Kein Kontakt zum Jugendschutzhaus

Polizei hat keinen Kontakt zum Jugendschutzhaus aufgenommen

Die Polizei hatte in ihrer Pressemitteilung vom 03.04.2011 über die Auflösung des Treffens der „rund 100 Angehörigen der Punkszene“ informiert, bei der man fünf Personen in Gewahrsam genommen habe.

Die Braunschweiger Zeitung (BZ) meldete am 04.04.2011, dass bei dem Einsatz insgesamt 16 Streifenwagenbesatzungen beteiligt gewesen seien. Am 09.04.2011 schließlich berichtete die BZ, dass die Mutter des 16-jährigen aus Salzgitter mittlerweile Strafanzeige gegen einen Polizeibeamten erstattet habe,  seitdem ermittele laut Polizei-Pressesprecher Joachim Grande der Zentrale Kriminaldienst gegen den Kollegen.

Im Jugendhilfeausschuss am 14.04.2011 stellte die BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius dann die Anfrage, in wie weit die Stadt an dem ganzen Geschehen beteiligt gewesen war, zudem bekam der Jugendliche im Rahmen des Ausschusses von der Vorsitzenden Dr. Elke Flake die Gelegenheit, den Ablauf  – im Besonderen während der Gewahrsamnahme – aus seiner Erinnerung zu schildern.

Der Jugendliche gibt im Ausschuss den wesentlichen Hergang in der Gewahrsams-Zelle in etwa wie folgt wieder: Nachdem er sich geweigert habe, sich nackt auszuziehen, sei er von bis zu vier Polizisten traktiert worden. Ein Polizeibeamter habe ihm mit der Faust ins Gesicht, in den Nacken und in die Magengrube geschlagen.

Er sei als „stinkendes, asoziales Vieh“ beschimpft worden, telefonischen Kontakt mit seiner Mutter habe man ihm verwehrt und gegen vier Uhr früh sei er schließlich aus dem Gewahrsam entlassen und auf der Straße sich selbst überlassen worden.

Tags darauf sei er im Wolfenbütteler Klinikum wegen seiner  Verletzungen behandelt worden. Seine Mutter erstattete Strafanzeige. Nicht nur wegen der Körperverletzungen, sondern auch wegen der in ihren Augen rechtlich untragbaren Inhaftierung ihres minderjährigen Sohnes.

Und im Ausschuss betont die Mutter des 16-jährigen zudem, sie sei sehr wohl in der Nacht telefonisch erreichbar gewesen – es habe aber definitiv niemand in der Nacht versucht, sie zu erreichen.

Auch bei der Jugendhilfestelle/beim Jugendamt der Stadt Braunschweig habe es keinen Anruf gegeben, obwohl man dort rund um die Uhr erreichbar sei. „Der Jugendschutz war nicht beteiligt“, äußert sich Jugenddezernent Ulrich Markurth schon während des Jugendhilfeausschusses am 14. April.

Und in der bereits am 15. April erstellten und der BIBS-Fraktion seit dem 2. Mai 2011 nunmehr auch schriftlich vorliegenden Stellungnahme ergänzt er: „…insbesondere gab es keine Kontaktaufnahme der Polizei zum Kinder- und Jugendschutzhaus in Ölper.“

Polizeisprecher Grande hingegen war in der BZ vom 9. April noch mit den Worten zitiert worden: „Weder die Mutter noch das Jugendamt waren erreichbar für uns.“

Diese Behauptung erscheint im Lichte der Aussage der Mutter und der schriftlichen Stellungnahme der Verwaltung nunmehr äußerst unglaubwürdig.

Die BIBS-Fraktion erhofft sich deswegen umso mehr eine unvoreingenommene und lückenlose Aufklärung der Vorgänge seitens des ermittelnden Zentralen Kriminaldienstes.

 

BIBS fordert Rückkehr des Feinstaub-Messcontainers

BIBS fordert Rückkehr des Feinstaub-Messcontainers an den Bohlweg

Am 6. April 2011 hat die BIBS-Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss angefragt, wann der Container zur Messung der Luftqualität wieder an den Bohlweg zurückverlegt werde. Schließlich habe er an jenem „HotSpot“ nicht ohne Grund bis zum Jahre 2005 gestanden und damals ans Licht gebracht, dass Braunschweig, was schlechte Luft betrifft, bundesweit zur Spitze gehört.

Die Verwaltung antwortet in ihrer Stellungnahme lapidar, die Verlegung sei nicht vorgesehen und auch nicht nötig und man sei im Übrigen auch nicht zuständig.

Die BIBS-Fraktion hat daraufhin am 11. April das zuständige Staatliche Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Hildesheim angeschrieben, mit der Bitte um eine etwas ausführlichere Stellungnahme.

Das GAA antwortet gleich am Tage darauf, eine Verlegung des Messcontainers an den Bohlweg sei in der Tat nicht geplant. „Interne Abschätzungen“ wiesen darauf hin, dass der Bohlweg gar nicht mehr so ein schlimmer HotSpot sei.

Im Ernst führt dass GAA als Begründung an, die am Bohlweg gemessene immens schlechte Luftqualität bis zum Jahre 2005, hätte an den „damaligen baulichen und verkehrlichen Umständen“ gelegen. Es „würde wahrscheinlich gegenwärtig eine geringere Belastung als damals am Bohlweg festzustellen sein.“

Durch Messungen belegen will das GAA seine Bohlweg-Mutmaßung nicht und die Stadt ihrerseits zeigt auch kein Interesse, die Wiederaufstellung des Messcontainers am Bohlweg beim Land einzufordern. Statt den Bürgern gemessene Werte zu präsentieren, begnügen sich Stadt und Land seit 2007 mit dem Standort Altwiekring als angeblich neuem HotSpot und die Luftqualität am Bohlweg schätzt man sich in Form von „modellhaften Schadstoffausbreitungsrechnungen“ zusammen.

Dabei ignorieren die Verantwortlichen bei Stadt und Land bei ihrem „Stadtgebiet-Screening“ ganz ungeniert, dass es dort, wo heute das ECE-Center auf komplett versiegelter Fläche steht, zur Zeit der letzten gemessenen Feinstaub-Spitzenwerte am Bohlweg noch den Schlosspark als die entlastende grüne Lunge der Stadt schlechthin gab.

Um endlich wieder belastbare Feinstaubdaten für die Innenstadt und den HotSpot Bohlweg zu bekommen, fordert die BIBS die Verwaltung der Stadt auf, im Interesse der Gesundheit der Braunschweiger Bürger beim Land die Zurückverlegung des Messcontainers an den Bohlweg zu verlangen!

P.S. : Was die Messung von Stickstoffdioxiden-Werten angeht, hat die Stadt übrigens jüngstens beim Land ein über das übliche Messkonzept „hinausgehendes Informationsbedürfnis“ angemeldet. Das Land hat das Messgerät diesem Wunsch entsprechend kürzlich installiert. Am Bohlweg…

Weitere Infos:
Überschreitungstage Januar-März 2011
Braunschweig: Feinstaub erreicht Jahreshöchstwert, BZ vom 02.03.2011
Jahresbericht Luftqualität 2010
Jahresbericht Luftqualität 2009
Jahresbericht Luftqualität 2008

Presse:
Dicke Luft um Feinstaub-Messung, braunschweig report vom 04.05.2011

FBZ bis 2013 kontaminierte Trümmerlandschaft

FBZ darf bis 2013 Trümmerlandschaft bleiben

Nach den Ergebnissen zweier Gutachten ob der Schadstoffbelastungen im FBZ-Bauschutt und nach dem Zeitpunkt der Beseitigung hat sich die BIBS-Fraktion in ihrer Anfrage im Planungs- und Umweltausschuss am 06.04.2011 erkundigt.

ln ihrer Stellungnahme teilt die Verwaltung mit, das zweite Gutachten habe die u.a. festgestellten hohen Arsengehalte des ersten Gutachtens nicht bestätigt. Diese ersten ,,Fehlmessungen” seien durch falsch ausgewählte Messpunkte entstanden. Die chemischen Analysen hätten zu Untersuchungsergebnissen geführt, die zwar Belastungen durch verschiedenste Schadstoffe nachweisen (siehe Anlage), gleichwohl gehe davon eine ,,akute Gefährdung nicht aus”, so Christiane Costabel vom Umweltamt der Stadt im Ausschuss auf Nachfrage.

Die Verwaltung teilt weiter mit, sie habe die Fa. Kanada Bau GmbH & Co. Beteiligungs- und lmmobilien KG ,,zwischenzeitlich aufgefordert”, den Bauschutt zu beseitigen und somit den Abbruch zu beenden.
Gleichzeitig sei die Verwaltung aber bereit, das ,,Verbleiben des Bauschutts längstens bis März 2013″ zu tolerieren.

Letzteres erachtet die BIBS-Fraktion als geradezu unverschämten Freibrief für die Firma Kanada Bau, weitere knapp zwei Jahre untätig zu bleiben und den Bürgern in ihrem Park eine schadstoffbelastete Mondlandschaft zuzumuten.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 07.04.2011

 

Ratssitzung vom 15.03.2011

Nachdem in der Ratssitzung am 22.02.2011 beschlossen wurde, die Beschlussvorlage zur Einführung einer Gelben Tonne in Braunschweig zurückzustellen, kommt es nun zu einer Sondersitzung.

Zu Beginn begründet BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum einen Dringlichkeitsantrag der BIBS. Man solle die Möglichkeit heute nutzen, um für die Abschaltung aller Atomanlagen in Form einer Resolution zu votieren. CDU-Ratsherr Brandes spricht sich gegen die Dringlichkeit aus, da es seiner Meinung nach kein kommunalpolitisches Thema sei.

–> Dringlichkeitsantrag mit den Stimmen der CDU und FDP bei Fürstimmen aller anderen Fraktionen mehrheitlich abgelehnt

TOP 1
Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen in Braunschweig
(Ds. 14184/11, 1. Ergänzung und 2. Ergänzung)

Änderungsantrag der Linken (Ds. 1781/11)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1779/11)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1794/11)
Änderungsantrag der Linken (Ds. 1805/11)

Die kurz vor der Sitzung nachgereichte 3. Ergänzung der Verwaltung sieht vor, dass die Wertstofftonne zum 1.1.2014 eingeführt werden soll. Der Beschluss würde den Oberbürgermeister bevollmächtigen, einen dahingehenden Vertrag jetzt mit ALBA abzuschließen.

Danach folgen noch:
Änderungsantrag der CDU (Ds. 1813/11)
Änderungsantrag der FDP (Ds. 1812/11)
Änderungsantrag der BIBS (Ds. 1814/11)

Die BIBS-Fraktion beantragt, dass erst später – frühestens im März 2013 – über eine Neuregelung der Braunschweiger Abfallwirtschaft entschieden werden soll, und das unter Einbeziehung der neuesten Konzepte und Entwicklungen.

Als erster Redner beantragt Carsten Müller (CDU) für seine Fraktion, dass über die Verwaltungsvorlage satzweise abgestimmt werden solle. Er spricht sich neben der Vorlage der Verwaltung für eine bedarfsgerechte Reinigung der Standorte und eine “bis zu werktägliche” Leerung der Container aus. Damit wolle die CDU die Sammlungserfolge steigern.

Udo Sommerfeld (Linke) spricht sich prinzipiell für die Umstellung auf das Holsystem aus. Er kritisiert, dass als Ausfluss der Privatisierung nunmehr ALBA im Auftrag der Stadt in dieser Sache die Verhandlungen führe. Jetzt weitere zwei Jahre mit der Umstellung des Systems zu warten, halte er für “nicht zielführend”. Man werde der Vorlage nicht zustimmen. Er bittet um Streichung der Punkte 1, 2 und 4 des Linken-Änderungsantrags.

Frank Flake bringt die Anträge für die SPD ein. Er sagt, dass er mit dem OB dahingehend übereinstimme, der auf der gestrigen Bürgerversammlung mitteilte, man brauche mehr Zeit. Flake fragt, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass Braunschweig Schlusslicht in der Mülltrennung werden konnte. 2004 habe Hoffmann zugesichert, ein Abfallwirtschaftskonzept zu erstellen, aber erst 2010 wurde es vorgestellt. Dieses Gutachten der TU Braunschweig sei aber bereits 2008 mit Daten aus 2007 erstellt worden, so der SPD-Ratsherr. Er fragt, wieso den Ratsmitgliedern erst drei Tage vor der letzten Ratssitzung eine Beschlussvorlage zur Gelben Tonne vorgelegt wurde. “Wir sehen keinen Zwang uns jetzt festzulegen,” teilt er mit. Die SPD unterstütze den Antrag auf getrennte Abstimmung der einzelnen Sätze der 3. Ergänzungsvorlage.

BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius hält fest, dass sich seit der letzten Ratssitzung bis auf die Veränderung des Datums in der Vorlage eigentlich nichts geändert habe. Es müsse sehr viel intensiver analysiert werden, auch mit Blick auf die anstehende Gesetzesänderung. Zudem sei die Wertstofftonne fast schon veraltet. Sie verweist auf Beispiele in anderen Kommunen wie z.B. in Kassel, wo ein Nass-trocken-Prinzip angewendet würde oder in München, wo Wertstoffinseln sehr gut funktionierten. Das Duale-System würde, wie in einem ZDF-Beitrag (ab 22. Minute) thematisiert, den Bürgern rund 1 Mrd. Mehrkosten aufbürden. “Wir sehen nicht ein, warum wir heute bereits für 2014 die Einführung einer Wertstofftonne beschließen sollten.” Dabei wirbt die BIBS-Ratsfrau für eine Entscheidung über die Neuregelung erst frühestens ab 2013. Grünen-Chef Holger Herlitschke spricht sich anschließend für eine sofortige Umstellung auf das Holsystem aus. “Zwei Jahre, darum geht es also heute”, dass wären 30.000 Tonnen an CO2-Einsparungen. Dafür könnten Braunschweiger ein Jahr lang kochen. Es sei unverständlich, warum man sich diese Chance entgehen lasse. Er will, dass die Gelbe bereits zum 1.1.2011 eingeführt wird. In Braunschweig hätte man keine Vollsortierungsanlage, zudem sei die Sammlung in einer Tonne gesetzlich gar nicht möglich. Auch er ist der Meinung, dass man früher mit den Bürgern hätte sprechen sollen. Abschließend bringt er die zwei Anträge für die Grünen ein. Die Grünen beantragen, bei der Einführung der Gelben Tonne zum 1.1.2011 die Gebühren zunächst nicht zu erhöhen. Später könne man dann ja “nachsteuern”.

Daniel Kreßner (FDP) betont, dass Braunschweig Schlusslicht in der Trennungsquote sei. Was man tun müsse, darüber seien sich alle Experten einig: Man müsse auf das Holsystem umstellen. Das Holsystem sei zudem bürgerfreundlicher. Wenn schon soviele andere Städte die Gelbe Tonne hätten, was solle man dann in Braunschweig anders machen, fragt der FDP-Ratsherr. Die FDP wolle nicht zu Kostensteigerungen beitragen. Allerdings g
inge die FDP – wie auch Prof. Fricke von der TU Braunschweig – davon aus, dass es nicht zu Kostensteigerungen kommen werde. Er kündigt an, dass sich FDP-Ratsherr Ulrich Klages beim FDP-Antrag, die Wertstofftonne zum 1.1.2011 einzuführen, enthalten werde.
OB Dr. Hoffmann erklärt, dass er die Gelbe Tonne für richtig halte. Er werde allerdings die neue Beschlussvorlage nicht zurückziehen, auch wenn sich nun andeute, dass sich keine Mehrheit dafür finden lasse. Manfred Pesditschek (SPD) findet es mutig, dass der OB hier ans Pult trete. Die SPD-Fraktion wäre bereit gewesen, der Einführung der Gelben Tonne zuzustimmen, wenn im Vorfeld mit allen gesprochen worden wäre. Der SPD-Fraktionsvorsitzende hält es für “blanken Hohn”, dass der OB einen Tag vor dieser Ratssitzung zu einer Bürgerversammlung eingeladen hat, auf der die weitere Vorgehensweise verkündet wurde.

Zudem betont Pesditschek, dass eine Neuregelung der Abfallwirtschaftsgesetzes anstehe. Wenn diese Regelung in Kraft getreten sei, könne man frühestens dann entscheiden. Er nehme diesen “Fehdehandschuh” gern an, erklärt Hoffmann. Wenn 2013 ein neues Gesetz käme, müsse man den Ratsentscheid natürlich anpassen. Elke Flake wundert sich, dass nun alle möglichen Fraktionen mit Anträgen ankämen, die ganz offensichtlich nicht den auf der gestrigen Bürgersammlung dargelegten Tatsachen entsprächen. Sie äußert den “Verdacht”, dass die Mehrheit im Rat nun gegen die Einführung sei, weil ein wichtiger Termin im September anstünde.
Heiderose Wanzelius kontert, dass mittlerweile viele Experten auch Lobbyisten seien. In dem Moment, wo sich ein ALBA-Chef in Berlin schon dazu äußere, dass man eigentlich in nicht mehr in viele Tonnen trennen müsse, zeige sich doch, dass auch die Gelbe Tonne fast schon überholt sei.

–> Linker Antrag abgelehnt
–> Grüne Anträge beide abgelehnt
–> FDP-Antrag abgelehnt
–> BIBS-Antrag abgelehnt
–> CDU-Antrag und dem damit verbundenen SPD-Antrag mit dem Wortlaut: “Das Sammelsystem für Leichtverpackungen wird für die Jahre 2012 und 2013 weiterhin als Bringsystem ausgeschrieben. Im Zuge der Ausschreibung des Sammelsystems für Leichtverpackungen ist eine bedarfsgerechte Reinigung der Containerstandorte und eine bis zu werktägliche Leerung der stark beanspruchten Container sicher zu stellen.” Dieser Antrag wird angenommen.

Das bedeutet, dass die Gelbe Tonne zunächst nicht eingeführt wird.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 15.03.2011

 

Grasseler Strasse: Vortäuschung falscher Tatsachen

Schließung der Grasseler Strasse: Vortäuschung falscher Tatsachen

Die BIBS-Fraktion kritisiert scharf die Äußerung des Ersten Stadtrats Carsten Lehmann, die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr habe bereits eine „Einziehungsverfügung“ der Grasseler Strasse veröffentlicht. Diese Aussage des Ersten Stadtrats ist falsch. Im Amtsblatt heißt es stattdessen: „Es ist beabsichtigt, die […] Teilstrecke […] zum 1.6.2011 als öffentliche Straße einzuziehen.“

nds. Amtsblatt Nr. 5/2011

Grundsätzlich dürfen Landesstraßen erst dauerhaft geschlossen werden, wenn eine amtliche Einziehung erfolgt ist. Die Grasseler Strasse wurde dagegen schon am 15.11.2010 seitens der Stadt geschlossen, der Straßenbelag des gesamten Teilstücks eigenmächtig sofort abgefräst. Während die Stadt am 15.12.2010 wahrheitswidrig behauptete, dass es sich bei der Sperrung „um eine planfestgestellte dauerhafte Maßnahme handelt“,  teilte die zuständige Landesbehörde am gleichen Tage mit: „Bei den derzeitigen Arbeiten handelt es sich nicht um eine dauerhafte Schließung der Landesstraße, sondern um eine befristete Maßnahme nach § 45 StVO“. Das Verwaltungsgericht Braunschweig stellte am 15.02.2011 fest, dass es sich um eine illegale Sperrung handelte: „Nach Vorberatung geht die Kammer davon aus, dass die Sperrung durch Verkehrsschilder seitens der Beklagten grundsätzlich einer vorherigen Einziehung des Straßenstücks [ … ] auf der Grundlage des niedersächsischen Straßengesetzes bedurft hätte.“

„Dieses Vorgehen ist doch typisch für den Flughafenausbau: Es werden vollendete Tatsachen geschaffen und die Stadt hält sich nur solange an das Recht, wie es ihr in den Kram passt!“, so BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, „Sogar die EU wird an der Nase herumgeführt: Die von der EU seit langem geforderte Stellungnahme zur Vernichtung des Lebensraumes einer streng geschützten Art sei dort noch immer nicht eingegangen. Hauptsache kein Baustopp – lieber wird eine mögliche spätere EU-Strafe in Kauf genommen.“

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 04.03.2011

weiteres zum Flughafenausbau

 

Erhalt der GHS Schuntersiedlung

GHS Schuntersiedlung muss erhalten bleiben!

Die BIBS-Fraktion gratuliert den Eltern und Kindern in der Schuntersiedlung zum erzielten Teilerfolg: zumindest die Grundschule soll bleiben! Das hat Oberbürgermeister Dr. Hoffmann am 10.03.2011 verkündet. Der Schulausschuss (wahrscheinlich am 25.03.2011) wird darüber beraten, ein anschließender Verwaltungsausschuss soll noch vor Ostern entscheiden.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 11.03.2011

Mitteilung der Stadt

Die BIBS-Fraktion hat in der Ratssitzung am 22.02.2011 beantragt, die Schließung der GHS Schuntersiedlung zurückzunehmen und die Neuordnung der Förderschulen nach Vorlage eines Schulentwicklungsplans vorzunehmen. Der Antrag wurde im Rat abgelehnt, aber es keimt Hoffnung auf, da am Rande der Sitzung die Stadt bekannt gab, das man nach Möglichkeiten suche, wie zumindest die Grundschule am Standort erhalten bleiben kann.

Eltern und Kinder geben Kampf um Grundschule Tostmannplatz nicht auf, BZ vom 27.02.2011

In der Ratssitzung am 22.06.2010 wurde nach kontroverser Debatte die Schließung der GHS Schuntersiedlung beschlossen.
Ursprünglich sollte die Entscheidung nur im nicht-öffentlichen Verwaltungsausschuss gefällt werden doch der Elterndruck zeigte Wirkung: OB Hoffmann muss am 01.06.2010 vor aufgebrachten Eltern und Schülern der Schule Schuntersiedlung vor dem Rathaus verkünden, dass nicht wie geplant der Verwaltungsausschuss unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sondern der Rat nach öffentlicher Debatte am 22.06.2010 entscheiden soll.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 01.06.2010

Der Stadtbezirksrat Schunteraue hatte in seiner Sitzung am 26.05.2010 mit 6 Gegenstimmen das Vorhaben der Stadt, die Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung zu schließen, abgelehnt.

Pressemitteilung der Gruppe BIBS-Grüne im Stadtbezirksrat

Nach langer Diskussion vor vielen betroffenen Eltern der GHS Schuntersiedlung stimmt der Schulausschuss einem Änderungsantrag der SPD zu, der die Verwaltung damit beauftragt, Alternativen zu erarbeiten, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann und die Astrid-Lindgren-Förderschule, die sich momentan an zwei unterschiedlichen Standorten befindet, in die Schuntersiedlung verlegt werden kann. Die Gruppe CDU / FDP lehnt den Änderungsantrag ab.

Jetzt gilt’s – Elternaufruf für den Erhalt der GHS Schuntersiedlung
Offener Brief der Pfarrerin Hannah Stöckmann-Wrede (ev.-luth. Dankeskirche Braunschweig)

Cornelia Rohse-Paul erklärt für die Grünen, dass sie der Vorlage der Stadt (also der Schließung der GHS Schuntersiedlung) zustimmen würden, wenn die OGS Isoldestraße zwei neue Räume erhält. Dieser Änderungsantrag wird bei Enthaltung der SPD mehrheitlich abgelehnt.

Die BIBS-Fraktion begrüßt die Empfehlung des Schulausschusses, dass Wege gefunden werden sollen, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann. Auch würde damit keine “Separatschule” für Förderschüler geschaffen. Allerdings muss allen Beteiligten klar sein, dass der Schulausschuss nur empfehlenden Charakter besitzt. Am 01.06.2010 wird der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss endgültig entscheiden. Dort besitzen CDU und FDP die Mehrheit, was im Schulausschuss nicht der Fall ist.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 28.05.2010

Presse
Unsichere Mehrheit für Schulerhalt, BZ vom 29.05.2010
Der Bezirksrat lehnt ab, der Schulausschuss tagt heute, BZ vom 28.05.2010
Stadtelternrat gibt Gas, Schulelternrat tritt auf die Bremse, BZ vom 20.05.2010
Stadt schließt weitere Hauptschule und legt Förderschulen zusammen, BZ vom 18.05.2010

 

Ausbau des Eintracht-Stadions

“Folgenlose Demokratie”: Bürgerbefragung zum Eintracht-Stadion

Der Rat am 22.02.2011 hat in namentlicher Abstimmung (wie es die CDU wollte) einstimmig dem Ausbau des Eintracht-Stadions zugestimmt. Die Bürgerbefragung am 06.02.2011 hatte mit 60% Fürstimmen (rund 65.000 Stimmen) den Ratsmitgliedern dieses Abstimmungsverhalten nahegelegt.

Die TAZ am 19.01.2011 spricht von “folgenloser Demokratie” und kommentiert das Projekt dahingehend, dass “städtische Subventionen für einen Drittligisten fragwürdig” seien. Fazit der TAZ: “So bleibt die jetzige Bürgerbefragung nichts anderes als eine taktisch äußerst geschickt eingefädelte Imagekampagne für den OB.”

Folgenlose Demokratie, TAZ vom 19.01.2011
Rechtens, aber nicht salonfähig, Kommentar von Petra Schellen in der TAZ vom 19.01.2011

Die BIBS-Fraktion hat nun ein Faktenblatt zusammengestellt, dass einige Zahlen, Argumente und Aussagen aufgreift. Am Dienstag, den 25.01.2011 um 19h findet eine vom DGB organisierte Podiumsdiskussion im Gewerkschaftshaus mit Vertretern der Ratsfraktionen statt.


Kosten und Fakten zur Bürgerbefragung am 06.02.2011

Wahr ist, dass der Ausbau des Stadions bereits 2008 beschlossen wurde. Warum über etwas abstimmen, was bereits beschlossen wurde?

Wahr ist, dass die Stadt für den Ausbau auf der Grundlage des Entwurfs von Schulitz und Partner insgesamt 20,8 Mio. Euro Netto-Baukosten (Nord- und Westkurve) in den Haushalt 2009 eingestellt hatte.

Wahr ist, dass die Stadt für den Ausbau der Haupttribüne Netto-Baukosten in Höhe von 14,8 Mio. Euro bereitgestellt hatte. Der Ausbau der Nordkurve hat 7,6 Mio. Euro gekostet.

Wahr ist, dass der Rückbau der oberen Tribünenreihen der Westtribüne, um Platz für den Einbau von VIP-Logen zu schaffen, 1,9 Mio. Euro und die Schaffung eines Aufenthalts-/Tagungs- und Gastronomiebereichs in zwei Etagen 2,1 Mio. Euro kosten soll. Eine Etage wird ausschließlich den VIP-Logen-Nutzern zur Verfügung gestellt. Wenn man annimmt, dass die Hälfte der letztgenannten Summe für eine Etage verwendet wird, belaufen sich die Baukosten für VIP-Logen und angrenzenden VIP-Bereich auf knapp 3 Mio. Euro.

Wahr ist, dass von 14,5 Mio. Euro veranschlagten städtischen Kosten für den Ausbau rund 680.000 Euro für soziale Räume (erstmalige Bereitstellung von sozial- und Umkleideräumen für das Personal 550.000 Euro) und die Verlegung des Kinderhortes (129.000 Euro) vorgesehen sind.

Wahr ist, dass die von der Stadt genannten Zahlen für Schulsanierungen in den nächsten Jahren belegen, dass Braunschweig bis 2014 jährlich nur rund 10 Mio. Euro ausgibt: bei der angeblichen Summe von 156 Mio. Euro rechnet die Stadt in einem Zeitfenster von 2008 bis 2014. In die Zahl werden 15,4 Mio. Euro an Bundesmitteln („Konjunkturpaket II“), die schon Ende letzten Jahres abgerechnet sein mussten ebenso mit eingerechnet wie vorgesehene 70 Mio. Euro für einen privaten Investor, der neun Schulen und Kitas sanieren soll. Dieser Investor wird seit 2009 gesucht. Ohne diese beiden Summen bleiben für ca. 60 Schulen nur noch 73 Mio. Euro übrig – das macht von 2008 bis 2014 jährlich 10,3 Mio. Euro!

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 07.01.2011

Wahr ist, dass die Erweiterung der Sanitärräume rund 1 Mio. Euro kostet und für den Umzug des Kinderhorts 129.000 Euro veranschlagt werden.

Wahr ist aber auch, dass bei einer Ablehnung des Ausbaus die Dächer von Schulen und Kitas undicht bleiben, solange OB Hoffmann und die CDU/FDP-Einstimmenmehrheit im Rat die nun plötzlich aufgetauchten 14,5 Mio. Euro nur für den Stadion-Ausbau ausgeben wollen. Wenn die Ratsmehrheit wollte, könnte sie diese Summe sofort für die Beseitigung des Sanierungsstaus an Braunschweiger Schulen verwenden. Warum VIP-Logen, wenn Schulen verfallen?

Ratssitzung vom 22.02.2011

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die Ratssitzung um 10.10 Uhr. Er kündigt eine Mittagspause ab 13.00 Uhr an und eine weitere Pause von 16.00 bis 16.30 Uhr

TOP 1
Mandatsverzicht von Ratsherrin Meike Jäger sowie Feststellung des Sitzungsverlustes

>>einstimmig festgestellt

TOP 2
Einführung und Verpflichtung der für die ausgeschiedene Ratsherrin Meike Jäger berufenen Nachfolgerin Frau Christine Piefke

Oberbürgermeister Gert Hoffmann belehrt die Ratsherrin kurz über ihre Pflichten. Damit ist Frau Piefke berufene Nachfolgerin von Frau Jäger

TOP 4
Mitteilungen
Dienstaufsichtsbeschwerde des Herrn Florack gegen Herrn Erster Stadtrat Lehmann als Verantwortlichen der Pressemitteilung in Sachen “Genugtuung über das Urteil gegen den Ratsherrn Rosenbaum”
(Seite eins, zwei)

OB Hoffmann teilt mit, dass der Bürger Wolfgang Florack sich beim niedersächsischen Innenministerium beschwert habe, dass die Stadt den BIBS Ratsherrn Peter Rosenbaum an den “Internetpranger” gestellt habe, indem sie über ein Gerichtsurteil gegen ihn Genugtuung in einer Pressemitteilung geäußert habe. Das Verhalten des Ersten Stadtrates sei aber aus seiner Sicht dienstrechtlich nicht zu beanstanden, so der OB. Er habe die Dienstaufsichtsbeschwerde deshalb als unbegründet zurückgewiesen. Daraufhin habe der Bürger angeblich bereits angekündigt, dass er nunmehr eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn, Hoffmann, einreichen werde, so dass es in der nächsten Ratssitzung in der selben Angelegenheit um seine eigene Person gehen werde.

TOP 5
Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens
(Ds. 14163/11)
Offener Brief des Ratspräsidenten Karl Grziwa (CDU) an den Rat der Stadt
Anlage eins, zwei, drei

Die Vorlage sieht vor, dass der Rat entscheidet, ob gegen den BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wird.
Linkenchef Udo Sommerfeld beantragt Übergang zur Tagesordnung. An einer Abstimmung werde seine Fraktion auf jeden Fall nicht teilnehmen. Grünen-Fraktionsvorsitzender Holger Herlitschke kündigt an, dass seine Fraktion den Linken-Antrag unterstützen werde. Der ganze Vorgang sei eigentlich “hochnotpeinlich”. Auch die Grünen würden nicht mit abstimmen.
OB Hoffmann betont, die Gemeindeordnung schreibe vor, dass dieser Vorgang auf der Tagesordnung stehe, es gehe hier nicht um “Aufbauschen”, es gehe auch nicht um “persönliche Animositäten” – es gehe um den Verdacht der Verletzung eines Steuergeheimnisses.

Antrag auf Übergang zur Tagesordnung
>> mehrheitlich abgelehnt

Karl Grziwa weist im Anschluss auf seinen offenen Brief und die entsprechenden Anlagen hin und auf die vorangegangenen Gespräche, die er mit Herrn Rosenbaum zuvor geführt habe. Seine Vermittlungsversuche seien aber unter dem Strich “nicht zielführend” gewesen, deswegen müsse der Rat jetzt entscheiden. SPD-Fraktionschef Manfred Pesditschek bedauert, dass es nicht zu einer “vernünftigen Lösung” gekommen ist. Deshalb werde man der Vorlage zustimmen. Carsten Müller (CDU) erklärt das Gleiche für seine Fraktion, FDP-Chef Daniel Kreßner ergänzt, er empfinde zwar “keine Form von Genugtuung”, man werde aber ebenso zustimmen.

>>mehrheitlich beschlossen

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum gibt daraufhin eine persönliche Erklärung ab. Er wisse, was das Steuergeheimnis bedeute, er sei selber Unternehmer. Hier sei es aber darum gegangen, wie “eine chaotische Sitzung” vor sich gegangen sei. Er hätte sich gewünscht, dass die Verwaltung in ihrer Stellungnahme bereit gewesen wäre, zu bedauern, ihn öffentlich als “mutwilligen Rechtsbrecher” hingestellt zu haben.

Anfragen

TOP 6.1
Sprachkurse
– Anfrage der CDU (Ds. 1393/11)
Stellungnahme Stadtrat Ulrich Markurth.

TOP 6.2
Auswirkungen des Steuervereinfachungsgesetzes auf Entgelte für Kindertagesstätten
– Anfrage der SPD (Ds. 1426/11)
Stellungnahme von Stadtrat Markurth

TOP 6.8
Bildung einer Region Braunschweig
– Anfrage der Grünen (Ds. 1425/11)
Die TOPs 6.3 und 6.8 sind in der Tagesordnung getauscht worden.

Holger Herlitschke bringt die Anfrage für die Grünen ein.
Ihm antwortet OB Hoffmann, es gebe zum Thema Regionsbildung verschiedenste Auffassungen, von einem abschließenden Meinungsbild könne nicht gesprochen werden. Der Regionsgedanke sei weder tot noch beerdigt. Die entscheidende Phase werde erst nach der nächsten Landtagswahl beginnen. Als Schlussstrich am Ende der Debatte werde ein Gesetz stehen. Es habe im Übrigen in der Vergangenheit noch nie so wenig Widerstand bei ähnlichen Überlegungen gegeben. Man sei “gut unterwegs”.

Herlitschke und Sommerfeld fragen nach, wie Hoffmann zu den Vorbehalten anderer Kommunen stehe. Da höre man oft “keiner will mit Braunschweig”, so Sommerfeld, BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius fragt nach dem Verhalten des Wolfsburger OBs Schnellecke.

Hoffmann räumt ein, die Debatte ob der Ladenöffnungszeiten habe das Verhältnis zwischen Braunschweig und Wolfsburg sehr wohl belastet. Dass man aber überall gegen Braunschweig oder etwa besonders gegen ihn sei, sei “ein Zerrbild”. Er sei ständig mit den entsprechenden Kollegen im Gespräch und es gebe genügend Gemeinden und Samtgemeinden, die lieber mit Braunschweig als mit Wolfsburg zusammen gehen wollten.

Stel
lungnahme
von Oberbürgermeister Hoffmann

TOP 6.4
Konjunkturprogramm II
– Anfrage der FDP (Ds. 1301/10)
Stellungnahme von Stadtrat Ulrich Stegemann.

TOP 6.5
Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs
– Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1418/11)

>>Beantwortung in der nächsten Ratssitzung

TOP 6.6
Handlungskonzept zur Prävention von Kinder- und Familienarmut
– Anfrage der Linken (Ds. 1419/11)
>>wird schriftlich beantwortet

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 6.7
Zwei-Standorte-Konzept Städtisches Klinikum
– Anfrage der CDU (Ds. 1410/11)

>>Beantwortung in der nächsten Sitzung

TOP 6.3
Sachstand “Haus der Kulturen”
– Anfrage der Grünen (Ds. 1423/11)

>>Beantwortung in der nächsten Sitzung

TOP 6.9
Videoüberwachung in Einkaufszentren
– Dringlichkeitsanfrage der SPD (Ds. 1427/11)
Stellungnahme OB Hoffmann.

TOP 7
Ablauf der Haushaltsberatungen für die Haushaltssatzung 2011
(Ds. 14154/11)

>> mehrheitlich angenommen

TOP 8
Eintracht-Stadion – Umbau der Westtribüne, Objekt- und Kostenfeststellungsbeschluss
(Ds. 14166/11 und Anlage)
Nach abgeschlossener Willensbildung für die 52 Ratsleute mittels einer Bürgerbefragung, die Kosten in Höhe von mindestens 150.000 Euro verursachte, soll der Rat nun über den weiteren Ausbau (oder auch Modernisierung) des Eintracht-Stadions abstimmen. Die Ratsmitglieder hatten sich zuvor freiwillig verpflichtet, dem Votum der Bürgerbefragung folgen.

OB Hoffmann betont noch einmal, er bekenne sich zum Stadionausbau, freue sich rückblickend über die gute Wahlbeteiligung und das positive bundesweite Medienecho – das sei bestes Stadtmarketing gewesen. Zudem sei die Eintracht gerade “passgenau” sportlich erfolgreich. Er erwarte gleich ein einstimmiges Abstimmungsergebnis.
Der Linke Sommerfeld erinnert daran, dass rund 40 Prozent der Bürger schließlich in seinem Sinne abgestimmt hätten. Die Wahlbeteilgung sei aber ein klares Signal gewesen, dass man Bürgerbeteiligungen ausbauen müsse. Die Bürger hätten deutlich entschieden, dass sie den Ausbau genau so wollen – diesem Votum der Bürger entsprechend werde man der Vorlage zustimmen.
Klaus Wendroth (CDU) erwähnt den enormen Einsatz der Fans der Eintracht, die klar gesagt hätten, dass sie für diesen Ausbau sind. Er beantragt für die CDU namentliche Abstimmung.

Abstimmung über Antrag auf namentliche Abstimmung
>>mehrheitlich angenommen

“Die Bürger haben das Ernst genommen”, so FDP-Chef Daniel Kreßner. Am Montag nach der Wahl sei ihm dann aber schon “die Kaffeetasse aus der Hand gefallen”, als er in der Zeitung gelesen habe, dass die Grünen und die BIBS die Entscheidung jetzt begrüßten.
“Ja, Herr Kreßner: Lesen bildet”, erwidert ihm der Grüne Burkhard Plinke. Man habe immer gesagt, dass man das Ergebnis akzeptieren werde.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bewertet es als sehr positiv, dass Bürger – und besonders junge Bürger – im Rahmen dieses Bürgerbefragungs-Prozesses miteinander ins Gespräch gekommen sind. Auch seien die Worte des OBs von vorhin zum Thema Bürgerbeteiligung begrüßenswert. Wie ernst es der OB mit der Bürgerbeteiligung aber wirklich meine, könne man dann ja später in der Ratssitzung sehen, wenn es um den Tagesordnungspunkt “Spassbad” gehe.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa ruft zur namentlichen Abstimmung auf
>>einstimmig angenommen

TOP 9
Berufung eines Stellvertretenden Ortsbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 14099/11)

>>einstimmig beschlossen

TOP 10
Berufung von zwei Stellvertretenden Stadtbrandmeistern in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 14100/11)

>>einstimmig beschlossen

TOP 11
Vertreterin der Stadt in Organen des Vereins Braunschweigische Landschaft e.V.
(Ds. 14081/11 und Mitteilung)

>>mehrheitlich angenommen

TOP 12
Kommunalwahl 2011; Anzahl und Abgrenzung der Gemeindewahlbereiche
(Ds. 14121/11 und Karte der Wahlgrenzen)

>>mehrheitlich angenommen

TOP 13
Änderungen bei den Entsendungen von städtischen Vertretern in die Gesellschafterversammlungen und in einen Aufsichtsrat staädtischer Gesellschaften
(Ds. 14136/11)

>>mehrheitlich angenommen

TOP 14
Umbesetzungen in Ausschüssen und Berufung eines Bürgermitgliedes im Sport- und Grünflächenausschuss
(Ds. 14157/11)

>>einstimmig beschlossen

TOP 15
Haushaltsvollzug 2010
hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen gemäß §§ 89 und 91 Abs. 5 NGO
(Ds. 14120/11)

>>einstimmig beschlossen

TOP 16
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2000 Euro
(Ds. 14140/11 und 1. Ergänzung, Anlagen eins, zwei, drei, vier)

>>einstimmig beschlossen

TOP 17
Straßenbenennung im Gewerbegebiet “Kralenriede-Ost”
(Ds. 14124/11 und Anlage)

>>einstimmig beschlossen

TOP 18
Straßenbenennung im Sonderbaugebiet zwischen Bienrode und Forschungsflughafen
(Ds. 13890/10 und 1. Ergänzung)

>> mehrheitlich beschlossen

Mittagspause von 12.45 Uhr bis 13.45 Uhr

TOP 19
Konzept zur Umwandlung von Schulen in Ganztagsschulen
(Ds. 13894/10 und 1. Ergänzung)

Änderungsantrag der Grünen
Änderungsantrag der SPD

TOP 19.1
Konzept und Umsetzungsprogramm (Beschlussfassung des Jugendhilfeausschusses vom 13.01.2011)
(Ds. 1774/11)

TOP 19.2
Einrichtung von zwei Offenen Ganztagsgrundschulen zum Schuljahr 2012/13 (Beschlussfassung des Jugendhilfeausschusses vom 13.01.2011)
(Ds. 1775/11)

Elke Flake bringt den Grünen-Antrag ein, in dem ein Konzept und eine Prioritätenliste gefordert werden, was die Umwandlung von Grundschulen in OGSen nach dem “Braunschweiger Modell” betrifft. Die Linke Gisela Ohnesorge meint, man sollte dem Änderungsantrag der Grünen zustimmen, da ein klares Konzept derzeit fehle. Cornelia Rohse-Paul (Grüne) kritisiert den Antrag der SPD, in dem es nur um zwei benannte Schulen geht. Juliane Lehmann (FDP) weist darauf hin, dass man ja die Schulen umwandeln wolle, allerdings nur “peu a peu”. Zwei “heraus zu picken”, wie es die SPD tue, finde nicht ihre Unterstützung. Anke Kaphammel (CDU) betont, es sollten nur die Schulen umgewandelt werden, die es auch wollen. Eltern- und Lehrerschaft müssten dahinter stehen.

Änderungsanträge SPD und Grüne
>> mehrheitlich abgelehnt

Verwaltungsvorlage
>> mehrheitlich beschlossen

TOP 20
Richtlinien zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit freier Träger in Braunschweig
(Ds. 14126/11)

Elke Flake kündigt für die Grünen Zustimmung an, man werde aber im nächsten Jahr eine größere Erhöhung fordern. Gisela Ohnesorge (Linke) schließt sich ihrer Vorrednerin sinngemäß an. Martin Weißenow (CDU) sieht dem Neustart des Jugendrings Braunschweig “mit großer Freude entgegen”, man werde zustimmen.

>> einstimmig beschlossen

TOP 21
Änderung der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig – Zusammenlegung der Stadtbezirke Wabe-Schunter und Bienrode-Waggum-Bevenrode – Änderung der Schreibweise des Stadtbezirkes Viewegs Garten-Bebelhof
(Ds. 13951/11 und 1. Ergänzung)

Cornelia Seiffert (SPD) erinnert daran, dass der Beschluss mit einer Einstimmen-Mehrheit zustande gekommen sei. So etwas habe immer ein “G’schmäckle”. Der neue Bezirk sei “langgezogen und durch die Autobahn getrennt”, so werde eine Zusammenarbeit schwierig. Sie verweist zudem auf die Unterschriftenliste, auf der sich über 1000 Bürger gegen die Zusammenlegung ausgesprochen hätten.
Götz-Rüdiger Kliesch (CDU) weist darauf hin, dass es hier zu einem “freiwilligen Zusammenschluss” gekommen sei. Das sei legitim. Knappe Mehrheiten hätten nichts mit “G’schmäckle”zu tun, Bürgernähe hätte nichts mit der Größe eines Stadtbezirkrats zu tun.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erwidert, was die Bürgerinnen und Bürger bewege, das wüssten die am Besten. Hier habe schließlich eine Abstimmung in Form von Unterschriften stattgefunden. Es gehe nicht, dass man das einfach Beiseite schiebe und dann auch noch behaupte, das sei im Interesse der Bürger.
“Das ist es nicht!”, so der BIBS-Ratsherr.

Ratsvorsitzender Grziwa lässt getrennt abstimmen

Abstimmung über Namensgebung
>> einstimmig beschlossen

Vorlage
>> mehrheitlich beschlossen

TOP 21.a
Veräußerung eines Gewerbegrundstückes im interkommunalen Gewerbegebiet Waller See an die Bäcker- und Konditorengenossenschaft Weser-Ems-Mitte e.G.
(Ds. 14183/11)

>> einstimmig angenommen

Pause von 15.00 Uhr bis 15.30 Uhr

TOP 21.b
Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen in Braunschweig
(Ds. 14184/11)
Änderungsantrag der SPD
Änderungsantrag der Linken

Frank Flake bringt den SPD-Änderungsantrag ein. Die SPD wolle, dass die Verwaltung aus Gründen der Gebührengerechtigkeit prüft, ob eine Veränderung des vorzuhaltenden Mindestvolumens bei Restabfalltonnen möglich ist. Udo Sommerfeld (Linke) bezweifelt, dass ALBA in diesem Falle im Auftrag der Stadt mit dem Dualen System Deutschland (DSD) auch zum Wohle der Stadt verhandelt.

Weitere 10 Minuten Pause, da die CDU-Fraktion noch Beratungsbedarf hat.

CDU-Ratsherr Hennig Brandes spricht sich nach der Pause gegen einen Schnellschuss bei der Umstellung des Systems aus. Auch beim in der Vorlage genannten Gebührenanstieg von “bis zu rund sieben Prozent”, könne es nachher heißen, vier oder sieben oder auch zehn Prozent mehr. Das könne man den Bürgern nicht zumuten. “Der Schnellschuss ist heute mit uns nicht zu machen!”
Grünen-Chef Herlitschke findet, dass hier “ohne Not” ein Zeitdruck erzeugt werde, dem man sich nicht beugen sollte. Was die Gebührenfrage betrifft, erachtet er den SPD-Antrag für sinnvoll.
Er bringt den Antrag ein, dass eine Sondersitzung des Rates vor dem 31. März 2011 zu dem Thema stattfinden möge. Zuvor solle es einen runden Tisch aller Beteiligten geben.

Auch CDU-Chef Wolfgang Sehrt will keinen Schnellschuss, allerdings auch keine Extra-Ratssitzung oder einen runden Tisch – man solle erst die Reaktion der Verwaltung abwarten.
FDP-Chef Kreßner spricht sich generell für das Holsystem aus. Schaue man sich die Containerplätze an, dann mache das Trennen dort “auch keinen Spaß”.
Er bittet für seine Fraktion vor der Abstimmung nochmals um kurze Sitzungsunterbrechung.
Manfred Pesditschek betont, dass das derzeitige System “hinten und vorne” nicht stimmt. Die Profis säßen in der Verwaltung. Der Verwaltung gebe er den Tipp: “Geben sie sich Mühe!”.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum hält eine Sondersitzung des Rates für “das Vernünftigste, was ich hier gehört habe”. Hätte man übrigens nicht privatisiert, hätte man das Problem hier nicht. BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius fordert eine häufigere Containerleerung seitens ALBA, dann würden sie auch nicht “ständig überquellen”.

Sitzungsleiter Grziwa unterbricht erneut die Sitzung und bittet alle Fraktionsvorsitzenden zu sich. Er komme sich vor “wie in einer Wartehalle im Hauptbahnhof”, so Grziwa zum im Saal gerade herrschenden “Hin- und Hergelaufe”, mit dem man seiner Meinung nach einen ordentlichen Sitzungsverlauf “nicht hinkriege”.

Weitere 10 Minuten Pause…

Grünen-Antrag auf Zurückstellung des Tagesordnungspunktes
>>mehrheitlich angenommen

TOP 22
Beschluss über den Jahresabschluss 2009 gemäß § 101 NGO
(Ds. 14027/11)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum mahnt an, dass die Verwaltung den Rückkaufwert für die Stadtentwässerung sparen muss. Die Stadt müsse jedes Jahr den Teilgegenwert ansparen. In den bisherigen Jahren sei das nicht geschehen. Die Rückstellungen dafür seien nicht gebildet worden. Der Oberbürgermeister habe dafür zu sorgen und sei deshalb ebenfalls nicht zu entlasten.

>> mehrheitlich angenommen.

TOP 23
Beschluss über den Jahresabschluss 2009 des Pensionsfonds der Stadt Braunschweig gemäß §§ 101, 102 NGO
(Ds. 14056/11)

>>mehrheitlich angenommen

TOP 24
Beschluss über die Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2009 gemäß § 101 NGO
(Ds. 14029/11)

>>mehrheitlich angenommen

TOP 25
Erste Satzung über die Änderung der Satzung zur Errichtung und Verwaltung des “Pensionsfonds der Stadt Braunschweig”
(Ds. 14064/10)

>>mehrheitlich angenommen

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum beantragt die Vorziehung der Anträge unter TOP 27 vor den TOP 26 (Haushalt)

>> einstimmig angenommen

Anträge

TOP 27.1
GHS Schuntersiedlung erhalten!
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1755/11)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein, Ratsfrau Nicole Palm(SPD) kündigt Zustimmung an, die Grüne Rohse-Paul hingegen Ablehnung. “Das hatten wir doch alles schon”, meint die Ratsfrau. Gisela Ohnesorge (Linke) erklärt, ihre Fraktion werde zustimmen, während es die CDU-Ratsfrau Kaphammel für “fragwürdig” hält, den Ratsbeschluss aufzuheben, da die Sachlage sich nicht entscheidend verändert habe. Rosenbaum erwidert ihr, der Ratsbeschluss von damals sei ein voreiliger Schnellschuss gewesen, deswegen müsse er aufgehoben werden.

>> mehrheitlich abgelehnt

TOP 27.2
Aufhebung der Sperrung Grasseler Strasse
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1753/11)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt klar, dass es mittlerweile eine neue Situation gebe. Er zitiert dazu unter anderem aus einem Schreiben an einen Bürger (mit dessen Erlaubnis) seitens des Verwaltungsgerichtes vom 15. Februar 2011, wonach die Sperrung der Strasse nicht rechtens war.
Erster Stadtrat Carsten Lehmann antwortet dem Ratsherrn, das Gericht habe gesagt, “dass die Sache sich erledigt habe”. Man müsse die Straße also nicht “aufmachen und wieder zumachen”.
Rosenbaum bittet den Stadtrat um Angabe seiner Quelle, aus der er soeben zitiert habe. Lehmann nennt ihm daraufhin die Quelle.

>> mehrheitlich abgelehnt

TOP 27.3
Weltatomerbe – Asse und die Folgen</ strong> – Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1752/11)

BIBS-Ratsherrin Heiderose Wanzelius bringt den Antrag ein und verweist auf das mögliche Absaufen der Asse und den Einbruch des Salzstocks. Das Ganze spiele sich vor den Türen Braunschweigs als Großstadt ab. Sie lobt die Arbeit der engagierten Bürger vor Ort und bittet den Rat zu beschließen, dass die Stadt wieder der AG Schacht Konrad beitritt und die Aktiven des ASSE II-Koordinationskreises unterstützt.
Holger Herlitschke kündigt für die Grünen Zustimmung zum Antrag an. Es wäre ein wichtiger Schritt für die Stadt Braunschweig zur Vertrauensbildung. Gisela Ohnesorge (Linke) mahnt: “Soweit ist die Asse nicht entfernt!” Sie könne nicht erkennen, was am Antrag ablehnenswert sein soll.

>>mehrheitlich abgelehnt

TOP 27.4
Rücksichtnahme auf Prüfungen der EU
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1751/11)

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bringt den Antrag ein. Er erinnert an die jüngsten Fotos in der Lokalzeitung vom Querumer Eremitenwald, der nach den jüngsten Kappungen jetzt aussehe, “als wenn dort eine Bombe eingeschlagen” habe. Aus Rücksichtnahme auf noch nicht abgeschlossene Prüfungen der EU möge die Stadt nicht weitere Waldflächen schädigen oder zerstören.
CDU-Ratsherr Brandes erklärt, er sehe keinen Grund, die Arbeiten zu stoppen.

>> mehrheitlich abgelehnt

TOP 27.5
Erhalt der Stadtteilbäder
– Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1750/11)
Antrag der BIBS-Fraktion

BIBS-Ratsherr Rosenbaum bringt den Antrag zusammen mit einem Änderungsantrag (DS. 1784/11) ein.
Der sieht vor, dass zum Erhalt der Stadtteilbäder eine Bürgerbefragung durchgeführt wird. Um Kosten zu sparen, könnte diese paralell zur Kommunalwahl durchgeführt werden.
Das stadtteibezogene Bäderkonzept aus den siebziger Jahren sei im Übrigen nie aufgehoben worden, so Rosenbaum. Man könne hier jetzt also beschließen, die Planungen für das Spassbad zu stoppen – man könne hier aber auch beschließen, eine Bürgerbefragung zum Erhalt der Stadtteilbäder durchzuführen.
Die Ausschreibung laufe und so ein Beschluss hier würde sehr teuer kommen, meint Udo Sommerfeld. Aber ein “Ende mit Schrecken” sei in diesem Falle vielleicht besser als ein “Schrecken ohne Ende”, so der Linken-Fraktionschef. BIBS-Ratsherr Rosenbaum fragt die Verwaltung, ob das Auschreibungsverfahren schon begonnen habe. Es sei angelaufen, antwortet ihm Stadtrat Stegemann.

Änderungsantrag und Antrag
>> mehrheitlich abgelehnt

Pause von 17.50 Uhr bis 18.20 Uhr

Einwohnerfragestunde

Bürgerfrage von Frau Petra Müller zum Thema “Asse-Problematik”
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage Henning Gabers zum Thema “Schacht Konrad”
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage Stefanie Schlensog zum Thema “Radionukleide”
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage Peter Müller zum Thema “Gelbe Tonne”
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage Simone Leunig zum Thema “Schacht Konrad”
Stellungnahme Stadtbaurätin Maren Sommer

Bürgerfrage Ralf Beyer zum Thema “Finanzierung Flughafenausbau”
Stellungnahme Stadtrat Carsten Lehmann

TOP 26
Haushaltssatzung der Stadt Braunschweig für das Haushaltsjahr 2011
(Ds. 14160/11, erste, zweite, dritte Ergänzung)
Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf, dreizehn, vierzehn

Haushaltsanträge der BIBS-Fraktion:
Sanierung von Schulen und Kitas ohne PPP
Umsetzung der Leitlinien gegen Kinder- und Familienarmut
Erhöhung der Platzkapazitäten des VA/EV-Konzeptes
Fortsetzung der Dachbegrünung des Rathaus-Neubaus
Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige
Ausbau der Schulkindbetreuungsplätze
Kick-off-Projekte zum Klimaschutzkonzept
Entschärfung “tickender Zeitbombe” – Zeitplan für die Sanierung des Rathaus-Anbaus
Dauerhafte Revitalisierung der Spielmobile

Als erster Redner in der Haushaltsdebatte tritt Stadtrat Ulrich Stegemann ans Rednerpult. Braunschweig käme ohne neue Schulden aus und stemme in den nächsten Jahren ein “beispielloses Investitionsprogramm”, so Stegemann, zudem könne man seit Jahren mit einem Bevölkerungszuwachs aufwarten. Der vorgelegte Haushalt stehe weiter für die “vorausschauende Finanzpolitik”. Er schließe ab mit einem Überschuss von 4,4 Millionen Euro, einer Überschussrücklage von 83,8 Millionen Euro und es stünden 83,7 Millionen Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung. An Gewerbesteuereinnahmen erwarte man rund 160, an Einkommensteuereinnahmen rund 75 Millionen Euro. Er wünsche sich und den Ratsmitgliedern jetzt eine “spannende und interessante Diskussion”.

Im Anschluss an Stegemann fragt sich Elke Flake (Grüne): “Wo wir hin wollen?”. Es gebe eigentlich ein Oberziel der Stadt, den so genannten “Programm- und Handlungsrahmen”. Der sei aber recht frei von Visionen. Und wenn die Stadt jetzt vergleichbar gut da stehe, dann liege das unter anderem ja wohl am Verkauf der Stadtwerke und daran, dass man Glück habe, dass man hier VW habe.

BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum urteilt, dass die Haushaltsberatungen in diesem Jahr “wirklich denkwürdig” gewesen seien. Alle 57 Anträge, die es irgendwie doch noch bis zum letzten Finanzausschuss geschafft hatten, seien dort samt und sonders von der CDU/FDP-Mehrheit abgelehnt worden. “In allerletzter Sekunde wurden diese Dinge aus dem Haushalt herausgeschossen”, empört sich Rosenbaum, man müsse von einem regelrechten “Haushalts-Massaker” reden. In den letzten circa 10 Jahren habe die Stadt durch ihre Privatisierungspolitik rund 800 Millionen Euro eingenommen, man habe aber nur 400 Millionen Euro Schulden davon getilgt. Wo sind da die restlichen 400 Millionen, fragt sich Rosenbaum, der den vorgelegten Haushalt eine reine “Kulisse” nennt. Anschließend bringt der BIBS-Ratsherr den finanzunwirksamen BIBS- Antrag zum Haushalt namens “Entschärfung tickende Zeitbombe” (Sanierung des Rathaus-Neubaus) ein.

Für die SPD spricht dann zum Haushalt Gabriele Hübner. Insgesamt seien es wieder mal schlechte Ergebnisse im Sozialbereich gewesen, resümiert die Sozialdemokratin, und im Hinblick auf die Kommunalwahlen könne sie nur hoffen, dass es bald besser werde.

Gisela Ohnesorge (Linke) verlangt unter anderem Gelder für eine “facettenreiche Kleinkultur” und nicht nur für die großen Events, sowie eine fünfte IGS. Die angeblich soliden Finanzen hinderten die CDU/FDP im Übrigen ja nicht daran, Millionen mehr für die Museen oder das Spassbad auszugeben. Der “Schuttberg im Bürgerpark” stünde für sie sinnbildlich für die Kulturpolitik der Mehrheitsfraktionen.

SPD-Chef Manfred Pesditschek erachtet als prioritär, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Schulen zu einer Lösung kommt, durch die ein warmes Mittagsessen für alle Schüler “für Null” gewährleistet wird.

BIBS-Chefin Heiderose Wanzelius erinnert daran, dass Ratsherr Kliesch (CDU) den Antrag der BIBS zum Haushalt, betr.: Bereitstellung von 500.000 Euro zur Umsetzung der Ziele der Leitlinien gegen Kinderarmut, im Ausschuss als “Sünde” bezeichnet hatte, bevor sie den neuen finanzunwirksamen Antrag der BIBS zum Haushalt 2011 namens “Dauerhafte Revitalisierung der Spielmobile” einbringt. Die rund 150.000 Euro könne man durch Kürzungen beim Zentralen Ordnungsdienst (ZOD) gegenfinanzieren.

Zum Abschluss der Debatte spricht Carsten Müller für die CDU-Fraktion. Er erwähnt noch einmal den aus seiner Sicht erfolgreichen Schuldenabbau und fügt an, die Braunschweiger Haushaltssanierung finde “tatsächlich bundesweit Beachtung”. Der Löwenstadt gehe es heute “überproportional besser”.

Mit den Schlusserklärungen beginnt dann Linken-Chef Udo Sommerfeld. Er bemängelt unter anderem, dass neben den Arbeitslosenzahlen die steigenden Zahlen bei den so genannten “Aufstockern” nicht erwähnt worden seien. Die Zuwächse bei den Einwohnerzahlen seien zudem im Vergleich nit anderen Großstädten “unterdurchschnittlich”. Bei den Mehrheitsfraktionen erkenne er einen “Vollrausch der Macht”. Er könne nur hoffen, dass dieser Vollrausch noch in diesem Jahr einer “nachhaltigen Ausnüchterung” weicht.

Ihm folgt als Redner Peter Rosenbaum für die BIBS-Fraktion. Rosenbaum faßt sich ganz kurz, denn er glaubt, inzwischen das Strickmuster der CDU/FDP bei diesem Haushalt erkannt zu haben: Man lehne erst einmal Alles von den anderen Fraktionen ab und setze dann auf die gleichen Themen seinen eigenen Briefkopf drauf, so Rosenbaum. Also schlägt er dem CDU-Chef Sehrt vor, vielleicht doch noch einmal eine Unterbrechung zu machen, um der BIBS bei der Umsetzung ihrer Anträge behilflich zu sein. Mehr gebe es dazu nicht mehr zu sagen, schließt der BIBS-Ratsherr.

FDP-Fraktionschef Daniel Kreßner zählt noch einmal im einzelnen die Investitionen in den Bereichen Soziales, Kinder, Jugend und Familie auf. Sie belegen in seinen Augen, dass man auch hier Vieles tue. Zudem wolle man auch ein “Haus der Kulturen” ins Leben rufen. Zusammen genommen sei man seitens der FDP mit dem Haushalt sehr zufrieden. Für das nächste Jahr hoffe er auf faire Debatten.

Grünen-Chef Holger Herlitschke kritisiert, dass man es in der Vergangenheit nicht geschafft habe, neue Einnahmenquellen zu generieren. Stattdessen sei der OB aber ein Meister im Geld ausgeben gewesen, wenn es denn nur dem “Image” gedient hätte. Die Millionen für Otto IV nennt der Grüne als Beispiel. Und: Zwar nehme man außerdem zur Zeit keine neuen Schulden auf, mache aber im Grunde mit den PPP-Projekten neue “verdeckte Schulden”. BIBS-Ratsherr Rosenbaum habe vorhin schon darauf hingewiesen, wie in Teilen Linken-Chef Sommerfeld auch. Zusammenfassend könne man sagen, “dies ist ein Haushalt der Show-Effekte” und der Selbstgerechtigkeit. Seine Mutter sage zu so etwas immer: “Vorne hui, hinten pfui!”

Dann gibt SPD-Chef Pesditschek die Schlusserklärung für seine Fraktion ab. Er hätte sich schon gewünscht, wenn die SPD-Anträge von den Mehrheits-Fraktionen auch einmal inhaltlich diskutiert worden wären, äußert sich Pesditschek sichtlich verärgert. Das sei ohne Stil gewesen. In einer Gesamtbetrachtung komme er als SPD-Chef zu
dem Schluss: 1. Die Politik unter OB Hoffmann sei “schleichender Substanzverzehr”. 2. Sinnvolle antizyklische Finanzpolitik mache man überall, nur nicht in Braunschweig. 3. Kredite fänden sehr wohl statt, wenn auch nicht bei der Stadt, sondern bei einer städtischen Gesellschaft. Fazit Pesditschek: Die Schwarz-Gelben sind nicht zukunftsfähig.

Als letzter Redner kommt CDU-Fraktionschef Wolfgang Sehrt ans Rednerpult. Der Haushalt schnüre ein Gesamtpaket, das alle Bereiche umspanne, so Sehrt. Man überlasse den Nachfolgegenerationen keinen Schuldenberg. Dafür stehe die CDU. Keine der Privatisierungen könne man ernsthaft als gescheitert ansehen. Die Kürzungen im Kultur- und Sozialbereich seien ein “Solidarbeitrag” gewesen, das “Schloss” ein “wichtiger identitätsstiftender Faktor” für die Menschen in der Stadt und in der Region. Nach einer langen Aufzählung von – in seinen Augen – Erfolgen unter CDU/FDP und OB Hoffmann, schließt Sehrt mit einem Dank in Richtung Verwaltung und insbesondere in Richtung Stadtrat Stegemann.

Ratsvorsitzender Karl Grziwa lässt ab 22.35 Uhr über den Haushalt 2011 gemäß der Anlage “0” abstimmen.
Das bedeute, dass man über 26 Einzelanträge abstimmen müsse, bevor es um die Gesamtvorlage gehe.
(Die Abstimmung über die Einzelanträge werden hier später im Einzelnen nachgereicht)

Abstimmung über die Gesamtvorlage der Verwaltung
>> mehrheitlich angenommen

TOP 27.6
Sanierung des Braunschweiger Hauptbahnhofes
– Antrag der SPD (Ds. 1761/11)

>> mehrheitlich abgelehnt

TOP 27.7
Maßnahmenkatalog gegen Kinderarmut
– Antrag der SPD (Ds. 1762/11)

Antrag von CDU-Ratsherrn Martin Weißeno zur Geschäftsordnung auf Überweisung in den Fachausschuss

>> mehrheitlich angenommen

TOP 27.8
Handlungskonzept zur Prävention von Kinder- und Familienarmut
– Antrag der Linken (Ds. 1758/11)

Gisela Ohnesorge beantragt für die Linke die Überweisung ihres eigenen Antrages in den Fachausschuss, wie zuvor mit dem SPD-Antrag bereits geschehen.

>>mehrheitlich angenommen

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 22.57 Uhr

 

Grundsatzbeschluss zur Agnes-Miegel-Strasse

Grundsatzbeschluss zur Umbenennung der Agnes-Miegel-Strasse nötig!

Nachdem sich der Stadtbezirksrat Stöckheim-Leiferde am 03.02.2011 mit der Umbenennung Agnes-Miegel-Strasse befasst hat, ohne eine Empfehlung auszusprechen und von der Kulturdezernentin Frau Dr. Anja Hesse im Kulturausschuss am 11.02.2011 mitgeteilt wurde, die Verwaltung werde von sich aus keine weiteren Schritte unternehmen, muss der Rat am 31.05.2011 nun einen Grundsatzbeschluss zur Umbenennnung der Agnes-Miegel-Strasse fassen. Das hat die BIBS-Fraktion beantragt, nachdem alle Fakten und Aspekte zur Person “Agnes Miegel” in Gremien und Presse ausreichend gewürdigt wurden.

Antrag der BIBS-Fraktion
Pressemitteilung der BIBS-Fraktion
vom 11.02.2011

Besonders befremdlich erscheint für die BIBS-Fraktion allerdings, dass der CDU-Bezirksbürgermeister Joachim Dauer Miegels Verehrung von Adolf Hitler offenbar als unproblematisch ansieht: “Agnes Miegel hat nichts unrechtes getan. Sie hat gute Gedichte über Ostpreußen verfasst.” Diese Äußerung des CDU-Politikers stellt eine absolut unpassende Verharmlosung dar. Der Kulturredakteur Martin Jasper hatte am 10.02.2011 kurz und knapp festgehalten: “Ein demokratisches Gemeinwesen sollte eine Agnes-Miegel-Straße nicht haben. Ohne Wenn und Aber.”

Presse:
Zweite Runde im Nazi-Straßen-Streit, ndr 1 Niedersachsen vom 16.02.2011
Nazi-Namen: Celle benennt Straßen um, ndr 1 Niedersachsen vom 13.02.2011
Braunschweig: BIBS fordert Grundsatzbeschluss zur Agnes-Miegel-Straße, BZ vom 12.02.2011
Das Schicksal ist eine Wanderdüne, BZ vom 10.02.2011
Mehrheit im Bezirksrat will an Agnes-Miegel-Straße festhalten, BZ vom 01.02.2011

weitere Informationen

 

Kostenexplosion beim Flughafenausbau

Kostenexplosion beim Flughafenausbau: 1,66 Mio. Euro Mehrkosten für Braunschweig

Die Gesamtkosten für den Flughafenausbau belaufen sich nun schon auf über 38,8 Mio. Euro, das ist eine Kostensteigerung von insgesamt rund 4 Mio. Euro, – und für Braunschweig steigen die Kosten nun um satte 16,7 Prozent: So lange wie möglich hat die Verwaltung versucht, die wahren Kosten der Stadt Braunschweig für die Flughafenerweiterung zu verschleiern. Erst im Nachversand vom Montag, den 31.01.2011 zur Finanzausschusssitzung vom 03.02.2011 teilt Stadtrat Stegemann nun in der Vorlage „2. Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau des Flughafens (Ds. 14128/11)“ mit, dass seitens der Stadt Zahlungen in Höhe von 11,6 Mio. Euro zu leisten seien.

In der ursprünglichen Finanzierungsvereinbarung  von 2005 (Ds. 9835/05) waren die anteiligen Kosten der Löwenstadt noch mit 9,939 Mio. Euro beziffert worden. Die Zahlen in dieser Vereinbarung hatte noch bis vor wenigen Monaten Erster Stadtrat Lehmann im Rat als „gültig“ bezeichnet. Zitat Lehmann, Ratssitzung vom 21.09.2010: „Bis heute ist keine geänderte Finanzierungs- und Durchführungsverordnung vorgenommen worden.“

Mit Empörung und Zorn nimmt die BIBS-Fraktion diese Kostenexplosion zur Kenntnis. „Eine Überraschung sind diese Zahlen nicht, vielmehr sehen wir uns in unseren Befürchtungen bestätigt und das Ende der Fahnenstange ist damit wahrscheinlich noch gar nicht erreicht“, kommentiert Peter Rosenbaum. Der BIBS-Ratsherr hatte die Verwaltung immer wieder aufgefordert, die Ratsgremien und die Öffentlichkeit endlich über die wirklichen Zahlen aufzuklären. „Aber selbst dafür fehlt der Verwaltung am Ende noch der Mut!“, kritisiert Rosenbaum die intransparente Vorlage: „Die tatsächlichen, gravierenden Mehrkosten müssen sich die Ratsmitglieder aus dieser verspäteten und überfälligen Vorlage nämlich in Millionen und Prozent immer noch selber heraus rechnen!“

Grund: Die Zahlen in der so genannten 2. Finanzierungsvereinbarung werden nicht ein einziges Mal in Relation zu den Zahlen der Ursprungsvereinbarung gesetzt.  Die Mehrkosten von 1,66 Mio. Euro versucht Hoffmanns Verwaltung also selbst in dieser Vorlage noch bis zum Schluss zu umschiffen. Wahrscheinlich mag er den Braunschweiger Bürgern die nackten Zahlen nicht zumuten, die den Wolfsburger Bürgern für ihre Stadt bereits seit Donnerstag letzter Woche bekannt sind.

Weiteres
Flughafenausbau: Endgültige Kosten bleiben weiter im Dunkeln! (24.08.2010)Flughafenausbau: VW stand Fördergeldern im Wege! (24.08.2010)
Stadt: “Noch keine Baumaßnahmen im Querumer Forst” (14.05.2010
Ersatzzahlungen statt Aufforstung auch für den Querumer Forst? (27.02.2010