planverzicht” an. Zu 3: Rechte Dritter seien nicht betroffen, da das gesamte Gebiet der Stadt Braunschweig gehöre.
Jenzen stellt fest: “Der Aufsichtsrat des Flughafens hat damit in der Öffentlichkeit die Unwahrheit gesagt” über die Planfeststellung der Fläche.
Jenzen ergänzt, die Mittel würden nun von der Volkswagen-Immobilien GmbH erbbaurechtlich übernommen. Ob es deswegen Auswirkungen auf die Förderfähigkeit gebe, fragt er den Stadtbaurat. Leuer verneint.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum will wissen, wie sich die Aussage, das gesamte Gebiet gehöre der Stadt, mit der Tasache vertrage, dass es mittlerweile erbbaurechtlich von der VW-Gesellschaft übernommen worden sei? Es sei richtig, dass diese Flächen an die Flughafengesellschaft übertragen worden seien, so Leuer.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.5
Weitere Konzentrierung von Wohnungslosen?
– Anfrage der Linken (Ds. 1653/12)

–>wird schriftlich beantwortet

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Fracking
– Anfrage der Piraten (Ds. 1662/12)

–>wird unter TOP 4 behandelt

TOP 3.7
Ratsinformationssystem
– Anfrage der CDU (Ds. 1656/12)

–>wird in der nächsten Ratssitzung behandelt

TOP 3.8
Stellenabbau im Jobcenter
– Anfrage der SPD (Ds. 1652/12)

–> wird schriftlich beantwortet

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.9
Ehrenamtskarte
– Anfrage der CDU (Ds. 1657/12)

–> wird in der nächsten Sitzung behandelt

TOP 3.10
Prävention von Wohnungslosigkeit in Braunschweig
– Anfrage der SPD (Ds. 1654/12)

–> wird schriftlich beantwortet

TOP 3.11
Aktueller
Vorfall in der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen im Rahmen einer Abschiebung
– Dringlichkeitsanfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1670/12)

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs stellt die Anfrage. Dezernent Ulrich Markurth antwortet auf die Frage nach den Gründen des städtischen Gesundheitsamtes, die Abschiebung unangekündigt durchzuführen und die Frau als reisefähig einzustufen, dahingehend, dass es hier nur noch um die Frage gehe, wann und wie ageschoben werden müsse. Das Gesundheitsamt könne in begründeten Fälle um Hilfe gebeten werden, u.a. wenn die Zeit der “freiwilligen Ausreise” verstrichen sei. Es gehe somit nur um das Thema “reisefähig oder nicht”.

Im ärztlichen Gutachten müssten die komplexen Aspekte berücksichtigt werden, das Amt müsse sich dann auch rechtlich selbst ein eigenes Bild machen. Die Diagnostik soll durch einen Psychiater erfolgen. In diesem Fall habe es eine Diskrepanz zwischen Gutachter und Amt gegeben. Am 13.12.2011 habe das Gutachten stattgefunden. Die Frau hatte angekündigt, bei einer Anmeldung der Abschiebung Selbstmord begehen zu wollen. Deswegen sei der Termin unangemeldet erfolgt. “Die Kinder sind nicht Gegenstand der Begutachtung”, so Markurth. Die Kinder seien in jeder Beziehung mit einer solchen Abschiebung überlastet. In der überwiegenden Zahl werde die Reisefähigkeit vom Gesundheitsamt abgelehnt. Über die Anzahl der unangekündigten Abschiebungen sei der Verwaltung nichts bekannt.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum fragt, wie in Zukunft das Wohl der Kinder mehr berücksichtigt werden könne. Wie diese Verfahren durchgeführt werden, sei nun mal Aufgabe des Landes, antwortet der Stadtrat, man sei eben nur punktuell und im Sinne der Amtshilfe in diese Abläufe eingebunden. Auch könne man das Verfahren als Behörde nicht beeinflussen.
Udo Sommerfeld betont, dass dieser Fall “Ausfluss der unmenschlichen Ausländer- und Asylpolitik des Landes” sei. Er fragt, ob dem LAB die Teilnahme der Stadt an der “Save me”- Kampagne mitgeteilt worden sei. Ulrich Markurth antwortet, dass man die betroffenen Behörden informieren werde. Weiter stellt er in Frage, ob die Frau schwer krank sei.

Stellungnahme der Verwaltung

Fracking in Braunschweig

TOP 4
Resolution gegen Fracking
– interfraktioneller Antrag von BIBS-Fraktion, Piraten, Grünen und Linken (Ds. 2088/12)
Hearing zum Thema Fracking – interfraktioneller Antrag von Grünen, BIBS-Fraktion, Linken und Piraten (Ds. 2089/12)

Änderungsantrag der SPD zum Hearing
Änderungsantrag der Piraten zur Resolution und Stellungnahme des Umweltbundesamtes zur Schiefergasförderung
Änderungsantrag der CDU zur Resolution

interfraktioneller Änderungsantrag zur Resolution von BIBS, Grünen, Linken, Piraten und SPD

Zunächst stellt Claudia Jonda die Anfrage der Piraten. Dezernent Heinz-Georg Leuer antwortet, dass die Verwaltung dem Fracking kritisch gegenüber stehe. Es sei richtig, dass die Stadt 2009 und auch 2006 beteiligt wurde. Damals sei die Brisanz nicht erkannt worden. Deswegen sei eine Unterrichtung der Gremien unterblieben. Das bedauere er. Allerdings sei “Fracking” in dem Sinne auch nicht Gegenstand der Beteiligung gewesen, sondern Kohlenwasserstoffgewinnung im Allgemeinen. 2009 wurden keine Bedenken geäußert. 2006 und 2009 wurden die Verwaltungsspitze und die politischen Gremien nicht informiert. Bedauerlicherweise wurde später auch keine Verbindung zum Thema Fracking hergestellt. Es wurde als Geschäft der laufenden Verwaltung gesehen.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum konstatiert: “Häppchenweise kommt die Wahrheit hier ans Licht”. Dann fragt er, ob es vielleicht noch weitere Konzerne gebe, die nach Gasvorkommen suchen wollen. Leuer antwortet, dass es diese beiden genannten gebe, mehr nicht. Warum war die Verwaltung nicht in der Lage, als im November 2011 BNK vorstellig wurde, die beiden Dinge zu verknüpfen, fragt Claudia Jonda für die Piraten. Da hätten doch die Alarmglocken klingeln müssen, ruft sie aus. Leuer antwortet, dass das Treffen nicht mit ihm und auch nicht mit dem Oberbürgermeister erfolgt sei.

Stellungnahme der Verwaltung

Anschließend bringt Nicole Palm (SPD) den interfraktionellen Antrag zur Resolution und den SPD-Antrag zum Hearing ein. Gisela Ohnesorge (Linke) verlangt, in dicht besiedelten Gebieten dürfe solch eine Förderung im Fracking-Verfahren einfach nicht sein. Sie würde sich freuen, wenn auch die CDU sich dem interfraktionellen Antrag anschließen würde.
Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Kubitza freut sich, dass sich auch die SPD noch dem Antrag angeschlossen habe. “Herzlich willkommen!” ruft er den Sozialdemokraten zu.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist auf den Werbespot von Exxon-mobil hin, in dem seit Wochen und Monaten Lobbyarbeit für das Fracking-Verfahren betrieben werde. Zudem erinnert er daran, dass Eigentümer “unter ihrem Grundstück” solche Fracking-Verfahren dulden müssten. Auch er freut sich am Ende seines Redebeitrages darüber, dass “auf den letzten Metern” die SPD noch mit dazugekommen sei.
Pirat Jens Schicke-Uffmann erläutert, dass die Resolution im Übrigen nicht von den Piraten ausformuliert , sondern von der Osnabrücker Gruppe CDU/FDP abgeschrieben worden sei. Hennig Brandes (CDU) meint, wenn man eh gegen das Verfahren sei, brauche man ja kein Hearing mehr veranstalten. Man sollte in der Frage doch offener sein. Holger Herlitschke (Grüne) will das Hearing haben, um sich “in allen Details” informieren zu lassen. SPD-Chef Manfred Pesditschek versteht überhaupt nicht, “wozu das Ganze gut sein soll”. Man habe in Europa doch genug Erdgas. Er wisse nicht, was in 30, 40 Jahren sei, aber die Verfahren zum Fracking seien “derzeit nicht zu verantworten”.

BIB
S-Ratsherr Rosenbaum stellt klar: “Wir brauchen natürlich ein Hearing – aber im Wesentlichen, um die Bevölkerung zu beteiligen.” Es gebe in Braunschweig auch bereits einen “Arbeitskreis Fracking”, der wöchentlich tage. Dazu seien auch die interessierten Zuschauer dieser Ratssitzung jederzeit herzlich eingeladen. Thorsten Köster (CDU) will, dass die Resolution und sämtliche Änderungsantrage in den Fachausschuss überwiesen werden und hier und heute nur über das Hearing entschieden wird und bringt den entsprechenden Antrag ein. “Das wäre ein fatales Zeichen für die Region!”, widerspricht ihm Rosenbaum.

Abstimmung über den Geschäftsordnungsantrag von CDU-Ratsherrn Köster
–> mehrheitlich abgelehnt

CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth kritisiert die “Vorfestlegung” einiger Fraktionen im Vorfeld des Hearings. Man solle das nicht “von vorne herein Verteufeln.” Er bittet um Unterbrechung.
Stellvertretender Ratsvorsitzender Kai Florysiak unterbricht die Sitzung um 16h40

Nach Wiederaufnahme der Sitzung um 17h30 verkündet Hennig Brandes auch für die CDU Zustimmung.

interfraktionelle Resolution einstimmig angenommen
interfraktioneller Antrag Hearing einstimmig angenommen.

TOP 5
Berufung der Vertreterinnen bzw. Vertreter der Gruppe der Schülerinnen und Schüler im Schulausschuss
(Ds. 15094/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 6
Zusammensetzung des Jugendhilfeausschuss
(Ds. 15100/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 7
Berufung eines Ortsbrandmeisters und eines stellvertretenden Ortsbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 15065/12)
–> angenommen

TOP 8
Entgelttarif für die Überlassung des Gemeinschaftshauses Rautheim
(Ds. 14944/12 und Anlage)

–> einstimmig angenommen

TOP 9
Informationsfreiheitssatzung für die Stadt Braunschweig
(Ds. 15076/12, erste Ergänzung und Satzung)

Änderungsantrag der BIBS-Fraktion

Der BIBS-Änderungsantrag wurde von der Verwaltung aufgenommen und ist komplett in die zweite Ergänzungsvorlage eingearbeitet worden:

Informationsfreiheitssatzung

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum teilt mit, dass die BIBS ihren Antrag zurückziehe, da die Verwaltung ja die angeführten Bedenken im BIBS- Änderungsantrag offensichtlich teile, wie man in der zweiten Ergänzung der Vorlage der Verwaltung nunmehr lesen könne.

–> einstimmig angenommen

TOP 10
Neufassung der Vergnügungssteuersatzung
(Ds. 15076/12, Anlage eins, zwei)
–> einstimmig angenommen

TOP 11
Umbesetzung im Aufsichtsrat der Grundstücksgesellschaft Braunschweig mbH
(Ds. 15049/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 12
Eintracht-Stadion – Aufhebung des Gesellschaftsvertrages mit der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH
(Ds. 14957/12)

Grünen-Chef Holger Herlitschke kündigt Ablehnung der Vorlage an, BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum schließt sich ihm an. “Der Kostenrahmen dürfte gesprengt werden”, fürchtet Rosenbaum, “das ganze Verfahren sei fragwürdig.” Manfred Pesditschek meint, was an dem Verfahren fragwürdig sein soll, erschließe sich ihm nicht. Die SPD werde zustimmen. Linken-Fraktionschef Udo Sommerfeld bittet die Verwaltung um Aufklärung, ob es stimme, dass der neue Projektsteuerer, die Firma Assmann, Mehrkosten verursache? Stadtrat Ulrich Stegemann antwortet ihm, neu sei, dass Assmann jetzt die “Lenkung” übernehme. Es werde aber “keinerlei Kostensteigerungen” geben. CDU-Ratsherr Brandes hält die Vorlage “für richtig”.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum betont, die BIBS sei damals nicht gegen den Ausbau gewesen, sondern lediglich gegen die VIP-Logen, finanziert aus städtischen Mitteln. Er sieht in der Vorlage “versteckte Kostensteigerungen.” Pirat Jens Schicke-Uffmann kündigt Zustimmung zur Vorlage an.

–>mehrheitlich angenommen

TOP 13
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 15083/12 und Anlage)

–> einstimmig angenommen

TOP 14
Veräußerung eines ca. 19.500 m² großen städtischen Grundstücks im Interkommunalen Gewerbepark Waller See, 1. BA an einen seitens der CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH Deutschland noch zu benennden Investor
(Ds. 15080/12 und Anlage)

–> mehrheitlich angenommen

TOP 15
Beitritt der Stadt Braunschweig zum “Verein zur Förderung der Hygiene in Südostniedersachsen e.V.”
(Ds. 15043/12)

–> einstimmig angenommen

TOP 16
Satzung über die Erhebung von Kostenerstattungsbeträgen (Kostenerstattungssatzung)
(Ds. 14866/12 und Satzung)

–> mehrheitlich angenommen

TOP 17
Verlängerung der Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Heinrich-Büssing-Ring-Südost”
(Ds. 15051/12 und Anlage eins, zwei, drei)

–> einstimmig angenommen

TOP 18
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Wallring-West”
(Ds. 15095/12 und Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf)

Gisela Ohnesorge kritisiert die Vorlage. “Warum soll man jetzt gründsätzlich zur Straßenseite hin Solaranlagen verbieten?”, fragt sich die Linke. Und das nur aus ästhetischen Gründen?

–> mehrheitlich angenommen

Anträge der Fraktionen

TOP 19.1
Perspektiven für Wohnungslose – Dezentral statt Sammelunterkunft
– Antrag der Linken (Ds. 2081/12)

Unter diesem TOP wird auch die Linken-Anfrage (TOP 3.5) zur Frage der weiteren Konzentrierung von Wohnungslosen behandelt. Ratsherr Udo Sommerfeld bringt das Thema für die Linken ein. Sozialdezernent Ulrich Markurth betont, Braunschweig stehe diese Problematik betreffend im interkommunalen Vergleich “äußerst gut da, äußerst gut!” Es bleibe die Maxime der Stadt Braunschweig, dass Wohnungslose vorzugsweise dezentral untergebracht werden sollten. Es sei derzeit nicht beabsichtigt, irgendwelche dezentralen Unterkünfte aufzugeben. Das hätte er gar nicht erwartet, kontert Sommerfeld, “Braunschweig ist ja Spitze überall!”
Zum Antrag der Linken erläutert Sommerfeld, man möge die Beschlussgrundlagen als”offene Vorschläge” verstehen. Der Vorstoß der Linken, das Thema wieder auf die Tagesordnung zu setzen, sei richtig, erklärt BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum. Der Antrag habe ja auch quasi einen “Resolutions-Charakter”.

Abstimmung über den Antrag der CDU, den Antrag in den Fachausschuss zu überweisen
–> angenommen

TOP 19.2
1913-2013 Geschichte statt Geschichten
– Antrag der Linken (Ds. 2083/12)Änderungsantrag der CDU

Gisela Ohnesorge betont noch einmal, dass die Linke gegen die teure Feierlichkeit gewesen sei. Nun sei das Geld aber in den Haushalt eingestellt worden. Man solle nicht so tun, als sei die geplante Veranstaltung eine ausgewogene. Die Linke wolle eine umfassenden Blick auf die Zeit. “Für wen soll diese Veranstaltung sein”, fragt sie. Die Veranstaltung solle für alle Bürger ein Gewinn sein, das könne eine Adelsfeierlichkeit nicht leisten.
Anke Kaphammel (CDU) versteht die Aufregung ihrer Vorrednerin nicht. Mit dem CDU-Antrag wolle man deutlich machen, wie breit angelegt diese Veranstaltung über die Bühne gehen kann. “Es geht um die historische Aufarbeitung dieses Jahres”, meint sie, und die Fürstenhochzeit war ein Ereignis unter anderen.
Frank Flake (SPD) vertraut darauf, dass der zuständige Fachausschuss in die Beratungen einbezogen wird. Deswegen beantrage die SPD die Überweisung beider Anträge in den Fachausschuss.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum zeigt sich erfreut auch über den CDU-Antrag, weil das Projekt damit nun inhaltlich gestaltet werde. Er findet es wichtig, dass nicht nur der Kulturausschuss über das Projekt berate. Er kritisiert allerdings, dass im Wirtschaftsausschuss in der Vorwoche ein “Wohlstand-Adel-Erlebnispfad” für Braunschweig im Rahmen eines Konzepts 2020 angekündigt worden sei. “Da klingelst doch bei mir!”, so Rosenbaum, das sei “Geschichtsklitterung”.
Andrea Stahl (Grüne) bittet die Verwaltung, ein überarbeitetes Konzept dem nächsten Kulturausschuss vorzulegen. Ob das Projekt ein bloßes Marketingprojekt werde, könne man derzeit noch gar nicht entscheiden, meint sie.
Udo Sommerfeld (Linke) zeigt sich einverstanden mit der Überweisung in den Fachausschuss, betont allerdings, dass man eine Beschlussfassung über jede einzelne Stufe wolle und nicht nur eine bloße Information.
OB Dr. Hoffmann erläutert ausführlich die Möglichkeiten und Vorzüge des Projektes, die seiner Meinung nach mit dem Jahr 1913 verknüpft werden könnten. In Bezug auf den Linken-Antrag meint er: alles sei richtig in Bezug auf die unterschiedlichen Aspekte im
historischen Kontext. Am Ende werde man dann sogar sehen, ob man die nun eingeplanten 650.000 Euro überhaupt brauche.
Grünen-Ratsfrau Elke Flake legt Wert auf die Feststellung, dass sie niemals im Rahmen dieses Projektes von “Geschichtsklitterung” gesprochen habe. Bei dem Konzept, das bisher bekannt ist, sehe sie aber keine “Kosten-Image-Nutzen-Relation”. Kurt Schrader (CDU) stellt den Antrag auf Ende der Debatte und Überweisung beider Anträge in den Fachausschuss.

–> einstimmig beschlossen

TOP 19.3
Bedarf von Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund an Maßnahmen der Altenpflege
– Antrag der Grünen (Ds. 2084/12)

Jutta Plinke bringt den Grünen-Antrag ein.
–> einstimmig in den Fachausschuss überwiesen

TOP 19.4
Beteiligung der Stadt Braunschweig an der Earth Hour
– Antrag der Grünen (Ds. 2082/12)

Änderungsantrag der CDU

Gerald Heere bringt den Antrag für die Grünen ein. Nicole Palm (SPD) beantragt getrennte Abstimmung der einzelnen Punkte. Jens Schicke-Uffmann (Piraten) erklärt, dass es Probleme in Kraftwerken geben könne, wenn zuviel Strom auf einmal abgestellt würde. Carsten Müller bittet um Unterstützung für den CDU-Antrag, der jetzt abgestimmt werden soll. Gerald Heere schlägt dann vor, nur die ersten beide Punkte abzustimmen und den dritten in die Fachausschüsse zurück zu überweisen.
–> Abstimmung Punkte eins und zwei beider Anträge, da sie wortgleich sind: angenommen

TOP 19.5
Baumschutzsatzung für Braunschweig
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2087/12)

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs weist auf die vielfachen Funktionen der Bäume hin, von der Klimafunktion als CO2-Speicher bis hin zu ästhetischen Aspekten. Die Bürger würden zwar überwiegend auch verantwortungsvoll mit ihren Bäumen umgehen, es würden aber dennoch immer wieder schutzwürdige Bäume gefällt. Die Baumschatzsatzung diene somit auch der Bewußtseinsbildung der Bürger. Wenn man den Klimaschutz in Braunschweig ernsthaft wolle, müsse man die Bevölkerung mitnehmen und komme an einer Baumschutzsatzung letzten Endes nicht vorbei.
Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke kündigt an, die Überweisung in den Fachausschuss zu beantragen. Viele Dinge müssten im Vorfeld noch geklärt werden und daher möchte er gern inhaltlich klären, was da geändert werden sollte.
Brandes lehnt für die CDU die Baumschutzsatzung ab. Ein Kahlschlag habe auch ohne eine Baumschutzsatzung nicht stattgefunden. Man brauche solche bürokratischen Dinge nicht.
Nicole Palm (SPD) will, dass man das Thema im Fachausschuss diskutiert. Auch der Grünflächenausschuss müsse da mit beteiligt werden.
“Bestimmte Dinge können auch mit einer Baumschutzsatzung nicht verhindert werden”, gibt die Linke Gisela Ohnesorge zu Bedenken.

Abstimmung über Überweisung in den Fachausschuss
–>einstimmig beschlossen

TOP 19.6
Sanierung Rathaus-Neubau
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2080/12)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erinnert daran, dass die Sanierung der Dächer inklusive Begrünung von den Parteien damals einstimmig beschlossen worden sei. Eine Fortführung dieser Maßnahme nach jahrelanger Unterbrechung sei jetzt bei den anderen Fraktionen aber wohl nicht mehr gewollt. Ein Gesamtkonzept müsse erstellt werden, heiße es da von verschiedenen Seiten. Das verlange die BIBS jetzt halt mit ihrem Antrag.
Holger Herlitschke (Grüne) beantragt Überweisung in den Fachausschuss.
Dort müsse die Debatte geführt werden, im Lichte dann womöglich auch neuer Erkenntnisse.

–>einstimmig angenommen

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 20h57

Ratssitzung vom 28.02.2012

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 06 und erläutert den geplanten Ablauf.
Klaus Wendroth bringt dann die Dringlichkeitsanfrage der CDU zum Thema “Jolly Joker”ein.
Dringlichkeitsanfrage der CDU
–>Dringlichkeit mehrheitlich angenommen
wird unter TOP 6.7 behandelt.

Holger Herlitschke (Grüne) möchte, dass der TOP 28 (Eintracht Stadion) von der Tagesordnung genommen wird und in der nächsten Ratssitzung im März behandelt wird.
–> mehrheitlich angenommen

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bittet um die Vorziehung der Piraten-Anfrage zum Thema “Fracking” vor die der BIBS. Da müsste der gesamte Rat zustimmen, erklärt Grziwa. Man solle die beiden Anfragen gemeinsam beantworten, schlägt Herlitschke vor.
–> mehrheitlich angenommen

Tagesordnung somit beschlossen.

TOP 1
Mandatsverzicht von Ratsfrau Juliane Lehmann sowie Feststellung des Sitzverlustes gemäß § 52 NKomVG
(Ds. 15057/12)
Die langjährige FDP-Ratsfrau übernimmt einen Job bei der Nibelungen-Wohnbaugesellschaft (NiWo), zu der auch die Stadtbaurätin Maren Sommer wechselt.
–> Sitzverlust festgestellt

TOP 2
Einführung und Verpflichtung des für die ausgeschiedene Ratsfrau Juliane Lehmann berufenen Nachfolgers Gerd Weidner
Bürgermeisterin Annegret Ihbe nimmt die förmliche Verpflichtung vor.

TOP 3
Ablauf der Haushaltsberatungen für die Haushaltssatzung 2012
(Ds. 15072/12)
–> einstimmig angenommen

TOP 4
Genehmigung der Protokolle der Sitzungen vom 13.12.2011 und 25.01.2012
–> einstimmig angenommen

TOP 5
Mitteilungen
Es liegen keine Mitteilungen vor.

Anfragen der Fraktionen

TOP 6.1
Elternbefragung 5. IGS
– Anfrage der CDU (Ds. 1635/12)

Karl Grziwa (CDU) bringt die Anfrage ein, bei der es um die juristischen Grundlagen der eingeräumten Nachfrist bei der Elternbefragung geht. Schuldezernent Ulrich Markurth antwortet ihm, alles sei rechtens gewesen, eine Bürgerbefragung hierzu habe der Rat zuvor nicht beschlossen. Die Linke Gisela Ohnesorge will wissen, wie man das nächste Mal die Eltern “besser erreichen” könne, vielleicht über Info-Veranstaltungen? Markurth erwidert ihr, die habe es ja auch dieses Mal bereits gegeben.
Elke Flake (Grüne) fragt, ob der Bedarf an IGSen bei den Eltern eventuell nachgelassen habe? Vielleicht gebe es irgendwann einen erreichten “Sättigungsgrad”, so Markurth, der Schulentwicklungsplan könne da in der Zukunft hilfreich sein.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will wissen, wie sich das Prozedere der Bedarfsermittlung mit dem Diskriminierungsverbot vertrage? Markurth erklärt, es gebe diese Bedarfsermittlung nun mal nur bei den IGSen.

Antwort der Verwaltung und Anlage

TOP 6.2
Neues Freizeit- und Bildungszentrum (FBZ)
– Anfrage der Grünen (Ds. 1640/12)
Elke Flake bringt die Anfrage der Grünen ein, die im Kern nach Konzeptentwicklung und Standort des zukünftigen neuen FBZs fragt. Kulturdezernentin Anja Hesse antortet ihr, es sei “zu früh und auch nicht ratsam” darüber jetzt schon zu reden: Die Konzeptentwicklung sei noch nicht weit genug gediehen und auch die Standorte seien noch in der Prüfung unter der Beteiligung mehrerer Fachbereiche.

Antwort der Verwaltung

TOP 6.3
“Fracking” in Braunschweig
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1639/12)

TOP 6.4
Gasförderung im Stadtgebiet durch Fracking-Verfahren?
– Anfrage der Piraten (Ds. 1627/12)
Bei der so genannten „Fracking“-Methode geht es um „unkonventionelle Gasgewinnung“ aus größerer Tiefe durch Einpressen großer Mengen giftiger Chemikalien in den Boden, wodurch das Tiefengestein aufgebrochen wird und die im Gestein in Poren gelagerten Erdgase ausgepresst werden.

Die Anfragen 6.3 und 6.4 werden gemeinsam behandelt. BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt die Anfrage zunächst für die BIBS-Fraktion ein. Er verweist zudem auf eine Studie der Universität Manchester, die vor den Risiken der Trinkwassergefährdung durch Fracking warnt. Für die Piraten bringt Claudia Jonda die Anfrage ein.
Stadtbaurätin Maren Sommer antwortet auf die Frage, ob der Verwaltung Informationen zu Fracking in Braunschweig vorliegen, daheingehend, dass sich im November 2011 die Firma BNK im Rathaus vorgestellt habe. Nach Darlegung der BNK sind auch für Braunschweig Erkundungen geplant. Nach Auskunft des Landesbergbauamtes ist bis heute kein Betriebsplan eingereicht worden. Braunschweig werde vom Landesbergbauamt in einem Genehmigungsverfahren informiert. BNK wolle zunächst die geologische Formationen untersuchen, weiteres könne derzeit nicht gesagt werden. Zusammenhänge mit der Aufhebung von Wasserschutzgebieten in Braunschweig bestünden nicht. Die Diskussion zur Aufhebung des Wasserschutzgebiets in Bienrode sei ihr nicht bekannt.
Nach Angabe von BNK seien Untersuchungen geplant, um das Vorhandensein eines nutzbaren Vorkommens in Braunschweig zu erkunden. Die Stadt würde später darauf drängen, dass eine Bürgerinformationsveranstaltung durchgeführt wird.
Udo Sommerfeld fragt, ob die Stadt schon die Untersuchungen selbst verhindern könnte. Frau Sommer antwortet, dass das Fracking-Verfahren dem Bergrecht unterliege. Somit würde die Kommune lediglich informiert werden.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum fragt, welche Möglichkeiten denn dann die Stadt bzw. Privateigentümer überhaupt noch hätten, Fracking zu ve
rhindern. Er bittet um Präzisierung. Frau Sommer antwortet, dass Eigentumsrechte in Verfahren natürlich berücksichtigt werden. Die Risiken seien umfänglich dargelegt worden, man habe Kontakt mit dem Landesumweltamt aufgenommen. “Eine Gefährdung ist auszuschließen”, meint sie.
“Welche Möglichkeiten hat die Stadt, die Wasserschutzbehörde mit einzuschalten?”, fragt Wolfgang Büchs für die BIBS. Nochmals betont Maren Sommer, dass das Verfahren nicht bei der Kommune liege. Grünen-Ratsherr Karl-Heinz Kubitza findet es erschreckend, dass bereits Kontakte stattgefunden haben und der Rat darüber nicht informiert worden sei. Es habe nur ein Gespräch mit einer Firma gegeben, die vielleicht dieses Verfahren durchführen wolle, so Maren Sommer.
Karl Grziwa fragt für die CDU nochmals deutlich nach, ob es richtig sei, dass die Aufhebung des Wasserschutzgebiets Lamme überhaupt nichts mit dem Fracking-Verfahren zu tun habe. Frau Sommer antwortet, dass es keinen Zusammenhang gebe.

Antwort der Verwaltung auf die BIBS-Anfrage
Antwort der Verwaltung auf die Anfrage der Piraten

TOP 6.5
Einrichtung von Ganztagsschulen
– Anfrage der CDU (Ds. 1636/12)
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 6.6
Autoliv
– Anfrage der CDU (Ds. 1638/12)
Wirtschaftsdezernent Joachim Roth trägt vor, dass “zur Zeit” keine komplette Schließung des Standortes Braunschweig vorgesehen sei.
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 6.7
Dringlichkeitsanfrage CDU
(Ds.1645/12)
Erster Stadtrat Carsten Lehmann erläutert, es habe “gravierende hygienisch Mißstände” gegeben. Die Wiedereröffnung stehe bevor. Man sei mit dem Betreiber in Kontakt. Eine letzte Besichtigung habe keine Mängel ermittelt, die einer längerfristigen Öffnung im Wege stünden.
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 7
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig vom 08.11.2011
(Ds. 14948/12 und Geschäftsordnung)
–> einstimmig angenommen

TOP 8
Änderung der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig: Erweiterung der zahlenmäßigen Begrenzung für leitende BeamtInnen auf Zeit
(Ds. 15008/12)
Um im nächsten TOP einen neuen Stadtrat für die zur NiWo wechselnde Maren Sommer wählen zu können, muss zuerst noch schnell die Hauptsatzung geändert werden, die bislang nur drei leitende Beamte/Innen auf Zeit zuließ.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, dass man hier eine weitere Stelle schaffe, weil die Stadtbaurätin “in Ungnade gefallen” sei. Die BIBS werde hier nicht zustimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 9
Besetzung der Stelle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Bau- und Umweltschutzdezernat
(Ds. 15059/12 und Ausschreibung)
Heinz-Georg Leuer soll Nachfolger von Maren Sommer werden, die auch durch die Ratssitzung am 25.01.2012 beurlaubt wurde und nun zur NiWo wechselt.

Leuer erhält die Gelegenheit, sich kurz vorzustellen.
Nach seinem Studium in Aachen habe er in Köln gearbeitet und erste Erfahrungen gesammelt, in Braunschweig sei er seit 1993 tätig, seit 2004 leite er den Fachbereich Tiefbau und Verkehr.
Schwerpunkte seiner Arbeit sehe er im “Attraktiven Wohnen”, er sei gegen “Zersiedelung” und für die Entwicklung von “Quartieren”. Der westlichen Innenstadt und dem Magniviertel wolle er sich besonders widmen, große Bedeutung habe für ihn natürlich auch das westliche Ringgebiet mit der “Sozialen Stadt”. Rad- und Fußgängerverkehr und ÖPNV müssten weiter gestärkt werden, man wolle sich diesbezüglich in der Verwaltung nicht auf dem bis dato Erreichten ausruhen.
Er stehe für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ratsgremien, parteilich unabhängig und transparent. Davon hänge der Erfolg eines Stadtbaurates in seinen Augen ab.

SPD-Fraktionschef Manfred Pesditschek beantragt geheime, schriftliche Wahl.
Stellvertretender Ratsvorsitzender Kai Florysiak ruft daraufhin die Ratsmitglieder in alpabetischer Reihenfolge einzeln nach vorne zu den Wahlkabinen.
Wahlergebnis:
41 Fürstimmen, 3 Gegenstimmen, 7 Enthaltungen.
Heinz-Georg Leuer nimmt die Wahl an und bedankt sich für das Vertrauen.

TOP 10
Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Hotel am Bürgerpark”
(Ds. 14870/11, Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
Nachdem CDU-Ratsherr Peter Edelmann den Plan lobt, kündigt Holger Herlitschke die Ablehnung der Vorlage durch die Grünen an. Udo Sommerfeld (Linke) ruft nochmals in Erinnerung, dass das FBZ damals nicht geschlossen wurde, weil es baufällig war – bei der Schließung habe “auch die Ideologie eine Rolle gespielt.” Da man als Linke natürlich lieber das FBZ an diesem Ort gehabt hätte, werde man der Vorlage nicht zustimmen. Manfred Pesditschek (SPD) erachtet die Debatte als unnötige Grundsatzdiskussion. Er hätte sich eigentlich eher “qualifizierte Äußerungen” zu dem hier vorliegenden Bebauungsplan erhofft, so Pesditschek, die SPD werde natürlich zustimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 11
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Wilhelm-Bracke-Gesamtschule”
(Ds. 14887/11, Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
–>einstimmig angenommen

TOP 12
Veränderungssperre für den Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Wallring-West”
(Ds. 14942/12, Anlage eins, zwei, drei)
–> einstimmig angenommen

Mittagspause bis 13h30.

TOP 13
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Gieselweg/Harzbütteler Straße”
(Ds. 14952/12, erste Ergänzung, Anlage eins, zwei, drei)

Hier geht es um die von der Firma Eckert & Ziegler gewünschte Erweiterung ihres Geländes in Thune. In der Ratssitzung am 13.12.2012 wurde beschlossen, dass die Verwaltung für diese Sitzung eine Veränderungssperre vorbereiten soll. Das Experenhearing am 25.01.2012 fand eine riesige Resonanz mit 1300 Zuhörern in der Braunschweiger Stadthalle. Im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 wurde die Veränderungssperre dem Rat zur Annahme empfohlen.
(Vor der Sitzung erreicht die Ratsmitglieder ein Schreiben der Belegschaft von Eckert & Ziegler.)

Ratsvorsitzender Grziwa teilt mit, dass die Verwaltung zu der Vorlage nichts vortragen werde.
Nicole Palm (SPD) eröffnet die Debatte mit der Feststellung, dass Firmengeschäftsführer Eckert bei dem Hearing in der Stadthalle nicht seine Chance genutzt habe, den Bürgern ihre Sorgen und Ängste zu nehmen. Es sei bis heute nicht klar, was die Firma auf dem Gelände tatsächlich machen wolle. Die Frage der “Erweiterung oder Modernisierung” sei bis dato nicht genügend geklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt stehe für die SPD der Schutz der Bürger über den Interessen der Firma, deswegen werde man heute der Veränderungssperre zustimmen.
Grünen-Fraktionschef Holger Herlitschke erklärt in seinem Redebeitrag eingangs, dem letzten Satz Palms sei “nichts hinzuzufügen.” Auch er ist der Meinung, das Hearing habe nicht viel zu einer Klärung beigetragen. Man habe mit der Veränderungssperre jetzt ein “zu nutzendes Zeitfenster” bis zur endgültigen Klärung aller bis jetzt unbeantwortet gebliebenen Fragen. Er habe zudem vor, zu diesem Thema in einigen Monaten auch noch einen “Sonder-Planungsausschuss” durchzuführen. Alle Beteiligten müssten jetzt in “einen Diskurs einsteigen.”

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, die Betriebe könnten ja gegen die Veränderungssperre klagen. Es gehe hier aber nicht um die einzelnen Betriebe, es gehe hier “um die Verarbeitung von Abfällen in Wohngebieten”. Deswegen müsse seitens der Verwaltung schnellstens ein neuer Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden. Das Wohnen müsse Vorrang haben. Außerdem habe sich nach Anfragen im niedersächsischen Landtag inzwischen auch noch herausgestellt, dass die Firma in Braunschweig auch die Genehmigung für den “Umgang mit Kernbrennstoffen” habe. Die BIBS werde natürlich zustimmen.
Gisela Ohnesorge möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Gremien es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. Auch sie sei nach dem Hearing “nicht schlauer als vorher” gewesen. Sie frage sich aber, ob im Ernst der Standort Thune für Verarbeitungen strahlenden Materials geeignet sei. Die Veränderungssperre heute sei richtig. Man müsse dann in den Gremien auch in Zukunft weiter “sachlich und ruhig” über diese Dinge sprechen.

Klaus Wendroth (CDU) kritisiert anschließend BIBS-Ratsherrn Rosenbaum ob seines Wortbeitrages, aber er kritisiert auch deutlich das bisherige Auftreten Eck
erts in der Öffentlichkeit. Es seien immer noch etliche Fragen offen, deswegen werde sich das Gros seiner Fraktion heute bei dem Thema der Stimme enthalten werde, so Wendroth.
Sein CDU-Kollege Peter Edelmann gibt dann eine persönliche Erklärung ab. Er halte eine Erweiterung in Thune für ein “zu großes Risiko”. Er und drei weitere CDU-Kollegen würden deshalb für diese Sperre stimmen.
Holger Herlitschke bringt dann den Beschlussvorschlag ein, Grziwa lässt abstimmen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 14
105. Änderung des Flächennutzungsplan der Stadt Braunschweig, “Wilhelm-Bracke-Gesamtschule”
(Ds. 14985/12, Anlage eins, zwei)
–> beschlossen

TOP 15
Nördliches Ringgebiet – Begründung einer Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht für Grundstücke
(Ds. 14917/12, erste Ergänzung und Anlage)

Nicole Palm erklärt für die SPD, man solle im Rahmen dieser vorgesehen Vorkaufsrechte auch den Bereich westlich der Hamburger Straße mit in die Planungen einbeziehen. Diese Erweiterungsvorschläge gebe man der Verwaltung “als Empfehlung mit auf den Weg”. Die SPD werde der Vorlage zustimmen. BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs hingegen sieht hier nicht “das Wohl der Gemeinheit gewährleistet”, insbesondere sieht er die Kleingärtenbereiche als “stark betroffen” und gefährdet.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 16
Schuldenbremse für Braunschweig – Grundsätzliches Verbot der Neuverschuldung
– Antrag der CDU (Ds. 2063/12)
CDU Ratsherr Björn Hinrichs bittet um Zustimmung zum CDU-Antrag, Manfred Pesditschek erklärt die Ablehnung des Antrags für die SPD.
Gerald Heere fragt sich im Verlauf der Debatte für die Grünen, wieso dieses Thema hier eigentlich nochmal behandelt werde. “Überregulierung brauchen wir hier nicht”, ruft der Grünen-Ratsherr aus. Eine Schuldenbremse in die Satzung aufzunehmen sei “das Bescheuertste, was wir machen können.”

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum nennt das Ganze in Richtung Hinrichs “einen Humbuk”. Die wahren bis heute gemachten Schulden, die bisher versteckten Kredite, würden ja erst im nächsten Jahr im Konzernhaushalt der Stadt erstmals ans Tageslicht kommen. “Das wird spannend werden”, so Rosenbaum, wenn demnächst aufgedeckt werde, wie und wohin die insgesamt 730 Milllionen Euro aus den Privatisierungen unter OB Hoffmann seit 2001 “verplempert” worden sind, bei denen man ja im Übrigen alleine für die Berater schon 20 Millionen Euro ausgegeben habe.
Oberbürgermeister Gert Hoffmann erklärt, ihm gehe es in seinem Redebeitrag nur um den so genannten “Kernhaushalt”. Da komme man ohne Schulden aus und man werde auch “nicht an der Steuerschraube drehen”, wie einige Nachbarkommunen, so Hoffmann.
Es liegt der Geschäftsordnungsantrag auf namentliche Abstimmung vor.
Ratsvorsitzender Grziwa fragt die Ratsmitglieder in alphabetischer Reihenfolge nach ihrem Stimmverhalten.
–> Antrag mehrheitlich abgelehnt

TOP 17
Haushaltsvollzug 2011, hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen gemäß §§ 117 und 119 NKomVG
(Ds. 14989/12)
Udo Sommerfeld und Dr. Wolfgang Büchs beantragen getrennte Abstimmung
Abstimmung über Umbau städtisches Museum
–> mehrheitlich angenommen
Abstimmung über restliche Vorlage
–> einstimmig angenommen

TOP 18
Beschluss über den Jahresabschluss 2010 gemäß § 129 NKomVG
(Ds. 14875/12)
Jahresabschluss 2010 (Stellungnahme der Verwaltung)
Schlussbericht Stadt Braunschweig
Sonderrechnung Abfallwirtschaft
Sonderrechnung Hochbau und Gebäudemanagement
Sonderrechnung Stadtentwässerung
Udo Sommerfeld kündigt für die LInke an, dem Jahresabschluss werde man nicht zustimmen. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erklärt, das Gleiche gelte für seine Fraktion.
–> mehrheitlich beschlossen

TOP 19
Beschluss über den Jahresabschluss 2010 des Pensionsfonds der Stadt Braunschweig gemäß §§ 129, 130 NKomVG
(Ds. 14872/12)
Pensionsfonds eins, zwei
Bilanz
Rechenschaftsbericht
Schlussbericht
Erläuterungen
–> einstimmig beschlossen

TOP 20
Beschluss über die Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2010 gemäß §
129 NKomVG
(Ds. 14872/12)
–> mehrheitlich angenommen

Pause von 15h45 bis 16h15

Haushaltsdebatte 2012

TOP 21
Haushaltssatzung der Stadt Braunschweig für das Haushaltsjahr 2012
(Ds. 15068/12, erste Ergänzung, Änderungsantrag von SPD, Grünen)
Haushaltssatzung 2012
Gesamtergebnishaushalt
Gesamtfinanzhaushalt
Stellenplan
Stellenübersicht FB 65
Beteiligungsbericht
Strategische Ziele

In den Fachausschüssen wurden die Haushaltsanträge der Fraktionen vorberaten. Der Finanz- und Personalausschuss hat am 14.02.2011 dann alle Anträge nochmals vorberaten: diese Ergebnisse sind dann in die Listen eingeflossen, die nun im Rat endgültig beschlossen werden sollen.

Eingebrachte Haushaltsanträge der Fraktionen, finanzunwirksame Anträge mit Abstimmungsergebnissen in den Fachausschüssen sowie Anfragen/Anregungen nach der Empfehlung des Finanzausschusses vom 14.02.2012:
1. Anfragen/Anregungen mit Antworten der Verwaltung
2. Finanzunwirksame Anträge
3. später eingegangene Anträge
4. Listen Ergebnishaushalt
5. Listen Finanzhaushalt
6. Listen Investitionsprogramm

Während der Sitzung nachgereichte Haushaltsanträge:
10 Stellen im Baureferat schaffen, BIBS-Antrag
Dachbegrünung des Rathaus-Neubaus fortsetzen, BIBS-Antrag
Entgelte für die Nutzung von Sportstätten, Antrag der Grünen

BIBS-Haushaltsanträge

Die BIBS-Fraktion hat über 30 Anträge gestellt, von denen rund ein Drittel in den Vorberatungen positiv beschieden wurden:
Regenerative Energien in Braunschweig stärken!
Anträge im Jugendhilfebereich
Wiedereinführung des Braunschweig Passes sowie weitere Anträge im Bereich Soziales
Mitteilung der Stadt zum Braunschweig Pass

Weiter fanden in den Vorberatungen unsere Vorschläge, weniger Geld für den Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) der Stadt auszugeben, keine städtischen Mittel für das Schloss-Carrée zu verwenden und für die 2013 geplanten Viktoria-Luise-Feierlichkeiten die Gelder zu streichen, keine Mehrheit. hatte der BIBS-Antrag auf Bezuschussung des Friedenszentrums noch im Kulturausschuss keine Mehrheit gefunden, so wurde auf Antrag der SPD ein solcher Antrag erneut gestellt und angenommen.

Mitteilung: Anträge der Ratsfraktionen zum Haushalt 2012 zur Verbesserung der Betreuungsqualität in Kindertagesstätten, Eltern-Kind-Gruppen und KTKs (Ds. 12206/12)

Mitteilung: Anträge der Ratsfraktionen zum Haushalt 2012 zur Kinder- und Jugendbeteiligung (Ds. 12212/12)

Die Linksfraktion hatte im Jugendhilfeausschuss am 12.01.2012 beantragt, auch den Krippenbesuch kostenlos anzubieten. Im Finanzausschuss hat die SPD dann beantragt, die bisherigen ersten fünf Entgeltstufen im Krippenbereich, der Kindertagespflege und der Schulkind-/Hortbetreuung kostenlos anzubieten. Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

Finanzdezernent Ulrich Stegemann beginnt die Haus
haltslesung. Er spricht von der abflauenden Konjunktur. Das Wachstum schwäche sich ab und damit auch die Einnahmen für die Kommunen. Man habe umfangreiche Ausgaben tätigen können, habe viel in die Kinderbetreuung investiert, diverse Großprojekte angeschoben wie den Bau einer Jugendherberge. Die Gewerbesteuereinnahmen würden zukünftig geringer fließen. Für 2013 erwarte man mit 175 Mio. Euro rund 10 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. “Das, was wir drin stehen haben, schaffen wir”, meint er in Bezug auf das Investitionsprogramm, viel mehr sei aber nicht drin.
SPD-Chef Manfred Pesditschek erwidert Stadtrat Stegemann, er werde sich nun in seiner “Einbringungsrede für die SPD” nicht wie Stegemann zuvor auf den ganzen Planungsraum von mehreren Jahren, sondern nur auf das Haushaltsjahr 2012 beziehen. Gerade vom Kämmerer hätte er sich in seiner Rede zudem mehr von einem “erhobenen Zeigefinger” gewünscht. Jedermann wisse, dass die Rücklagen irgendwann aufgebraucht seien. Darüber werde man sich schon im Laufe dieses Jahr noch näher unterhalten müssen – er werde in seiner Abschlusserklärung auch schon näher darauf eingehen. “Es gibt nur einen Haushalt, und den entscheidet der Rat”. Deswegen werde die SPD am Ende über den ganzen Haushalt insgesamt abstimmen lassen.
Viele Schulsanierungen und Maßnahmen für die Feuerwehr habe die Verwaltung nicht auf Grund von fehlendem Geld, sondern auf Grund des Arbeitsaufwandes auf 2015 und später verschoben. Man habe das Thema “Kita-Entgelte” ja schon rauf und runter diskutiert, aber der SPD-Chef betont, dass – angeschoben von der Linksfraktion – die SPD nun auch für die Entgeltfreiheit der bislang untersten fünf Entgeltstufen im Krippen-, Hort- und Tagespflegebereich gesorgt habe. Man werde sich spätestens in einem halben Jahr über die Einnahmen und Ausgaben genauer unterhalten müssen, kündigt Pesditschek an. Die SPD erwarte von der Hochbauverwaltung nun Vorschläge, wie die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Vier Jahre warten könne man nicht.

Der Grüne Gerald Heere stellt fest, dass in der Vergangenheit für die Wünsche der Verwaltung immer Geld da war, während bei den Anträgen von Stadtbezirken und Fraktionen Ausgabedisziplin angemahnt wurde. Er nennt 400.000 Euro für Dachverblendungen des Schloss-Carrée, eine halbe Million für das Viktoria-Luise-Jahr. Für diese Wünsche der Verwaltung sei Geld da als “zwingende Ansatzveränderung”. Er zeigt sich froh, dass nun auf Grund der veränderten Mehrheitsverhältnisse mit wenig Geld sinnvolle Projekte durch die Fraktionen beantragt wurden. Hier stelle sich schon die Frage, wer hier die Stadtkasse plündere. Weiter meint der Grünen-Ratsherr, dass auf Grund der neuen Mehrheiten der Programm- und Handlungsrahmen von OB Dr. Hoffmann nicht mehr aktuell sei. Dieser solle gestrichen werden, einen neuen wolle man allerdings auch nicht diktieren. Die mittelfristige Finanzvorschau sei zu optimistisch – man müsse bald über die unsichere Zukunft sprechen, meint Heere in Übereinstimmung mit dem SPD-Chef. Zudem sei der Haushalt intransparent. Ziel müsse ein “ehrlicher” Haushalt sein.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum betont, dass die “Art des Wirtschaftens der letzten 10 Jahre” mitnichten ausgeglichen war. Man habe durch die Privatisierungen gerade nicht mehr Einnahmen erzielt, wie es überregional durchaus in der Öffentlichkeit progagiert worden sei. Ferner erinnert er daran, dass dieses Jahr rund 15 Anträge in den Vorberatungen seitens der BIBS angenommen wurden: “Der Braunschweig Pass kommt”, kündigt er an. Dann bringt Rosenbaum zwei zusätzliche Haushaltsanträge für die BIBS-Fraktion ein, die in den Vorberatungen keine Mehrheit gefunden hätten, aber wichtig für die BIBS-Fraktion gewesen seien. Die Dachbegrünung des Rathaus-Neubaus solle fortgesetzt werden, die vor Jahren ja einstimmig beschlossen wurde. Der Rathaus-Abriss sei ja glücklicherweise nicht gekommen, da müsse man nun in die kostengünstige ökologische, klimafreundliche, feinstaub-verbessernde Vollendung der Maßnahme investieren. Natürlich müsse man auch ein Gesamtkonzept machen, mit dem die Grünen im Bauausschuss die Fortsetzung der Dachbegrünung abgelehnt hatten. Gerade habe man aber erst den Einbau von neuen Aufzügen beschlossen. Es gebe also kein vernünftiges Argument gegen die Fortsetzung der Dachbegrünung, ruft er insbesondere Holger Herlitschke (Grüne) zu.
Weit über 800 Planstellen seien in den letzten Jahren unter OB Hoffmann ausgegliedert, privatisiert oder abgeschafft worden, begründet der BIBS-Ratsherr den zweiten Antrag zur Schaffung von zehn neuen Stellen in der Bauverwaltung.

Kaiserin Auguste Viktoria (links) mit Tochter Viktoria Luise 1911

Dann wolle die BIBS-Fraktion auch nicht die Feierlichkeiten für Viktoria-Luise. Dieses “Konzept” sei ja wirklich “ein Ding”, so Rosenbaum anKulturdezernentin Frau Dr. Hesse gerichtet. Wenn das die SPD überzeuge, dann wisse er nicht mehr weiter – diese habe ja bereits die Aufhebung des Sperrvermerks angekündigt, nachdem dieses so genannte “Konzept” vorgelegt wurde. Solche Feierlichkeiten seien überflüssig. Er ruft den Sozialdemokraten zu: “Machen sie so einen Scheiß nicht mit!”
Eine inhaltliche Beurteilung solle man doch lieber den Historikern überlassen, meint Andrea Stahl (Grüne) in Richtung Peter Rosenbaum und betont, dass man über die Planungen erst Genaueres erfahren habe durch diverse Nachfragen. Hier hätte sich die Grünen-Ratsfrau etwas mehr Transparenz gewünscht. Zudem fehlen ihr noch genauere Angaben insbesondere zur geplanten Ausstellung. Als Grüne müsse sie ja fast schon jubeln, wenn hier einer Frau gedacht werden soll, bemerkt sie suffisant.

Es sei ein “Armutszeugnis”, was hier von der Verwaltung in puncto Haushalt vorgelegt wurde, meint im Anschluss Gisela Ohnesorge für die Linksfraktion. Die neue Mehrheit im Rat mache nun möglich, was zehn Jahre lang nicht möglich gewesen sei: nämlich eine sachliche Diskussion. Vorher sei von CDU/FDP stur alles niedergestimmt worden. Sie zeigt sich zufrieden mit der Befreiung der ersten fünf Entgeltstufen von den Kinderbetreuungsbeiträgen, betont aber, dass man seitens der Linken die Entgeltfreiheit für Alle wolle. Auch die Linke wolle so viel Geld für ein “Fürsten-Event” nicht ausgeben.
Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse fühle sich geradezu “freigesprochen” von Herrn Rosenbaum, da er ihr nicht “Hipp, Hipp, Hurra-Rufe” zutraue – bemerkt sie. Sie macht deutlich, dass man die Hoffnung habe, die Medien mit dieser Feierlichkeit zu erreichen. Die Feierlichkeit sei mehr als ein “Fürsten-Event”. Man sei dem Wunsch ja nachgekommen, aufzuzeigen, was man vorhabe. Als “infame Unterstellung” bezeichnet sie die reine Fokussierung auf das traditionelle, angebliche rückwärtsgewandte Element dieser geplanten Veranstaltung. Man habe viel mehr im Konzept dargelegt.
Claudia Jonda erklärt für die Piraten, dass man sich für die ersten Haushaltsberatungen auf Anfragen und Anregungen beschränkt habe. Der Handel um Anträge gemäß dem Motto “Stimmst Du meinem Antrag zu, stimme ich Deinem zu” habe sie schockiert.

Für Elke Flake (Grüne) sind die Beratungen zum Haushalt in den letzten Wochen und Monaten die “undurchsichtigsten und chaotisch
ten Beratungen” gewesen, die sie je erlebt habe. Es mangele außerdem an “Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit”. Der Rat könnte viel mehr an Klarheit und Durchsichtigkeit haben, meint Flake, die Haushalte etlicher Nachbarkommunen seien deutlich dicker und trotzdem verständlicher. Sie möchte den Haushalt in seiner Tiefe in Zukunft “tiefer haben”.

Der stellvertretende Ratsvorsitzende Helmut Blöcker kündigt an, dass sich nach der Haushaltsberatung ohne Pause die Bürgerfragestunde anschließen solle.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beantragt, die Bürgerfragestunde früher durchzuführen, also vorzuziehen und zwar zeitlich vor die Abschluss-Erklärungen zum Haushalt. Karl Grziwa spricht sich ausdrücklich dagegen aus. Die Haushaltsdebatte solle, wie zu Beginn der Sitzung beschlossen, in Einem durchgezogen werden.
Udo Sommerfeld weist darauf hin, dass unter den Zuschauern auch noch etliche Kinder seien. Die ganze Debatte zum Haushalt noch abzuwarten, könne man denen nicht zumuten. Er schlägt vor, die Sitzung sofort zu unterbrechen. Rosenbaum stimmt ihm zu.

Abstimmung über den Antrag von Udo Sommerfeld
–> mehrheitlich angenommen

Bürgerfragestunde

Bürgerfrage von Herrn René Neumann zum Bebauungsplan Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage von Herrn Eberhard Fischer zum Bebauungsplan Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Peter Meier zum Bebauungsplan in Thune
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Walter Kagelmann zum Thema Flughafenerweiterung
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Ralf Beyer zum Thema Flughafenerweiterung
Stellungnahme Stadtbaurätin Sommer

Bürgerfrage von Herrn Ronald Hoffmeister zum Thema “?”
Stellungnahme Erster Stadtrat Carsten Lehmann

Annette Schütze (SPD) erinnert an die jahrelangen, erfolglosen Bemühungen der Sozialdemokraten, in der Löwenstadt wieder einen Braunschweig-Pass einzuführen. Immer wieder sei man von den alten Mehrheitsfraktionen überstimmt worden. Die “Weitsicht und Beharrlichkeit der SPD” habe sich aber letztendlich ausgezahlt, wenn es jetzt doch zum Sozialpass komme, worüber sie sich außerordentlich freue, so Schütze. Für ihren Parteikollegen Frank Flake ist es “ein wesentlicher Schritt”, dass auch Braunschweig jetzt endlich Familienzentren bekomme. Andere Kommunen hätten die bereits seit Jahren. Zudem gebe es jetzt ein Budget, um die Kinder- und Jugendbeteiligung weiter zu fördern und Projekte umzusetzen. Die SPD habe in diesem Haushalt etliche Sachen umsetzen können, die von den alten Mehrheiten zuvor abgelehnt worden seien.
Anke Kaphammel (CDU) verweist darauf, dass die Ausstellung mit dem Arbeitstitel “1913 – 2013” viele Besucher in die Stadt ziehen werde und somit auch einen wirtschaftlichen Aspekt habe.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs erwidert ihr, Viktoria Luise habe ja nun “wirklich nicht viel zu bieten” und statt des Jahres 1913 könnte man auch wahlweise jedes andere Jahr nehmen. So hätte man zum Beispiel auch das Jahr 1914 zusammen mit der Landeshauptstadt feiern können. Er kritisiert noch einmal die enorme Summe von insgesamt 1,2 Millionen Euro, die man ausgeben wolle und die unter anderem dafür, dass man im Ernst im Rahmen der Feierlichkeiten auch noch “Sissi-Filme” zeigen wolle. Würde er an seinem Institut so einen ähnlichen Antrag ähnlichen Niveaus einreichen, so Büchs, “den würde man mir so um die Ohren hauen!”

Redebeitrag von BIBS-Ratsherr Dr. Dr. Wolfgang Büchs zum anhören

Mitteilung der Stadt zum “Kulturprojekt 1913-2012” und Anlage (nach Aussage von Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse im Kultur- und Wissenschaftsausschuss am 02.03.2012 öffentlich)

Pause von 19h25 bis 19h45

Zu Beginn der Abschlusserklärungen erklärt Claudia Jonda kurz ihre Zustimmung für die Piraten zum Haushalt, da ihrer Meinung viele kleine Vereine und Organisationen bezuschusst werden und äußert sich zuversichtlich, dass man im nächsten Jahr gemeinsam die zuvor in der Debatte kritisierten “formellen” Dinge am Haushalt besser gestalten könne.

Im Anschluss daran erklärt Udo Sommerfeld für die Linke, dass es leider bei ihm nicht in der zuvor gehörten Kürze ginge. In der Folge erinnert er an den Neonaziaufmarsch im letzten Jahr, bei dem durch die Gegendemonstrationen ein weltoffenes Braunschweig gezeigt werden konnte. Dann schlägt er den Bogen über die letztjährige Bürgerbefragung zum Eintracht-Stadion zur Forderung nach der Einführung eines Bürgerhaushaltes. Er spricht abschließend allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung seinen Dank aus dafür, dass sie die Erstellung des Haushaltsplanes “mit Bravour” begleitet hätten.

BIBS-Fraktionschef Peter Rosenbaum legt eingangs in Richtung Kulturdezernentin Hesse Wert darauf festzustellen, dass die Bürgerinitiativen im kulturellen Bereich äußerst umtriebig seien. Auch er selbst habe zum Beispiel beim “Lichtparcour” aktiv mitgemacht. Dann erinnert er daran, dass nach der Privatisierung Veolia rund 60 Millionen Euro ins Ausland transferiere, dass seitdem bei ALBA schlechtere Gehälter als früher gezahlt werden, dass die Stadt keinen eigenen Plan für die Stadtentwicklung habe, dass es aber stattdessen einen Vertrag zur Stadtentwicklung zwischen der Stadt und Borek gebe…”Das kann alles so nicht sein!”, empört sich Rosenbaum. “Mit dieser untertänigen Kultur muss es ein Ende haben in dieser Stadt, ” so Rosenbaum am Ende seines Statements.

Grünen-Chef Holger Herlitschke sieht für seine Fraktion auf “schwierige Haushaltsverhandlungen” zurück mit am Ende aber einem “gelungenen Resultat”. Er denke, der ständige Vorwurf von CDU und FDP aus der Vergangenheit, die Grünen seien “Schuldenmacher”, sei damit widerlegt. Wenn es 2016 ein “drohendes Finanzloch”, ein “strukturelles Defizit” gebe, dann liege das nicht an den Grünen, sondern an Schwarz-Gelb. Sein Fazit: Die neuen Mehrheit
en sind gut für die Stadt Braunschweig. Der Haushalt trage eine erkennbar neue Handschrift. Er sei “hochzufrieden”, weil sich die Grünen in einigen Politikfeldern durchgesetzt hätten.

SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek spricht von einer “neuen offenen Mehrheit” – dieser Ausdruck gefalle ihm doch sehr gut -, und dieser Haushalt trage schon diese Handschrift. Das Gerede von den PPP-Schulen habe vor vier Jahren angefangen, und erst jetzt komme die Sache so richtig in Gang. Wenn es gut nach oben gehe, wonach es derzeit wohl eher nicht aussehe, dann werde man sehen müssen, wie man verfahren müsse. Man werde irgendwann darüber zu reden haben, wie das denn mit der energetischen Sanierung, dem Ausbau der Ganztagsbetreuung und der Schulsanierung insgesamt weiter gehe, aber: Heute sei das Zukunftsmusik, jetzt freue er sich über die Annahme dieses Haushaltes.

CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth meint, dass dies heute ein CDU-Haushalt sei, weil er ausgegleichen sei. Man werde dem Haushalt in allen Teilen zustimmen. Hier zeige sich die Fortsetzung des CDU-Kurses einer soliden Haushaltspolitik. Er befürchtet allerdings für die Zukunft eine dramatische Schieflage durch die Klientelpolitik der neuen Mehrheit, wie jetzt bei Einrichtung einer Verbraucherberatung oder Einführung des Braunschweig Passes. Auch Wendroth bedankt sich zum Schluss bei allen Mitarbeitern der Verwaltung zum Haushalt 2012. Dann stellt er den Änderungsantrag, gesondert auch noch über den “Planungs- und Handlungsrahmen” abzustimmen.

Abstimmung über den BIBS-Antrag zum Rathaus-Neubau
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den BIBS-Antrag zur Stellenschaffung
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den Änderungsantrag der CDU (Planungs- und Handlungsrahmen)
–> mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung über den Änderungsantrag der SPD (Punkte 1-4)
–> einstimmig angenommen

TOP 22
Umbesetzung in Ausschüssen
(Ds. 15058/12 und erste Ergänzung)
–> einstimmig angenommen

TOP 23
Vertreterinnen oder Vertreter der Stadt in den Organen des Vereins Braunschweigische Landschaft e.V.
(Ds. 15022/12 und Anlage)
–> einstimmig angenommen

TOP 24
4. Änderung der Regelung über die Erhebung von Entgelten für Leistungen des Rettungsdienstes (Rettungsdiensttarifverordnung)
(Ds. 14848/11 und Anlage)
–> einstimmig angenommen

TOP 25
Rechnungsprüfungsordnung der Stadt Braunschweig
(Ds. 15015/12 und Neufassung der Ordnung)
–> einstimmig beschlossen

TOP 26
Zuschlagserteilung in dem Vergabeverfahren zur Veräußerung der Geschäftsanteile an der KOSYNUS GmbH
(Ds. 14898/12, Anlage eins, zwei, drei, vier)
–>einstimmig beschlossen

TOP 27
Veräußerung des 7.380m² großen städtischen Grundstücks Am Lehmanger Flurstück 34/736, Gemarkung Wilhelmitor, an die BOD GmbH, Kocherstraße 2, 38120 Braunschweig
(Ds. 14855/11 und Anlage)
-> einstimmig beschlossen

TOP 28
Eintracht-Stadion – Aufhebung des Dienstleistungsvertrages mit der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH
(Ds. 14957/12)

Der TOP ist auf die nächste Ratssitzung am 20. März vertagt worden.

TOP 29
Sicherung des Verbundtarifs Region Braunschweig
(Ds. 14963/12)
-> einstimmig beschlossen

TOP 30
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 14963/12, Anlage eins, zwei, drei, vier)
–> einstimmig beschlossen

Anträge der Fraktionen

TOP 31.1
Braunschweiger Beteiligung an bundesweiter “Save-me”-Kampagne für eine Aufnahme von Flüchtlingen
– Antrag der Linken (Ds. 2050/12)
Linken-Ratsherr Sommerfeld bringt den Antrag ein.
–> angenommen

TOP 31.2
Luftnummer Ostumfahrung
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2045/12)
Nachdem zwischen Weihnachten und Neujahr 2011 offiziell das verkündet wurde, was seit langem bekannt war, soll in Zukunft gewährleistet werden, dass die Bürgerinnnen und Bürger frühzeitig über Planungen und Vorhaben nach der Kappung der Grasseler Straße informiert werden. Im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 hat die SPD einen Änderungsantrag zum BIBS-Antrag eingebracht, dass “über die Bezirksräte eine regelmäßige Information über den Sachstand und die Planungen bzgl. der zukünftigen Verkehrsführung im Norden der Stadt sicherzustellen”. Dieser Änderungsantrag wurde einstimmig angenommen.

BIBS-Ratsherr Henning Jenzen bringt den Antrag ein und betont, dass auch der Stadtbezirksrat 112 Wabe-Schunter-Beberbach, als neuer großer Stadtbezirk eine Lösung für die zukünftige Verkehrsführung angemahnt hat. Auch deswegen bittet er um Zustimmung zum Antrag. CDU-Ratsherr Jürgen Wendt kündigt Zustimmung für die Beschlussempfehlung des Planungs- und Umweltausschusses an.
–> einstimmig angenommen

TOP 31.3
Biologische Vielfalt in Kommunen
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2055/12)
Der Planungs- und Umweltausschuss hat am 18.01.2012 diesen BIBS-Antrag vorberaten. Mit 7 Fürstimmen und vier Gegenstimmen wurde nur der erste Teil angenommen, der fordert, dass die Stadt die Deklaration “Biologische Vielfalt in Kommunen” unterzeichnet. Über den Beitritt Braunschweig zum Bündnis soll später entschieden werden.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 31.01.2012

Das  Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ wurde am 1. Februar in Frankfurt gegründet. Die BIBS-Fraktion hatte bereits in der Ratssitzung am 22.06.2010 die Unterzeichnung der Deklaration gefordert, damals aber keine Mehrheit gefunden.

BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs bringt den Antrag ein. Er betont, dass in den letzten 10 Jahren in dieser Hinsicht von der Stadt nicht viel unternommen wurde und weist darauf hin, dass die Unterzeichnung eine Willenserklärung sei, die nichts koste.
CDU-Ratsherr Hennig Brandes erklärt, dass sich die CDU mit diesem Antrag anfreunden kann, solange damit nicht ein erhöhter Stellenaufwand verbunden ist. Nicole Palm erklärt, dass die Unterzeichnung der Deklaration tatsächlich komplett entgeltfrei sei.
–> einstimmig angenommen

TOP 31.4
Resolution zur Lichterkette 2012
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 2062/12)
In der Ratssitzung am 13.12.2011 wurde der BIBS-Antrag angenommen, der die Stadt auffordert, wieder Mitglied der AG Schacht Konrad zu werden und den Asse-II-Koordinationskreis zu unterstützen. Bislang ist seitens der Stadtverwaltung nicht viel geschehen, wie auf eine BIBS-Anfrage im Planungs- und Umweltausschuss am 18.01.2012 herauskam.
Die städtische Unterstützung der Lichterkette am 11.03.2012 aus Anlass des ersten Jahrestages der Katastrophe von Fukushima wäre eine gute Gelegenheit für Braunschweig zu zeigen, dass sie es erst meint in ihrer neuen/alten Funktion als Mitglied der AG Schacht Konrad und Unterstützer des A2Ks.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Es gehe auch darum, dass sich jetzt auch die Stadt Braunschweig – zusammen mit den anderen Kommunen – positioniert. Die Lichterkette gehe über weite Teile des Stadtgebietes und es gebe im Vorfeld noch einiges – z.B. in verkehrlicher Sicht – zu regeln. Jutta Plinke (Grüne) erklärt, dass es Braunschweig gut zu Gesicht stünde, sich hier einzubringen. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth erklärt, dass die CDU nicht zustimmen werde, weil die Zeit für die Verwaltung zu kurz sei, sich noch einzubringen.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 31.5
Energiesparen in städtischen Liegenschaften
– Antrag der Grünen (Ds. 2059/12)
Änderungsantrag der CDU
Mitteilung der Verwaltung

Holger Herlitschke schlägt vor, beide Anträge zusammen mit der Mitteilung in den Bauauschuss zu überweisen. Dann wäre man einen Schritt weiter.
Christdemokrat Wendroth erklärt zum Vorschlag sein Einverständnis.
–> einstimmig beschlossen

TOP 31.6
Projekt “267-Quartiere für zeitgenössische Kunst und Photographie Braunschweig”
– interfraktioneller Antrag von SPD und Grünen (Ds. 2064/12)
Elke Flake (Grüne) und Frank Flake (SPD) bitten um Zustimmung für ihren gemeinsamen Antrag. Anke Kaphammel (CDU) kündigt an, dass man den Antrag mittragen werde.
–> einstimmig angenommen

Ende der Ratssitzung um 21h57

 

Ratssitzung vom 25.01.2012

Die Sondersitzung beginnt um 15h. Die Tagesordnung enthält lediglich zwei Tagesordnungspunkte.
Ratspräsident Karl Grziwa erklärt, dass über die Dringlichkeiten nicht abgstimmt werden müsse. Sie würden automatisch zum TOP 1 behandelt.

Dringlichkeitsanfrage der BIBS-Fraktion
Dringlichkeitsantrag der BIBS-Fraktion

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum will, dass die Anfrage und der Antrag nicht vorweg gesondert, sondern im Rahmen des ganzen Komplexes debattiert werden.
OB Hoffann erläutert dann gegenüber dem Piraten Jens Schicke-Uffmann, dass die Stadtbaurätin an der Sitzung nicht teilnehme, da sie als Betroffene befangen sei.

TOP 1
Beurlaubung einer Beamtin
(Ds. 14982/12 und erste Ergänzung sowie Anlage, zweite Ergänzung mit Anlage)

CDU-Fraktionschef Klaus Wendroth eröffnet die Debatte und kündigt für seine Partei zu den Vorlagen Zustimmung an. Die Idee, die Bauverwaltung zu entlasten und der Wohnbau-Gesellschaft Niwo mehr Aufgaben zu übertragen, sei “der richtige Weg”.
SPD-Chef Manfred Pesditschek stellt klar, die Idee, ein Teil der Dienstleistungen an die Niwo zu übergeben, habe die SPD schon länger gehabt. Die Niwo werde ja auch die Personalkapazitäten ausbauen, das begrüße er ausdrücklich, dann werde man die Bauvorhaben zeitlich ohne Aufschub umsetzen können. Frau Sommer als neue Geschäftsführerin der Niwo habe ja dann den Vorteil, dass sie ja auch “die andere Seite kenne.”
Grünen-Fraktionsvorsitzender Holger Herlitschke dankt der Baurätin für die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit. Auch er sieht die zukünftige Verteilung von Zuständigkeiten der Bauverwaltung und der Niwo als “Weg in die richtige Richtung” an. Er betont allerdings, er bleibe bei seiner Kernkritik, es habe in der Bauverwaltung in den letzten Jahren einen schädlichen Stellenabbau gegeben. Seine Fraktion werde sich heute “überwiegend enthalten.”

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beginnt seine Rede mit der Feststellung, es handele sich hier um eine Beurlaubung einer Beamtin “vom Amt”, keine Entfernung “aus dem Amt.” Der Urlaubsantrag sei allerdings nicht vollständig. Es fehlten die in dem Schreiben erwähnten zwei “Zusicherungen”. Zudem müsse man sich fragen, warum denn überhaupt der Rat über einen Urlaubsantrag abstimmen solle. Das könne doch der OB als Dienstvorgetzter daselbst. Des weiteren sei es nach seiner Meinung nicht genug, dem Rat nur den § 68 aus dem Niedersächsischen Beamtengesetz vorzulegen. Es fehle vielmehr die Berücksichtigung des § 64. Der Urlaubsantrag sei so nicht schlüssig, das Verfahren sei “so nicht in Ordnung.”
Pirat Jens Schicke Uffmann erklärt, er könne dem OB nicht folgen und stellt den Antrag auf Befragung der Stadtbaurätin.

Linken-Chef Udo Sommerfeld betont, er wolle hier und heute “keine Beschädigung von Frau Sommer”. Sie sei immer gespächsbereit und offen gewesen, was man von anderen Personen der Verwaltung nicht sagen könne. Der OB aber habe die Stadtbaurätin in seiner Pressemitteilung eindeutig beschädigt. Er sieht keinen Sinn darin, Frau Sommer hier im Rat in Richtung Niwo zu beurlauben. Man werde die Vorlage ablehnen. Seine Fraktionskollegin Gisela Ohnesorge fragt, was sich Frau Sommer denn habe zuschulden kommen lassen, “dass sie wegbeurlaubt werden soll?”
BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs weist darauf hin, dass die Datierung des Antrages der Stadtbaurätin auf Beurlaubung erst vom 23. Januar datiere, die Vorlage aber vom 17. Januar! Was wäre denn eigentlich, wenn Frau Sommer ihren Antrag zurückzöge?

OB Hoffmann erwidert BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum, was die Beurlaubung betreffe, so schlage er es eben hier diesmal dem Rat vor. Es gehe hier nicht um normalen Urlaub oder einen Erholungsrlaub, sondern um eine Beurlaubung einer Beamtin für andere Aufgaben. In Richtung Pirat Schicke Uffmann wiederholt Hoffmann nochmal, die Befangenheit der Stadtbaurätin bei diesem Thema im Rat sei eine “klare Schlüssigkeit”. An BIBS-Ratsherrn Wolfgang Büchs gewandt antwortet er, das späte Datum des Urlaubsantrags sei entstanden, weil man mit Frau Sommer habe noch Einzelheiten zu den neuen Geschäftsführerverträgen bereden müssen. BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum empfiehlt der OB, was die eventuelle Einschaltung der Kommunalaufsicht oder von Gerichten betrifft: “Machen Sie davon ausgiebig Gebrauch!”

Holger Herlitschke (Grüne) meint, juristische Scharmützel seien hier nicht hilfreich, es müsse bei der heutigen Debatte vielmehr darum gehen, dass bei dem ganzen Prozedere der Übertragung von Aufgaben aus der Bauverwaltung an die Niwo  eine parlamentarische Kontrolle weiterhin gewährleistet ist.

“Volkommen richtig”, findet das BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, allerdings wolle er noch einmal etwas zum OB sagen. Er verlange nochmals, die im Beurlaubungsantrag erwähnten Zusicherungen vom 18. und 19. Januar 2012 zu sehen zu bekommen.
Pirat Schicke-Uffmann findet es schade, dass es eher eine Baudebatte war obwohl es doch um eine Personalie geht. Er beantragt geheime Abstimmung.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt über den BIBS-Dringlichkeitsantrag abstimmen
–> mehrheitlich abgelehnt
Piraten-Antrag auf geheime Abstimmung
–> mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung über die Verwaltungsvorlage mit Ergänzungen
–> mehrheitlich angenommen

TOP 2
Öffentliche Ausschreibung der Stelle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Bau- und Umweltschutzdezernat
(Ds. 14981/12)

BIBS Ratsherr Peter Rosenbaum weist als einziger Redner bei diesem Tagesordnungspunkt darauf hin, dass diese Ausschreibung einer Veränderung der Hauptsatzung bedürfe. Man könne außerdem die Position der Stadtbaurätin nicht dopppelt besetzen. Der Ausschreibungstext könne deswegen “so nicht durchlaufen.” So gehe das nicht, man werde der Vorlage nicht zustimmen.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt über die Vorlage abstimmen
–> mehrheitlich angenommen

Ende der Ratssitzung um 16h55

 

Einführung des Braunschweig Passes

Sozialausschuss am 19.01.2012

In der Sitzung des Sozialausschusses am 19.01.2012 wird nochmals sehr deutlich, dass nun neue Mehrheiten in den politischen Gremien herrschen: die CDU, im Ausschuss mit vier Mitgliedern vertreten, hatte im Sozialbereich keinen einzigen Haushaltsantrag gestellt. Zu Beginn der Sitzung kündigt CDU-Ratsherr Björn Hinrichs zudem an, dass seine Fraktion alle Anträge passieren lassen will, da man sich in der CDU-Fraktion noch nicht habe abstimmen können. Dies wird von BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum vehement abgelehnt, ebenso wie von SPD-Ausschussvorsitzender Annette Schütze. Hinrichs erwidert auf die Bemerkung Rosenbaums, da habe die CDU wohl ihre Hausaufgaben nicht gemacht, mit den Worten: “Die BIBS stellt doch eh jedes Jahr die gleichen Anträge!”. “Dann können Sie ja auch abstimmen”, kontert der BIBS-Ratsherr. Nach diesem Vorgeplänkel geht es in die Abstimmung über rund 40 Haushaltsanträge der Fraktionen.

Einführung des Braunschweig Passes steht kurz bevor

Im Zuge der so genannten “Haushaltskonsolidierung” hatte Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann nach seinem Amtsantritt 2002 den 1990 eingeführten Braunschweig-Pass abgeschafft, der einkommensschwachen Bürgerinnen und Bürgern in Braunschweig u.a. die Nutzung des ÖPNV und den Besuch von Bädern zu ermäßigten Preisen ermöglichte. Ein solcher Pass ist dringend erforderlich, um angesichts der sozialen Realität einkommensschwachen Familien durch reduzierte Eintrittsgelder und vergünstigte Gebühren die Teilnahme und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und sportlichen Leben der Stadt Braunschweig bezahlbar und möglich zu machen.

Die Notwendigkeit der Einführung zeigt sich in der Diskussion im Sozialausschuss deutlich. SPD und Linke haben neben dem BIBS-Antrag auf Einführung des Braunschweig Passes fast gleichlautende Anträge gestellt, die für die Abstimmung zusammengefasst werden mit Zusatz, die Verwaltung möge bis zur Sitzung des Finanzausschusses am 09.02.2012 ein Konzept mit den Kosten erstellen, das der Rat in seiner Sitzung am 28.02.2012 dann noch präzisieren soll. Mit den Stimmen von BIBS, Grünen, Linken und SPD wird der nunmehr gemeinsame Antrag zur Einführung des Braunschweig Passes mit sieben Fürstimmen angenommen. Die CDU enthält sich.

Im weiteren Verlauf werden weitere sieben BIBS-Haushaltsanträge angenommen:

1. Der Verein für sexuelle Emanzipation e.V. benötigt für die Sicherstellung und die Koordination der ehrenamtlich tätigen Personen im neu gegründeten les-bi-trans-schwules Zentrum “Onkel Emma” finanzielle Unterstützung
–> der Antrag wird mit gleichlautendem Antrag der Linken mit 5 Fürstimmen (SPD, Linke, BIBS), 3 Gegenstimmen der CDU (Ratsherr Björn Hinrichs abwesend) und 2 Enthaltungen (Grüne) angenommen

2. Damit der seit 8 Jahren einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander leistende Verein AntiRost e.V. auch in Zukunft seine sinnvolle und sinnstiftende Arbeit weiterführen kann, soll er nach Ansicht der BIBS-Fraktion eine dauerhafte städtische Förderung erhalten.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von SPD, Linken, Grünen)

3. Erhöhung des dauerhaften Zuschusses für die Frauenberatungsstelle, die eine wichtige Arbeit in Beratung und Betreuung von Frauen, die Opfer von Gewalt und Diskriminierung geworden sind, leistet.
–>  mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von SPD, Linke)

4. Der Stadtteilladen Madamenweg der Diakonie nimmt im Programmgebiet Soziale Stadt Aufgaben in der Einzelfallhilfe wahr. Durch die Bezuschussung sollen die MitarbeiterInnen entlastet werden, die durch den hohen Beratungsbedarf sehr stark in Anspruch genommen werden.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von Linken, Grünen)

5. Erhöhung des Zuschusses für das Mütterzentrum e.V.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und Enthaltung der CDU angenommen (gleichlautender Antrag der Linken)

6. Der Tagestreff IGLU der Stiftung Wohnen und Beraten am Theaterwall leistet hervorragende Straßensozialarbeit. Zur Verbesserung der Personalsituation benötigt der Treff eine dauerhafte Erhöhung der Zuschüsse.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Grüne, BIBS, Linke) und vier Gegenstimmen der CDU angenommen (gleichlautende Anträge von Linken und Grüne)

7. Ehrenamt und Freiwillige nehmen in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert ein. Aus diesem Grund ist es notwendig eine Struktur zu haben, die die neutrale Arbeit mit Freiwilligen und den Institutionen, in denen sie tätig sein sollen, ermöglicht. Deshalb braucht die Freiwilligenagentur Braunschweig städtische Zuschüsse.
–> mit 7 Fürstimmen (SPD, Linke, BIBS, zwei Stimmen der CDU), zwei Gegenstimmen (Grüne) und zwei Enthaltungen (CDU) angenommen (gleichlautende Anträge von SPD und Linken)

Nachdem die Verwaltung zugesichert hat, man werde die Kosten der einzurichtenden Verbraucherzentrale in Braunschweig als außerplanmäßige Zahlung später in den Haushalt aufnehmen, zieht BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum den entsprechenden Antrag auf Finanzierung der Verbraucherzentrale zurück.