Kita “Turm” in Lehndorf

Kita “Turm” in Lehndorf soll geschlossen werden

Am 31.01.2017 gab die Verwaltung bekannt, dass die Kita in Lehndorf geschlossen werden soll. Die Verwaltung begründet diese Entscheidung damit, dass die Grundschule nebenan durch die Schließung die Nachmittagsbetreuung um 20 Plätze erweitern könnte, um die Schulkind-Eltern zu entlasten.

Das Gesetz legt fest, das Schüler nicht in den gleichen Räumen betreut werden dürfen, in denen sie Unterricht haben. Allerdings gilt das Gesetz erst ab 10 Stunden Betreuung. Die Betreuung von nur 9,5 Stunden ist aber zulässig. Nun argumentiert die Verwaltung, dass der freiwerdende Platz auch für Unterrichtsräume benötigt wird, da einige andere Räume für eine Mensa wegfallen müssten.

Die Eltern der Kindergartenkinder sind schockiert und empört. Es geht nicht nur um die Lage, denn die Eltern betonten, dass sie mit der Kita vor Ort sehr zufrieden sind und deshalb den Kindergarten absichtlich ausgewählt haben. Auch gibt es keine wirklichen Alternativen. Eine mögliche Ausweichkita im Madamenweg erscheint zunächst als einzige Alternative. Aber: die Anmeldefrist für Kindergärten ist längst abgelaufen. Weiterer Kritikpunkt: es ist schon seit Jahren bekannt, dass die Nachmittagsbetreuung in Lehndorf komplett überfordert ist und mehr Plätze erforderlich sind. Die Linke hat zum Jugendhilfeausschuss am 06.04.2017 beantragt, dass es künftig eine Alternative in Lehndorf geben soll. Alternativ sollen die Plätze zwei Jahre vorgehalten werden.

Die BIBS-Fraktion hat zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 06.04.2017 weitere Informationen von der Verwaltung angefordert:

1. Wie sollen die Räume, die geschlossen werden sollen, künftig genutzt werden?2. An welchen Standort / in welchen Räumen soll die für einen Ganztagsbetrieb der Grundschule Lehndorf unabdingbare Mensa ihren Platz finden?
3. Wie viele Kinder, die derzeit die Kita „Turm“ in Lehndorf besuchen, wohnen im direkten Umfeld der Kita, also im Stadtteil Lehndorf?
4. Woher stammen die Kinder, die derzeit die Kita „Turm“ besuchen?
5. Existiert eine Warteliste der Kita Lehndorf für Kinder, die keinen Platz dort bekommen haben und wenn ja, wieviele Kinder stehen auf der Liste?
7. Wie wird sich der Bedarf an Kita-Plätzen im Stadtteil Lehndorf in den nächsten Jahren entwickeln?
8. Wie wird sich in den nächsten Jahren die Altersstruktur im Stadtteil Lehndorf entwickeln?

Kulturausschuss vom 16.12.2016

Die BIBS-Fraktion setzt sich für kulturelle Vielfalt ein. Im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft vom 16.12.2016 werden im Rahmen der Haushaltsberatungen für das Jahr 2017 auch einige BIBS-Impulse verhandelt:

Denkmal Grauer Bus

2015 gastierte das mobile Denkmal für die “Euthanasie”-Opfer des Nationalsozialismus auf dem Vorplatz des ECE-Einkaufszentrums (vor dem Eingang zum Kulturinstitut). Im Anschluss an die Gedenkfeierlichkeiten regten die Künstler an, ein dauerhaftes Denkmal auch in Braunschweig zu errichten und präsentierten der Verwaltung mehrere mögliche Realisierungsvarianten.

Die Verwaltung soll auf dieser Grundlage ein Konzept zur Umsetzung der von den Künstlern des “Grauen Busses” eingereichten Vorschläge zur Errichtung eines dauerhaften Denkmals erarbeiten und es den politischen Gremien anschließend zur Beschlussfassung vorlegen.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Büchs ändert den Antrag in der Sitzung ab: “Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept zur Errichtung eines dauerhaften Denkmals in Erinnerung an die so genannten “Euthanasie”-Opfer im Dritten Reich und legt es den Gremien zu gegebener Zeit zur Beschlussfassung vor.” Dieser BIBS-Antrag wird angenommen.

Zuschuss für das Niederdeutsche Theater

Das Niederdeutsche Theater ist die zweitälteste Theatereinrichtung in Braunschweig, hat ca. 250 Abonnenten und führt normalerweise pro Spielzeit drei Produktionen auf. Um dem Theaterverein eine langfristige finanzielle Planungssicherheit zu garantieren, sollen nun die beantragten Fördermittel gewährt werden. Im Rahmen der städtischen Kontinuitätsförderung werden seit Jahren auch andere Theatereinrichtungen gefördert.

Diesen Antrag lässt der Kulturausschuss passieren. Er wird weiter im Finanzausschuss Ende Januar 2017 beraten.

Zuschuss für Radio Okerwelle

Seit nunmehr 19 Jahren besteht Radio Okerwelle als nichtkommerzielles Bürgerradio für die Stadt und Region Braunschweig. Die Berichterstattung ist ein wichtiger Bestandteil des Miteinanders in der Stadt. Zur Sicherstellung des Sendebetriebs und ihres satzungsgemäßen Auftrages benötigt Radio Okerwelle eine dauerhafte städtische Förderung.

Im Ausschuss einigt man sich darauf, dem Verein einen Mieterlass (wie von der SPD beantragt) und ihm eine Förderung in Höhe von rund 12000 Euro zu gewähren.

Sozialausschuss vom 14.12.2016

In den Fachausschüssen des Rates wird der Haushalt 2017 vorberaten. Den Anfang macht der Sozialausschuss vom 14.12.2016, der bereits einige BIBS-Impulse zum Haushalt des nächsten Jahres verhandelt.

Kinderarmut bekämpfen!

Keine Mehrheit fand der BIBS-Antrag, Kinderarmut in Braunschweig wirksam zu bekämpfen.
Der Rat hat am 18.12.2012 einstimmig das “kommunale Handlungskonzept Kinderarmut” beschlossen, das von der Verwaltung schrittweise umgesetzt werden soll. Finanzielle Auswirkungen ergaben sich bislang daraus kaum. Um Kinderarmut wirksam bekämpfen zu können, muss Geld in die Hand genommen werden. Das hat die BIBS-Fraktion beantragt: 250 000 Euro sollen jährlich zur Umsetzung des kommunalen Handlungskonzepts Kinderarmut verwendet werden. Bislang hat die Verwaltung von 2007 bis 2017 insgesamt lediglich 220 000 Euro veranschlagt.

Und dabei soll es nach dem Willen der meisten Fraktionen auch bleiben: Deutlich positionierte sich SPD-Ausschussvorsitzende Annette Schütze gegen den Antrag, in dem sie anführte, im Antrag seien keine konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut benannt. Mit den Fürstimmen von Astrid Buchholz (BIBS-Fraktion) und Gisela Ohnesorge (Linke), aber Gegenstimmen von SPD, CDU, AfD und Grünen wurde der BIBS-Antrag somit abgelehnt.

Die BIBS-Fraktion fordert, dass der Verein “Frauen- und Mädchenberatung bei sexueller Gewalt” eine dauerhafte Erhöhung der städtischen Förderung erhält. Dem wollte die Mehrheit des Ausschusses nicht folgen: Zumindest eine dreijährige Erhöhung der Bezuschussung wurde bei Fürstimmen von SPD, BIBS, Linken und Grünen (eine Gegenstimme AfD, drei Enthaltungen der CDU) angenommen.

Keine Unterstützung der AIDS-Hilfe!

Die Braunschweiger AIDS-Hilfe e.V. hat die Fraktionen gebeten, die städtischen Zuschüsse um 7000 Euro anzuheben. Dafür findet sich im Ausschuss keine Mehrheit! Noch nicht einmal der Vorstoß der BIBS-Fraktion, den Betrag einmalig auszuzahlen, wird vom Sozialausschuss angenommen. SPD, CDU, AfD stimmen dagegen, die Grünen enthalten sich. Angesichts deutlich steigender Neuinfektionsraten ein fatales Signal.

Seit einigen Jahren bietet die pro-familia-Beratungsstelle das Angebot “Teens plus babies – eine Gruppe für junge Schwangere und Mütter bis 21 Jahre” an. Um dieses sehr erfolgreiche Angebot erhalten zu können und Planungssicherheit zu erhalten, soll das Projekt eine leicht erhöhte, dauerhafte städtische Förderung erhalten.

Der BIBS-Antrag, diese Arbeit dauerhaft verstärkt zu fördern, findet eine Mehrheit von BIBS, Linken, SPD und Grünen. Die AfD stimmt dagegen, die CDU enthält sich.

Der Verein “Toleranz, Respekt und interkulturelle Vielfalt TRIVT e.V.” beantragt Fördermittel, damit sich die Begegnungsstätte Welcome House ART-Kurve zu einem Bürgerzentrum / Stadtteilladen für die Anwohner Kralenriedes entwickeln kann. Das Vorläuferprojekt am Steinriedendamm 14 läuft zum 31.12.2016 aus und die Begegnungsstätte läuft somit Gefahr, ihre wertvolle Arbeit im Bereich der Sozialarbeit in 2017 nicht fortsetzen zu können.

Die BIBS-Fraktion beantragt für den Verein nun finanzielle Unterstützung. Der Sozialausschuss lässt den Antrag passieren.

Wasserleitung für den Sinti-Platz

Die BIBS-Fraktion im Bezirksrat Weststadt (Tanja Bonnet und Heinz Stein) hatte beantragt, für den Wagenplatz am Madamenweg 94 endlich eine Wasserleitung zu verlegen. Dieser dann im Bezirk einstimmig gefasste Beschluss wurde vom Sozialausschuss nun vertagt. Zunächst soll eine Ortsbegehung des Bezirksrates abgewartet werden.

Planungs- und Umweltausschuss vom 14.12.2016

Grüne Vorstöße der BIBS-Fraktion im Planungsausschuss am 14.12.2016:

Biodiversitäts-Strategie für Braunschweig

Durch die Deklaration “Biologische Vielfalt in Kommunen” vom 22. Mai 2010 ist ein bundesweiter Prozess in Gang gesetzt worden, in dem die europäischen und nationalen Bestrebungen, die heimische Biodiversität zu erhalten bzw. zu fördern, auf die wichtigste und wirksamste Handlungsebene – nämlich den kommunalen Entscheidungsraum – bezogen werden. Der Rat der Stadt Braunschweig hat sich dieser Deklaration im Februar 2012 angeschlossen (z.Z. von mehr als 250 Kommunen unterzeichnet). Dem nationalen Bündnis “Kommunen für biologische Vielfalt” hat sich die Stadt Braunschweig in 2013 angeschlossen (z.Z. 115 Kommunen als Mitglieder).

Einige Kommunen sind nun den nächsten, folgerichtigen Schritt gegangen und haben die allgemeine Zielsetzung in ein mittel- und langfristiges Handlungskonzept überführt (“Biodiversitätsstrategie” oder ähnlich genannt; Handlungszeitraum 5-20 Jahre). Zu diesen zehn Kommunen gehören Berlin und Hannover, aber auch Gütersloh und Ingolstadt.

Für die Aufstellung einer solchen Biodiversitätsstrategie gibt es keine festen Richtlinien, jedoch einen informativen Werkstattbericht, für den auch das BfN (Bundesamt für Naturschutz) als Herausgeber zeichnet. Die Erarbeitungen der Stadtverwaltungen Gütersloh und Hannover haben einen Umfang von 50-70 Seiten. Sie gehen – und das ist hierbei die Absicht – durch ihre Vernetzung verschiedener Handlungsbereiche weit über die bisherigen Detailpläne, wie etwa einzelne Artenschutzkonzepte o.ä., hinaus.

Vorgeschlagen wird für Braunschweig, dass unter Federführung der Abteilung Umwelt verschiedene weitere relevante Abteilungen bzw. Fachbereiche mit ihrer Praxis und Sachkenntnis hinzugezogen werden. Zu nennen wären dabei vor allem der FB Stadtgrün, ferner insbesondere die Abteilungen für Stadtplanung, für Hoch- und Tiefbau und Verkehr und das Liegenschaftsamt (Verfügung über städtische Besitzflächen).

Der Planungs- und Umweltausschuss beschließt nach Diskussion, den BIBS-Antrag als “erledigt” zu betrachten, weil im Rahmen des Zukunftsbildes für Braunschweig (ISEK) bereits ein Handlungsauftrag enthalten sei, die Biodiversität in Braunschweig zu stärken.

Klimasparbuch für Braunschweig

Das sog. „Klimasparbuch“ wird vom Oekom-Verlag in Zusammenarbeit mit Regionen / Kommunen herausgegeben. Klimasparbücher gibt es schon deutschlandweit für ca. 30 Kommunen bzw. Regionen. In Kürze wird ein solches Klimasparbuch für Salzgitter erscheinen. Die redaktionelle Erstellung (Gestaltung, Texte) übernimmt grundsätzlich der o.g. Verlag, Eigenbeiträge aus dem Bereich der jeweiligen Kommune sind aber möglich.

Das „Klimasparbuch” ist ein handlicher, praxisorientierter Ratgeber und Stadtführer für den Klimaschutz vor Ort. Überzeugend daran ist, dass nicht nur die übliche Energiesparschiene bedient wird, sondern auch weitergehende klimarelevante Aspekte wie klimabewusste Ernährung sowie biotische Ansätze des Klimaschutzes (z.B. Vegetation => Urban gardening, Fassaden- und Dachbegrünung, Bodenschutz etc.) berücksichtigt werden. Das „Klimasparbuch“ nimmt die LeserInnen an die Hand und führt sie in ihrer Stadt, ihrem Landkreis oder ihrer Region dorthin, wo sie klimafreundlich einkaufen, essen und entspannen können und informiert über nachhaltige Initiativen und Beteiligungsmöglichkeiten.

Neben praktischen Tipps zu Klimaschutz im Alltag enthält das Klimasparbuch auch verbrauchernahe Anreize: regional zugeschnittene, attraktive Gutscheine und Rabattangebote für umweltfreundliche Produkte aus allen Lebensbereichen – von öko-fairer Kleidung und Bio-Nahrungsmitteln bis hin zum Car-Sharing. Durchschnittlich enthält jedes „Klimasparbuch“ 30 bis 40 Gutscheine. Sein Einsatz wird durch Informationsveranstaltungen für Verbraucher und regionale Öffentlichkeitsarbeit rund um die Klimaschutzbemühungen der beteiligten Partner flankiert.

Der BIBS-Antrag, ein solches Klimasparbuch für Braunschweig herauszugeben, wurde im Planungsausschuss einstimmig passieren gelassen. Im Finanzausschuss Ende Januar 2017 wird weiter über den Antrag beraten werden.

Weiteren Biologen einstellen!

Die BIBS-Fraktion fordert die Einstellung eines Biologen, der mit Umsetzung / Begleitung / Monitoring von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Rahmen von städtischen Bebauungsplänen betraut wird.
In der Diskussion wird deutlich, dass bislang im Umweltbereich der Stadt nur ein Biologe arbeitet (der bis Ende 2017 befristet auf BIBS-Antrag im letzten Haushalt eingestellt werden musste).

Eva Goclik vom BUND betont, dass ein solcher Biologe nötig sei, weil man in der Stadt 450 Ausgleichsflächen zu betreuen habe. Am Ende stimmt der Ausschuss gegen den BIBS-Antrag (CDU und SPD dagegen, AfD und Linke enthalten sich).

 

Quartier St. Leonhard

„Quartier St. Leonhard“: Projekt ohne Ratsbeschluss, Missachtung des Denkmalschutzes

Die BIBS-Fraktion kritisiert das Vorgehen zur Realisierung des geplanten, umfangreichen Neubauprojektes „St. Leonhard“ scharf. In der Braunschweiger Zeitung vom 9.11. war zu lesen, dass der „Startschuss am Leonhardplatz“ bereits erfolgt ist. Die Umsetzung des umfangreichen Neubauprojektes „St. Leonhard“ gegenüber der Stadthalle erfolgt an den politischen Gremien vorbei und soll entgegen den Einwänden der Niedersächsischen Denkmalschutzbehörde aus Hannover durchgeführt werden.

„Die politischen Gremien wurden lediglich zweimal beteiligt“, erklärt BIBS-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Büchs. „Ende 2015 in Form einer Mitteilung, was gemacht werden soll, und dann hat der Planungs- und Umweltausschuss beschlossen, dass die Verwaltung ermächtigt wird, einen städtebaulichen Vertrag auszuhandeln, in dem an die Projektentwickler Richard Borek Immobilien GmbH und die Richard-Borek-Stiftung städtische Flächen abgetreten werden, damit das sechsstöckige Gebäude noch näher an die Leonhardstraße heranrücken kann.“

Ein reguläres Bebauungsplanverfahren auf der Grundlage des Baugesetzes, das den BürgerInnen und politischen Gremien Beteiligung und Mitspracherecht einräumt, wurde von vornherein ausgeschlossen. „Das geplante soziale Projekt mag ja sehr zu begrüßen sein, aber hier werden grundlegende demokratische Prozesse einfach ausgehebelt, um einem Investor mit guten Kontakten zur Stadtverwaltung eben mal so eine millionenschwere Investition zuzuschustern“, empört sich der planungspolitische Sprecher der BIBS.

Fügt sich nicht ins Stadtbild ein: Neubauprojekt St. Leonhard

Gemäß Baugesetzbuch (§ 34) darf auf ein Bebauungsplanverfahren nur verzichtet werden, wenn sich das geplante Vorhaben in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und das Ortsbild nicht beeinträchtigt wird. „Man braucht sich doch nur einmal die Bilder anschauen, dann sieht man, dass diese Ausnahmeregelung hier überhaupt nicht anwendbar ist!“, so Büchs.

Auch hatte das niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Hannover mit Schreiben vom 2.11.2015 mitgeteilt: „Die Neubauten werden in großstädtischer Architektursprache und deutlichem Kontrast zum historischen Kontext gestaltet. Die stadträumlichen und objektbezogenen Neubaukubaturen ordnen sich der historischen Vierseitanlage nicht integrativ unter. […] Die neue Dominante an der Straßeneinmündung verändert die bestehende Hierarchisierung von Wohnhaus zu Wirtschaftsgebäuden, die Flachdachbaukörper verfremden den historischen Restaussagwert [sic] von Massivbauten mit Lochfassaden unter Satteldach. […] Die Positionierung der Neubauten im Hofinneren verringert den Hofcharakter und „öffnet“ die südliche Flanke der Vierseitanlage. Es wird angeregt, das südliche Gebäude zu drehen und sich insgesamt dem Kontext des Geschichtsortes mehr anzunähern.“

soll abgerissen werden: denkmalgeschützter südlicher Reitstall

In ihrer Mitteilung 15-01141 teilte die Verwaltung lapidar mit, dass man diese Empfehlung „verworfen“ habe.

„Auf Grund der weit zurückreichenden Geschichte und der besonderen Funktion als Siechenanstalt ist St. Leonhard zunächst ein sozialgeschichtliches Denkmal von für Braunschweig besonderem Rang. […] Weiterhin sind die Bauten der Klosterdomäne deutlich aufeinander bezogen gestaltet und angelegt; sie bilden mit ihren massiven Baukörpern, den einheitlichen Natursteinfassaden und den gestaltprägenden Steildächern ein baukünstlerisches Denkmal von seltener Flächenwirkung.“ (Informationsschrift der Stadt Braunschweig von 1999).

Der Reitstall von außen

„Wir fordern die Verwaltung hiermit auf, den kompletten Vertragstext zwischen Borek und der Stadt umgehend vorzulegen, damit wenigstens darüber noch demokratisch und transparent beraten werden kann.“

Die BIBS-Fraktion hat dazu für den Planungs- und Umweltausschuss am 23.11.2016 eine Anfrage und einen Antrag gestellt. Städtebauliche Verträge sollen in Zukunft den Gremien komplett zur Abstimmung im Originaltext vorgelegt werden und nicht nur in Auszügen.

BIBS-Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Wolfgang Büchs stand zu dieser Thematik Radio Okerwelle in einem Live-Interview am 16.11.2016 Rede und Antwort.

Die Verwaltung gab in ihrer Mitteilung an den Planungsausschuss vom 23.11.2016 ihre Stellungnahme ab.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 14.11.2016
Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 25.11.2016

 

Gedenken in Roselies

Am Wochenende des 20. und 21. August 2016 sind Vertreter der Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) der Einladung aus Belgien gefolgt und zum 102-jährigen Gedenken nach Roselies an die Sambre gereist, um der dort von Braunschweiger Truppen zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 getöteten Zivilisten mitzugedenken.

Gedenken am Denkmal für den hingerichteten Geistlichen Abbé Pollart in Roselies

Neben Vertreterinnen der Stadt Braunschweig und Abgesandten der französischen und deutschen Botschaften aus Brüssel nahmen auch Vertreter aus den französischen Städten Rouen und Cherbourg, deren Regimenter in der Schlacht von Roselies auch gegen das Braunschweigische 92er Regiment kämpften, an den vom „Comité du Souvenir“ organisierten Gedenkfeierlichkeiten teil.

Monument aux Morts (Roselies): v.l.n.r. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, Sebastian Barnstorf (BIBS), Virginie Geeraerts (Gemeinde Aiseau-Presles), Bürgermeisterin Annegret Ihbe (SPD).

Braunschweiger Soldaten hatten in Roselies am 22. August 1914 auch Zivilisten hingerichtet. In Gedenken an die auch von Braunschweiger Truppen begangenen Kriegsverbrechen legten Vertreter der BIBS am „Monument aux Morts“ und dem Denkmal für den erschossenen Abbé Joseph Pollart Kränze nieder.

Die Schule in Roselies soll 2018 eröffnet werden.

„Wir freuen uns, dass wir mit den vielen neu geknüpften Kontakten die von Oberbürgermeister Ulrich Markurth angekündigte Erinnerungspartnerschaft so mit Leben füllen und vertiefen können“, erklärt BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum. „Ich hoffe, dass wir nun bald auch eine belgische Delegation bei uns in Braunschweig begrüßen dürfen.“

vor dem “Monument aux Morts”: BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum und Bürgermeisterin Annegret Ihbe (SPD)

Weitere Fotos

Braunschweiger Vertreter zum Gedenken in Roselies, flanderninfo.be vom 23.08.2016
Die BIBS zum Gedenken in Roselies, regionalbraunschweig.de vom 22.08.2016

 

Mathe-Olympiade 2016

Die Organisatorin der Mathe-Olympiade, Heiderose Wanzelius, berichtet über den Tag der Endrunde am 28.5.2016:

“Es war schon ganz schön aufregend, den blauen Pokal, die vielen Medaillen und die 200 selbstgeknüpften Bonbonketten, befestigt an ausrangierten Köhs, auf die Bühne des Audi­max der TU Braunschweig zu balancieren. Da blieb‘s nicht aus, dass sich die eine oder ande­re Kette verknotete. Lalülala das war der Zeit­punkt für den Einsatz unserer Sanitä­terinnen. Im Handumdrehen hatten sie das Wirrwarr im Griff, zur Freude der 232 Jungen + Mädchen, die währenddessen über ihren Aufgaben brü­teten. Kaum einer ahnte zu jenem Zeitpunkt, ob er oder sie am Ende des Tages glücklicher Gewinner einer Medaille sein wür­de oder mit einer Bonbonkette getröstet werden müsste.”

Foto: MO-NI e.V.

Sei’s drum, für unsere Ricarda-Helfer/Innen stand zu diesem Zeitpunkt noch viel Arbeit an. Die größte Herausfor­de­rung stellte mal wieder die Begleitung zur Mensa dar. Es ist schon auf­regend, darauf acht­zu­geben, dass niemand verloren geht. Doch auch der Besuch des Natur­historischen Museums hat’s immer wieder in sich. Im Nullkommanichts tobten einige der Grundschüler in allen Etagen herum, be­tatsch­ten die Vitrinen und machten den Shop unsi­cher, in­dem sie sich mit Spinnen bewarfen bzw. Gummischlangen langzogen. Da war dann doch ein Aufatmen bei den Helfer/Innen zu spüren, als die Gruppen zu den Draußen­spielen wechsel­ten und sich am Stand des Jugendzentrums Gliesmarode mit der Rollen­rutsche ver­gnügten. Manche suchten im Anschluss Johannes Zylla auf, der sie zu einer Partie Schach her­aus­forderte. Fast schon vertraut war Silke Hahn vom Buchkaufhaus Graff, die traditionell einen Bücher- und Spielestand betreut und jede Menge Besucher/Innen beglückt.

Foto: MO-NI e.V.

Ein dickes Dankeschön auch an die Bläsercombo der Ricarda, die die Siegerehrung mit flotter Musik umrahmte. Leider war ihnen ihr Schlagzeuger abhanden gekommen, der den Rhythmus angeben sollten. Das Publi­kum war dennoch in guter Stimmung und als Höhe­punkt trat der Bassist  Dene Whitney mit einem fantastischen Solostück auf.

Nachdem Prof. Dr. Harald Löwe die vielen hundert Besucher mit seinem Vortrag über das „Große Einmaleins“ zu praktischen Übungen herausforderte, die Bürgermeisterin Cornelia Rohse-Paul die Grußworte der Stadt überbracht hatte, wurden die kleinen Rechenasse end­lich ge­ehrt. Da gab’s noch einmal viel zu tun. Unsere Ricarda-Schüler/Innen übergaben Ur­kun­den, Medail­len und Preise. Am Ende war’s ein Kommen und Gehen, die Bühne leerte und füllte sich mit vielen kleinen und großen Menschen.

Die Siegerklasse der GS Lamme. Hinten links Bürgermeisterin Cornelia Rohse-Paul, in der Mitte BIBS-Bezirksrätin Astrid Buchholz, rechts Andreas Sens, Landesbeauftragter MO-NI e.V.. Foto: MO-NI e.V.

Mit einem Schlag gegen den chinesischen Gong wurden die glücklichen Gewinner des heiß­ersehnten Pokals auf das Treppchen gebeten. In diesem Jahr freuten sich die Schüler der Grundschule Lamme, gefolgt von der Grundschule Edith Stein und der Grundschule Klint, die im letzten Jahr die Siegermannschaft stellten. Während die Menschenmassen nach der Siegerehrung den Heimweg antraten, war für die Helfer/Innen der Ricarda noch „action“ an­gesagt. Sie klappten die Tische zusammen und bauten die Stellwände ab, ver­stauten diver­se Utensilien in Kisten und Container, hängten Plakate ab …

Am Ende bleibt mir der Part, unseren dreißig Ricarda-Schüler/Innen ein ganz dickes Danke­schön auszusprechen. Ohne euch wäre die Veranstaltung so nicht möglich gewesen!” Heiderose Wanzelius

Foto: MO-NI e.V.

Presseecho zu Roselies

Das Roselies-Gedenken in der überregionalen Presse

Der belgische Redakteur Andreas Kockartz richtet in einer E-Mail an die BIBS-Fraktion persönliche Worte an die Braunschweiger:

“Sehr geehrte Braunschweiger,
Ich habe aufgrund ihrer Informationen und der beigefügten Bilder einen kleinen Beitrag zur neuen Geschichte zwischen Braunschweig und Roselies geschrieben und soeben auf unserer Webseite veröffentlicht:
http://deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/I.WK/1.2423673
Ich freue mich sehr über die Entwicklung, die sich da gerade zwischen ihnen und Roselies ergibt. Wie heißt es sich im Abspann des Films “Casablanca” so schön? “Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…” Ich würde mir wünschen, dass dies zwischen Braunschweig, Roselies und Rouen auch wirklich geschieht.

Viele Grüße aus Brüssel,
Andreas Kockartz
Redakteur flanderninfo.be”

Bürgermeister Jean Fersini (Aiseau-Presles) und der Repräsentant der französischen Stadt Rouen (rechts)Im belgischen Nachrichtenportal Flanderninfo berichtet er am 25.08.2015 über das Gedenken:

“Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreter der Stadt Braunschweig an den Gedenkfeiern in Aiseau-Presles teil. Dies zusammen mit Vertretern der französischen Stadt Rouen, deren 74er Regiment 1914 in der Schlacht von Roselies gegen das braunschweigische 92er Regiment kämpfte.
[…]
Ein Vertreter der Stadt Rouen regte an, dass man die Beziehung zwischen Roselies, Braunschweig und Rouen doch festigen und vertiefen möge.

Braunschweig ist damit die erste Stadt Niedersachsens, die den Mut hat, sich zur Vergangenheit ihrer Regimenter im August 1914 in Belgien zu bekennen, um freundschaftliche Beziehungen über diese Erinnerungspartnerschaft aufzubauen. Braunschweig und die Initiatoren der BIBS danken Roselies und Rouen dafür. Und wir von flanderninfo.be haben vor einem Jahr mit unserer Berichterstattung zu dieser schönen Geschichte ein kleines Steinchen beigetragen…”

Braunschweig: Gedenken in Roselies nach 101 Jahren, flanderninfo.be vom 25.08.2015

Wenn aus Feinden Freunde werden: Bürgermeisterin Annegret Ihbe (rechts) legt auf dem Soldatenfriedhof “Belle Motte” zum Gedenken an 4000 gefallene Franzosen einen Kranz nieder.Die “neue braunschweiger” berichtet:

“Es ist für Frau Kulturdezernentin Dr. Hesse und mich als Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig eine große Ehre, dass wir an dieser Gedenkveranstaltung teilnehmen dürfen“ – mit diesen Worten begann Bürgermeisterin Annegret Ihbe am Wochenende ihre Rede zur Gedenkfeier in Aiseau-Presles (dem ehemaligen Roselies). […]

Noch vor einem Jahr wusste kaum jemand, was es mit dem Namen ‘Roselies’ im südöstlichen Neubaugebiet Braunschweigs für eine Bewandtnis hat“, sagt Bibs-Fraktionsvorsitzender Dr. Wolfgang Büchs. „Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreter der Stadt an diesen Gedenkfeiern teil“, freut sich Büchs, „die gemeinsamen Gedenkfeiern am Wochenende waren äußerst bewegend und eindrucksvoll.“

“Für uns eine große Ehre”, nb vom 25.08.2015

Das Denkmal “Monuments des victimes cviles” in FarciennesDer “Braunschweig Spiegel” berichtet:

“Es war ein guter Tag – auch für Braunschweig. Seit über 100 Jahren gedenken Belgier und Franzosen gemeinsam der Toten aus dem 1. Weltkrieg, die in der Region fielen oder vom 92. Infanterieregiment ermordet wurden. Nun waren erstmals Braunschweiger und Braunschweigerinnen dabei, um erstmals gemeinsam der Toten zu gedenken. Dank der Stadt Braunschweig für diese im Grunde selbstverständliche Geste, Dank an Frau Ihbe für die bemerkenswerte Rede und Dank an die Belgier, die uns zur Gemeinsamkeit einluden. Letztendlich auch Dank an die Menschen, die in ihrer Recherche nicht nachließen, die Kampfhandlungen und Morde in und um Roselies aufzuklären. […] Nicht Stolz, sondern Dankbarkeit und Verpflichtung sollte uns alle erfüllen, dass beide große Deutsche zu europäischem Kulturgut geworden – ja, im Grunde Weltkulturerbe sind. Darauf lässt sich aufbauen. Roselies und Braunschweig haben einen großen Schritt aufeinander zugetan. Wir sollten einen Weg gehen – gemeinsam.”

Gedenken in Roselies getragen von Respekt, Braunschweig-Spiegel vom 23.08.2015

Bürgermeister Fersini (Aiseau) und Bürgermeisterin Ihbe (Braunschweig) am “Monument du 74e R.I.”

mehr über das Roselies-Gedenken

 

Gedenken in Roselies

Am 22./23.08.2015 ist eine Delegation der Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS), darunter die BIBS-Ratsherren Dr. Dr. Wolfgang Büchs und Peter Rosenbaum, zum 101-jährigen Gedenken nach Roselies in Belgien gereist, um der dort von Braunschweiger Truppen zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 getöteten Zivilisten mit zu gedenken.

Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreterinnen der Stadt Braunschweig an den Gedenkfeiern teil. Dies zusammen mit Vertretern der geschichtsträchtigen französischen Stadt Rouen, deren 74er Regiment in der Schlacht von Roselies gegen das braunschweigische 92er Regiment kämpfte.

Bürgermeister Jean Fersini (Aiseau-Presles) und Bürgermeisterin Annegret Ihbe (Braunschweig) am “Monument du 74e R.I.”

Braunschweiger Soldaten hatten in Roselies am 22. August 1914 auch Zivilisten hingerichtet. In einer bewegenden Rede betonte Bürgermeisterin Annegret Ihbe, dass die Stadt Braunschweig die schmerzlichen Erinnerungen mit Roselies teilen möchte. Auf belgischer und französischer Seite fand das Aufmerksamkeit und Anerkennung.  Ein Vertreter der Stadt Rouen regte an, dass man die Beziehung zwischen Roselies, Braunschweig und Rouen doch festigen und vertiefen möge.

Bürgermeisterin Annegret Ihbe (links) bei ihrer Rede am “Monuments aux Morts”Die BIBS-Ratsherren Peter Rosenbaum (links) und Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Wolfgang Büchs im Gedenken am “Monument aux Morts” in Roselies

Am 23.08.1914 wurde der Roselieser Pfarrer Joseph Pollart erschossen. An dieser Stelle befindet sich das “Monument de l’Abbé Joseph Pollart”, wo Verteter der BIBS ebenfalls Blumen niederlegten.

Braunschweig ist damit die erste Stadt Niedersachsens, die den Mut hat, sich zur Vergangenheit ihrer Regimenter im August 1914 in Belgien zu bekennen, um freundschaftliche Beziehungen über diese Erinnerungspartnerschaft aufzubauen. Roselies und Rouen sei dafür gedankt.

Der Braunschweig Spiegel hatte die Erinnerungsfeierlichkeiten begleitet:

Gedenken in Roselies getragen von Respekt, Braunschweig Spiegel vom 24.08.2015

Die BIBS-Delegation im Gespräch mit dem Heimatpfleger von Farciennes

Während der Feierlichkeiten wurden auch Kontakte mit Historikern aus der Region und Nordfrankreich (Rouen) geknüpft. Schon im letzten Jahr hatten Vertreter der BIBS privat an den Gedenkfeiern teilgenommen.

 

Mathe-Olympiade 2015

BIBS gratuliert den Gewinnern der BS-Matheolympiade 2015!

Am 06.06.2015 fand die Siegehrung der diesjährige Matheolympiade im Audimax der TU Braunschweig statt.

Schon fast aus guter, alter Tradition überreichte BIBS-Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Wolfgang Büchs den von der BIBS gestifteten Pokal der siegreichen Grundschule Klint:

Gemeinsam mit der Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig, Frau Annegret Ihbe gratulierte BIBS-Ratsherr Dr. Büchs den Erstplazierten und überreichte den stolzen Gewinnern den Siegerpokal.

Organisiert hatte die Olympiade – wie auch in den Jahren zuvor – die Lehrerin der Ricarda-Huch-Schule und ehemalige BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius in ihrer Funktion als niedersächsische Landesbeauftragte der Matheolympiade an Grundschulen.