Luftreinhalte- und Aktionsplan

Luftreinhalte- und Aktionsplan: Baustellen im Visier…

Der derzeit gültige “Luftreinhalte- und Aktionsplan” wurde letztmalig vom Land erarbeitet. Laut Verordnung vom 30. März 2007 wird bei der nächsten Erstellung die Stadt zuständig sein.

Im Planungs- und Umweltausschuss am 18.08.2010 hat die BIBS-Fraktion nun angefragt, ob die Verwaltung plant, den Aspekt der auf Baustellen verursachten Stäube und Feinstäube in den Luftreinhalte- und Aktionsplan aufzunehmen.

Antwort der Stadt: “Bei der nächsten Überarbeitung des Luftreinhalteplans wird auch das Thema “Feinstaubbelastung durch Baustellen” in die Überlegungen mit einbezogen.”

Stellungnahme der Verwaltung

Flughafenausbau: VW gibt Anteile ab

Flughafenausbau: VW stand Fördergeldern im Wege!

Eigentlich hätte der Finanzausschuss am 24.08.2010 „nur“ über die Abtretung von Geschäftsanteilen seitens der Volkswagen AG an die Flughafengesellschaft abstimmen sollen (Ds. 13704/10 und Anlage), aber dann kommt die Verwaltung überraschend noch mit einer Mitteilung zum Thema daher. Darin heißt es, das Bundeswirtschaftsministerium habe die Rechtsauffassung vertreten, VW dürfe nicht gleichzeitig Gesellschafter und Nutzer der geförderten Infrastrukturinvestition sein.

Dem habe man sich gebeugt, um die Fördergelder nicht zu gefährden, außerdem sei VW über kurz oder lang wohl eh ausgeschieden, versucht die Stadt in ihrer Mitteilung das Problem kleinzureden. In einer mündlichen Ergänzung teilt Erster Stadtrat Carsten Lehmann zudem mit, dass der Bescheid über die Bewilligung der Fördergelder wohl am 20. Mai zugegangen ist. Die Frage, ob die Fördergelder auch in der erwarteten Höhe fließen, bleibt im öffentlichen Finanzausschuss allerdings unbeantwortet.

Und auch auf die Nachfragen von BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum bleibt der Erste Stadtrat die Antworten schuldig. Weder will er mitteilen, wann die Volkswagen AG ihre Gesellschafterstellung gekündigt hat, noch zu welchem Termin gekündigt wurde. Auch auf die Zusatzfrage des BIBS-Ratsherrn, ob im Rahmen der Gesellschafterversammlung der Flughafen-GmbH Anfang September die Kündigung womöglich rückdatiert werden könnte, vielleicht sogar bis zum 1. Januar 2010, mag Lehmann nicht konkret antworten.

Da in der Vorlage jegliche Datumsangaben, Termine und Fristen bezüglich der Kündigung der Gesellschaftsanteile von VW fehlen und auch mündlich nicht nachgereicht werden, teilt Rosenbaum daraufhin mit, dass man sich seitens der BIBS-Fraktion deswegen vorbehalte, die Vorlage insgesamt einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen.

BIBS-Pressemitteilung vom 25.08.2010

 

Sanierung des Stibiox-Geländes

Die BIBS-Fraktion hat in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 18.08.2010 angefragt, welche Messungen mit welchem Ergebnis im Umfeld und auf dem Gelände am Hungerkamp durchgeführt wurden. Zudem war die Stadt in einem BZ-Artikel vom 28.08.2010 mit der Aussage zitiert worden, es gebe keine Grenzwerte für Antimon. Auch diese Aussage hat die BIBS hinterfragt.

BIBS-Anfrage “Messungen bei der Sanierung des Stibiox-Geländes

In ihrer Antwort erklärt die Verwaltung verharmlosend, dass die festgestellten, bedenklichen Antimonwerte in den von den Autos entnommenen Staubproben lediglich auf die Fehler einzelner LKW-Fahrer zurückzuführen seien: “Ursache der temporären Staubbelastung ist vermutlich das Fehlverhalten einzelner Lkw-Fahrer, die entgegen der vertraglichen Vereinbarungen die Bauschutt- und Bodentransporte ohne Abplanungen durchführten.”

Antwort der Verwaltung

Aus der Stellungnahme der Verwaltung geht somit hervor, dass die Stadt auf dem besagten Gelände lediglich eine einzige Messung, und die nur als Reaktion auf die vorausgegangene Messung eines Bürgers durchgeführt sowie eine separate Sandkastenprobe entnommen hat. Nach Ansicht der Verwaltung gebe es keine Grenzwerte für Antimon, da in der so genannten “Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV)”, die die rechtliche Grundlage zur Beurteilung der von Böden ausgehenden gesundheitlichen Gefährdungen über den inhalativen Pfad (dem Einatmen von Bodenpartikeln) ist, keine Werte angegeben seien. Seit Jahren seien lediglich Vorschläge für “Prüfwerte” in der Diskussion. Dem widerspricht im Grunde der von der Stadt beauftragte Gutachter in seiner Bewertung der “gesundheitlichen Risiken” auf Seite vier seines 7-seitigen Werkes daselbst. Dort gibt der Gutachter gemäß der BBodSchV einen Grenzwert von 6000 mg/kg Ts an. Außerdem werden auf der Gefahrenstoffliste “GisChem” auch in der so genannten einatmenbaren Fraktion Grenzwerte für Antimon-III-oxid aufgeführt.

Chronik der Stibiox-Sanierung 2010

15.02.2010
Die Anwohner des Hungerkamps und eingeschränkt auch die des Pappelberges werden über das Umweltamt informiert, dass das Gelände in den nächsten Monaten saniert und der Schornstein gesprengt werden soll. Es gibt seitens des Umweltamtes die Information, dass während der Sprengung kurzfristig die Straße gesperrt wird und auch in der darauf folgenden Zeit mit Lärm gerechnet werden muss. Es gibt keinerlei Verhaltenshinweise zu den giftigen Stäuben, die während der Abbrucharbeiten anfallen werden.

10.03.2010
Versuch, die politischen Gremien zu umgehen: Bezirksbürgermeister Wendt erfährt durch Zufall von der geplanten Sprengung, bittet die BIBS um Hilfe und stellt einen Dringlichkeitsantrag im Planungs- und Umwelt­ausschuss: Die Verwaltung hat sicherzustellen, dass die Sanierung so ausgeführt wird, dass die Bevölkerung nicht gefährdet wird

Ende März 2010
Die BIBS informiert die anliegenden Gliesmaroder und Querumer Ein­wohner über die geplante Sanierung und die einhergehenden Gefahren durch die konzentrierte Schadstoffbelastung in der Luft. Ver­haltenstipps zum Schutz vor direkten Gefahren werden gegeben.

20.04.2010
Nach einer inten­siven Diskussion mit betroffenen Bürgern beschließt  der Stadtbezirksrat 111 mit nur einer Stimme Enthaltung auf Dringlich­keitsantrag der Linkspartei die konventionelle Abtragung des Schorn­steins. Die Stadt legt in einer Mitteilung Daten vor, dass dieser nicht mit Schadstoffen belastet sei und sichert  eine erneute Information der Nachbarschaft zu gegebener Zeit zu. Seitens der Verwaltung wird weiterhin eine Sprengung favorisiert – eine Evakuierung der direkten Anwohner wird in Erwägung gezogen.

28.04.2010
Nachdem die BIBS-Fraktion für den Planungs- und Umweltausschuss die konventionelle Abtragung des Schornsteins beantragt, stellt die CDU einen Änderungsantrag, der die Beseitigung des Schornsteins nach Abtragung des kontaminierten Bodens fordert, wobei die schad­stoffärmste Variante gewählt werden soll. Es soll zusätzlich eine  Bürgerin­formationsveranstaltung stattfinden. Der CDU-Änderungsantrag wird einstimmig angenommen und in der darauf folgenden Ratssitzung am 11.05.2010 beschlossen.

Mai  2010
Anwohner/Innen beschweren sich über die Belästigungen der Lärm- und Staubentwicklungen während der Bauarbeiten, wobei darauf hingewie­sen wird, dass Container mit belastetem Material aber auch belastete Abraumflächen nicht abgedeckt worden sind, dass gar nicht oder viel zu dürftig der Boden benäßt wurde, die ausgebaute Filteranlage unter freiem Himmel sowie die Fässer mit den Giftstoffen unbewacht gelagert worden sind. Die BIBS informiert in einer weiteren Flugblattaktion die Bürger/innen über die Missstände während der Sanierung.

02.06.2010
Die Pressemitteilung der Stadt (auf der Homepage der Stadt inzwischen gelöscht!) hatte die Infoveranstaltung mit den Worten angekündigt, dass „den AnwohnerInnen die möglichen Alternativen der Sprengung von der Abtragung per Hand über maschinelle Abtragung bis zur Sprengung des Schornsteins vorgestellt werden sollen“. Empört und enttäuscht zeigen sich die BürgerInnen, als auf der Veranstaltung klar wird, dass es sich um keine ergebnisoffene Diskussion handelt, sondern lediglich von Seiten der Verwaltung begründet wird, dass die Sprengung die beste Alternative sei. Die Mehr­zahl der BürgerInnen bleibt bei ihrem strikten Nein zur Sprengung.

15.06.2010
Die SPD stellt zu Beginn der Bezirksratssitzung 111 Wabe-Schunter  einen Dringlichkeitsantrag, der keine Sprengung des Schornsteines vorsie
ht. Dieser wird bei Gleichstand der Stimmen abgelehnt. Das Um­weltamt informiert, dass Anfang August gesprengt wird.

08.07.2010
Ein Anwohner beobachtete den Abtransport von hoch belastetem Material, das auf offenen LKW Ladeflächen erfolgte. Er nahm Wisch­proben  von Autos in unmittelbarer Nähe des Sanierungsgeländes und ließ die Stäube von der Firma Biolab – Umweltanalysen GMbH Braun­schweig untersuchen. Der Analysenbericht wurde mit Datum 08.07.2010 vorgelegt und eine Antimonbelastung von 3300 mg/kg Ts festgestellt. Das Umweltamt wird informiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit geraumer Zeit.

09.07.2010
Es gibt eine Ortsbegehung mit dem Umweltamt sowie dem Anwohner, wobei Herr Romey bestätigt, dass die Stadt keinerlei Meßproben von Stäuben während der Sanierung vorgenommen hat.

14.07.2010
Die Stadt gibt ein Gegengutachten in Auftrag, welches  zu dem Ergebnis kommt, dass die gesundheitlichen Risiken als „gering“ einzuschätzen sind.

11.08.2010
Die Sprengung des Stibiox-Schornsteines verläuft ohne große Vor­kommnisse.

 

Ratssitzung vom 22.06.2010

Ratsvorsitzender Karl Grziwa eröffnet die letzte Ratssitzung vor den Sommerferien pünktlich um 14.00 Uhr. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum stellt den Antrag zur Tagesordnung, den TOP 13 vorzuziehen aus Rücksichtnahme gegenüber den anwesenden Eltern und Kindern und gleich nach den Mitteilungen (TOP 2) zu behandeln.
–> abgelehnt
Udo Sommerfeld (Linke) beantragt Vorziehung des TOPs 13 als neuen TOP 4
–> abgelehnt
Cornelia Rohse-Paul (Grüne) beantragt Behandlung des TOPs nach der Pause um 16.00 Uhr
–> abgelehnt

Anfragen

TOP 3.1
Maßnahmen für den Radverkehr in Braunschweig
(Ds. 1172/10) –
Die Anfrage der CDU trägt Hennig Brandes vor. Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink listet in seiner Antwort die Zahlen der betreffenden neun Jahre auf und stellt fest, es sei in dem Zeitraum viel getan und erreicht worden, was den Radverkehr in Braunschweig erfolgreich nach vorne gebracht habe. Auf Nachfrage der Linken Gisela Ohnesorge erklärt er, man werde das Konzept der Ausweitung der Fahrradstrassen in Braunschweig weiterverfolgen.
BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius will wissen, in wieweit die Pläne der Ringgleistrasse im Nordosten gediehen sind. Zwafelink antwortet, es gebe für dieses Gebiet diesbezüglich noch keine Bebauungspläne.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.2
Überwachung des ruhenden Verkehrs in Braunschweig
(Ds. 1200/10)
Detlev Kühn trägt die Anfrage der SPD vor, die die Politessensituation in Braunschweig und im Speziellen die Überwachung des sogenannten “ruhenden Verkehres” hinsichtlich Falschparker betrifft. Erster Stadtrat Carsten Lehmann erläutert, wann wieviele Politessen zu welcher Tages- und Abendzeit innerhalb und außerhalb der Okerumflut mit welchen Aufgaben ihrem Dienst nachgehen. Die Personalkosten betrügen per anno 1.512.000 Euro, ihnen stünden Einnahmen in Höhe von 1.751.000 Euro gegenüber.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Naturschutz im Querumer Forst
(Ds. 1195/10) – Anfrage der Grünen.
Nach dem Fund der streng geschützten Käferart Osmoderma eremita (auch Juchtenkäfer genannt) wollen die Grünen wissen, welche Schutzmaßnahmen nach den einschlägigen Gesetzen und Bestimmungen vorgeschrieben sind, was die Verwaltung bisher unternommen hat und ob die Verwaltung es für angemessen hält, BürgerInnen, die den Käfer gefunden haben und die damit einen dankenswerten Beitrag für den Naturschutz geleistet haben, nun mit Strafanzeigen zu verfolgen. Horst Steinert stellt die Anfrage. Der Stadtbaurat erklärt, der Eremit sei eine besonders streng geschützte Art, eine “prioritäre” Art. Die zwei gefundenen Larven befünden sich mit seiner Erlaubnis zur Zeit in der Obhut des Gutachters. Die Strafanzeigen betreffend verweist er auf Zuständigkeit des verantwortlichen Vorhabenträgers, die Flughafengesellschaft.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum fragt nach, ob eine Genehmigung der EU-Kommission vorliege, denn es stehe im Europa-Recht geschrieben, dass sie in solch einem Falle einzuschalten ist. Der Stadtbaurat erwidert ihm, die Einschaltung sei nicht erfolgt, da sie nur bei “weitergehenden Maßnahmen” vorgesehen sei. Dies sei hier nicht der Fall.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Pachtvertrag Eintracht Braunschweig
(Ds. 1198/10)
Anfrage der FDP durch Fraktionschef Daniel Kreßner. Stadtrat Lehmann antwortet, der Eintracht hätte als Konsequenz wohl ein Bußgeld oder ein Punktabzug gedroht, wenn sie sich nicht an die Auflagen gehalten hätte.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum fragt nach, wo – trotz der verkauften Lebenslangkarten und der neu dazu gewonnen Sponsoren – das ganze Geld bleibe. Ob der Grund Altschulden seien. Lehmann weist darauf hin, er könne diese Frage nicht beantworten, sei aber, was die finanzielle Entwicklung der Eintracht angehe, für die Zukunft zuversichtlich.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.5
Fördersummen Bohlweg
(Ds. 1196/10)
Die Anfrage der BIBS-Fraktion wird vorgetragen von Heiderose Wanzelius, es antwortet Stadtbaurat Zwafelink. Er muss bekannt geben, es liege nicht ein einziger Antrag vor, es sei dementsprechend nicht ein einziger Euro geflossen. Zu den Baulücken fänden wohl Planungen statt.
Auf die Zusatzanfrage von BIBS-Chefin Wanzelius, ob man die 370.000 Euro aus dem Topf denn dann nicht woanders sinnvoller verwenden könne, erwidert Zwafelink, er erachte das Ziel der Richtlinie als “nach wie vor sinnvoll” und deswegen sei keine vorzeitige Beendigung der Richtlinie vorgesehen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Menschenwürdige Bezahlung von Postzustellern
(Ds. 1194/10)
Anfrage der Linken

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.7
Fahrradstrassen
(Ds. 1193/10) – Anfrage der CDU
wird schriftlich beantwortet
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.8
Steigerung der Lebensqualität in Braunschweig
(Ds. 1167) – Anfrage der SPD
wird schriftlich beantwortet

TOP 3.9
Erfurtplatz
(Ds. 1199/10) – Anfrage der FDP
wird schriftlich beantwortet
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.10
Neues Niedersächsisches Kommunalverfassungsrecht
(Ds. 1197/10) – Anfrage der CDU
wird schriftlich beantwortet

TOP 3.11
Fortführung des Verkehrsentwicklungsplans
(Ds. 1169/10) – Anfrage der SPD
wird schriftlich beantwortet
Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.12
Flexible Verkehrssteuerung
(Ds. 1203/10) – Anfrage der FDP
wird schriftlich beantwortet

TOP 4
Berufung eines stellvertretenden Ortsbrandmeisters in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 13276/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 5
Berufung der Verterinnen bzw. Vertreter der Gruppe der Eltern und der Schülerinnen und Schüler in den Schulausschuss
(Ds. 13379/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 6
Änderung der Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses
(Ds. 13392/10)
–> mehrheitlich angenommen

TOP 7
Erste Satzung zur Änderung der Benutzungs- und Gebührensatzung für die Stadtbibliothek Braunschweig
(Ds. 13260/10)
Änderungsantrag der Linken (Ds. 1519/10)
Udo Sommerfeld (Linke) erläutert, man möge doch durch die beantragte Änderung Menschen mit geringem Einkommen die Gebühren erlassen oder sie für jene Bürger zumindest senken. Die Grüne Elke Flake betont, man könne jenen Bürgern durch Erlassen der Gebühren von 12 Euro eine wichtige Teilhabe ermöglichen.
Die Sozialdemokratin Gabriele Hübner weist darauf hin, dass diejenigen, die ein gesichertes Einkommen hätten sich vielleicht gar nicht vorstellen könnten, dass für die ärmeren Mitbürger auch “nur” 12 Euro zuviel Geld sein könnten.
–> Linken-Antrag mehrheitlich abgelehnt
–> Vorlage der Verwaltung mehrheitlich angenommen

TOP 8
Betriebsführung für das Begegnungszentrum Gliesmarode
(Ds. 13248/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 9
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig
(Ds. 13132/10)
Ratsvorsitzender Grziwa unterbricht die Debatte frühzeitig, da sich in seinen Augen ein Zuschauer nicht recht benimmt.
Vorgezogene Pause ab 15.50 Uhr, Fortsetzung der Sitzung ab 16.20 Uhr
–> mehrheitlich beschlossen

TOP 10
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 13365/10)
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
–> mehrheitlich beschlossen

TOP 11
Leistungszentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft
(Ds. 1513/10) – Antrag der SPD
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1521/10)
Matthias Möreke(SPD) erläutert, man möge den Antrag dahingehend verstehen, dass man erst die sogenannte “Söndermann-Studie” abwartet. Bis dahin solle man den Verkauf der ehemaligen Öffentlichen Bücherei zurückstellen. Die Grüne Elke Flake weist darauf hin, der Ort sei auch für andere Nutzungen im Gespräch. Es gebe mehrere Interessenten. Sie erwähnt unter anderem die Migranten und deren Suche nach einer Immobilie für ein “Haus der Kulturen”. Deswegen möge man zuerst durch ein städtebauliches Gutachten prüfen, für welche Nutzung das Gebäude wünschenswert, bzw. optimal sei.
Man werde beiden Anträgen zustimmen, kündigt der Linke Udo Sommerfeld an.
Carsten Müller (CDU) erklärt, man werde beiden nicht zustimmen. Das Gelände erachtet er als für die Kultur- und Kreativwirtschaft ungeeignet und um das Gebäude könne es ja wohl nicht gehen, denn das sei doch marode. Mit dem “Artmax” gebe es zudem eigentlich schon so etwas wie ein Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft. Und Christdemokrat Eberhard Funke ergänzt, die Bausubstanz des Gebäudes lasse unter energetischen Gesichtspunkten nur einen Abriss zu.
“Was wir jetzt brauchen sind Daten, Zahlen und Fakten” aus der Söndermann-Studie, so der Liberale Daniel Kreßner. Erst dann solle man sich auf die Suche nach einer Immobilie machen. “Ein Schritt nach dem nächsten!”. Man werde die Anträge ablehnen. SPD-Chef Manfred Pesditschek kündigt im Rahmen der Debatte an, dass sich die SPD beim nächsten TOP (Verkauf Grundstück Bücherei) enthalten werde.
CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Sehrt betont, man habe das Thema in allen Ausschüssen gehabt. Jetzt solle man die Studie, wie besprochen und beschlossen, abwarten.
Änderungsantrag der Grünen: –> mehrheitlich abgelehnt
SPD-Antrag: –> mehrheitlich abgelehnt

TOP 12
Verkauf des Grundstücks Lange Strasse / Hintern Brüdern 23 (ehem. Öffentliche Bücherei) an die Staake GmbH & Co. Objekt BS-Stadtmauer KG
(Ds. 1340/10)
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1523/10),
vorgestellt vom Fraktionschef Holger Herlitschke. “Die Gebäude die dort stehen, sind architektonisch qualitätsvoll”, wenn auch energetisch nicht auf der Höhe, so der Grüne. Die zwischenzeitliche kulturelle Nutzung sei zudem ein Erfolg gewesen. Aber besonders der geplante siebengeschössige Baukörper inklusive Parkhaus auf zwei Etagen mache ihm “Angst und Bange” und sei deshalb abzulehnen, so der hauptberufliche Architekt.
Linken-Ratsfrau Gisela Ohnesorge fragt sich, was man hier im Rat eigentlich tue. Anderswo verhänge man Veränderungssperren, um die Ansiedlung von Spielhallen zu verhindern. Hier erlaube man das große Spiel für “noble Besucher im sauberen Braunschweig”. Die Vorlage werde man natürlich ablehnen.
Thorsten Köster verteidigt die Spielbank – die ja schließlich überwacht werde, damit niemand spielsüchtig werde – unter anderem mit dem “menschlichen Spieltrieb”. Jeder habe sicherlich schon einmal “ein Rubberlos gekauft”, so der CDU-Ratsherr. Die Spielbank sei ein Gewinn für die Stadt.
Für BIBS-Chefin Heiderose Wanzelius ist der geplante Abriß des Gebäudes ein weiterer Beweis für den traurigen Umgang mit der modernen “Braunschweiger Schule”. Immer wieder werde wertvolle moderne Architektur vernichtet, stets mit dem immergleichen Totschlag-Argument des energetisch schlechten Zustandes.
Änderungsantrag der Grünen: –> mehrheitlich abgelehnt
Vorlage: –> mehrheitlich angenommen

TOP 13
Neuordnung der Förderschulen Schwerpunkt Lernen (FöS L), Schulorganisatorische Entscheidungen gem. § 106 Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG)
(Ds. 13212/10 und erste und zweite und dritte Ergänzung)

Änderungsantrag der BIBS-Fraktion
Änderungsantrag der Grünen
Änderungsantrag der Linken

Mitteilung der Stadt (Ds. 10862/10)

Die Schließung der Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung soll nach Ansicht von Verwaltung, CDU, FDP und – wenn eine Ampel und die Mehrzweckhalle für die Grundschule Kralenriede gebaut werden – auch nach dem Willen der Grünen, beschlossen werden.

Dagegen haben sich die Eltern der GHS Schuntersiedlung mit massiven Protest und Anwesenheit in den Sitzungen des Schulausschusses gewandt. Der Elternprotest hatte dazu geführt, dass die Entscheidung erst heute in öffentlicher Sitzung fallen soll.
Die BIBS-Fraktion will mit ihrem Änderungsantrag erreichen, dass vor solch tiefgreifenden Änderungen in der Braunschweiger Schullandschaft ein schlüssiges Gesamtkonzept ähnlich des im letzten Jahr abgeschafften Schulentwicklungsplans erarbeitet wird. Nur so können kurzfristige Schnellschüsse wie der jetzt vorliegende Beschlussvorschlag auch in Zukunft vermieden werden.
Anke Kaphammel (CDU) verteidigt die Vorlage der Verwaltung als richtiges Zwei-Standorte-Konzept: “Eine Förderschule im Süden, eine im Norden”. Die Schließung der Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung sei für die Betroffenen natürlich bedauerlich. Der Umzug der Grundschüler nach Kralenriede sei aber richtig. Und die längeren Schulwege seien kein trifftiger Grund dagegen. Die Sicherheit der Kinder sei in jedem Fall gewährleistet.
Gisela Ohnesorge (Linke) verlangt, dass man für den Erhalt der Schulanlage Schuntersiedlung “Geld in die Hand nimmt”.
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum moniert zu Beginn seines Wortbeitrages, die Zuschauer sollten hier “mucksmäuschenstill” sein, während, soweit er wisse, zur gleichen Zeit einige Ratsmitglieder auf dem Laptop WM-Fussball geguckt haben sollen. Er werde dieses Verhalten im Ältestenrat zum Thema machen.
Im Anschluss weist er neben der Problematik Förderschulen auf den Aderlass an den Gymnasien und den Andrang an den IGSen hin, was zeige, dass man ein schlüssiges Gesamtkonzept für die komplette Braunschweiger Schullandschaft brauche. Dies sei das Ansinnen des Änderungsantrages der BIBS-Fraktion, dem man zustimmen möge.
Cornelia Rohse-Paul (Grüne) wundert sich eingangs, dass die Verwaltung ihre eigene Vorlage “nicht einmal erläutert”. Der Umgang mit den Eltern und den Bezirksräten und der Zeitplan seien zu kritisieren. Planung müsse langfristig und durchschaubar sein. Es müsse für den sicheren Schulweg nach Kralenriede eine Ampelanlage her, es müsse in Kralenriede eine Mehrzweckhalle her und es müsse die Schulkindbetreuung gewährleistet sein.
BIBS-Chefin Heiderose Wanzelius wundert sich “sehr, sehr, sehr schwer”, dass eine Verkehrssicherheitskommision nicht im Vorfeld sehen kann, wie gefährlich der Schulweg ist. Die Situation sei dort für Kinder nicht zumutbar. Damit würde man die “Kinder zum Abschuss freigeben”. Ratsvorsitzender Grziwa erteilt der Ratsfrau wegen des Ausdrucks eine Rüge.
Gisela Ohnesorge (Linke) kündigt an, dass man weder dem Grünen- noch dem BIBS-Antrag zustimmen werde.
Elke Flake (Grüne) bittet ausdrücklich darum, dass man über den Grünen-Antrag zuerst abstimmt. Denn von diesem Ergebnis werde man dann das eigene Abstimmungsverhalten beim Antrag der Linken und bei der Verwaltungsvorlage abhängig machen.
Linken-Chef Udo Sommerfeld verweist noch einmal auf die gesammelten 1200 Unterschriften für den Erhalt der Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung und widerspricht dann Flakes Wunsch ob der Abstimmungsreihenfolge. Ratsvorsitzender Grziwa lässt in folgender Reihenfolge abstimmen:

Änderungsantrag der BIBS-Fraktion: –> mehrheitlich abgelehnt
Änderungsantrag der Grünen: –> mehrheitlich abgelehnt
Änderungsantrag der Linken: –> mehrheitlich abgelehnt
Verwaltungsvorlage: –> mehrheitlich angenommen

SPD-Chef Pesditschek kritisiert die Reihenfolge.
Grziwa erklärt, er werde gegebenenfalls das Rechtsamt befragen.

Im An
schluss findet die Bürgerfragestunde statt. Es liegen zwei Bürgerfragen vor.
Der Ratsvorsitzende erläutert, man müsse die Fragestunde dieses Mal aber “aufteilen”.
Herr Roeßner könne seine Frage jetzt stellen, Herr Beyer müsse allerdings mit seiner Frage zu seinem Thema leider noch warten, so Grziwa, “weil der Tagesordnungspunkt noch nicht behandelt ist.”

Bürgerfragestunde Teil 1
Herr Roeßner stellt seine Frage, Schuldezernent Lazcny antwortet.
Transkription der Frage und Antwort

Ratsvorsitzender Grziwa unterbricht die Sitzung. Pause von 19.00 bis 19.30 Uhr.

TOP 14
Abfallwirtschaftskonzept für die Stadt Braunschweig
(Ds. 13369/10)
Anlage 1
Anlage 2

Änderungsantrag der Linken (Ds. 1520/10)
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1525/10)
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1529/10)
Änderungsantrag der CDU (Ds. 1533/10)

Grünen-Chef Herlitschke nennt erst die Verwaltungsvorlage “schwammig” und stellt dann den Grünen-Änderungsantrag vor. Auch der SPD-Antrag ist ihm nicht konkret genug, für den Linken-Antrag kündigt er Enthaltung an. Linken-Chef Sommerfeld findet alle Änderungsanträge konkreter als die Vorlage der Verwaltung. Deswegen werde man allen Anträgen zustimmen. Frank Flake trägt den Antrag der SPD vor, Hennig Brandes den der CDU. BIBS Ratsherr Rosenbaum erklärt, man werde alle Änderungsanträge mittragen, bevor er im Anschluss in seinem Redebeitrag noch einmal an die Entwicklung seit der Privatisierung erinnert, die alles andere als eine Erfolgsgeschichte sei. So sei die Abfallwirtschaft seinerzeit für rund 19,8 Millionen verkauft worden, dann habe man aber im Jahre 2007 “irreparable Buchungsfehler” festgestellt, weswegen man aus städtischen Mitteln habe rund 9,8 Millionen Euro “reinschießen” müssen. Zudem sei unter ALBA das Personal um ca. 40 Prozent abgebaut worden. Ratsvorsitzender Grziwa lässt wie folgt abstimmen:

Änderungsantrag der Grünen mehrheitlich abgelehnt
Änderungsantrag der Linken mehrheitlich abgelehnt
Verwaltungsvorlage mit folgenden ergänzenden Ziffern mehrheitlich beschlossen
Änderungsantrag der SPD in Einzelabstimmung
Ziffer1 beschlossen
Ziffer2 beschlossen
Ziffer3 abgelehnt
Ziffer4 beschlossen
Ziffer5 beschlossen
Ziffer6 beschlossen
Ziffer7 beschlossen
Änderungsantrag der CDU/
Ziffer8 beschlossen

TOP 15
1. Veränderungssperre für die Satzung zur Teilaufhebung der Bebauungspläne TH 18 und WE 18 “Harxbütteler Strasse-Süd”;
2. Veränderungssperre für die Satzung zur Teilaufhebung der Bebauungspläne “Gieselweg”
(Ds. 13372/10)
Aufhebung der Veränderungssperren
Holger Herlitschke (Grüne) zitiert aus der Erklärung der Firma Eckert&Ziegler (E&Z) und weist daraufhin, dass darin nicht, wie vor Monaten einmal vom OB gefordert, “irgendwelche oder jedwede” Stoffe aus der Asse, sondern lediglich “problembehaftete” Stoffe ausgeschlossen werden.

BIBS-Chefin Heiderose Wanzelius erinnert daran, dass man über die Pläne der Firma erst durch die Zeitung informiert wurde. Nicht durch die Verwaltung. Dann zählt sie die Gründe auf, die von der Verwaltung damals bei Verhängung der Veränderungssperre in der Vorlage aufgeführt worden. Da hieß es unter anderem, es sei für den Bereich in Thune keine gewerblich-industrielle Weiterentwicklung geplant, da “der Standort nicht mehr den heutigen Anforderungen an die städtebaulich Einordnung von emissionsträchtigen Gewerbe- oder Industriegebieten” entspreche. Jetzt käme, laut Planung der Firma, eine Halle und Mengen an Abfall und ein Schornstein dazu, also – logisch – mehr Emission. Und trotzdem wolle die Verwaltung jetzt die Sperre aufheben. Das erkläre mal einer.

Auch Ratsherr Klages (FDP) fragt sich im Nachhinein, warum man im Februar eigentlich die Veränderungssperre verhängt habe. Man müsse die Bürger informieren.
BIBS-Ratsherr Rosenbaum weist auf das nur einen Acker entfernte interkommunale Gewerbegebiet Waller See hin, fragt deswegen, ob die Stadt mit dem Landkreis Gifhorn gesprochen habe und zitiert dann die Erwartungen der Firma E&Z, wie jüngst noch geäußert in einem Interview mit “Der Aktionär” am 6. April 2010. Dort stehe, man sehe sich im Falle der Räumung der Asse als eine der wenigen kompetenten Firmen, die dann in Frage kämen und es gehe um Umsätze von bis zu 4 Milliarden Euro.
Elke Flake (Grüne) verlangt eine Erklärung des Oberbürgermeisters, weil: “Wir glauben nichts mehr!” Die Erklärung der Firma erlaube ihr nämlich sehr wohl, Müll aus der Asse zu konditionieren. So genannten “harmlosen” Müll.
Auch Heiderose Wanzelius fordert anschließend die Verwaltung auf, “Licht ins Dunkel” zu bringen.
Nachdem Fritz Bosse (CDU) die Aufhebung der Sperre verlangt, um die Firma E&Z in ihrer Arbeit nicht einzuschränken, meldet sich der OB zu Wort.
Gert Hoffmann betont, man habe damals die Veränderungssperre “schlichtweg als Vorsichtsmaßnahme” erlassen, weil man mißtrauisch war und sich gefragt habe, warum denn diese Firma nicht die gewünschte Erklärung abgeben wolle. Jetzt aber habe man diese Erklärung der Firma, dass sie nur mit den Stoffen arbeiten werde, mit denen sie eh’ schon arbeite. Und ergo habe man jetzt gegenüber der Firma E&Z auch das Vertrauen.
mehrheitlich angenommen

TOP 16
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Steinweg”
(Ds. 13267/10)
einstimmig angenommen

TOP 17
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Südstrasse”
(Ds. 13370/10)
einstimmig angenommen

TOP 18
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Seikenkamp-Nord”
(Ds. 13184/10)
einstimmig angenommen

TOP 19
83. Änderung der Flächennutzungsplans der Stadt Braunschweig “Forschungsflughafen-Nordwest”
(Ds. 13399/10)
mehrheitlich angenommen

TOP 20
Zentrenkonzept Einzelhandel, Ergänzung 2010, Standortkonzept Zentrale Versorgungsbereiche
(Ds. 13139/10)
mehrheitlich angenommen

TOP 21
Sanierungsgebiet Westliches Ringgebiet – Soziale Stadt
EFRE-Revitalisierungsmaßnahme Westbahnhof/Sanierungszielbeschluss
(Ds. 13086/10)
Änderungsantrag der Linken (Ds. 1532/10)

Änderungsantrag der Linken mehrheitlich abgelehnt
Verwaltungsvorlage einstimmig angenommen

TOP 22
Sanierung des Stibiox-Geländes am Hungerkamp
(Ds. 1516/10) – Antrag der BIBS-Fraktion
Heiderose Wanzelius (BIBS) bringt den Antrag ein und betont, der Schornstein sei mittlerweile “ein Symbol geworden für all das Schlimme, was man den Menschen vor Ort zugemutet hat all die Jahre.” Jürgen Wendt stimmt mit Wanzelius dahingehend überein, dass nun die ganze Geschichte endlich beendet werden soll. Das soll nach Ansicht Wendts allerdings durch Sprengung erfolgen. Er müsse dem Gutachten glauben, das von der der Schadstofffreiheit des Schornsteins ausgeht.
–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 23
Schutzmaßnahmen für Eremitenwald
(Ds. 1517/10) – Antrag der BIBS-Fraktion
Über die vom BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum vorgesehene Kurz-Präsentation per Beamer als unterstützendes Hilfsmittel lässt Ratsvorsitzender Grziwa vom Rat abstimmen. Der Rat lehnt den Einsatz des Beamers mehrheitlich ab.
Die Bilder hätten die Situationen vor Ort vom 17. Mai und die Veränderungen ab dem 18. Mai gezeigt, so Rosenbaum, sowie die Ereignisse und Veränderungen seit Montag vor einer Woche, gemäß angeblich erteilter Ausnahmegnehmigung seitens der Unteren Natuschutzbehörde.

mehrheitlich abgelehnt

In einer persönlichen Erklärung rügt der Grüne Holger Herlitschke ausdrücklich den Umgang mit gewissen Ratsmitgliedern, in dem man sie, wie in diesem Falle z.B. bis zur letzten Minute im Unklaren über die Erlaubnis des Einsatzes eines Beamers lässt.

Bürgerfragestunde Teil 2
Die Frage von Herrn Beyer beantwortet Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink.
Transkription der Frage und Antwort

TOP 24.1
Fehlende Klassenräume an der OGS Isoldestrasse
(Ds. 1473/10) – Antrag der Grünen

zurückgezogen

TOP 24.2
Systematische Grundwassermessung und Vorsorgeplan bzgl. Strahlenbelastung
(Ds. 1505/10)
Antrag der BIBS-Fraktion
Heiderose Wanzelius begründet mit einer kurzen Rede den Antrag.
zurückgezogen

TOP 24.3
Deklaration “Biologische Vielfalt in Kommunen”
(Ds. 1515/10)
Antrag der BIBS-Fraktion
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum weist daraufhin, dass inzwischen eine große Anzahl von Kommunen, darunter auch namhafte Großtädte, die Deklaration unterschrieben hätten. Da würde es der Stadt Braunschweig “gut anstehen, mit dabei zu sein.”
Manfred Dobberphul (SPD) appelliert an den Rat, dringend diese Deklaration zuzustimmen.

mehrheitlich abgelehnt

TOP 24.4
Radverkehr in Einbahnstraßen im Innenstadtbereich
(Ds. 1512/10)
Antrag der CDU
Hennig Brandes (CDU) bringt den Antrag ein.

mehrheitlich angenommen

Ende der Ratssitzung um22.33 Uhr

 

Eklatante Schieflage der Sportförderung

Eklatante Schieflage der Braunschweiger Sportförderung

Kein Geld für zwei Fussballtore des VFB Rot-Weiß oder eine neue Tischtennisplatte für die Ölper Turner, sehr wohl aber 27.000 Euro (fast ein fünftel der Gesamtfördersumme) für den 63 Mitglieder zählenden “Braunschweiger Motorboot Club e.V.” und über 10.000 Euro für den Braunschweiger Golfclub:

Mit dem Beschluss (Ds. 13326/10 und Anlage), die jährlichen Fördersummen an Sportvereinen für besserverdienende Green-Putter und wasseraffine Dieselverbrenner (eine Yacht-Tankfüllung kostet durchaus 700 Euro) zu verteilen, zeugt von einer unsozialen, ungerechten und unverhältnismäßigen Politik.

Nur die BIBS-Fraktion hat im Sport- und Grünflächenausschuss am 03.06.2010  diese eklatante Schieflage bei der Gewährung von Zuschüssen an Braunschweiger Sportvereine mit deutlichen Worten kritisiert und angeprangert.

Nicht nur CDU, SPD und FDP stimmten der Vorlage im Sport- und Grünflächenauschuss zu, sondern auch der für die Grünen im Ausschuss sitzende Horst-Dieter Steinert.

Dieses ist aus Sicht der BIBS ein Schieflagen-Beschluss, der den öffentlichen Rat nicht mehr passieren muss, da bereits durch den Verwaltungsausschuss als letzte nichtöffentliche Instanz abgesegnet.

Aus diesem Grund wäre der Beschluss auch der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben, da die Braunschweiger Zeitung darüber nicht berichtete.

Nichtsdestotrotz dürfen sich die Bürger der Stadt seit dem 16. Juni dank eines Artikels auf der Titelseite des “braunschweig reports” ihre Meinung zum Thema bilden.

braunschweig report vom 16.06.2010

Kurz, knackig und locker gelingt es da dem Autor des Artikels in wenigen Zeilen, die offensichtlich politisch gewollte extreme Schräglage in puncto Geldverteilung den Lesern verständlich zu machen, indem er die bewilligten und die verweigerten Summen in Relation setzt und mit dem geschickten Beispiel der Tankfüllung Bilder entstehen lässt, die dem Leser plastisch die Unausgewogenheit des Beschlusses vermitteln.

“Nein” zur Sprengung des Stibiox-Schornsteins

Anwohner sagen “Nein” zur Sprengung des Stibiox-Schornsteins!

Die Beseitigung des Stibiox-Schornsteins soll nach dem Willen der Anwohner des Hungerkamps, Laubenhofs und des Pappelbergs nicht durch Sprengung erfolgen.

In der Ratssitzung vom 11.05.2010 wurde beschlossen, dass die Beseitigung des Schornsteins auf dem Gelände der ehemaligen Stibiox-Firma am Hungerkamp erst nach dem Abtrag des verseuchten Bodens erfolgen und auf einer Bürgerversammlung die AnwohnerInnen über die möglichen Alternativen der Sprengung von der Abtragung per Hand über maschinelle Abtragung bis zur Sprengung des Schornsteins vorgestellt werden soll. Der Rat hat bisher nicht festgelegt, wie die Beseitigung erfolgen soll.

Pressemitteilung der Stadt vom 21.05.2010 (auf den Internetseiten der Stadt mittlerweile gelöscht!)

Am 15.06.2010 wird sich der Stadtbezirksrat Wabe-Schunter nochmals mit dem Thema befassen.

Die anwesenden BürgerInnen zeigten sich empört über den Info-Abend, weil schnell klar wurde, dass es sich um keine ergebnisoffene Veranstaltung handelte. Die Verwaltung versuchte die Anwohner davon zu überzeugen, dass einzig und allein die Sprengung möglich und sinnvoll sei.

Es ist schon ein Skandal: Jahrzehntelang ließ man die AnwohnerInnen rund um das Stibioxwerk trotz massiver gesundheitlicher Beeinträchtigungen, verursacht durch den Ausstoß von Antimon-3-Oxyd, Blei, Quecksilber und Arsen, allein mit ihren Problemen.

Jetzt ignoriert man ihr eindeutig geäußertes Nein zur Sprengung des Schornsteins.

Zu heftig sind die bleibenden Schäden, viele der im Laubenhof, Pappelberg und Hungerkamp lebenden Familien betrauern zu früh an Krebs gestorbene Angehörige, fast alle Alteingesessene sind gekennzeichnet durch Einlagerungen von Schwermetallen in den Knochen oder leiden auch heute noch an chronischen Atemwegserkrankungen.
Seit Jahrzehnten versickerten jährlich zwei bis vier Kilogramm Antimon-3-Oxyd in das Erdreich und verunreinigten pro Jahr 200 – 400 Mio. Liter Grundwasser, das durch das Gefälle der Erdschichten in die Schunter und von dort in das Trinkwasserreservoir gelangte.

Dieses geschah, obwohl das Gewerbeaufsichtsamt, einige Häuser weiter angesiedelt, selbst durch die Schäden betroffen war. Das Umweltamt der Stadt Braunschweig machte längst nicht den Druck, sodass Politiker – über das ganze Ausmaß informiert – vielleicht eher reagiert hätten.

Der Schornstein steht als Symbol für all das Schlimme, was man den Menschen vor Ort zugemutet hat.

Fast alle der während der Infoveranstaltung anwesenden, direkt Betroffenen sind hell empört über die Stadt Braunschweig, die keinen Spielraum lässt und deren Entscheidung bereits vorher fest stand.

Je heftiger die Anwohner ihre Bedenken äußern, umso gebetsmühlenartiger erfolgt die Gegenrede der Experten.

Da hilft kein gebetsmühlenartiges Einreden, wie sauber und kurzfristig eine Lösung durch eine Sprengung des Gemäuers vollzogen werden kann. Die Anwohner bleiben bei ihrem  „Nein“ – kaum einer glaubt Herrn Romey vom Umweltamt seine Aussagen über den sauberen Schornstein, auch wenn die chemische Analyse der drei Bohrkerne darauf hindeutet.

Bohrkerne aus später zugemauerten Fenstern?

Keiner der AnwohnerInnen versteht, warum sich die Stadt Braunschweig weigert, einen konventionellen Abriss mit vorherigem Einhausen des Schornsteins zu favorisieren, wird das Verfahren doch lediglich um zwei bis drei Wochen verlängert und werden die Kosten doch lediglich um 60 000 Euro erhöht.

Jeder ist bereit, sogar eine Sperrung der Strasse hinzunehmen. Zu groß erscheint den Betroffenen das Risiko von einer hohen Konzentration Staub während der Sprengung. Bereits 0,12 g wirken eingeatmet tödlich, bei Kleinkindern schon 0,03 g. Zu lax gingen die Arbeiter während des Abrisses der Altgebäude mit der immensen Gefahr um, die von dem Antimon ausgeht. Zum großen Teil erledigten sie den Abbruch ohne Staubmaske – die 69 Fässer Antimon-3-Oxyd standen wochenlang ungeschützt auf dem Gelände und auch die ausgebaute Filteranlage wurde durch keine Plane gegen Wind und Regen gesichert.

Vorüberfahrende machten darauf aufmerksam, dass zwischendurch Container verwendet wurden, die an die Castortransporte erinnerten: Da stellte sich plötzlich die Frage nach radioaktiver Verseuchung. Aus den anderen Containern der Firma Alba wurden die Anwohner durch Stäube, auch am Wochenende, belästigt: Ihnen fehlte schlicht der Deckel.

Bereits der Planungs- und Umweltausschusses vom 28.04.2010 und der Stadtbezirksrat Wabe-Schunter vom 20.04.2010 hatten sich mit der Sanierung des Geländes aus Mitteln des Konjunkturpakets II befasst. Der Stadtbezirksrat hatte bei nur einer Enthaltung der gezielten Abtragung zugestimmt.

Die Verwaltung wollte ursprünglich den Schornstein sprengen, ohne die poltischen Gremien ausreichend davon in Kenntnis zu setzen. Der Planungs- und Umweltausschuss vom 10.03.2010 stoppte darauf hin den Vorgang. Anschließend informierte BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius die Anwohner des Hungerkamps, Laubenhofs und Pappelbergs über die geplanten Maßnahmen.

Die BIBS-Fraktion unterstützt uneingeschränkt die Forderungen der unmittelbar Betroffenen nach konventionellem Abriss des Schornsteins.

 

Schulausschuss am 28.05.2010

GHS Schuntersiedlung muss erhalten bleiben!

Der Stadtbezirksrat Schunteraue hatte in seiner Sitzung am 26.05.2010 mit 6 Gegenstimmen das Vorhaben der Stadt, die Grund- und Hauptschule Schuntersiedlung zu schließen, abgelehnt.

Pressemitteilung der Gruppe BIBS-Grüne im Stadtbezirksrat

Nach langer Diskussion vor vielen betroffenen Eltern der GHS Schuntersiedlung stimmt der Schulausschuss einem Änderungsantrag der SPD zu, der die Verwaltung damit beauftragt, Alternativen zu erarbeiten, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann und die Astrid-Lindgren-Förderschule, die sich momentan an zwei unterschiedlichen Standorten befindet, in die Schuntersiedlung verlegt werden kann. Die Gruppe CDU / FDP lehnt den Änderungsantrag ab.

Jetzt gilt’s – Elternaufruf für den Erhalt der GHS Schuntersiedlung
Offener Brief der Pfarrerin Hannah Stöckmann-Wrede (ev.-luth. Dankeskirche Braunschweig)

Cornelia Rohse-Paul erklärt für die Grünen, dass sie der Vorlage der Stadt (also der Schließung der GHS Schuntersiedlung) zustimmen würden, wenn die OGS Isoldestraße zwei neue Räume erhält. Dieser Änderungsantrag wird bei Enthaltung der SPD mehrheitlich abgelehnt.

Kurzbericht bei ffn vom 02.06.2010

Die BIBS-Fraktion begrüßt die Empfehlung des Schulausschusses, dass Wege gefunden werden sollen, wie zumindest die Grundschule Schuntersiedlung erhalten bleiben kann. Auch würde damit keine “Separatschule” für Förderschüler geschaffen. Allerdings muss allen Beteiligten klar sein, dass der Schulausschuss nur empfehlenden Charakter besitzt. Am 01.06.2010 wird der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss endgültig entscheiden. Dort besitzen CDU und FDP die Mehrheit, was im Schulausschuss nicht der Fall ist.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 28.05.2010

Presse
Unsichere Mehrheit für Schulerhalt, BZ vom 29.05.2010
Der Bezirksrat lehnt ab, der Schulausschuss tagt heute, BZ vom 28.05.2010
Stadtelternrat gibt Gas, Schulelternrat tritt auf die Bremse, BZ vom 20.05.2010
Stadt schließt weitere Hauptschule und legt Förderschulen zusammen, BZ vom 18.05.2010

 

Ratssitzung vom 11.05.2010

Vor dem Einstieg in die Tagesordnung erhebt sich der Rat und gedenkt des verstorbenen Stadtbezirksbürgermeisters des westlichen Ringgebietes Dieter Oppermann.

Zu Beginn der Sitzung bringt Peter Rosenbaum für die BIBS-Fraktion einen Dringlichkeitsantrag ein. Hintergrund sind die Rodungen im Querumer Forst, die am 06.05.2010 innerhalb der Vegetationsperiode begonnen haben. Das verstößt eindeutig gegen die Auflage 2.5.2 des Planfeststellungsbeschlusses (Seite 17). Die Untere Umweltbehörde der Stadt Braunschweig soll für die Einhaltung der Auflagen und des Gerichtsbeschlusses des OVG Lüneburg sorgen.
Reinhard Manlik (CDU) verweist auf den BZ-Artikel des heutigen Tages und erklärt, die so genannten “Strunkrodungen” seien erlaubt. Gisela Ohnesorge (Linke) und Frank Gundel (Grüne) betonen, dass dies ein sehr sensibles Thema ist, über das der Rat sehr wohl diskutieren soll.
–> Dringlichkeit bei Fürstimmen von BIBS, Grünen, Linken und vom FDP-Ratsherrn Klages mehrheitlich abgelehnt (Gegenstimmen von SPD, CDU und zwei FDP-Ratsmitgliedern)

Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann erklärt für die Verwaltung, dass man den TOP 4 “Reduzierung der Stadtbezirksräte” zurückzieht. Man folge damit dem Wunsch der SPD, dass zu dieser Thematik noch einmal eine Arbeitsgruppe gebildet werden möge. Laut OB soll die Arbeitsgruppe aus 6 Personen aus den Stadtbezirken und dem Ersten Stadtrat Carsten Lehmann bestehen.

TOP 2
Mitteilung der Stadt “Frostschäden auf Braunschweiger Straßen”
(Ds.10803/10)
Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink trägt die Mitteilung vor. Manfred Pesditschek (SPD) beantragt Aussprache, der mehrheitlich stattgegeben wird.
Der Fraktionschef der SPD erachtet die Mitteilung als unbefriedigend, da sie auf etliche offene Fragen zum Thema Winterdienst Antworten schuldig bleibe. In seinen Augen ist die Mitteilung eine “Verhöhnung des Rates”.

Anfragen

TOP 3.1
Steigende Einwohnerzahl in Braunschweig
(Ds. 1118/10) – Anfrage der CDU
In der in der letzten Ratssitzung nicht mehr behandelten Anfrage will die CDU nun wissen, wie in Zukunft die Verwaltung einen erneuten Schrumpfungsprozess der Bevölkerung vermeiden kann. Die CDU meint, dass es in Braunschweig auf Grund der erfolgreichen und offensiven Baulandpolitik zu einem Bevölkerungsanstieg in Braunschweig gekommen ist.
Peter Edelmann (CDU) trägt die Anfrage vor, Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink antwortet, laut einer Studie habe Braunschweig noch bis Mitte des Jahrzehnts mit Einwohnerzahlzugewinnen zu rechnen. BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius will wissen, wieviele der ca. 1100 Wohneinheiten in den Baugebieten “Am Buchenberg, Lammer Busch Ost und West und Völkenrode” bereits vergeben seien. Der Stadtbaurat antwortet, dass genaue Zahlen aus dem Stand nicht möglich sind, aber ungefähr 90% seien seines Wissens verkauft.

TOP 3.2
Kinderarmut in Braunschweig
(Ds. 1166/10) – Anfrage der SPD
Die SPD beruft sich u.a. auf den Jugendhilfeatlas 2009 der Stadt Braunschweig, der – aufgeteilt nach Planungsbereichen – Kinderarmut in Braunschweig erfasst und fragt, welche Möglichkeiten seitens der Stadt insbesondere mit Blick auf die Kinderbetreuung bestehen, Kinderarmut entgegen zu wirken? Bereits in den Haushaltsberatungen und im Jugendhilfeausschuss hat die BIBS-Fraktion sich des Themas Kinderarmut angenommen.
Frank Flake (SPD) stellt die Anfrage vor. Jugenddezernent Ulrich Markurth antwortet auf die umfassende SPD-Anfrage mit einer ca. 15-minütigen Stellungnahme.
Heiderose Wanzelius fragt nach dem Sachstand des so genannten VA/EV-Konzepts. Markurth teilt mit, das Konzept sei bereits soweit gediehen, dass man sich in der “verwaltungsinternen Abstimmungsphase ” befindet.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.3
Nachtflüge in Braunschweig
(Ds. 1168/10) – Anfrage der Grünen
Die Grünen wollen wissen, wie viele Starts und Landungen es am Flughafen 2009 gab und welche Begrenzungen zur Zeit bestehen.
Frank Gundel stellt die Anfrage. Erster Stadtrat Carsten Lehmann antwortet zu eins, dass in der Zeit zwischen 22h und 6h morgens nicht mehr als sechs Flugbewegungen oberhalb der Grenze von 75 Dezibel stattfinden dürfen. Zu zwei, es seien in 2009 insgesamt 137 Bewegungen gewesen und zu drei, dass die Verwaltung ein Nachtflugverbot nicht für angemessen hält. BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum möchte in seiner Zusatzanfrage wissen, ob der Verwaltung bekannt sei, dass auch unterhalb der angeführten 75 Dezibelgrenze Flugbewegungen, besonders Nachts gesundheitsgefährdend sein können. Lehmann räumt ein, dass ja.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.4
Privatisierung der Daseinsvorsorge rechtswidrig?
(Ds. 1170/10) – Anfrage der Linken
Die zweieinhalb Seiten lange Anfrage der Linken wird vom Fraktionsvorsitzenden Udo Sommerfeld eingebracht. Erster Stadtrat Lehmann antwortet zu eins, das Urteil sei “nicht einschlägig”, zu zwei “nein”, und zu drei: “keine”. Elke Flake (Grüne) sieht in dieser knappen Beantwortung eine “Missachtung der Verantwortung und des Rates” und fragt den Ersten Stadtrat, ob er sich ihrer Einschätzung anschließen könne. Nein, erwidert Lehmann, da ja wie gesagt das Urteil nicht einschlägig sei.

Stellungnahme der Verwaltung

–> um 15h35 schließt Ra
tsvorsitzender Grziwa die Fragestunde.

Die Anfragen 3.5 bis 3.10 werden schriftlich beantwortet oder in der nächsten Ratssitzung behandelt

TOP 3.5
Umwandlung von Schulen in Ganztagsschulen
(Ds. 1165/10) – Anfrage der CDU
Die CDU fragt nach dem Sachstand der Umwandlung in Offene Ganztagsschulen (OGSen) nach einer Prioritätenliste und welche möglichen Schulstandorte kommen nach welchen Kriterien in Betracht kämen.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.6
Steigerung der Lebensqualität in Braunschweig
(Ds. 1167/10) – Anfrage der SPD
Die SPD will wissen, welche Maßnahmen der Sozialraumorientierung die Stadt ergreifen könnte, um die Lebensräume den Bedürfnissen der Bewohnern anzupassen.

TOP 3.7
Mogelticket wie erwartet ohne Resonanz
(Ds. 1171/10) – Anfrage der Linken
Die CDU/FDP-Gruppe hatte nach der Ablehnung des interfraktionellen Antrags von BIBS, Grünen und Linken zur Einführung eines Braunschweiger Sozialpasses im Jahre 2007 ein “Mobilticket Plus” eingeführt. Nun kam heraus, dass das reine Mobilticket 51.000 Menschen in Anspruch genommen haben (vergünstigte ÖPNV-Benutzung), während nicht einmal 20 Personen das “Mobilticket Plus” (vergünstigte ÖPNV-Benutzung plus vergünstigter Schwimmbadbesuch) benutzen wollten. Die Linken fragen nach einer Bewertung dieser geringen Nachfrage durch die Verwaltung und ob nicht die Wiedereinführung des Braunschweig-Passes ein geeignetes Instrument sei.

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 3.8
Maßnahmen für den Radverkehr in Braunschweig
(Ds. 1172/10) – Anfrage der CDU

TOP 3.9
Fortführung des Verkehrsentwicklungsplanes
(Ds. 1169/10) – Anfrage der SPD

TOP 3.10
Stadtgestalterische Maßnahmen im Bereich der Grundschule Edith Stein (Ds. 1164/10) – Anfrage der CDU

Stellungnahme der Verwaltung

TOP 4
Hauptsatzung der Stadt Braunschweig – Reduzierung der Stadtbezirke
Ds. 13117/10 und Anlage
1. Ergänzung
2. Ergänzung
Änderungsantrag der SPD (Ds. 1502/10)
–> von der Verwaltung zurückgezogen (siehe oben)

TOP 5
Änderung der Geschäftsordnung für den Rat, den Verwaltungsausschuss, die Ausschüsse und die Stadtbezirksräte der Stadt Braunschweig
(Ds. 13132/10)
Elke Flake (Grünen) stellt den Antrag auf Rücküberweisung in den Ältestenrat.
–> mit Mehrheit in den Ältestenrat überwiesen

TOP 6
Neuordnung der Dezernatsverteilung
(Ds. 13264/10)
Holger Herlitschke eröffnet die Debatte für die Grünen. Sieben Dezernate hätte die Stadt Braunschweig noch nie gehabt, hier würde ein “ziemlicher Wasserkopf aufgebläht”, so der Fraktionsvorsitzende. Er kündigt Ablehnung für die Grünen an, genauso wie Udo Sommerfeld für die Linke, der im Anschluss kritisiert, dass die Verschlankung der Verwaltung dazu geführt hat, dass es immer weniger Indianer und stattdessen immer mehr Häuptlinge gibt. Nachdem Manfred Pesditschek erklärt, dass die SPD der Vorlage zustimmen wird, kritisiert BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum die Neuordnung der Dezernate als Gesamtheit und die Zusammensetzung des Dezernates IV (Finanzen, Stadtgrün und Sport) im Speziellen. Die BIBS werde die Vorlage ablehnen. OB Hoffmann verteidigt dann die Neuaufteilung der Dezernate, insbesondere die Einrichtung des Dezernates VII, in dem Kultur und Wissenschaft zusammengelegt werden. Die Grüne Elke Flake wirft dem OB vor, er rede am eigentlichen Problem vorbei. Als problematisch sehe sie vielmehr die Zusammensetzung anderer Dezernate an, in denen der OB wohl seine Kronprinzen installieren wolle. Das habe sie richtig erkannt, erwidert ihr Hoffmann.
–> mehrheitlich angenommen

Ratsvorsitzender Grziwa unterbricht die Ratssitzung um 17h20 für eine Pause.

TOP 7
Besetzung der Stelle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Bau- und Umweltschutzdezernat
(Ds. 13263/10)
Holger Herlitschke (Grüne) beantragt geheime Wahl. Die designierte neue Stadtbaurätin Maren Sommer stellt sich in einem Kurzvortrag vor. Nach Schilderung ihres Lebenslaufes, betont sie zunächst die Wichtigkeit der Klimaproblematik als Aufgabe gerade auch für die Kommunen. Sie freue sich auf ihre Aufgabe in der Stadt Braunschweig als “Oberzentrum”. Was die Stadtentwicklung betrifft, seien sowohl die sozialen Aspekte zu berücksichtigen wie auch so genannte “Leuchtturmprojekte”. Sie plädiere zudem für eine Nutzung der Möglichkeit zur “Stadtreparatur” in der Kernstadt. Für den Fall ihrer Wahl kündigt sie an, den Vertrauensvorschuss des Gremiums nicht zu enttäuschen.
Im Anschluss findet die geheime Wahl in alphabetischer Reihenfolge statt.
Ergebnis bei abgegebenen 51 Stimmen:
37 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen, 5 Enthaltungen.
Frau Sommer nimmt die Wahl an.

TOP 8
Besetzung der St
elle der Stadträtin oder des Stadtrates für das Finanz-/Stadtgrün- und Sportdezernat
(Ds. 13263/10)
Auch hier beantragt Holger Herlitschke geheime Wahl. Ulrich Stegemann stellt sich kurz vor, indem auch er seinen Lebenslauf schildert. Nach den zuletzt dreieinhalb Jahren als rechte Hand des Obs und als Leiter des Referates Steuerung werde er sich in seinem neuen Amt natürlich weiterentwickeln, verspricht der designierte Dezernent, und er sei auch kritikfähig. Er wolle ein fairer und loyaler Partner der Fraktionen sein, so Stegemann.
Dann wird geheim abgestimmt.
Ergebnis bei 51 abgegebenen Stimmen:
29 Ja-Stimmen, 22 Nein-Stimmen.
Herr Stegemann nimmt die Wahl an.

TOP 9
Einrichtung eines Dezernates VII Dezernat für Kultur und Wissenschaft und Bestellung der Dezernentin
(Ds. 13281/10)
Holger Herlitschke beantragt hier eine geheime Wahl, was in diesem Falle allerdings der Rat beschließen muss. Wolfgang Sehrt kündigt an, dass die CDU dem nicht zustimmen wird. Danach stellt sich Dr. Anja Hesse vor.
Manfred Pesditschek äußert sich dahingehend, dass die SPD – wie die CDU auch, keine geheime Abstimmung möchte. Gisela Ohnesorge (Linke) betont, dass sie diese Beschlussvorlage wie auch die Neuordnung der Dezernate ablehnen wird. Holger Herlitschke kündigt für die Grünen an, dass auch sie gegen die Beschlussvorlage stimmen werden. Heiderose Wanzelius dankt Frau Dr. Hesse dafür, dass sie sich seinerzeit für die Einrichtung der Roma- und Sintigedenkstätte im Rathaus eingesetzt hat, die deutschlandweit einzigartig sei.
–> Geschäftsordnungsantrag auf geheime Abstimmung:
abgelehnt
–> Beschlussvorlage mit den Fürstimmen von CDU, SPD, FDP und der BIBS-Fraktionsvorsitzenden Heiderose Wanzelius angenommen (Gegenstimmen von Grünen und Linken sowie Enthaltung des BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum)

TOP 10
Stiftung Residenzschloss Braunschweig
(Ds. 13172/10, Stiftungssatzung und Stiftungserrichtung)
Hatte 2009 der Rat in seiner Sitzung am 17.02.2009 noch die Errichtung einer “Förderstiftung Residenzschloss” beschlossen, die ein ausreichendes Stiftungsvermögen ansammeln sollte, um dann in die “Trägerstiftung Residenzschloss” überzugehen, wird in der heutigen Beschlussvorlage nur noch die Errichtung der gemeinsamen “Stiftung Residenzschloss” zwischen der Richard Borek Stiftung und der Stadt vorgeschlagen, da bereits ausreichendes Geld gesammelt wurde und somit die Einrichtung der Förderstiftung überflüssig sei. Zusätzlich soll ein neuer Stiftungszweck festgeschrieben werden, der “die Förderung von Projekten zur Stärkung der ‘Braunschweigischen Identität'” vorsieht. Die BIBS-Fraktion hatte bereits im letzten Herbst durch eine Anfrage den Sachstand zum Thema abgefragt.
Die Grüne Elke Flake beginnt ihren Redebeitrag mit den Worten, es sei in Ordnung, wenn diese Vorlage eine Satire sei und sie habe zuallererst auch gedacht, das Ganze sei ein Aprilscherz. Da die Vorlage nunmal aber real sei, sei sie darüber geradezu “erschüttert”. Die Satzung sei so was von “haarsträubend”, wie sie es noch nie erlebt habe. Die Sozialdemokratin Cornelia Seiffert räumt ein, dass der SPD die Zustimmung zwar nicht leicht fällt, aber das Schlossmuseum solle in der Kulturszene seinen Platz haben. Dann erteilt BIBS-Fraktionsvorsitzende Heiderose Wanzelius der Vorlage eine klare Absage.

Redebeitrag von BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius

Die Bedenken der BIBS-Fraktionschefin und ihrer Vorrednerin seien grundlos, versichert CDU-Chef Wolfgang Sehrt im Anschluss an die Rede von Heiderose Wanzelius. Und das alles im Museum nachgebaut sei, das stimme zwar, aber es seien doch die Inhalte des Museums wichtig.
–> mehrheitlich angenommen

Bürgeranfragen

Bürgerfrage von Ralf Beyer zum Thema “Rodungen im Querumer Forst
Es wird gefragt, welche Maßnahmen die Stadt ergriffen habe, um weitere Schäden zu vermeiden und den Planfeststellungsbeschluss einzuhalten, der ausdrücklich eine Rodung während der Vegetationsperiode untersagt.
Erster Stadtrat Lehmann antwortet dahingehend, dass mit der “Rodung” im eigentlichen Sinne die “Fällung” gemeint ist und die Fällung sei ja rechtzeitig vor Beginn der Vegetatiosnperiode abgeschlossen worden. Auf die Zusatzfrage, warum die Baumaßnahmen vor Ort nicht durch gesetzlich vorgeschriebene Schilder gekennzeichnet seien, erklärt Lehmann, dass dies noch nicht nötig ist, da es sich noch immer nicht um “Baumaßnahmen”, sondern immer noch lediglich “vorbereitende Maßnahmen” handele.

TOP 11
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Wallring-Nord”
(Ds. 13272/10 und Ergänzung)
–> einstimmig beschlossen

TOP 12
Beschluss über den Jahresabschluss 2008 gemäß § 101 NGO
(Ds. 13208/10)
BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum bemängelt, dass im Jahresabschluss 2008 etliche Kredite nicht aufgeführt sind. Deswegen werde die BIBS der Vorlage nicht zustimmen. Alles sei in diesem Jahresabschluss ordnungsgemäß, erwidert ihm der CDU-Ratsherr Björn Hinrichs.

Redebeitrag von BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum

–> mehrheitlich angenommen

TOP 13
Beschluss über den Jahresabschluss 2008 des Pensionsfonds der Stadt Braunschweig gemäß § 101, 102 NGO
(Ds. 13158/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 14
Beschluss über die Entlastung des Oberbürgermeisters für das Haushaltsjahr 2008 gemäß § 101 NGO
(Ds. 13211/10)
–> mehrheitlich angenommen

TOP 15
Annahme oder Vermittlung von Zuwendungen über 2.000 €
(Ds. 13238/10, Anlagen eins, zwei, drei, vier)
–> einstimmig angenommen

TOP 16
Annahme der Schenkung von drei Mauerteilen
(Ds. 13199/10)
Wurde im vergangenen Jahr in der Ratssitzung vom 17.11.2009 die Schenkung eines Mauerteils von der Axel-Springer-AG kontrovers diskutiert, nimmt die Stadt nun die Schenkung drei weiterer Teile an, darunter ein Teil, das bereits in den 90ziger Jahren im Heidberg an der Raabeschule stand, dann aber abgebaut wurde. Die Mauerteile sollen auf dem städtischen Betriebshof “Westbahnhof” gelagert werden.
–> mehrheitlich angenommen

TOP 17
Beitragsfreie Mitgliedschaft der Stadt Braunschweig in der Deutschen Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE)
(Ds. 13205/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 18
Berufung von zwei stellvertretenden Stadtbrandmeistern, vier Ortsbrandmeistern und sieben stellvertretenden Ortsbrandmeistern in das Ehrenbeamtenverhältnis
(Ds. 13146/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 19
Verordnung zur Sicherstellung der Wasserversorgung bei Wassernotständen in der Stadt Braunschweig
(Ds. 13131/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 20
Vergabe der Betriebsträgerschaft für das neue Kinder- und Jugendzentrum in Lamme
(Ds. 13098/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 21
Anpassung der Angebote im Kindertagesstättenbereich und der sonstigen Schulkindbetreuung zum Kindergartenjahr 2010/2011
(Ds. 13180/10, Ergänzung und Anlage)
Der diesjährige Planungstag im Jugendamt am 09.03.2010 hat die in der Anlage aufgelisteten Empfehlungen abgegeben, die der Jugendhilfeausschuss am 22.04.2010 dahingehend abgewandelt hat, dass die Kingertagesstätte St. Magni doch eine Ausweitung der beantragten Betreuungszeiten bekommen sollte, da sie schon im letzten Jahr bei der kurzfristigen Streichung, die in der Ratssitzung vom 20.05.2009 heftig kritisiert wurde, von mehreren zum Beschluss empfohlenen Anträgen nicht berücksichtigt worden seien. Die Verwaltung hat nun aber in der 1. Ergänzung betont, dass sich der letzte Jugendhilfeausschuss von falschen Annahmen leiten ließ, und somit eine Ausweitung der Betreuungszeit für die Kita St. Magni nicht in Frage kommt.
Ein Änderungsantrag der SPD (Ds. 1498/10) will, dass überall dort Schulkindbetreuungsgruppen eingerichtet werden, wo bereits geeignete Räumlichkeiten vorhanden sind.

Als erste Rednerin weist Elke Flake (Grüne) darauf hin, dass es in diesem Jahr ein “Riesen-, Riesenloch” in der Schulkindbetreuung gibt. Sie wolle nicht auf die Tränendrüse drücken – aber viele Eltern stünden nunmal mit Tränen in den Augen da und fragten sich, ” was mache ich mit meinem Kind?” Frank Flake (SPD) begründet den SPD-Änderungsantrag damit, dass eine Ausweitung der Schulkindbetreuungsplätze oberste Priorität hat und der Bedarf eindeutig nachgewiesen ist. Bezüglich der von der Kita St. Magni beantragten und vom Jugendhilfeausschuss empfohlenen Ausweitung, appelliert Gisela Ohnesorge an den Rat, trotz der falschen Annahme des Jugendhilfeausschusses diese Ausweitung dennoch zu beschließen. Martin Weißeno (CDU) kritisiert, dass der Antrag der SPD nicht sagt “wie das finanziert werden soll”. Den SPD-Änderungsantrag werde die CDU ablehnen und der Ursprungsvorlage zustimmen. Daniel Kreßner (FDP) erinnert daran, dass die Ausgaben der Stadt in diesem Bereich ausgehend von 2004 bis zum Jahr 2013 sich annähernd verdoppelt haben werden. Die Stadt handele dabei nach dem Motto “ohne Schulden und ohne höhere Entgelte für die Eltern”. Manfred Pesditschek empört sich in Richtung Weißeno, dass an dem derzeitigen Zustand einzig und allein die CDU die Verantwortung trägt, da sie die Mehrheit im Bund, im Land und in der Kommune hat. Er bestehe auf die überplanmäßigen Ausgaben, die die Haushaltsatzung sehr wohl erlaube. Man solle ihm nicht damit kommen, dass die Stadt “daran etwa Pleite gehe”.
–> Änderungsantrag der SPD abgelehnt
–> Vorlage einstimmig angenommen

TOP 22
Förderung der Kindertagesstätten der Träger der freien Jugendhilfe und Eltern-Kind-Gruppen – Anrechnung der Landesfinanzhilfe
(Ds. 13095/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 23
Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3-jährige Kinder (U3) in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege – Investitionskostenförderungsanträge für den Ausbau U3 im Jahr 2011
(Ds. 13167/10 und Anlage)
–> einstimmig angenommen

TOP 24
Richtlinien zur Förderung d
er Kinder- und Jugendarbeit freier Träger in Braunschweig Teil 3 – Betriebskostenzuschüsse für Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen (Kinder-/ Jugendzentren sowie Aktiv- bzw. Abenteuerspielplätze)
(Ds. 13165/10 und Richtlinien)
–> einstimmig angenommen

TOP 25
Veränderungssperre für den Bebauungsplan “Heinrich-Büssing-Ring-Südost”
(Ds. 13155/10, Anlage und Ergänzung)
–> einstimmig angenommen

TOP 26
Bebauungsplan mit Gestaltungsvorschrift “Gewerbehof Elmblick”
(Ds. 13182/10)
–> einstimmig angenommen

TOP 27
Neufassung der Satzung über die Erhebung von Beiträgen nach § 6 des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes für straßenbauliche Maßnahmen (Straßenausbaubeitragssatzung)
(Ds. 13124/10)
–> einstimmig angenommen

Anträge

TOP 28.1
Errichtung einer Markthalle
(Ds. 1388/10) – Antrag der SPD
Dieser Antrag wurde bereits in der Ratssitzung vom 17.11.2009 behandelt und in den Wirtschaftsausschuss am 15.03.2010 überwiesen. Dort wurde er abgelehnt.
Manfred Pesditschek erklärt, man wolle deswegen mit der Vorlage noch einmal einen neuen Anlauf nehmen, da man sicher sei, dass eine neue Markthalle auf dem Standort der alten Markhalle Erfolg hat. Genau dies sei eine Fehleinschätzung, meint Burkhard Plinke (Grüne). Und Eberhard Funke (CDU) weist den SPD-Chef noch einmal darauf hin, dass man den Standort für eine Sporthalle vorhalten wird. Auch die Linke werde dem Antrag die Zustimmung verweigern, kündigt Udo Sommerfeld an.
–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.2
Abschluss einer Vereinbarung mit dem Verein “Beratung für Familien, Erziehende und junge Menschen e.V.” (BEJ)
(Ds. 1424/10) – Antrag des Jugendhilfeausschusses
Änderungsantrag der CDU/FDP (Ds. 1501/10)
Elke Flake (Grüne) will, dass im Änderungsantrag der CDU/FDP hinzugefügt wird, dass mit dem BEJ eine Vereinbarung nicht nur über Art und Inhalt, sondern auch über den Umfang der Leistungserbringung abgeschlossen wird. Dann sei dieser Antrag für sie in Ordnung. Frank Flake (SPD) vermutet, dass der Änderungsantrag nur eingebracht worden ist, um nicht dem Antrag des Jugendhilfeausschusses zustimmen zu müssen. Die SPD werde dem Änderungsantrag ebenfalls zustimmen, wenn der Umfang der Leistungerbringung festgeschrieben werde. Daniel Kreßner (FDP) erklärt, dass aus Sicht der FDP es sich bei dem gemeinsam mit der CDU eingebrachten Änderungsantrag um einen so genannten “Ersetzungsantrag” handelt. Daraufhin stellt Udo Sommerfeld den Geschäftsordnungsantrag auf Absetzung des Änderungsantrags, da der Ratspräsident und auch Daniel Kreßner von einem Antrag, also keiner Änderung des Ursprungsantrags gesprochen hätten. Für einen Antrag sei aber nicht die ordnungsgemäße Frist eingehalten worden. Ratspräsident Grziwa unterbricht die Ratssitzung zur Befragung des Rechtsamts.

Unterbrechung bis 21h05.

Erster Stadtrat Carsten Lehmann stellt klar, dass es sich um einen fristgerecht eingebrachten Änderungsantrag der CDU/FDP handelt.
–> Antrag des Jugendhilfeausschusses abgelehnt
–> Änderungsantrag der CDU/FDP angenommen

TOP 28.3
Fehlende Klassenräume an der OGS Isoldestrasse
(Ds. 1473/10) – Antrag der Grünen
Mitteilung der Stadt (Ds. 10693/10)
Cornelia Rohse-Paul teilt mit, dass sie im Laufe der Ratssitzung vom Schuldezernenten Wolfgang Laczny erfahren hat, dass es einen sehr interessanten neuen Vorschlag gibt. Deswegen stelle sie ihren Antrag vorerst zurück. Laczny bittet die Grüne, den Antrag zurückzuziehen, da er ein Konzept vorstellen werde, dass die derzeitigen Probleme der beteiligten Schulen löst. Pesditschek schließt sich der Bitte des Dezernenten an. Frau Rohse-Paul erklärt sich dazu bereit.
–> einstimmig beschlossen: Rückstellung des Antrags bis zur nächsten Ratssitzung

TOP 28.4
Zukünftige Nutzung des FBZ-Geländes im Bürgerpark
(Ds. 1483/10) – Antrag der Grünen
Werner Hogrefe (CDU) stellt den Antrag auf Übergang zur Tagesordnung. Holger Herlitschke kontert, dass dies nicht mehr möglich ist, da der Antrag bereits in der letzten Ratssitzung durch den Antrag auf Übergang zur Tagesordnung nicht diskutiert werden konnte. Beim zweiten Mal müsse er nun behandelt werden. Ratspräsident Grziwa lässt die Debatte zu.
Burkhard Plinke fordert die Verwaltung auf, “man möge sich von der Lebenslüge verabschieden”, dass auf der besagten Fläche jemals ein Luxushotel ensteht.
–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.5
Abtragung des Stibiox-Schornsteins
(Ds. 1488/10) – Antrag der BIBS-Fraktion
Änderungsantrag der CDU-Fraktion (Ds. 1492/10)
Mitteilung der Stadt (Ds. 10801/10)
Der Planungs- und Umweltausschuss am 28.04.2010 hatte sich bereits auf die in der Mitteilung der Stadt zusammengefassten Änderungen verständigt.
Peter Rosenbaum (BIBS) dankt für Klarstellung, über welche der drei Drucksachen letztendlich abgestimmt wird und mokiert über sich über d
ie Tatsache, dass der CDU-Ratsherr Björn Hinrichs bis zum jüngsten Tag auf seiner Homepage das Stibiox-Gelände im Ortsteil Wenden verortet: Der Bezirksbürgermeister heiße zwar Wendt, das Gelände liege aber nicht in Wenden.
–> Abstimmung über Ds. 10801/10 angenommen

TOP 28.6
Google Street View
(Ds. 1490/10) – Antrag der FDP
Änderungsantrag der Grünen (Ds. 1496/10)
Horst Steinert stellt den Änderungsantrag vor, Manfred Pesditschek beantragt Schluss der Rednerliste. Dem wird stattgegeben. FDP-Chef Kreßner bringt den Antrag ein.
–> Änderungsantrag der Grünen abgelehnt
–> Antrag der FDP bei 25 Fürstimmen, 3 Enthaltungen angenommen

TOP 28.7
Neubau Spassbad beenden
(Ds. 1493/10) – Antrag der Linken
Udo Sommerfeld bringt den Antrag ein, Burkhard Plinke (Grüne) schlägt vor, den Antrag abzulehnen.
–> mehrheitlich abgelehnt

TOP 28.8
Alkohol in der Öffentlichkeit
(Ds. 1479/10) – Antrag der CDU
–> mehrheitlich angenommen

TOP 28.9
Systematische Grundwassermessung und Vorsorgeplan bzgl. Strahlenbelastung
(Ds. 1494/10) – Antrag der BIBS-Fraktion
Werner Hogrefe (CDU) beantragt Übergang zur Tagesordnung. Nicole Palm (SPD) fordert die Überweisung in den Fachausschuss, damit das Thema “sachlich, fachlich diskutiert werden könne”, da es sehr komplex sei. Peter Rosenbaum (BIBS) dankt Frau Palm für den Vorschlag und erklärt sich mit einer Rücküberweisung in den Fachausschuss einverstanden.
–> CDU-Antrag auf Übergang zur Tagesordnung angenommen

Damit wird über den Überweisungsantrag der SPD nicht mehr abgestimmt.

Ende des öffentlichen Teils der Ratssitzung um 22h03.

 

Planungs- und Umweltausschuss vom 28.04.2010

Keine Entscheidung, wie der Schornstein beseitigt wird

Der Antrag der BIBS-Fraktion, den Schornstein der ehemaligen Stibiox-Firma nicht zu sprengen, sondern abzutragen, findet keine Mehrheit.
Hatte CDU-Bezirksbürgermeister Jürgen Wendt mehrfach das geplante Vorgehen der Stadt kritisiert und sogar in der Bezirksratssitzung für eine Abtragung und gegen die Sprengung des Schornsteins gestimmt, bringt die CDU-Stadtratsfraktion nun einen Änderungsantrag ein, der nur noch von einer “Beseitigung” des Schornsteins spricht, da die Belastung durch die Verwaltung als sehr gering festgestellt wurde.

Nach konstruktiver und zielführender Debatte kam der Planungs- und Umweltausschuss überein, dem Rat zu empfehlen, erst den verseuchten Boden abzutragen und anschließend über eine “Beseitigung” des Schornsteins zu entscheiden. Vor dieser Entscheidung soll eine Bürgerinformationsveranstaltung stattfinden.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 28.04.2010

In der Sitzung des Stadtbezirksrats 111 Wabe-Schunter am 20.04.2010 begründete die Verwaltung ihren Standpunkt in einer Mitteilung der Stadt, den Schornstein auf dem verseuchten Gelände der ehemaligen Stibiox-Firma am Hungerkamp 2 sprengen zu wollen. Der Planungs- und Umweltausschuss vom 10.03.2010 hatte einem Dringlichkeitsantrag von Bezirksbürgermeister Jürgen Wendt (CDU) zugestimmt, die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen auf dem Gelände zu prüfen, damit ein Höchstmaß an Schutzvorkehrungen für die Anwohner gewährleistet werden kann.

Der Stadtbezirksrat 111 beschloss mit nur einer Enthaltung, einem Dringlichkeitsantrag der Linken zuzustimmen, der – wie die BIBS-Fraktion im Planungs- und Umweltausschuss und Rat am 11.05.2010 – die gezielte Abtragung fordert.

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 14.04.2010

Nach Ansicht der Verwaltung habe sich nun erneut gezeigt, dass der Schornstein nach erneuter Beprobung keinerlei Belastungen durch Schwermetalle oder ähnliches aufweise. Die Sprengung sei nötig, um die Sanierungen bis Ende 2010 zum Abschluss zu bringen und abzurechnen, damit das Geld aus dem Konjunkturprogramm kommen könne. Die Abtragung des Schornsteins würde zu lange dauern, rund 65 000 Euro teurer als die Sprengung sein und mehr Staubaufwirbelungen verursachen.

In diesen Überlegungen der Stadt ist nicht berücksichtigt, dass der Schornstein bei einer Abtragung eingehaust werden könnte. Bei einer Sprengung würden die Trümmer auf den hochgradig verseuchten Boden des Geländes fallen. Das dieser verseucht ist, bestreitet auch die Stadt nicht. Des Weiteren wurden zwei Kernbohrungen im Schornstein durchgeführt. Diese seien “augenscheinlich unbelastet” gewesen.

Mitteilung der Stadt

 

Internet-Plattform für freie Plätze in der Kinderbetreuung

Die BIBS-Fraktion hat für den Jugendhilfeausschuss am 22.04.2010 beantragt, dass die Stadt auf ihren Internetseiten Auskunft über nicht belegte Plätze in Kindertagesstätten und Einrichtungen der Schulkindbetreuung geben soll.

Der Jugendhilfeausschuss hat nun diese Anregung aufgenommen und die Verwaltung beauftragt, die Umsetzung zu prüfen und das Ergebnis dem Fachausschuss in der ersten Sitzung nach der Sommerpause am 02.09.2010 vorzustellen.

Während der Sitzung hat BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius den Antrag dahingehend abgeändert, dass statt der beantragten sofortigen Einrichtung einer “Kinderbetreuungs-Platzbörse” die Verwaltung die Umsetzung einer “Internet-Plattform” prüfen möge. Damit konnte der Jugendhilfeausschuss den Prüfauftrag sogar einstimmig beschließen!

“Sollte die Stadt nach den Sommerferien die Internet-Plattform wirklich einrichten, wäre das eine erhebliche Erleichterung für Eltern, schnell und direkt diejenige Einrichtung zu kontaktieren, die über freie Plätze verfügt”, freut sich BIBS-Ratsfrau Heiderose Wanzelius über den Teilerfolg der BIBS-Fraktion. “Eine Buchung von Plätzen direkt über die Internet-Plattform halte ich dagegen für nicht sinnvoll. Eltern und Einrichtung müssen schon selbst sehen, ob sie zueinander passen.”

Pressemitteilung der BIBS-Fraktion vom 27.04.2010

Nach Ansicht der BIBS-Fraktion sollte eine Internet-Plattform gezielt darüber Auskunft geben, welche Einrichtung über freie Kapazitäten verfügt. Die suchenden Eltern müssten dann keine aufwendigen Eigenrecherchen mehr betreiben und bräuchten nicht selbst jede einzelne Einrichtung kontaktieren. Bislang gibt es keine zentrale Stelle, die Auskunft über freie Kapazitäten gibt, obwohl einmal pro Quartal die Auslastung bei sämtlichen Einrichtungen abgefragt wird. Im 1. Quartal 2010 belief sich die Auslastung im Krippen-, Kindergarten- und Schulkindbereich auf 99,1%, das entspricht 81 nicht belegten Plätzen. Im Anhang der Auslastungssituation für das 4. Quartal 2009 sind die Belegungen sogar pro Einrichtung aufgelistet. Diese Daten müssten nur noch auf den Internetseiten der Stadt eingepflegt werden.

Im Laufe eines Kindergartenjahres werden durch Zu- oder Wegzug immer wieder Plätze frei, oder Eltern möchten Plätze tauschen. Auch entgehen der Stadt durch die Nichtbelegung von Plätzen Einnahmen.

Die Internetauftritte der Städte Wolfsburg und Hannover stellen diese Informationen über freie Plätze in der Kinderbetreuung bereits zur Verfügung:

Kinderbetreuungsbörse online der Stadt Hannover
Kindertagesstätten-online der Stadt Wolfsburg