Die Ratssitzung wird mit etwas Verspätung um 11h09 von Ratsherrn Jürgen Wendt (CDU) eröffnet. Er sitzt dem Rat bis zur Wahl des neuen Ratsvorsitzenden vor.
Mitteilungen
Bildung der Fraktionen und Gruppen und Benennung der Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden (Ds. 11987/11)
TOP 2
Verpflichtung und Pflichtenbelehrung der Ratsmitglieder gem. §§ 60 und 43 NKomVG (Ds. 11991/11 und Anlage)
Oberbürgermeister Dr. Hoffmann nimmt die Verpflichtung vor.
TOP 3
Wahl der oder des Ratsvorsitzenden und Bestellung ihrer oder seiner Stellvertreterinnen oder Stellvertreter (Ds. 14674/11)
Während die Ratsmitglieder noch ihre Verpflichtungserklärungen unterschreiben, schlägt der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Wendroth Karl Grziwa als Ratsvorsitzenden vor, der dies auch akzeptiert. Udo Sommerfeld (Linke) beantragt die geheime Abstimmung. Nun wird geheim abgestimmt, die Ratsmitglieder werden in alphabetischer Reihenfolge einzeln zur Wahl nach vorne gerufen.
Das Ergebnis der Wahl: 44 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen, eine Enthaltung. Karl Grziwa bedankt sich für die Wahl. Anschließend bittet der neue Ratsvorsitzende die Ratsmitglieder, sich von den Plätzen zu erheben und des kürzlich verstorbenen ehemaligen Oberbürgermeisters Bernhard Ließ zu gedenken.
Dann unterbreitet Grziwa zwei Vorschläge für Vertreter: Kai Florysiak (SPD) und Helmut Blöcker (Grüne).
–> mehrheitlich angenommen
BIBS-Dringlichkeitsantrag
Peter Rosenbaum bringt einen Dringlichkeitsantrag zum Thema Eckert & Ziegler ein. Es soll eine Veränderungssperre verhängt werden, damit die Firma sich nicht erweitern kann. Holger Herlitschke kündigt Zustimmung für die Grünen an. Er sieht die Dringlichkeit als gegeben an und möchte darüber debattieren. Udo Sommerfeld kündigt auch für die Linken Zustimmung an. Je nachdem, wie die Antwort der Verwaltung auf die BIBS-Anfrage laute, werde man dem Inhalt zustimmen oder nicht. Klaus Wendroth teilt mit, dass die CDU nicht zustimmen werde. Er bittet darum, den TOP zum nächsten Rat einzubringen.
–> Dringlichkeit bei Fürstimmen der Grünen, Linken, Piraten und der BIBS mehrheitlich abgelehnt
Dann bringen die Piraten eine Dringlichkeitsanfrage ein. Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann begründet die Dringlichkeit.
–> Dringlichkeit bei Gegenstimmen der CDU mehrheitlich anerkannt – er wird unter TOP 19.2 behandelt
Abstimmung über geänderte Tagesordnung: –> angenommen
Im Anschluss werden Ratsmitglieder für 10 oder mehr Jahre Ratsmitgliedschaft geehrt.
TOP 4
Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig (Ds. 14682/11)
BIBS-Änderungsantrag (Ds. 1982/11), Änderungsantrag der Linken (Ds. 1985/11), Änderungsantrag der Piraten (Ds. 1988/11 und ausführliche Version), interfraktioneller Änderungsantrag CDU/Grüne/SPD (Ds. 1979/11)
Manfred Pesditschek (SPD) schlägt vor, die Änderungsanträge sämtlich auf die nächste Ratssitzung zu vertagen.
–>einstimmig angenommen
Vorlage der Verwaltung
–> einstimmig angenommen
TOP 5
Einspruch gegen die Gültigkeit der Kommunalwahl am 11.09.2011 – Wahlprüfungsentscheidung (Ds. 14658/11 und Anlage eins, zwei)
–> zurückgezogen
TOP 6
Bildung des Verwaltungsausschusses (Ds. 14661/11 und Anlage)
–> einstimmig beschlossen
TOP 7
Wahl von bis zu drei ehrenamtlichen Stellvertreterinnen oder ehrenamtlichen Stellvertretern des Oberbürgermeisters (Ds. 14662/11)
Die Fraktionen schlagen Friederike Harlfinger (CDU), Annegret Ihbe (SPD) und Cornelia Rohse-Paul (Grüne) vor. Linken-Chef Udo Sommerfeld beantragt geheime Abstimmung. Somit sind drei einzelne Wahlgänge nötig.
Ergebnis der Wahl von Friederike Harlfinger:
44 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen
Ergebnis der Wahl von Annegret Ihbe:
45 Ja- Stimmen, 6 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen
Ergebnis der Wahl von Cornelia Rohse-Paul
39 Ja-Stimmen, 11 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen
Da die drei geheimen Abstimmungen im Rahmen dieses TOPs insgesamt exakt eine Stunde Zeit beansprucht haben, unterbricht Ratsvorsitzender Grziwa nach diesem Tagesordnungspunkt um 13 Uhr 10 die Sitzung für eine Mittagspause bis 13 Uhr 50 Uhr.
TOP 8
Bildung von Ausschüssen nach §§ 71 und 73 des Nds. Kommunalverfassungsgestzes (Ds. 1467/11 und 1. Ergänzung)
Ausschüsse
Alle Fraktionen haben für die insgesamt 13 Ausschüsse ihre Ausschussmitglieder benannt und eingereicht. Ratsvorsitzender Karl Grziwa fragt ob der Ausschüsse einzeln nach, ob es jetzt noch Änderungen gegeben habe. (Es handelt sich um folgende 13 Ausschüsse: Ausschuss für Integration, Kultur, Bau, Feuerwehr, Finanzen, Grünflächen Jugendhilfe, Planung und Umwelt, Schulen, Soziales, Sport, Wirtschaft und Umlegung) Es liegen keine Änderungen vor.
Ausschussvorsitzende
Auch hier liegen keine Änderungen vor.
Abstimmung über die Vorlage und 1. Ergänzung:
–> einstimmig angenommen
TOP 9
Bildung des Ältestenrates (Ds. 14675/11)
–> einstimmig angenommen
TOP 10
Hauptsatzung der Stadt Braunschweig (Ds. 14681/11)
Änderungsantrag der Linken (Ds. 1986/11)
Udo Sommerfeld bringt den Änderungsantrag ein, spricht sich jedoch dafür aus, nur den zweiten Teil des Linken-Antrages heute abzustimmen, weil der erste Teil eigentlich zusammen mit der Geschäftsordnung, die heute nicht debattiert wurde, beschlossen werden sollte. Erster Stadtrat Carsten Lehmann teilt mit, dass der Linken-Antrag, öffentliche Bekanntmachungen “in einem öffentlichen Printmedium und auf der Internetseite” bekannt zu machen, nicht hinreichend sei. Holger Herlitschke beantragt, auch den zweiten Teil des Antrags auf die nächste Ratssitzung zu verschieben.
–> Antrag auf Verschiebung in die nächste Ratssitzung mehrheitlich angenommen
–> Vorlage angenommen
TOP 11
Neufassung der Satzung über den Ersatz von Verdienstausfall, Auslagen, Aufwandsentschädigung, Fahr- und Reisekosten (Entschädigungssatzung) (Ds. 14694/11)
Der Verwaltungsausschuss hat in seiner Sitzung am Vormittag eine Ergänzung empfohlen, über diese wird abgestimmt.
–> angenommen
TOP 12
Bestellung von zwei städtischen Vertretern als Mitglieder des Grundstücksverkehrsausschuss (Ds. 14630/11)
–> bei einer Enthaltung angenommen
TOP 13
Entsendung bzw. Wahl von Vertretern der Stadt in Gesellschafterversammlungen oder der Gesellschafterversammlung entsprechende Organe (Ds. 14683/11)
–> bei einer Enthaltung angenommen
TOP 14
Entsendung und Benennung von Aufsichtsratsmitgliedern, Verwaltungsratsmitgliedern sowie Konsortialausschussmitgliedern (Ds. 14677/11)
–> einstimmig angenommen
TOP 15
Wahl von Vertreterinnen und Vertretern der Stadt in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes “Großraum Braunschweig” (Ds. 14677/11 und 1. Ergänzung)
Die FDP benennt Ingo Schramm, die Piratenpartei Oliver Schönemann.
–> angenommen
TOP 16
Vertreterinnen oder Vertreter der Stadt in Organen des Vereins Braunschweigische Landschaft e.V. (Ds. 14646/11)
–> einstimmig angenommen
TOP 17
Bestellung von VertreterInnen der Stadt in Organisationen und Einrichtungen
1. VertreterInnen sowie StellvertreterInnen der Stadt im Verwaltungsausschuss des Staatstheaters
2. VertreterInnen der Stadt im Vorstand der Jüdel-Stiftung (Ds. 14646/11 und Anlage eins, zwei)
Jüdel-Stiftung: Björn Hinrichs (CDU), Kate Grigat (SPD)
–> einstimmig angenommen
TOP 18
Wahl einer Vertreterin bzw. eines Vertreters der Stadt in die Mitgliederversammlung des Forschungsflughafens Braunschweig e.V. sowie einer Stellvertreterin bzw. eines Stellvertreters (Ds. 14647/11)
Stellvertreter Annegret Ihbe (SPD), der Vertreter wird nachbenannt.
–> beschlossen
Anfragen
TOP 19.1
Planungsstand Bauvorhaben Firma Eckert & Ziegler – Anfrage der BIBS-Fraktion (Ds. 1576/11)
BIBS-Chef Peter Rosenbaum weist auf die lange Geschichte der Firma und ihrer Vorgänger (Buchler, Amersham, etc.) hin und verweist auf die aktuell geplante Expansion der Firma. Der Firmengeschäftsführer habe die Pläne in der vergangenen Kalenderwoche Besuchern freizügig vorgestellt. Der Verwaltung würden die Umbaupläne vorliegen, de
swegen möge sie jetzt den Bürger endlich mit ihren Antworten reinen Wein einschenken. Stadtbaurätin Maren Sommer antwortet, man kümmere sich um die Sorgen der Bürger oder auch des Gewerbeaufsichtsamtes aber auch um Firmeninteressen. Ein Gespräch habe es zuletzt im Mai 2011 gegeben, es gebe aber bis heute weder Bauantrag noch Bauvoranfrage.
Auf die Nachfrage von BIBS-Ratsherrn Rosenbaum, ob die Verwaltung die Zusage geben könne, zumindest bis zur nächsten Ratssitzung im Dezember der Firma keine zwischenzeitliche Genehmigung für irgendeine bauliche Veränderung zu erteilen erwidert ihm Sommer, dass sie keine Garantie geben könne. Der Rat würde parallel informiert werden.
Dringlichkeitsanfrage der Piraten
Die Verwaltung antwortet durch Ersten Stadtrat Carsten Lehmann dahingehend, dass man die Telekommunikations- und email-Dienste nur für die dienstliche Nutzung anbiete. Deshalb gälten eingeschränkte Datenschutzrichtlinien – nicht die Richtlinien für kommerzielle Dienste. Die bisherigen Fraktionen hätten die Kontrollmöglichkeiten der Daten so akzeptiert, die im Übrigen nur einem limitierten Kreis von sieben Personen vorbehalten seien. Das Angebot sei also mit diesen Einschränkungen eben so gegeben. Das könne man annehmen, müsse man aber nicht.
Errichtung einer 5. IGS
TOP 20.1
Bürgerbefragung zur Einrichtung einer 5. IGS in Braunschweig – Antrag der CDU (Ds. 1973/11)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1975/11)
TOP 20.2
Errichtung einer 5. IGS – interfraktioneller Antrag SPD, Grüne, BIBS, Linke, Piraten (Ds. 1970/11)
TOP 20.3
Errichtung einer 5. IGS – Antrag der SPD (Ds. 1964/11)
Änderungsantrag der SPD
–> zurückgezogen
TOP 20.4
Errichtung einer 5. Integrierten Gesamtschule – Antrag der BIBS-Fraktion (Ds. 1960/11)
Aus diesem BIBS-Antrag wurde im Schulausschuss Punkt 6 “Fortschreibung des Schulentwicklungsplans” einstimmig angenommen.
–> zurückgezogen
Die Anträge der Fraktionen werden im Anschluss gemeinsam debattiert.
Grünen-Ratsfrau Elke Flake spricht sich gegen die Bürgerbefragung in diesem Falle aus, da nicht alle Bürger sondern lediglich die “Betroffenen”, also die Eltern, befragt werden müssten, Gisela Ohnesorge (Linke) stellt sich als nächste Rednerin bezüglich der Bürgerbefragung ob eines Schulentwicklungsplans die Sinnfrage. Die Linke halte das für “absolut Nonsens!” SPD-Ratsherr Christoph Bratmann verweist auf die gemeinsamen Wahlversprechen der Fraktionen, die den interfraktionellen Antrag eingebracht hätten. Das Schulzentrum Heidberg würde durch die 5. IGS unstrittig aufgewertet werden. Er appelliert an die CDU, dem Antrag auch zuzustimmen und “dem allgemeinen Bundestrend” zu folgen und wirbt für die Bürgerbefragung zum Thema Schulentwicklungsplan.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum erinnert an die Debatten um die 4. IGS im Jahr 2009 und hofft, dass heute die 5. IGS beschlossen wird, “trotz aller Mätzchen”. CDU-Ratsfrau Anke Kaphammel habe damals noch zwischen “Elternwunsch und Elternwille” unterscheiden wollen. Nunmehr liege bei der 5. IGS der Elternwille ganz klar vor und der Elternwunsch auch, die Anmeldezahlen würden das deutlich ausdrücken und sprächen für sich. Der Rat würde jetzt mit seiner Entscheidung Bürgerwillen und Bürgerwunsch für eine 5. IGS umsetzen.
Anke Kaphammel (CDU) meint, die anderen Fraktionen hätten die Bürgerbeteiligung doch immer “wie eine Monstranz” vor sich hergetragen. Jetzt seien sie gegen die Bürgerbefragung. “Wovor haben sie denn Angst?” ruft sie den Ratsmitgliedern zu.
“Es sitzt hier keiner im Raum, der die fünfte IGS nicht will”, betont dann Freidemokratin Juliane Lehmann, den Standort Heidberg lehne sie aber weiterhin ab. “Nicht so, nicht jetzt und nicht dort!”, stimmt ihr CDU-Ratsherr Thorsten Köster zu.
SPD-Fraktionschef Manfred Pesditschek erinnert daran, dass bereits im Rahmen der Debatten um die vierte IGS der Süden als benachteiligt erwähnt worden sei, schon damals habe der Standort Heidberg auf der Tagesordnung gestanden. Im Übrigen gehe in den Augen der SPD sowieso “der Zug in Richtung zweigliedriges Schulsystem – IGS und Gymnasium”. Möge es doch so sein, mögen die Systeme doch im Wettkampf miteinander streiten, meint der Sozialdemokrat, eine ideologische Diskussion sei da nicht nötig.
Gerald Heere (Grüne) unterstellt der CDU, sie wolle mit ihrer Bürgerfragung “nur verzögern”, das sei ein taktisches Manöver. Auch mit der Bürgerbefragung wegen eines Schulentwicklungsplanes habe er ein Problem. Man müsse die Bürger schon “am Anfang mitnehmen” und sie nicht “erst am Ende befragen”.
BIBS-Fraktionschef Peter Rosenbaum wendet sich noch einmal in Richtung Ratsfrauen Kaphammel und Lehmann und weist darauf hin, dass sie in der Vergangenheit ihre Fragen und Nöte, die sie hier schilderten, überhaupt nicht geäußert oder gestellt hätten. Er erinnert sie an ihre Wortbeiträge im damaligen Rat im Jahr 2009 zum damaligen Thema vierte IGS.
Grünen-Chef Holger Herlitschtke appelliert an CSDU und FDP, endlich die “Grabenkämpfe” aufzugeben. Ihre Vorstöße seien nichts anderes als “Artenschutz für die Gymnasien”.
Antrag zur Geschäftsordnung von BIBS-Ratsherrn Rosenbaum, erst über den interfraktionellen Antrag zur 5.IGS abzustimmen.
–> mehrheitlich angenommen
Damit wird in der Reihenfolge TOPs 20.2., 20.1., 20.4. abgestimmt.
Abstimmung über TOP 20.2
–> mehrheitlich angenommen
(Anm.d.Verf.:
Damit ist die Einrichtung einer 5. IGS mit der neuen Ratsmehrheit beschlossen!
Abstimmung über TOP 20.1 (Ziffern einzeln)
TOP 20.3. und 20.4 zurückgezogen.
Pause ab 16Uhr23 bis 17 Uhr.
TOP 21
Wahl des Kreisjägermeisters und des Jagdbeirates (Ds. 14635/11)
–> einstimmig angenommen
TOP 22
Wertgrenzen (Ds. 14664/11)
–>mehrheitlich angenommen< /p>
TOP 24
Haushaltsvollzug 2011
hier: Zustimmung zu über- und außerplanmäßigen Aufwendungen und Auszahlungen bzw. Verpflichtungsermächtigungen gemäß §§ 89 und 91 (Ds. 14627/11)
–> einstimmig beschlossen
TOP 25
Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet “Schapener Holz u.a.” (Ds. 14618/11 und 1. Ergänzung und Anlage)
BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs kritisiert, dass der Naturschutzverband NABU in diesem Zusammenhang nicht beteiligt worden sei. Er beantragt deswegen die Rücküberweisung in den Planungs- und Umweltausschuss. Er glaube nicht, dass der NABU nicht beteiligt gewesen sei, erwidert ihm CDU-Ratsherr Hennig Brandes. Grünen-Chef Holger Herlitschke meint, solange das nicht ganz klar sei, solle der Vorgang noch einmal zurück in den Fachausschuss. Unter Zeitdruck stehe man ja wohl nicht. Manfred Pesditschek(SPD) schlägt vor, den TOP in die Dezember-Ratssitzung zu vertagen. Stadtbaurätin Sommer beantragt, den TOP an das Ende der Tagesordnung zu verschieben, da sie das Ganze gerade klären lasse.
–> Letzteres mehrheitlich angenommen
TOP 26
Zwölfte Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Regelung von Art und Umfang der Straßenreinigung in der Stadt Braunschweig (Straßenreinigungsverordnung) (Ds. 14539/11 und 1. Ergänzung)
–> einstimmig beschlossen
TOP 27
Wasserwerk Lamme; Einstellung der Trinkwassergewinnung und Aufhebung der Wasserschutzgebietsverordnung (Ds. 14559/11 und Anlage)
BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs verweist auch bei diesem TOP darauf, dass seines Wissens BUND und NABU nicht angehört worden seien. Der Aufgabe der Wassergewinnung könne er zwar zustimmen, nicht aber der Streichung des Wasserschutzgebiet-Statusses.
Karl Grziwa erklärt in seiner Funktion als Bezirksbürgermeister, dass der Wasserschutzgebiets-Status aufgehoben werden soll, da das Wasser schlecht und als Trinkwasser nicht verwendbar sei. Zudem habe der TÜV den Auftrag, Öltanks und Heizungen zu kontrollieren, was für die Anwohner zu hohen Kosten führe. Deshalb sei es sinnvoll, den Wasserschutzstatus aufzugeben.
Stadtbaurätin Sommer erläutert im Anschluss, dass in diesem Falle die Naturschutzverbände nicht hätten gehört werden müssen. Grünen-Ratsherr Herlitschke erachtet den Wegfall des Schutzgebietes als Problem. Er bittet die Verwaltung, bis zum nächsten Planungs- und Umweltausschuss zu klären, wie der Schutzstatus wieder erreicht werden könne.
–> Verwaltungsvorlage angenommen
TOP 28
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Steuerung von Vergnügungsstätten in der Innenstadt” (Ds. 14620/11 und 1. Ergänzung und Anlage)
–> einstimmig angenommen
TOP 29
Vorhabenbezogener Bebauungsplan “Am Mascheroder Holz 1” (Ds. 14584/11 und Anlagen eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn)
–> bei einer Enthaltung angenommen
TOP 30
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Efeuweg” (Ds. 14607/11 und Anlage eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht)
–> bei einer Enthaltung angenommen
Anträge
TOP 31.1
Sicherheit am Bahnübergang Steinriedendamm – Anträge der BIBS-Fraktion (Ds. 1967/11 und Änderu
ngsantrag)
BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs bringt den Antrag für die BIBS-Fraktion ein. Er verweist darauf, dass der Bahnübergang “höchst unsicher” sei. Durch die Sperrung der Grasseler Straße habe zudem der Verkehr zugenommen. 13700 Fahrzeuge pro Tag, darunter Schwerlastverkehr, passierten den nicht durch eine Schranke gesicherten Übergang. Der letzte tödliche Unfall, bei dem im Frühjahr ein 10jähriger Junge ums Leben kam, sei auch dadurch zu Stande gekommen, weil der Lokführer den Jungen nicht habe rechtzeitig sehen können. Das eingeleitete Planfeststellungsverfahren dauere mit vier Jahren zu lange. Man müsse jetzt handeln und verhindern, dass weitere Unfälle geschehen. Die Stadt habe die Möglichkeit, verkehrslenkende Maßnahmen durchzuführen wie z.B. Piktogramme o.ä. Das Planfeststellungsverfahren müsse beschleunigt werden.
Holger Herlitschke (Grüne) meint, es sei bereits in den vergangenen Sitzungen des Bauausschusses ausgiebig über die Thematik gesprochen worden. Er beantragt die Überweisung in den Bauausschuss. Auch Christdemokrat Henning Brandes spricht sich für die weitere Behandlung im Fachausschuss aus. Er meint, dass der Rat hier nicht mit so etwas “belastet” werden sollte. Udo Sommerfeld ist der Meinung, dass man dem zweiten BIBS-Antrag zustimmen könne, unterstützt aber auch den Antrag der Grünen, noch einmal im Bauausschuss darüber zu reden. Das Thema sei ihm wohl lästig, erwidert Peter Rosenbaum auf den Vorwurf von Hennig Brandes, er, Rosenbaum, habe Ratsherrn Wolfgang Büchs wohl nicht richtig über die bisherigen Beratungen informiert.
–> Überweisung in den Bauausschuss einstimmig angenommen
TOP 31.2
Einrichtung weiterer Ganztagsschulen – interfraktioneller Antrag von SPD, Grünen, BIBS, Linken und Piraten (Ds. 1971/11)
CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wendroth bittet um Unterbrechung der Sitzung wegen Beratungsbedarfes. Ratsvorsitzender Grziwa unterbricht für eine Pause bis 18 Uhr.
Einwohnerfragestunde
Bürgerfrage von Herrn Ralf Beyer und
Antwort von Stadtbaurätin Maren Sommer
Stadtbaurätin Sommer teilt anschließend zu TOP 25 mit, die Naturschutzverbände seien beteiligt worden. BIBS-Ratsherr Dr. Wolfgang Büchs bemerkt, er habe aber erfahren, dass es einen “Postformfehler” auf dem Wege der Übermittlung der Aufforderung zur Stellungnahme vom Umweltamt zum NABU gegeben habe, weswegen er nicht involviert worden sei.
–> Rücküberweisung in den Fachausschuss angenommen
Rückkehr zu TOP 31.2
Gisela Ohnesorge (Linke) betont, dass die Umsetzung dieses Antrages eine sinnvolle Investition sei. Christoph Bratmann bittet um Untersützung des Antrages, allerdings dürfe auch der Landkreis Gifhorn nicht aus der Verantwortung gelassen werden. Heute gehe es zunächst einmal nur darum, den Ganztagsbetrieb zu beschließen und nicht schon über konkrete Investitionssummen zu entscheiden.
Cornelia Rohse-Paul bedauert, dass es bislang keinen Schulentwicklungsplan gibt. Diese Planung müsse man nun auch mit den Nachbarn durchführen. Anke Kaphammel (CDU) meint, dass von den drei Schulen des Antrages zwei “unstrittig” seien, nämlich die Grundschule Hinter der Masch und die Nibelungen-Realschule. Bezüglich des Lessinggymnasiums argumentiert sie, dass die CDU hier auf die Zusicherung des Landkreises Gifhorn Wert lege, dass auch in den nächsten Jahren Schüler auf die Braunschweiger Schulen kommen. Man müsse als Rat den Haushalt und die städtischen Belange berücksichtigen.
Schuldezernent Ulrich Markurth betont, dass man bereits rund 5 Mio. Euro in die Sanierung des Lessinggymnasiums gesteckt habe. Es gebe nun noch zwei Braunschweiger Gymnasien ohne Ganztagsbetrieb: die Kleine Burg und das Lessinggymnasium. Die Schüler seien es leid, dass sich zwei Gebietskörperschaften um die Zuständigkeit streiten würden, so Markurth in Replik auf Anke Kaphammel.
Das Lessinggymnasium sei lange die größte Schule in Braunschweig gewesen, so der Schuldezernent, da könne man nicht einfach eine andere Schule an diesem Standort errichten. Deswegen wolle man jetzt das Lessinggymnasium so erhalten, das sei auch seiner Meinung nach die Stoßrichtung des vorliegenden Antrages. Man würde dann sehr intensiv mit dem angenommenen Antrag “als Faustpfand” mit Gifhorn verhandeln können.
Anke Kaphammel kündigt dann Zustimmung für die CDU an.
–> einstimmig angenommen
Ende der Ratssitzung um 18h41.