Transportstudie Schacht Konrad

Deutliche Mehrheit für Überarbeitung der Transportstudie Schacht Konrad

Der Bahnhof Beddingen bei Geitelde/Stiddien im Braunschweiger Stadtgebiet spielt in den Planungen für das geplante Endlager Schacht Konrad eine zentrale Rolle: So soll der Bahnhof als „Übergabebahnhof” für den auf dem Schienenweg ankommenden Atommüll fungieren, der dort für die letzte Strecke in den Schacht auf LKW umgeladen werden soll.

Diese Planungen sind – obwohl das Stadtgebiet betroffen ist – bislang weitgehend der Braunschweiger Öffentlichkeit verborgen geblieben.

In diesem Rahmen wurde Anfang 2010 von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) die „Transportstudie Schacht Konrad von 1991” vorgelegt. Die dort vorgelegten Ergebnisse wurden in der Folge im Auftrag der Stadt Salzgitter durch das Gutachterbüro „intac” überprüft und man kommt hierin zu dem Schluss, dass durch die GRS-Transportstudie keine ausreichende Bewertung der Auswirkungen der Abfalltransporte zum geplanten Endlager Konrad möglich ist.

Die BIBS-Fraktion hat für den Planungs- und Umweltausschuss am 15.05.2013 und den Rat am 30.05.2013 einen Antrag gestellt, der eine Überarbeitung der Anfang 2010 offiziell vorgelegten Studie fordert und der bereits am 17.04.2013 vom Rat der Stadt Salzgitter einstimmig angenommen wurde.

Auf dieser Grundlage forderte die Stadt Salzgitter mit einem einstimmigen Votum das Bundesumweltministerium auf, im Interesse einer maximalen Sicherheit der Bevölkerung die “Transportstudie Schacht Konrad” neu erstellen zu lassen.

Im Planungs- und Umweltausschuss am 15.05.2013 wurde der BIBS-Antrag nun ohne Gegenstimme und mit einer Enthaltung von CDU-Ratsherr Björn Hinrichs angenommen. Der Rat wird am 30.05.2013 entscheiden.

Presse:
Diskussion um Schacht-Konrad-Studie: Klare Ausschuss-Mehrheit für Antrag der Braunschweiger BIBS-Fraktion, Radio Okerwelle vom 16.05.2013
Atommüll-Transporte ins Endlager Schacht Konrad – Braunschweiger BIBS-Fraktion fordert neue Sicherheitsstudie, Interview mit BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs auf Radio Okerwelle vom 14.05.2013
Von weißen Flecken, Th 44 und Schacht Konrad, BZ (Salzgitter) vom 18.04.2013
Gutachter: Konrad-Transportstudie reicht nicht aus, BZ (Salzgitter) vom 06.02.2013

 

Mathe-Olympiade am 04.05.2013

Heiderose Wanzelius hat die Mathematik-Olympiade 2008 ins Leben gerufen und in der ersten Runde der fünften Auflage haben dieses Jahr 32 000 Grundschüler teilgenommen.

Die Endrunde fand nun am 04.05.2013 im Audimax der TU Braunschweig statt. Daran haben über 300 Dritt- und Viertklässler aus Niedersachsen teilgenommen.

Am Ende wurde die Grundschule Gliesmarode knapp vor der Grundschule Klint (beide aus Braunschweig) als beste Schule ausgezeichnet.
BIBS-Ratsherr Henning Jenzen überreichte den Siegerpokal.

Wir gratulieren allen Siegern!

Schüler schnupperten einen Tag Uni-Luft, BZ vom 06.05.2013

 

OB Hoffmann verurteilt

“Bürgermeister muss Ratsmitglieder umfassend informieren”

Hoffmann hatte der BIBS-Fraktion und den Piraten Akteneinsicht und Auskünfte zu Verträgen mit dem umstrittenen „Stadtmäzen“ Borek verweigert. Das Verwaltungsgericht untersagte dem Oberbürgermeister am 25.4.2013 dieses Vorgehen. Es folgte damit der Auffassung der BIBS, die vor Gericht geltend gemacht hatte, diese Einsicht sei geeignet, „Schlamperei, Korruption und Begünstigung der Verwaltung“ entgegen zu wirken. Das Gericht stellte fest: „Nur wenn die Ratsmitglieder so umfassend wie möglich unterrichtet sind, können sie … (ihre)… Aufgaben effektiv erfüllen.“ Darüber hinaus, so das Gericht, könne der Rat „seine umfassende Pflicht, den OB zu überwachen, nicht ausreichend erfüllen, wenn Informationsrechte von der Benennung eines konkreten Anlasses abhingen“.

Pressemitteilung des Verwaltungsgerichtes Braunschweig vom 25.04.2013

Schriftliche Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts

Die Tatsache, dass dieses Urteil über die Stadtgrenzen Braunschweigs hinaus von Bedeutung ist, spiegelt sich denn auch im Medienecho wider:

Bürgermeister muss Ratsmitglieder umfassend informieren, Neues aus Braunschweig und Wolfsburg vom 25.04.2013
Bürgermeister müssen Ratsmitgliedern Akteneinsicht gewähren, Bild.de vom 25.04.2013
Schlappe für Braunschweigs Oberbürgermeister, Radio Okerwelle vom 25.04.2013
Bürgermeister müssen Ratsmitgliedern Akteineinsicht gewähren, t-online.de vom 25.04.2013
Verwaltungsgericht: Die Verwaltung hat ohne Einschränkung zu dienen, braunschweig spiegel vom 25.04.2013
Bürgermeister müssen Ratsmitgliedern Akteneinsicht gewähren, Goslarsche Zeitung vom 25.04.2013
Bürgermeister müssen Ratsmitgliedern Akteneinsicht gewähren, Buxtehuder Tageblatt vom 25.04.2013
Bürgermeister müssen Ratsmitgliedern Akteneinsicht gewähren, Nordsee-Zeitung vom 25.04.2013
BIBS und Piraten feiern Erfolg im Verwaltungsgericht, BZ vom 25.04.2013
Rathaus muss Auskunft geben, TAZ vom 26.04.2013
Oberbürgermeister darf Anträge auf Auskunft von Ratsmitgliedern nicht wegen unzureichender Begründung ablehnen, kostenlose-Urteile.de vom 26.04.2013
Die Auskunftspflicht des Bürgermeisters gegenüber Ratsmitgliedern, jurablogs.com vom 26.04.2013
Gericht hat Rechte sehr weit ausgelegt“, nb vom 28.04.2013
Kontrolle geht vom Volk aus“, nb vom 28.04.2013
“Wir wollen mehr Demokratie wagen” – auch in Braunschweig, braunschweig spiegel vom 29.04.2013
Schlappe für Braunschweigs Oberbürgermeister, Radio Okerwelle vom 26.04.2013

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Ruhfäutchenplatz

Mehr Pfosten für den Ruhfäutchenplatz

2008 hatte die damalige BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius erstmals auf die Gefährdungen durch Autos hingewiesen, die aus Richtung Münzstraße kommend, verkehrswidrig die in die Dankwardtstraße hineinragende Nase überqueren, um schneller auf die Casparistraße oder den Marstall zu gelangen.

Im Planungs- und Umweltausschuss vom 04.02.2009 wurde in Antwort auf den nochmaligen Hinweis der BIBS-Ratsfrau auf die Gefahren am Ruhfäutchenplatz angekündigt, dass die Polizei diesen Bereich zukünftig verstärkt überwachen werde.

Im Planungs- und Umweltausschuss am 05.10.2011 schließlich wurde in Antwort auf die BIBS-Anfrage mitgeteilt, dass man Verbesserungsmöglichkeiten in diesem Bereich prüfen werde.

Fast 1 1/2 Jahre später dann das offenkundige Resultat dieser Prüfung: Im Planungs- und Umweltausschuss am 06.02.2013 verkündet die Verwaltung in einer mündlichen Mitteilung, dass die Pfostenreihe im Bereich des Ruhfäutchenplatzes kurzfristig verlängert werden soll. Schon wenig später, in der ersten Märzwoche 2013, wird die Maßnahme dann auch realisiert:

Flughafen Braunschweig / Wolfsburg

Die Flughafenerweiterung

Im Zeitraum von August 2011 bis zur offiziellen Inbetriebnahme am 18.10.2012 wurde die verlängerte Start- und Landebahn 23mal von VW, viermal vom DLR und einmal von einem anderen Unternehmen genutzt: Für 28 Starts und Landungen in 19 Monaten wurden über 39 Mio. Euro ausgegeben und weit über 40000 Bäume im Querumer Forst gefällt…

Der Beginn der Erweiterungsarbeiten startete am 08.01.2010 mit den Baumfällungen im Querumer Forst. Die BIs luden daraufhin vor Ort zu den Waldspaziergängen ein, die weit über 500mal stattfanden! Ohne diesen Dauerprotest wäre es nie zur Aufdeckung der vielen Verstöße gegen den Planfestellungsbeschluss, die Finanzierungstricksereien, den Eremitenfund usw. gekommen.

Ereignisse:
Finanzierungs- und Durchführungsvereinbarung (19.02.2013)
Bauausschuss kassiert Abstufung der Grasseler Straße (30.11.2011)
Flughafenausbau-Kosten bleiben vorerst weiter im Dunklen (06.10.2011)
Verwaltungsgericht: Auflagen der Stadt zum Teil rechtswidrig (06.10.2011)
Richterin: Grasseler Straße gehört noch den Bürgern! (08.04.2011)
Schließung der Grasseler Strasse: Vortäuschung falscher Tatsachen (04.03.2011)
Kostenexplosion beim Flughafenausbau (31.01.2011)
Endgültige Kosten bleiben weiter im Dunkeln (24.08.2010)
VW stand Fördergeldern im Wege (24.08.2010)
Stadt: “Noch keine Baumaßnahme im Querumer Forst” (14.05.2010)
Zukünftige Verkehrsführung der Grasseler Strasse (10.03.2010)
Wölbäcker im Querumer Forst (05.03.2010)
Weber: “Landebahnverlängerung auf 2100 Meter prüfen (05.03.2010)
Ersatzzahlungen statt Aufforstung auch für den Querumer Forst (27.02.2010)
Offener Brief an die Landeskirche (13.01.2010)
Rodungen des Querumer Forstes auch am Sonntag (11.01.2010)
Rodungen des Querumer Forstes trotz ungeklärter Eigentumsverhältnisse! (08.01.2010)
Die BIBS fragt die Verwaltung, die BZ antwortet (07.01.2010)
Schonfrist für 60.000 Bäume im Querumer Forst (07.10.2010)

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg vom 20.05.2009 bestätigte im wesentlichen den Planfeststellungsbeschluss. Die Möglichkeit der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig abgewiesen.

Bis zur Urteilsverkündung 2009 + Hintergrundinformationen zum Flughafen

Dokumente:
Planfestellungsbeschluss vom 15.01.2007
schriftliche Urteilsbegründung des OVG Lüneburg (20.05.2010)

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Biologische Vielfalt in Kommunen

Braunschweig wird “Kommune für biologische Vielfalt”

Bereits für den Planungs- und Umweltausschuss am 15.02.2012 und die Ratssitzung am 28.02.2012 hatte die BIBS-Fraktion beantragt, dass Braunschweig die Deklaration “Biologische Vielfalt in Kommunen” unterzeichnet und dem gleichnamigen Bündnis beitritt. Damals hatte sich nur eine Mehrheit für die Unterzeichnung der Deklaration gefunden.

Der Einsatz für die biologische Vielfalt ist für viele Städte und Gemeinden in Deutschland ein wichtiges Anliegen. Dies gilt natürlich auch für Braunschweig. Auf Initiative der BIBS-Fraktion wird die Stadt Braunschweig nun dem Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ beitreten. Dies hat der Rat im Rahmen seiner Haushaltsberatungen entschieden. Bereits im Frühjahr 2012 hatte Braunschweig eine gleichlautende Deklaration unterzeichnet, die mittlerweile von weit über 200 Städten und Gemeinden von ganz unterschiedlicher Größe aus dem ganzen Bundesgebiet unterzeichnet wurde. Als sich am 1.2.2012 60 Kommunen beim Gründungstreffen in Frankfurt/Main zum Bündnis zusammenschlossen, mochte sich Braunschweig noch nicht zum Beitritt bewegen lassen. Dies hat sich nun geändert: mit der Annahme des Haushaltes 2013 wurde auch der BIBS-Antrag auf Beitritt Braunschweigs – der zuvor schon im Planungs- und Umweltausschuss und auch im Finanzausschuss dem Rat zur Annahme empfohlen wurde – positiv beschieden!

Das Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ soll Städte und Gemeinden bundesweit dazu motivieren, Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt in den Bereichen Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich, Arten und Biotopschutz, Nachhaltige Nutzung sowie Bewusstseinsbildung und Kooperation zu realisieren. Darüber hinaus sprechen sich die unterzeichnenden Kommunen mit der Deklaration dafür aus, sich in einem kommunalen Bündnis für biologische Vielfalt zusammenzuschließen. Wichtigstes Ziel des Bündnisses ist der gemeinsame Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt in den Kommunen. In diesem Sinne soll das Bündnis eine Plattform für die interkommunale Zusammenarbeit bilden, die inhaltliche Arbeit in den Kommunen unterstützen und kommunale Interessen und Bedürfnisse in politische Prozesse hinein vermitteln.

 

Schadstoffbelastungen Mittelweg/Ludwigstraße

Die am 28.02.2013 von der Verwaltung in einer Pressemitteilung und Mitteilung an den Planungs- und Umweltausschuss am 06.03.2013 veröffentlichten und erwähnten, gefährlichen Altlasten am Mittelweg sind der Stadt seit Jahren bekannt: Bereits 2006 berichtete die Verwaltung in einer nichtöffentlichen Mitteilung über Altlasten in Braunschweig.
Daraufhin fragte BIBS-Ratsherr Wolfgang Büchs im Planungs- und Umweltausschuss vom 06.06.2012 nach und erhielt die Antwort, dass eine Gefährdung von Menschen nicht zu befürchten sei.

Erst am 28.02.2013 gab die Verwaltung in einer Mitteilung und Pressemeldung bekannt: “Bodenverunreinigung auf dem Grundstück Mittelweg 11 festgestellt”.

Im Interview “Umwelt braucht Verstärkung!” – Fünf Minuten für Wolfgang Büchs in der BZ am 04.03.2013 bedauert unser BIBS-Ratsherr, dass es zunächst in der Antwort auf die BIBS-Anfrage geheißen habe, es bestehe keine Gefahr, während nur wenige Monate später nun das Büro der Lebenshilfe doch habe gesperrt werden müssen.

Presse:
Umwelt braucht Verstärkung! – Fünf Minuten für Wolfgang Büchs, BZ vom 04.03.2013
Es dauerte fünf Jahre, bis der Verursacher gefunden wurde, BZ vom 01.03.2013
Stadt und Eigentümer auf Suche nach Verursachern, BZ vom 28.02.2013
Gefährliche Altlast am Mittelweg entdeckt, BZ vom 28.02.2013

 

Finanzausschuss für Reparatur der “Hortenrolltreppen”

Finanzausschuss votiert für Reparatur der “Horten-Rolltreppen”!

Am Ende siegt die Vernunft bei der Mehrheit der Mitglieder des Finanzausschusses am 28.11.2013, als es um die Abstimmungen zu den so genannten Fahrtreppen im HortenTunnel geht. Dem Ausschuss liegen zu dem Thema zwei Anträge vor: Ein Antrag der CDU, der den Abriss („Rückbau“) der Rolltreppen und den Bau eines Fahrstuhles zum Inhalt hat und ein Antrag des Stadtbezirksrates Innenstadt, der die Reparatur („Sanierung“) der Rolltreppen und somit die „unverzügliche Wiederherstellung der Funktionalität aller vier Fahrtreppen“ fordert. Zwischenzeitlich hatte die Verwaltung in einer Mitteilung am 29.10.2013 mehrere Varianten zur Umgestaltung des Bohlwegtunnels vorgelegt.

Piraten und Grüne hatten mit ihrem Abstimmungsverhalten im Bauausschuss am 5. November noch dafür gesorgt, dass der CDU-Antrag angenommen und der Stadtbezirksratsantrag abgelehnt wurde, zum Finanzausschuss haben die beiden Fraktionen ihre Meinung nun glücklicherweise geändert: Durch Enthaltungen und Fürstimmen der beiden Fraktionen (neben den feststehenden Fürstimmen der BIBS und der SPD) wird der vernünftige, kostengünstige Sanierungs-Antrag des Stadtbezirksrates zum Haushalt 2014 knapp angenommen (6/4/1), der CDU-Abriss-Antrag wird knapp abgelehnt(4/5/2).

Somit wird am Ende für eine geringe Summe, die überhaupt erst durch eine Akteneinsicht des Ratsherrn Peter Rosenbaum der BIBS-Fraktion ans Tageslicht kam, Vorhandenes instandgesetzt statt teuer abgerissen und der Antrag des Stadtbezirksrates (der im Übrigen identisch ist mit dem BIBS-Antrag vom 13.08.2013) findet zum Glück noch eine späte, wenn auch knappe Mehrheit bei den Mitgliedern der Fraktionen des Rates und beendet diese unnötige, monatelange Rolltreppen-Debatte. mehr…

 

Finanzausschuss vom 31.01.2013

Vor Beginn der Haushaltsberatungen wird zunächst über die Anträge von BIBS-Fraktion und SPD zum Weiterbetrieb des Freibads Waggum beraten: Nach langem Zögern hatten sich auch die Grünen im Vorfeld für den Erhalt ausgesprochen:

Mehrheit im Rat steht – Freibad Waggum ist gerettet!, BZ vom 20.01.2013

Die BIBS-Fraktion hatte den Antrag zum Weiterbetrieb des Freibads eingebracht, nachdem die Verwaltung die vom Rat am 20.11.2013 geforderten Zahlen vorgelegt hatte. Auch die SPD hat im Januar den Erhalt beantragt, woraufhin die Verwaltung mit ihrer letzten Mitteilung nochmals versucht, den Zustand des Bades schlecht zu reden und die Sanierung teuer zu rechnen.

Zu Beginn der Sitzung schlägt Ausschussvorsitzender Manfred Pesditschek (SPD) vor, den SPD-Antrag abzustimmen, da dieser ausführlicher sei. Peter Rosenbaum (BIBS) stimmt diesem Verfahren zu. Carsten Müller erklärt anschließend für die CDU, dass man am Ratsbeschluss von 2007 festhalte, der ja ein Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Bades bedeutete, bei dem man eben auch beschließen musste, die “auffallend überkommenen” anderen Bäder zu schließen. Zudem habe man dem Förderverein ja auch signalisiert, dem Weitebetrieb zuzustimmen, wenn dieser die Trägerschaft übernehme. Da der Förderverein das Angebot ausgeschlagen habe, werde man dem Weiterbetrieb nicht zustimmen. Peter Rosenbaum erwidert, die CDU solle in sich gehen und bedenken, dass die Übertragung der Trägerschaft auf Vereine nicht immer die günstigste Variante sei.
Anschließend wird abgestimmt: bei sieben Fürstimmen (SPD drei Stimmen, Grüne zwei, Piraten eine, BIBS eine – die Linken haben kein Stimmrecht) und vier CDU-Gegenstimmen wird der Antrag angenommen!

Finanzierungs- und Durchführungsvereinbarung zum Flughafenausbau
Nach langer Zeit hat die Verwaltung nun die 2. Finanzierungs- und Durchführungsvereinbarung zur Flughafenerweiterung vorgelegt. Obwohl VW seinerzeit als Gesellschafter der Flughafengesellschaft ausgetreten war mit der Begründung, man würde sonst die Förderung gefährden, taucht der Weltkonzern in Förderbescheid der NBank ebenso auf wie in der neuen Finanzierungsvereinbarung. Diese Verflechtung ist ebenso beanstandenswert wie genannte 1,8 Mio. Euro zur Finanzierung der Ostumfahrung – denn diese ist bekanntlich nicht genehmigungsfähig. Gefördert werden soll sie aber dennoch…

Auf die Frage Peter Rosenbaums (BIBS), wie es sich denn nun mit dem Bau des Rad- und Wirtschaftsweges östlich um das Flughafengelände und der im Förderbescheid genannten, mit rund 1,7 Mio. Euro förderungsfähigen Ostumfahrung verhalte, antwortet die Verwaltung, dass man um Nachsicht bitte, dass die Bezeichnung “Ostumfahrung” noch im Förderbescheid auftauche. Korrekt gewesen wäre vielmehr, den Posten als “verkehrliche Folgemaßnahmen” zu bezeichnen…

Nun solle ein Radweg (Kosten rund 700.000 Euro) und ein Wirtschaftsweg (Kosten: 1 Mio. Euro) gebaut werden. Die Verwaltung erklärt, dass mittlerweile rund 60% der Leistungen, die im Förderbescheid stünden, erbracht worden seien, 3/4 der Summe sei bereits ausgezahlt worden. Die Förderung der RESA durch VW tauche nicht im Förderbescheid auf, da es sich um eine “private Finanzierung” handele.

Abstimmungsergebnis: CDU, SPD dafür, Grüne und BIBS dagegen, Piraten enthalten sich. –> Vorlage angenommen

BIBS-Anträge zum Haushalt 2013

ÖPNV in Braunschweig
Die Verwaltung soll eine Potentialanalyse erarbeiten, die darlegt, welche Verlängerungen des Straßenbahnnetzes möglich sind (z.B. in Richtung Rautheim und die Anbindung der nördlichen Stadtteile).
–> da im Planungs- und Umweltausschuss bereits abgelehnt, keine erneute Abstimmung (somit insgesamt abgelehnt)

Unterstützung von Asse-II-Koordinationskreis (A2K) und AG Schacht Konrad
Die Stadt ist nach Annahme des BIBS-Antrags Ende 2011 Mitglied der AG Schacht Konrad und Unterstützer des A2Ks. Nun wurde eine dauerhafte finanzielle Förderung bei der Stadt beantragt, die BIBS und Linke unterstützend mit ihrem Antrag befürworten. Peter Rosenbaum stellt den Antrag erneut zur Abstimmung, da SPD und Grüne im Planungs- und Umweltausschuss nicht zustimmen wollten, da ihnen von der AG Schacht und dem A2K keine detaillierte Finanzübersicht vorgelegen habe. Dies wurde dann aber nachgeholt. Daraufhin erklärt Gerald Heere für Grünen, man werde den Antrag ablehnen, da die AG Schacht Konrad und der A2K dieser Aufforderung nur “sehr eingeschränkt” gefolgt seien. Mehrfach habe sein Fraktionsvorsitzender mit ihnen versucht zu sprechen, es habe aber keine Bewegung auf seiten der AG Schacht Konrad und des A2Ks gegeben. Im übrigen fügt er hinzu: “Diese Gruppierungen sprechen kaum noch untereinander”. Peter Rosenbaum widerspricht dieser Erklärung der Grünen vehement. Carsten Müller (CDU) setzt nach, in dem er in Erinnerung ruft, dass die Stadt ja der AG Schacht Konrad beigetreten sei und den A2K unterstütze. Er bittet die Verwaltung, sich Einblick in die Interna zu verschaffen und in einer Ratsmitteilung darzulegen, “wie sich dieser Verein untereinander denn verhält”.
Der Antrag wird mit einer BIBS-Fürstimme und Gegenstimmen von SPD, CDU, Grünen und Pirat abgelehnt.

Biodiversität in Braunschweig stärken!
Die Stadt soll dem Bündnis “Biologische Vielfalt in Kommunen” beitreten. Der Jahresbeitrag würde 1.200 Euro betragen. Die BIBS-Fraktion hatte einen ähnlichen Antrag bereits im Rat am 28.02.2012 eingebracht, dort wurde allerdings nur die Unterzeichnung einer Deklaration beschlossen.</p >

Klimaschutz in Braunschweig stärken!
Die Stadt soll wieder dem Klimabündnis beitreten.
Beide Anträge werden nicht erneut abgestimmt, sondern es wird der Abstimmung im Planungs- und Umweltausschuss gefolgt – beide Anträge werden mehrheitlich angenommen.

Gedrucktes Hand- und Fernsprechverzeichnis (HuF)
Das Adressenverzeichnis war 2010 abgeschafft worden, um Haushaltsmittel einzusparen. Carsten Müller (CDU) schlägt vor, die eventuellen Ausgaben zum Druck des HuF mit einem Sperrvermerk zu versehen und dem Verwaltungsausschuss vorzulegen. Dann zieht er den CDU-Antrag, der zunächst ein Konzept und Kostenermittlung forderte, zurück. Dem BIBS-Antrag wird daraufhin (mit einem Sperrvermerk versehen) mit nur einer Gegenstimme (Piraten) zugestimmt.

Zusammen mit anderen Fraktionen werden u.a. folgende Zuschussanträge behandelt:
– Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft e.V. (angenommen)
– Theater Fadenschein (angenommen)
– LOT-Theater für eine theaterpädagogisches Zentrum (angenommen)
– Interkultureller Garten in Rühme (angenommen)
– Nähwerkstatt Jahnstraße (angenommen)
– Behinderten-Beirat Braunschweig e.V. (angenommen)
– Frauenberatungsstelle (angenommen)
– Frauen- und Mädchenberatung (angenommen)
– Cura e.V. (angenommen)
– Mütterzentrum e.V. (angenommen)
– AIDS-Hilfe e.V. (angenommen)
– Beratung für Familien, Erziehende & junge Menschen e.V. (angenommen)
– Mondo X (angenommen)
– Umweltzentrum e.V. (angenommen)
– fun-Hondelage e.V. (angenommen)
– Verkehrswacht e.V. (angenommen)

Abschließend stimmt der Ausschuss der “zwingenden Ansatzveränderung” zu, 100.000 Euro, die ursprünglich für Projekte freier Träger im Rahmen des “Kulturprojektes 1913-2013” gedacht waren, für Marketingzwecke dem Braunschweiger Stadtmarketing zu geben.
–> Angenommen mit den Fürstimmen von SPD und CDU bei Enthaltung der Piraten sowie Gegenstimmen von BIBS und Grünen.

 

Verweigerte Akteneinsichten

Verweigerte Akteneinsichten: BIBS-Fraktion erhebt Klage

Big Brother is watching you: Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann will in der Stadt mehr Überwachungskameras installieren. Was für andere gilt, gilt noch lange nicht für ihn. Hoffmann will Braunschweiger Bürger überwachen, sich selbst aber nicht auf die Finger schauen lassen: Dem obersten Verwaltungsbeamten, dem meistenteils die politische Mehrheit abhanden gekommen ist, bleibt noch sein Verwaltungsapparat, in dem er schalten und walten möchte, wie es ihm beliebt. Somit kommt ihm das von der Kommunalverfassung verankerte Recht, welches den gewählten Vertretern und Fraktionen ein Akteneinsichtsrecht gewährt, natürlich nicht unbedingt entgegen.

Dennoch ist es ein demokratisches Grundrecht, dass politisch geführte Verwaltungen nicht das tun und lassen können, wie es ihnen beliebt, sondern dass sie einer Überwachung unterliegen. Diese Kontrollfunktion übernehmen nun einmal auch die politischen Fraktionen.

In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, dass der Oberbürgermeister der BIBS-Fraktion dieses Recht verwehrt hat: insbesondere die zwischen Verwaltung und Richard Borek abgeschossenen Verträge dürfen nicht eingesehen werden. Es drängt sich die Frage auf, was diese so Wichtiges und Schützenswertes enthalten. Was hat der oberste Verwaltungsbeamte hier zu verbergen?

Die Ablehnung erfolgte jedenfalls mit einer fadenscheinigen, nicht hinnehmbaren Begründung, das “weder in der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang Probleme diskutiert” wurden, noch seien “sie aktuell Debattengegenstand in den Gremien.”

Die BIBS-Fraktion hat gegen die wiederholte Ablehnung nun Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht.

Presse:
Thema Akteneinsicht: über Klage wird im März entschieden, BZ vom 25.01.2013
BIBS klagt gegen Stadt wegen Akteneinsicht, BZ vom 14.01.2013